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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1938
- Strukturtyp
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- 1938-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1938
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Reich, vom Wollen der Sudetendcutschen zu berichten. Schon als Schüler veröffentlichte er einen Band von Liedern und Balla den, zusammengefaßt unter dem Titel »Die Jugendweissn«. In dem Wort von ihm, »Grenzlanddeutsch sein heißt, ganz vorne deutsch sein und trotz allem deutsch sein«, liegt auch seine Aufgabe als Dichter beschlossen, von der er an anderer Stelle sagt, daß der grenzlanddeutsche Dichter hier ebensoviel wirken könne wie der Politiker. Den Jugend gedichten folgen satirische Verse »Aus der Spaßvogelschau« und die Bauerngeschichten »Aus Bauernland«, die heute bekannt ge worden sind unter dem Titel »Im Gasthaus zur deutschen Einig keit«. Dann legte Pleyer jene Gedichte vor, die bekennen, daß Deutschland größer ist als di« zufällig gegebene Grenze des Staates. In »Deutschland ist größer« findet sich auch die Strophe: »Die Mutter schickt ihre Kinder hinaus, Und kommen sie auch nimmer nach Haus, So können doch Berge und Meere nicht wehren, Daß Mutter und Kinder einander gehören.« Zwei Romane besitzen wir heute von Wilhelm Pleyer. Auf die erste erzählende Arbeit »Till Scherauer« folgte der Roman »Der Puchncr« und in jüngster Zeit das Werk »Die Brüder Tommahans«. Als »Der Puchner« entstand, schrieb Pleyer noch jenes bittere Wort »Deutsch sein heißt nichts voneinander wis sen«. Damals, vor zehn Jahren, war dieses Wort Klage und Anklage, weil die Heimat die Brüder an der Grenze zu ver gessen schien. Der Puchner geht in Pleyers Werk den schweren Weg durch den Krieg und durch die Notjahre nach der Ab trennung, er geht feinen geraden Weg trotz Unterdrückung und Kerkerhaft, trotz Verhöhnung und Verrat, er geht ihn mit einer unerschütterlichen inneren Kraft, weil er weiß: »Das Reich der Deutschen, die außerhalb der Reichsgrenzsn ihre Heimat haben müssen, ist die Nation. Wo die Nation uns braucht, dort gehören wir hin. Nicht die Geborgenheit unser selbst ist unser Platz, son dern die Fährnis des Volkes. Höher als die Sehnsucht, zum Deutschen Reich zu gehören, stehen die Taten und Opfer, die Deutschland an seinen Grenzen erhalten und dem Volke seinen Raum sichern«. Auch wenn sich der heißeste Wunsch unserer sudc- tendeutschen Brüder erfüllt haben wird, kann niemand Pleyers Buch und seinen Bericht vom Puchner vergessen; denn dann war dieses Buch einer jener Meilensteine, die nie wegzuräumen sind vom Wege eines Volkes. — Das andere Werk Pleyers — »Die Brüder Tommahans» — geht ebenso um dis Pflicht, die der Lebende der Gemeinschaft gegenüber hat. Pleyer rüttelt mit seinen Büchern die Lauen auf und ent zündet die jungen Herzen, er gibt Kraft in die Seelen und stärkt durch sein dichterisches Wort Glauben und Mut. Er schrieb mit diesen Büchern die Chronik vom Weg einer deutschen Volks gruppe, der in die Heimat führt, ins größere Deutschland. Dem Dichter Wilhelm Pleyer zur Seite tritt ein anderer, den wir unter dem Namen Gottfried Rothackcr kennen. Mit der Leidens- und Glaubenschronik »Das Dorf an der Grenze« schrieb er die Geschichte der Dörfer seiner sudcten- dcntschen Heimat; denn so wie dieses eine Dorf hielten alle aus. Bald nach dem Erscheinen haben die tschechischen Behörden das Buch verboten. Es hatte ihre Entnationalisierungspolitik ins Herz getroffen, die als letztes Ziel die Vernichtung des deutschen Bolksteiles wollte. Rothacker sagt das, was er zu sagen hat, ein fach und schlicht, gerade wie die Linien eines Holzschnittes, phra- scnlos wie die Worte einer alten Chronik sind seine Sätze. Im Mittelpunkt des Buches steht die Gestalt des Lehrers Ortwin Hartmichel. Von seiner Gestalt hängt in zahllosen Fäl len das Schicksal deutscher Dörfer ab, in der Hand des Dorf schulmeisters lag es, dem Kampf der Deutschen gegen die Tsche chen Richtung zu geben. Es gibt in Rothackers Buch, wenn »der Schulmeister Ortwin Hartmichel erzählt«, erschütternde Ab schnitte, die einem die Tränen in die Augen treiben, und solche, die die Herzen höher schlagen lassen, weil wir spüren, daß Männer in einem Kampf stehen, die lieber untergehen, als nach geben wollen. Dann schrieb Rothackcr ein anderes Buch, ein Buch für Deutschlands Jugend »Die Kinder von Kirwang«. Die Kinder sind deutsche Kinder, ihre Eltern gehören zur großen Gemein schaft der mehr als drei Millionen Deutschen, die heute ihren Lebenskampf kämpfen. Das Schicksal dieser Kindcrgemeinschaft wird zum Schicksal einer Dorf- und Volksgemeinschaft. Roth ackers Buch ist das Werk vom Einbruch der Tschechen, ist der Be richt von ihrem Kampf gegen deutsches Wesen und deutsche Art. Auch hier würde das Vergessen Treulosigkeit bedeuten. Wir werden die Kinder von Kirwang und das Dorf an der Grenze nie vergessen! Es sind in diesem Zusammenhang noch andere zu nennen. Mögen die beiden Dichter für viele stehen. Für alle gilt das gleiche: »Sie bekennen sich mit leidenschaftlicher Hingabe zu dem völkischen, politischen Auftrag ihrer Kunst. Aus ihren Werken spricht harte Lebensnot, spricht aber auch die unverrückbare Treue zum Volk und der unerschütterliche Glaube an das Reich.« E. W. Langen. Musik-Nachrichten Erfassung des Musikalienhandels in Österreich Die Reichsmusikkammer, Fachschaft Musikalienhändler, gab unterm 27. August 1938 bekannt: »Wer im Lande Österreich eine mnsikalienhändlerische Tätigkeit ansübt, mnst entweder Mitglied der Fachschaft Musikalienhändler werden oder sich in die Stammrolle der mnsikalienhändlerischen Nebenbetriebe, welche ebenfalls bei der Fachschaft Musikalienhändler geführt wird, cintragcn lassen. An meldungen sind an Herrn Alfred Böhme i. Fa. Wiener Vcrlags- anstalt, Wien I, Johannesgasse 12, zu richten, der auch die Ver schickung der Fragebogen im Aufträge der Fachschaft Musikalien händler vornimmt. Sämtliche Musikverleger und Großsortimenter werden gebeten, bei Bestellungen, die sie aus dem Lande Österreich erhalten, gleich zeitig mit der Ausführung der Bestellung darauf hinzuweisen, das; wegen der mnsikalienhändlerischen Tätigkeit die Mitgliedschaft der Fachschaft Musikalienhändler erworben werden must. — Handzettel für diesen Zweck sind kostenlos in der Geschäftsstelle der Fachschaft Musikalienhändler erhältlich«. Einschränkung der unbegrenzten Verteilung von Freiexemplaren Ans dem XIII. Kongreß der Oonkecköration Internationale cles 8oeietö8 ck'^uteur8 et Oomp08iteur8, der vom 27. Juni bis 1. Juli in Stockholm stattfand, hielt der Leiter der Stagma, Leo Ritter, ein Referat über die auch ans dem Internationalen Verleger-Kongreß in Leipzig behandelte Frage der Einschränkung der unbegrenzten Verteilung von Freiexemplaren von Musikstücken. Dazu wurde eine Entschließung gefaßt, in der fcstgcstellt wird, daß die unbeschränkte Verteilung von Freiexemplaren dem normalen Werdegang eines musikalischen Werkes im Wege steht und daher sowohl vom natio nalen wie vom internationalen Standpunkt aus als schädlich für die Interessen der Komponisten, Textdichter und Mnsikverleger anzn- sehen ist. Diese Entschließung spricht den Wunsch ans, daß die bc- rufsstänöischen Korporationen jedes Landes in Zusammenarbeit mit den Auffllhrungsrechtgescllschaftcn Maßnahmen treffen, um die prak tischen Folgerungen aus diesem Grundsatz zu ziehen. Dieser Beschluß wurde später in einer Sitzung der Konscde- ration von der Vollversammlung nochmals einstimmig gutgeheißen. Die von Deutschland vertretene und bereits in «die Praxis n m g e s e tz te A u f f a s s n n g hat damit auf internationalem Boden einen bedeutungsvollen Widerhall gesunden. Einsendungen für die »Reichsmusiktage 1939« Für die im nächsten Jahre stattfinöenden Neichsmusiktage sind Einsendungen unter der Bezeichnung »Neichsmusiktage 1939« in der Zeit vom 1. August bis 31. Oktober d. I. an die Neichsmnsikkammer, Fachschaft Komponisten, Berlin SW 11, Bernburger Straße 19, zu richten. Es können Werke jeder Gattung cingesandt werden, also Sinfo nien, Jnstrumentalkonzerte, Chorwerke, Kammermusik einschließlich 7.r?
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