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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1938
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- Deutsch
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- Saxonica
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IS IS IS IS IS IS IS IS wargamäe Roman aus Estland von A. H. Tammsaare lS IS lS IS IS IS ISIS lZISlS ISIS IS ISIS lS ISIS IS ISlSlSlS^ISlSlSlSlS ISIS IS lSlS IS lSlSlSlSlSSI IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS IS In einem gewaltigen Epos schildert der eftländische Dichter das bäuerliche Leben seines Landes. Es ift eine uns völlig fremde Welt, in die uns Tammsaare führt. Aber schon nach den ersten Seiten spüren wir, daß wir der Erzählung eines ganz großen dichterischen Ge stalters lauschen. l-eiprixer laxesreitunx. Wenn Anton Hansen Tammsaare sein Werk einen Ro man nennt, so ift er allzu bescheiden, denn es ift mehr, ift das Epos deS estnischen Bauernlebens. ttamdurßer kremäenblatt. Ein Buch wie „Wargamäe" ift ein Geschenk von einem Volkstum zum anderen, gegeben durch die Hand des Dichters. So und nicht anders haben wir dem Esten Tammsaare zu danken. pommersclie 2eitun^. Dieser große nationale Dolksroman der Esten ift nicht nur ein packendes Erlebnis, sondern darüber hinaus ein Werk, das in die Weltliteratur eingehen wird. Oer kmtirer, Ksrlsruke. Wir kennen Sie nicht, lieber Herr Tammsaare, aber wir haben in den Ferien, in stillen Stunden, da nichts um unS war als das Rauschen der Wälder und der große Frieden der Welt, Ihr Werk „Wargamäe" ge lesen, das im Verlag HolleLCo. zu Berlin erschien. Wir haben es gelesen, bäuchlings in der Sonne lie gend, auf einer Holzbank im schattigen Wald, auf einem Stein mitten im bunten Heidekraut. ES war dabei, wenn wir im Tal waren, es war auch auf den Gipfeln der Berge: überallhin begleitete es uns, und es war uns ein lieber guter Freund. Warum? Sie wissen wohl selbst, daß stch eine solche Frage nur schwer beantworten läßt, man kann das bei einem Kunstwerk nicht sagen. Die Verbindung ift eben entweder da oder ste fehlt. Das kommt von der Vielfalt des Lebens, es kommt von der Wahrheit, die ein Werk adelt, es kommt aber in erster Linie daher, ob es von einem Menschen geschrieben wurde, der auch Herz, in erster Linie Herz, und nicht nur kalten Geist befltzt. Sie erzählen von Ihrer estnischen Heimat, von dem Bauern Ihres Landes, von seinen Sitten und seinen Gebräuchen. Sie haben ihm ein herrliches Denkmal ge setzt, Sie haben stch nicht — wie das viele gerne tun — dabei vorgenommen, „nun auch einmal einen Bauern roman zu schreiben"; Sie haben einfach erzählt, wie das so bei Ihnen ift. Die Gestalten Ihrer Bauern wurden nicht zu Jdealgestalten der Kraft, der Gesund heit, zu Symbolen der einzigen Lebensquelle eines Volkes; Ihre Bauern blieben Menschen, rechte, tüch tige Menschen, mit ihren „Mucken" und Leidenschaften, mit ihren geheimen Sehnsüchten um Acker und Wald, mit ihrer Schläue und auch wieder mit ihrem kind lichen Glauben. Unsere Bauern stnd zwar anders, ste prahlen nicht so viel. Aber Ihr Niederhof-Pearu mit seinem alten „Hüterweib", der laute Schreier, Säufer und Prozessterer, dieser kindliche Störenfried, ist eine wunderbare Gestalt, er steht an Lebendigkeit und Bild haftigkeit dem ernsteren, fleißigeren und redlicheren Andres vom Vorderhof in nichts nach. Wenn wir auf den Wiesen lagen, und durch die Gras halme und Blumen hindurch unfern Blick ins Land richteten, dann glaubten wir ste vorübergehen zu sehen: den Andres und seine Kreet, die früh starb, den Pearu und Juß, der stch das Leben nahm und Marie, die die zweite Bäuerin auf dem Vorderhof wurde. Und auch die beiden Alten von der Kate sahen wir, die Hüter jungen und die Töchter und Söhne der Bauern: alles wahrhaftige Menschen, die leben, und deren Schicksale wir gerne noch weiter verfolgen würden. Es sollen ja noch vier Bände erscheinen, wir warten gespannt darauf. Ihr „Wargamäe" ift ein episches Werk, am Anfang wollte es uns an Hamsun erinnern oder auch an den Schotten Neill M. Gunn. Aber es hat doch nur teil weise Verwandtes mit ihnen. Wenn man mehr Seiten gelesen hat, denkt man an de Coster. Sie haben daS Herbe, das Schlichte und Bescheidene mit einer un geheuren Farbigkeit erfüllt, eine Farbigkeit, die auS einem sonnigen Herzen kommen muß. Sie haben, wie in der Einleitung zu lesen steht, schon harte Tage in ihrem Leben hinter stch gebracht, und trotzdem ift Ihr Herz so voll deS köstlichsten Humors! Sie erzählen eine Anekdote nach der andern, jede bunter, jede ori gineller als die vorangehende, und Sie gestalten ste mit einer so tief gehenden Menschenkenntnis, mit einem so goldenen, verzeihenden Humor, daß wir nur lauschen und froh werden können. Aus einem bunten Mosaik haben Sie ein Gan»eS geformt — „Warga mäe" heißt es, „Oiebskoppe" zu deutsch, das wir als ein Geschenk auch in unserem Vaterland aufnehmen und weiter tragen möchten. Es gibt wenige Bauern romane, die so ganz das Leben eines Volkes umfassen, wie Ihr „Wargamäe". Selten noch ift einer dem Bauern seiner Heimat gerechter geworden als Sie, der ihn doch gar nicht als Tugendengel hinstcllte und der es doch vermochte, daß wir ihn achten und lieben wie einen alten guten Freund. Dank für die Dichtung, die noch spätere Generationen lesen werden! Helmut Zckulr, in .O25 ttskenkreurdsnner', i^snnkelm. I.0NIV7' SUN 217 tV/LNT' 6L- SW Börsenblatt I. b. Deutschen BnchSandcl. IW. Jahrgang. Nr. LSI Donnerstag, b-n SS. September IMS 488»
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