Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1914
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- 1914-08-15
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- 15.08.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 186, 15. August 1914. binnen 24 Stunden einbcrnfencn »Notsitzung« teil, jeder in ernster Sorge uni seine Unternehmungen und von dem Willen beseelt, einen Verbandsbeschluß hcrbeizuführen, der seinen Interessen begegnete. Wenn solche Notsitzung einmütige Beschlüsse faßt, so müssen diese un endlich schwerer wiegen, als der Widerspruch eines Einzelnen, der von dem Geist der Sitzung keinen Hauch verspürte und seine Beschwerde in die Öffentlichkeit warf, ohne seinen Berbandsvorstand gehört zu haben. Berlin, den 12. August 1914. Der Borstand des Verbandes der Fachpresse Deutschlands E. B. I. A.: Georg Elsner, Vorsitzender. Aus den Artikel »Im Zeichen des Krieges« und die Sprechsaal- anfragc bezüglich Fachzeitschriften in Nr. 180 erlaube ich mir folgendes zu erwidern. Zunächst dürfte es dem Herrn Einsender zu empfehlen sein, daß er sich schleunigst dem Verbände der Fachpresse anschließt, der von Herrn Georg Elsner in so vorzüglicher Weise geleitet wird, und dem der Herr Einsender, wie es scheint, noch nicht angehört; ihm wird dadurch wesentlich das Rückgrat gegenüber seinen Kunden gestärkt werden. Wie Herr Degener — und leider auch die Redaktion des Börsen blattes — aus den beiden unbedingt zusammengehörigen Beschlüssen des Verbandes der Fachpresse eine Verpflichtung der Mitglieder zur! Sistierung der Inserate heranslesen konnte, ist mir völlig unverständ lich. Diese Beschlüsse wurden in voller Nnhe von einer besonders ge- i wählten .Kommission ausgearbeitct, vorgelegt und e i n st i m m i g an- ! genommen. Zur Sache selbst möchte ich iveiter bemerken, daß es ja zunächst - unbedingt richtig ist, alten, guten Kunden entgegenzukommen, um sie > für bessere Zeiten zu halten, allerdings unter der ausdrücklichen Be- > tonung, daß ein Recht auf Aufhebung der Inserate unter keinen ttm- Die Durchführung der einzelnen Blätter im vollen bisherigen Um fang wird sich ja nicht ermöglichen lassen; besser ist es aber, die Zeit schrift im allerrleinsten Maßstab, selbst auf 2 bis 4 Seiten, herauszu bringen, als sie vollständig von der Bildflächc verschwinden zu lassen. Berlin, 12. August 1914. Dr. F. Pickardt, i. Fa. Voll u. Pickardt, Verlagsbuchhandlung. Gustav Ehrte, Zeit- schriften-Verlag, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. ständen besteht und daß alle Zeitschriften der betreffenden Branche gleichmäßig behandelt werden. Ganz besonders wird man das Ent gcgenkommen bei denjenigen Firmen betätigen müssen, die tatsächlich j nicht produzieren oder ihre Erzeugnisse nicht verwerten können. Leider ! aber machen sich auch die großen Fabriken, die gerade im Gegenteil aus! der jetzigen Lage große Vorteile haben werden, z. B. solche, die Kriegs-! material fabrizieren oder Gegenstände erzeugen, die sonst irgendwie in j Verbindung mit dem Kriege gebraucht werden, die Gelegenheit zu- ! nutze. Auch die Herren Margarinefabrikanten zum Beispiel versuchen, ! sich von ihren Inseraten zu drücken, ebenso wie auf anderem Gebiete die Pneumatik-Fabriken und Fabriken für Zubehörteile für Automobile, auch die Antomobilfabrikcn selbst, die ganz fraglos aus der jetzigen Lage einen großen Vorteil ziehen oder ziehen werden. Hier ist es unbedingt nötig, daß die engere» Fachverleger sich um gehend znsammenschließen, um gemeinschaftlich derartigen Übergriffen entgegcnzutrctcn; denn wenn die eine Zeitschrift nachgibt, so muß selbstverständlich auch die andere nachgeben. Ich habe bereits einen erfreulichen Erfolg im Zusammenschluß der Verleger auf zwei be stimmten Gebieten gehabt. Die Besprechungen finden schon heute und morgen statt. Vielleicht versucht der Herr Einsender in seinem Kreise das gleiche zu erreichen; denn cs ist selbstverständlich nicht möglich und i durchaus nicht zu verlangen, daß die Fachzeitschriften, die den Inse-! reuten doch direkt oder indirekt große Vorteile geboten haben, nun plötzlich allein den Schaden tragen sollen, den sie auf die Dauer gar nicht durchhalten können. Was das Erscheinen der Zeitschriften anbetrisft, so ist dringend davon abzuratcn, die einzelnen Zeitschriften, solange es nicht durchaus nötig ist, ganz eingehcn zu lassen, da mit diesem Augenblick sämtliche Verpflichtungen der Inserenten und Abonnenten für später erlöschen, unter Umständen sogar ein ganz besonders widerspenstiger Inserent Schadenscrsatzklage wegen Nichterfüllung des Vertrags einlciten kann. Außerdem geht selbstverständlich in dem Augenblick, wo das Blatt aufhört zu erscheinen, auch das Recht an dem Titel verloren, so daß also jeder Dritte in der Lage ist, eine neue Zeitschrift, wenn auch in kleinstem Umfange, unter Benutzung des vielleicht sonst sehr gut cin- gesührten Titels weiterzuführen, ohne daß der bisherige Verleger da gegen etwas.tun kann.*) *) Es ist richtig, daß die Rechtsprechung sich bisher auf den Stand punkt gestellt hat, daß aus dem UWG. kein Verbictnngsrecht für die Benutzung des Titels einer nicht mehr erscheinenden Zeitschrift herge leitet werden könne. Auch das URG. versagt, da der Titel keine selb ständige Eristcnz beanspruchen kann, sondern einen Schutz nur in Ver bindung mit der Zeitschrift selbst genießt. Gleichwohl glauben wir nicht, daß sich ein deutsches Gericht finden würde, das nicht auf Grund des H 826 des BGB. (Verstoß gegen die guten Sitten) zu einer Ver urteilung desjenigen gelangen würde, der etwa die Sistierung einer Mit dem Artikel des Herrn Degener und dem Zusatze der Redaktion in der Nummer des Börsenblattes vom 10. August erkläre ich mich voll kommen einverstanden. Die Übereilung, die sich in dem Beschluß des Verbandes der Fachpresse Deutschlands zeigt, ist sehr bedauerlich. Auch in Kriegszeitcn muß man kaltes Blut bewahren und ruhig abwägen, wie die unausbleiblichen Opfer angemessen zu verteilen sind. Wir sind nicht so weit, daß aller Handel aufhörte. Auch 1870 sind die Geschäfte in Deutschland weiter gegangen, und auch diesmal ist ein Erfolg unse rer Waffen zu erhoffen. An den Verband der Fachpresse habe ich daher den nachstehenden Brief geschrieben, der auch andere Zeitschriften-Verlegcr interessieren dürfte: In Ihrer Zuschrift vom 6. d. M. teilen Sie mir Ihren Beschluß mit, den Inserenten eine Unterbrechung der Jnseratenaufnahmcn bis auf weiteres zu gestatten. Ich bin hierüber anßerordentlich erstaunt. Wie kommen Sie dazu, so etwas zu »beschließen«? Sie haben höch stens das Recht, Ihren Mitgliedern nach dieser Richtung hin etwas zu empfehlen, aber nicht in die Verträge Ihrer Mitglieder mit Drit ten in dieser Weise einzugreifen. Ihre guten Absichten verkenne ich durchaus nicht. Aber ich meine, der Verband hat viel mehr die Ver pflichtung, seine Mitglieder, d. h. die Verleger von Fachzeitschriften, zu schützen, als die Inserenten. Die Inserenten werden schon selbst wissen, was sie zu tun haben, und ein Verein, der die Rechte seiner Mitglieder so wenig wahrnimmt, hat für mich kein Interesse, und ich erkläre hierdurch meinen Austritt. Gewiß muß.in diesen schwierigen Zeiten einer dem andern Helsen und wird nicht den nackten Rechtsstandpunkt vertreten. Aber Ihr »Beschluß« gibt alle Rechte den Inserenten und alle Lasten, d. h. alle Verluste, den Verlegern, also Ihren Mitgliedes». Das ist keine gerechte Verteilung der Lasten. Es fragt sich dabei noch sehr, wer eher in der Lage ist, unter den jetzigen Verhältnissen die größeren Lasten zu tragen, ob der Inserent oder der Zeitschriftenverleger. Gewiß mag es kleinere Inserenten geben, denen die Zahlung der Inserate unter den jetzigen Umständen schwer fällt, aber ebenso gibt es auch Zeitschriftenverlegcr, die nicht auf Rosen gebettet sind, und es wird wohl keinen Zeitschriftenverlegcr geben, der cs finanziell mit den Mil- lionen-Unternchmungen der chemischen Großindustrie aufnehmen kann. Ich selbst habe meinen Inserenten den Vorschlag gemacht, den Schaden in der Weise zu teilen, daß die Inserate seltener anfgenom- men werden, z. B. nicht in jeder Nummer, sondern nur in jeder zwei ten Nummer. Viele Inserenten haben diesem Vorschläge auch schon zugestimmt. Ich möchte auch nicht unerwähnt lassen, daß ich nach der Kriegserklärung Anfragen nach Inseratbedingungen, ja sogar neue Aufträge erhalte« habe, ein Zeichen, daß manche Inserenten auch in Kriegszeiten Absatz erhoffen, was durchaus berechtigt ist.« Leipzig. I o h a n n A m b r o s i u s B a r t h. Die Eiusenduug der Firma Johann Ambrosius Barth, Leipzig, be weist, daß Herr Degener und die Redaktion mit ihrer Auffassung nicht allcinstehen. Wenn die Resolution des Verbandes der Fachpresse nicht die bestrittene Auslegung zuließe, ja sie nicht direkt herausforderte, warum hat man sie dann jetzt abgcändert? Es kann doch von den auswärtigen Mitgliedern nicht verlangt werden, daß sie sich erst das Protokoll geben lassen, um fcstzustellen, was man in der Resolution hat ansdrückcn w ollen! Als »selbstverständliche Pflicht« des Vorstandes der Fach presse könnte man es allenfalls bezeichnen, daß er die an Beschlüsse» des Vereins interessierten Fachblätter orientiert, damit sie aus unmittelbarer Quelle schöpfen und sich an der Hand ausreichenden Materials ein Bild von der Meinung der Versammlung machen können, wenn es nicht mög lich war, ihr einen klaren, unzweideutigen Ausdruck in der Resolution zu geben. Red. Zeitschrift in Kriegszeiten sich zunutze machen und ein Konkurrenzunter nehmen unter dem gleichen Titel herausbringen würde. Daß es sich aus praktischen Gründen empfehlen würde, mit den Lesern in Fühlung zu bleiben und längere Unterbrechungen tunlichst zu vermeiden, ist zu selbstverständlich, um erst bewiesen zu werden. Red. 1264
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