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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-09-22
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1938
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- Deutsch
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Das deutsche Buch auf Weltreisen Zum Jubiläum der G, A. von Lalem Exportbuchhandlung in Bremen Wenn in diesen Tagen der Präsident der Reichsschrifttums kammer und der Dichter Hanns I o h st an die Exportbuch handlung von Halem in Bremen zum fünfundsiebzigjährigcn Bestehen ein Glückwunschschreiben richtete, in dem es zum Schluß heißt: Sie haben ihm (dem Deutschen in Übersee) das deutsche Buch als Trost und Freude in vielen, vielen tausenden von Fällen in die Hand drücken können, und meine Wünsche für ihr Unternehmen können daher auch gar nicht anders lauten als so: daß Sie Ihre selbstgesetztc Aufgabe in tausend und aber tausend zukünftigen Fällen erfüllen dürfen. dann hat dies in der Tat eine besondere Bedeutung. Diese Be deutung kommt zwar im vorliegenden Falle der Jubiläums- firma zu, sie gebührt aber darüber hinaus gleicherweise einer Reihe anderer Firmen, die im gleichen Dienste stehen und ans der gleichen Verantwortung handeln. Es kommt bei dem Jubi läum der alten und berühmten Firma in Bremen wohl gar nicht so sehr aus die Aufzählung einzelner Daten aus ihrer Ge schichte als auf die Feststellung wichtiger Taten dieses Unter nehmens an. Fünfundsiebzig Jahre buchhändlerischer Tätigkeit sind in der Tat ein Ruhmesblatt, besonders wenn es sich um eine Sortimentertätigkeit handelt. Was wird im Sortiment an kleiner Arbeit, an Mühen, an Überlegungen Tag um Tag ge leistet! Nun denke man aber daran, daß diese Sortimentsarbeit sich sofort verstärkt, wenn es sich darum handelt, als verantwort licher Sortimentsbuchhändler den Deutschen und den Interessen ten am deutschen Schrifttum zu dienen, die draußen in der Welt, abseits der großen Straße des Verkehrs, der Wirtschaft und der Zivilisation leben. Der Bremer, besonders der alte Bremer ist anspruchsvoll. Er hat immer Ansprüche an das Leben, aber genau so auch an sich gestellt und bis vor wenigen Jahrzehnten, als leider auch in vielen guten Bremer Familien traditionelle und lebendige Sit ten zerfielen, war der Bremer Kaufmann niemals etwa nur der nüchterne Wirtschaftsräuber, oder wie man nun lediglich auf ihren eigenen Nutzen bedachte Menschen nennen will. Er hat immer auch Ansprüche aus dem Reich des Geistes an sich gestellt und es ist vielleicht ein Beweis, wie sehr in einer in bestimmten Anschauungen fest verankerten Stadt doch der Buchhändler in Ansehen gestanden haben muß, wenn der Gründer der Firma von Halem sich die Tochter eines der angesehensten Reeder die ser traditionsstolzen Stadt als Frau ins Buchhändlerhaus holen konnte. Aus der Arbeit einer der besten damaligen Sortiments buchhandlungen in Deutschland — übrigens der Wiege auch der Firma Lcuwer in Bremen — ist dann fast natürlich die beson dere Tätigkeit herausgewachsen, die den Namen von Halem in die Geschichte des deutschen Buchhandels eingegraben hat. Biele der Kunden im alten Sortiment an der wichtigsten Verkehrsader Bremens sind in die Welt als Kaufleute hinausgegangcn, wie es sich für einen richtigen Bremer seit Jahrhunderten geziemt. Hat die Entdeckung Amerikas notwendigerweise die Bedeutung der Hanse schmälern und die Bedeutung der an der Westküste Euro pas liegenden Länder steigern müssen (angefangen bei Portugal, Spanien, Holland und dann England), so haben es sich doch die Söhne der deutschen Küstcnstädte nicht nehmen lassen, durch einen persönlichen Einsatz auch jenseits des Wassers um die Geltung hansischer Leistung zu kämpfen. Zu diesem Kampf ge hörte aber auch die Beziehung zum Schrifttum selbst, und diese Aufgabe hat nun das Sortiment da in Bremen übernommen, gepflegt, darüber ist cs Exportbuchhandlung geworden. Gleich zeitig hat aber dieser Anfang auch bestimmend gewirkt. Es kam der Firma von Halem in den langen Jahren ihrer Entwicklung immer darauf an, draußen den einzelnen Deutschen so zu bedie nen wie einen Kunden im Lande. Nie hat z. B. die Halem A.G. die Absicht gehabt, mit deutschen Auslandsbuchhandlungen zu konkurrieren, im Gegenteil sie wollte den Boden lockern. Daß allerdings diese Tätigkeit, die hansisches Format hatte, gerade deswegen einen außerordentlichen Umfang annehmen mußte, bewies und beweist auch die kaufmännische Tüchtigkeit. Es ist erstaunlich, auf welche Namen und welche Siedlungen man stößt, wenn man in der Kartei der Exportbuchhandlung von Halem blättert. Es ist aber genau so erstaunlich, wieviel Kunden diese Firma rein zahlenmäßig in allen Ländern der Erde bedient und dabei doch jedem einzelnen individuell gerecht wird. Dies bedeutet eine ungewöhnliche Einheit kaufmännisch-organisa torischer mit buchhändlerisch Verantwortlicher, beratender Kraft. Die Arbeit der Halem A.G. kann geradezu beispielgebend für die Arbeit des Sortimenters sein. An diese Firma haben sich die Deutschen draußen und zahllose Angehörige anderer Länder voll Vertrauen nicht nur mit ihren literarischen Wün schen gewandt, sondern auch nnt einer Reihe von Fragen, die mit dem Buchhandel unmittelbar nichts zu tun haben, ... und sie haben Auskunft und Antwort bekommen. Darunter waren sicher Fragen, die zunächst verblüffend wirkten, aber ohne Hoch mut sind sie beantwortet worden. Ohne irgendwelchen Dünkel wurden treu und fleißig den Ingenieuren draußen in den Minen von Bolivien oder den Farmern irgendwo im Hochland Queznltenangos die richtigen Bücher vorgeschlagen und empfoh len. Gerade dieses Beispiel müßten sich viele junge Buchhändler vor Augen halten. Es scheint mir richtig, dieses große Beispiel einer wirklichen, auch kaufmännisch sicheren Erfüllung buchhändlerischer Wirk samkeit in der Welt anläßlich des Jubiläums der G. A. von Halem Export- und Versandbuchhnndlung A.G. in Bremen hcr- auszustellen. Karl Heinrich Bischofs. Sudetendeutsche Dichter bekennen Immer wieder klangen aus der Fülle der jährlich erschei nenden Bücher jene Werke der sudetendeutschen Dichter, die in leidenschaftlicher Anklage und in höchster dichterischer Ausprä gung aus die Not und den Kampf der Sudetendeutschen hin wiesen. Sie standen neben dem politischen Tageskampf, um immer wieder in die Herzen zu trommeln, daß mehr als drei Millionen Deutsche um ihr Le ben, um ihrRechtkämpftcn. Heute mehr denn je hören wir diese erschütternden Stimmen, die als Anklage und Aufrufe vor die Welt gestellt wurden, heute mehr denn je haben wir und die Weltöffentlichkeit die Pflicht, diese Stimmen zu hören. Einer von ihnen ist Wilhelm Pley er, der 1901 in Eisenhammer im Bezirk Karlowitz in Westböhmen geboren wurde. Er war das zehnte Kind eines Hammerschmiedes, die Mutter eine Tochter des Egerlaudes, der Vater ein Kind des Erzgebirges. Duppau und Prag waren die Stationen seiner Schul- und Universitätsjahrc. Als Werkstudent verdiente er sich in den verschiedensten Berufen seine Mittel für das Studium. Als Schriftleiter begegnen wir ihm nach den Lehrjahren bei den Zeitschriften »Rübezahl», »Norden« und »Hockauf«. In den Dienst des politischen Kampfes stellte er sich in seiner Arbeit an den Tageszeitungen »Gablonzer Tageblatt« und »Reichenberger Tagesbote«. Seit 1930 gehörten die Arbeiten an den »Sudeten- dcntschcn Monatsheften« zu seinem Aufgabenkreis. Im Buch waren ihm die Möglichkeiten gegeben, über die Grenzen des Landes hinauszugchen und draußen, vor allem im 7ti,>
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