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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1938
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- Deutsch
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Lemcke L Buechncr firmierten. Im Jahre 192-1 ging das Geschäft ans eine Gruppe deutscher und amerikanischer Verleger über, und die Firma wurde in B. Westermann L Co. Ine. geändert; zum Geschäftsführer wurde 1926 Ernst Eisele bestellt, der noch heute die Leitung innehat. Ein Laden in sehr modernem Stil wurde 1930 in 13 West 46th Street bezogen, später in Nockcseller Centre Buildings bis zur jetzigen Übersiedlung ins eigene, für den Zweck umgebantc Hans 20 West 48lh Street. Eine breite Straßenfront von 49 Fuß mit zwei großen Schaufenstern, darüber in großen Buchstaben nur: Westermann, Books, geben dem Haus ein besonders stattliches Aus sehen. Ebenso modern und praktisch sind die Jnncnräume ausge stattet. Beim Eintreten in den Laden kann man im Hintergrund die Kunstgalerie sehen, die hundert Fuß Höhe hat. Auf gute Beleuch tung, schöne Regale und Bücherständer in gediegener Ausführung wurde besondere Sorgfalt verwendet. Die Bibliothek des Wellesley Collcgs, einer Hochschule für Frauen, hat seit sieben Jahren sehr gute Erfolge mit einer wöchent lichen Zusammenstellung von Büchern für das Wochenende gemacht. Jeden Freitag werden besondere Regale in der Halle des Colleges ausgestellt, aus denen die Mitglieder des Colleges schnell und ohne langes Suchen etwas fürs Wochenende wählen können. Die Auswahl beschränkt sich nicht auf Reuerscheinungen, sondern es werden Bücher aus allen Gebieten der schönen und wissenschaft lichen Literatur gezeigt. Einmal im Monat werden Sonderzusammen- stellungen gezeigt, die sich auf Tagesereignisse oder Erinnerungstage beziehen. Die Einrichtung hat sich gut bewährt und wird sehr aus giebig benutzt. Die kürzlich in Washington gegründete luler-^msrieau Look LxelmuZo macht es sich zum Ziele, den Bücher- und Zeit- s ch r i i t e n - R u s t a u i ch zwischen Rord- und Süd amerika zu pflegen. Dazu sollen außer der Verbreitung von Werveichrislen die Bermitlluiig von Übersetzungen, Austunsterteilung an Verleger, Buchhändler und Autoren, Vermittlung von Geschäfts verbindungen, Förderung des Urheberrechts und eine Dauer-Aus stellung südamerikanischer Werke in Washington dienen. Der Verbreitung des französischen Buches, be sonders des Kunstbuches in Amerika dient die vor zehn Jahren ge gründete Firma »kreuetr auck Luropean kublications, lue.«. Dieses Großsortiment beliefert etwa fünfhundert amerikanische Buchhändler und hat den Alleinvertrieb verschiedener Pariser Verlagshäuser. Ein ausgedehntes Lager ermöglicht sofortige Belieferung, sodaß auch Bestellungen auf mehrere hundert Exemplare eines Werkes sofort ausgeführt werden können. Die Leitung wird von vier Personen ansgeübt, die abwechselnd für ein Jahr in Paris oder in Rew Zjork tätig sind. Für die Folger Shakespeare Library in Washington wurde durch Stanley King, Präsident des Amherst College, die Büchersammlung von Sir Leicester Harmsworth erworben. Die Sammlung umfaßt ungefähr neuntausend Werke der englischen Literatur von 1475—1040 und ist die an Seltenheiten reichste auf diesem Gebiete. In jahrelanger Sammeltätigkeit hat Sir Leicester Harmsworth dafür über zwei- undeinehalbe Million Dollars ausgegeben. Nicht weniger als 787 der Bücher sind Unica; von 857 Werken ist nur noch ein anderes Exemplar bekannt. Aus den Jahren 1475—1550 sind 656 Werke vorhanden, darunter acht Drucke Eaxlons und siebenuudsechzig Drucke Wynkyn de WordeS. Die Folger Library wird durch diese Sammlung eine wertvolle Ergänzung erhalten. Obgleich beide, H. C. Folger und Sir Leicester Harmsworth, auf gleichem Gebiete sammelten, so be vorzugte ersterer die schöne Literatur und Shakespeare, während letzterer die Gebiete der Geschichte, Philosophie und Sozialwissen schaften pflegte. Bemerkenswert ist die große Anzahl von Folio- ausgabcn von Shakespeare in der Folger Library. Von den zwei hundert bekannten Exemplaren der ersten Folioausgabe Z1623) besitzt die Folger Library nicht weniger als neunundsiebzig, darunter zwei Exemplare mit dem DroeShout-Porträt in Probedruck, eins mit Widmung des Verlegers Jaggard. Die zweite Folioausgabe (1632) ist in achtundsünfzig, die dritte (1664) in vierundzwanzig, und die vierte (1685) in sechsunddreißig Exemplaren vorhanden. Die Instandsetzung von alten Stichen und Büchern Viel Unheil ist schon angerichtet worden, wenn alte wertvolle Kunstblätter und Bücher in die Hände Unerfahrener gerieten. Mit dem Vorgeben, sic zu restaurieren, d. h. wieder herzustellen, werden oft Mittel angewandt, die zwar einen augenblicklichen Erfolg Vor täuschen können, in Wirklichkeit aber den Keim zur endgültigen Zer störung legen. Es dürfte deshalb kaum übertrieben sein, was der Kustos und Konservator an den Staatlichen Museen in Berlin, l)r. Hugo Jbscher, in dem Geleitwort schreibt, das er einer kürzlich erschienenen Schrift des Berliner Restaurators M a x S ch w e i d l e r: »Die Instandsetzung von Kupferstichen, Zeichnungen, Büchern usw.« (Stuttgart: Max Hettler. 136 S. mit mehr. Abb. gr. 8° RM 10.—) widmet. Es heißt da u. a.: »Mit Verzweiflung las ich in all den Jahren die vielen Artikel über das Restaurieren in Fachbüchern und Fachblättern, die von einer unglaublichen Unwissenheit der Ver fasser und einer bedauerlichen allgemeinen Unkenntnis der Materie Zeugnis ablegten, und sehnte den Augenblick herbei, wo endlich ein wirklicher Fachmann auf diesem schwierigem Gebiete die Zeit finden würde, diesem unerhörten Unfug ein Ende zu bereiten. Ich wußte, daß hierzu kein anderer berufener war als Max Schweidler...«. »Wenn hier Herr Schweidler sein reiches Wissen der Fachwelt preisgibt, so wird ihm diese sicher Dank wissen. Dank werden ihm aber auch die Besitzer und Leiter der Sammlungen von Kupferstichen und Kunstblättern aller Art zollen, da sein Buch be rufen ist, viel Unheil zu verhüten.« Kein Antiquar, der sich darin versucht, selbst alte Kunstblätter und Bücher zu reinigen und zu restaurieren, und der vielleicht schon oft mit dem Erfolg seiner Bemühungen nicht so recht zufrieden war, sollte versäumen, in Zukunft die aufschlußreiche Schrift von Schweidler zu Rate zu ziehen. In ihr sind die Erfahrungen einer dreißigjährigen Bcrufsausübung niedergelegtt. Trotzdem will der Verfasser sein Buch nicht als »Kochbuch« aufgefaßt wissen, das für alle Verhältnisse zutreffende Anweisungen enthält. Der Restaurator muß vielmehr, wie Schweidler schreibt, »ein fein empfindender Mensch sein, der schädliche Behandlungsmethoden ausschlicßt und die an-, wendbaren dem Objekt anzupassen versteht«. Aber auch der Antiquar, der sich nicht als Restaurator betätigen will, wird von dem Buch großen Nutzen haben. Zeigt es ihm doch, wie weit die Knust eines erfahrenen und geschickten Restaurators geht und welche Möglichkeiten bestehen, ein nicht sonderlich gut erhaltenes oder beschädigtes Buch und Kunstblatt wieder in einen verkäuflichen Zustand zu versetzen. Jeder Antiquar weiß, wie schwer für beschädigte Stiche und Bücher, selbst wenn es sich um sehr seltene und wert volle handelt, ein Käufer und Liebhaber zu finden ist. Er wird sich deshalb nach Einholung des Rates eines Fachmannes überlegen, ob eine Ausbesserung «dieser Schäden am Platze ist. Freilich wird er sich davor hüten, nun jeden angeränderten Stich oder jedes fleckige Buch reinigen zu lassen. Jeder erfahrene Sammler weiß, daß die damit erreichte »tadellose Frische« nur ein vorgetänschter Zustand ist, auf den er — je nach dem Sammelgegenstand — mit Recht keinen Wert legt. Damit soll natürlich keineswegs verkannt sein, welche Werte mit der Reinigung und Beseitigung von Altersschäden an alten Büchern, Stichen, Handzeichnungen, Autographen usw. die Kunst des Restaurators gerettet hat und noch täglich rettet. Selbst wenn die Behandlung fleckiger, also »kranker« Bücher durch den Restaurator sich nicht lohnt, wird der Antiquar gut tun, ihrer Aufbewahrung besondere Sorgfalt zuzuweuden. »Stockflecken sind die äußeren Anzeichen einer Papierkrankheit« schreibt Schweidler, »die, wie viele Krankheiten, durch Ansteckung verbreitet wird. Wenn man so gedankenlos und leichtfertig ist, stockfleckige Blätter mit ge sunden in einer Mappe aufzubewahren, dann wird man sehr bald merken, was man angerichtet hat. Man hat nämlich der Papier- krankheit die Möglichkeit gegeben, sich auf das gesunde Blatt zu übertragen und an seinem Verfall zu arbeiten«. In den beiden Kapiteln »Die Aufbewahrung, Konservierung und Einrahmung von Kupferstichen« und »Die Aufbewahrung und Konservierung von Büchern« gibt Schweidler zahlreiche nützliche Hinweise und Verhal tungsmaßregeln dafür. Wie groß die Gefahr ist, daß die Kunst des Restaurators in falsche Bahnen gelenkt wird, das heißt also, daß er sich nicht darauf beschränkt, Altes wieder in Ordnung zn bringen, sondern Neues zu schaffen, wie Schweidler an einer Stelle seines Buches sich ausdrückt, zeigt das Kapitel »Der künstliche Plattenraud«. Darin gibt der Verfasser Anleitungen, wie in den angesetzten Rand eines Stiches ein Plattenrand eingedrückt wird. Der Restaurator will mit diesem künstlichen Plattenrand erreichen, daß die Ansetzung eines Randes, die von der Rückseite aus stets zu erkennen sein wird, wenigstens ans der Vorderseite nicht zu bemerken ist. Zum Schluß mag die Aufzählung einiger Kapitelüberschriften außer den bereits genannten einen Einblick in den Inhalt und die Reichhaltigkeit der Schrift von Max Schweidler geben. Er behandelt 730
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