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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1938
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- Deutsch
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im Einvernehmen mit allen in Frage kommenden Reichsministericn folgende Zlusführungen an die Reichspropagandaämter gerichtet: »Eine der Voraussetzungen für die publizistische Leistung und geistige Arbeit der Presse ist ihre privat-wirtschaftliche Grundlage. Nur wenn diese Grundlage gesund erhalten wird, kann die Presse das scharfe Instrument des Staates sein. Es geht daher nicht an, daß Veröffent lichungen von Bekanntmachungen in den Textteil verlegt werden, um Kosten zu sparen, die dann aber zu Lasten der an sich durch den Rück gang des Anzeigengeschäfts nicht rosig gebetteten Verlage gehen. Die scharfe Trennung zwischen Text- und Anzeigenteil muß daher durchgeführt werden, damit der Schriftleiter jederzeit die Bedingungen des Schriftleitergesctzes erfüllen kann. Diese Trennung ist auch von Be hörden, Körperschaften des öffentlichen Rechts, Ämtern, offiziösen Stel len usw. peinlich zu beachten. Bei ihren Presseveröffentlichungen ist scharf zu unterscheiden zwischen Notizen aufklärender Art, die den Schriftleitungen als Unterlagen zu eigener Abfassung zu- geleitct werden können und Mitteilungen geschäftlichen, behördenwichtigen Inhalts, deren Bekanntgabe Pflicht der Behörde usw. den Volksgenossen gegenüber ist und nur im Anzeigenteil vorgenommen werden kann: Z. B. Dienststunden, Auszahlungen, Einhaltung wichtiger Termine, Planungen, Neueinrichtungen, Straßcnbauten, Sonderzüge, Musterun gen, An- und Verkäufe, Tagungen, Ausstellungen, Fahrpläne (deren eigene redaktionelle Besprechung selbstverständlich wichtig sein kann), Einzelheiten bei Veranstaltungen usw. In Zukunft ist nach den vorstehenden Ausführungen zu verfahren. Die von einigen Reichspropagandaämtern bereits vorweg genommene Regelung ist hinfällig. In Zweifelsfragen entscheiden die Reichspropa gandaämter, gegebenenfalls die Presseabteilung meines Ministeriums im Benehmen mit der Beratungsstelle für redaktionelle Hinweise.« Die Deutsche Bücherei Die Deutsche Bücherei zählt zu ihren Schätzen auch ein Unicum: die Chronik des Hauses. In dreizehn stattlichen Foliobänden sind, fein säuberlich auf weiße Seiten geklebt, alle Pressestimmen über die Deutsche Bücherei gesammelt. Zweierlei ist es, was an dieser Hauschronik zunächst ins Auge fällt: einmal ihr sehr beträchtlicher Umfang, zum andern der inter nationale Charakter der Pressestimmen. Beides bestätigt aufs neue, daß die Deutsche Bücherei wie wohl keine andere wissenschaftliche Bibliothek Deutschlands seit ihrer Gründung allezeit weit über die Reichsgrenzen hinaus im Blickpunkt des allgemeinen Interesses ge standen hat und steht. Dieses Pressearchiv, das der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres zugänglich ist, wird selbst den engeren Freunden und Benutzern der Deutschen Bücherei nicht bekannt sein. Es ist bisher noch in keiner Weise erschöpft worden, und auch in den folgenden Zeilen kann es nicht geschehen, denn das bedeutete ja nichts weniger als die Ge schichte der Deutschen Bücherei im ersten Vierteljahrhundert ihres Bestehens im Spiegel der Presse darzustellen. Hier wird es sich nur darum handeln, einigen besonderen Ereignissen aus dem Werden und Wirken der Deutschen Bücherei den Pressespiegel vorzuhalten, wobei wir unter Presse ohne nähere Scheidung Zeitung und Zeit schrift zusammenfassen wollen. Es nimmt uns nicht wunder, daß die Presse, die ja, wie man zu sagen pflegt, das Gras und manches andere wachsen hört, schon lange vor allen sicheren Gründungsplänen (Mai/Juni 1911) über die Errichtung einer Reichsbibliothek vieles zu versichern gewußt hat. Und sogleich schieden sich die Geister in Ja-Sager, die da wünschten, »daß recht bald Mittel und Wege gefunden werden möchten, , die Idee zu verwirklichen«, und in Nein-Scrger, die teils »aus Sorge um Leipzig«, teils aus angeborenem Oppositionsdrang grundsätzlich und überhaupt dagegen waren. Als dann die Idee Wirklichkeit wurde, war es dem größeren Teile der deutschen Presse eine angenehme Pflicht, ihrer Freude darüber Ausdruck zu geben, daß der Plan allen- orts eine so warme Aufnahme gefunden habe. Aber gleichzeitig fehlte es auch nicht an Stimmen, die die Neugründung lieber in Berlin gesehen hätten und energisch darauf hinwiesen, daß die Be deutung der Königlichen Bibliothek in Berlin jetzt erst recht größer denn je sei. Neben solchen partiknlaristischen Äußerungen stehen nicht wenig andere scheinbar objektive Beobachter, die vor lauter Sachlich keit nicht die Größe der Neugründung sehen wollen und mit Ein wänden argumentieren, die keine Eimvände, sondern nur unver meidliche Begleiterscheinungen sind. Sie beklagen sich, daß die Deutsche Bücherei keine Musikalien sammle, daß das Ganze wegen Fünfzig Jahre »Hamburger Anzeiger« Am 1. September konnte der vom Verlag Girardet L Co. heraus gegebene »Hamburger Anzeiger« auf ein fünfzigjähriges Erscheinen zurückblicken. Aus diesem Anlaß war die Nummer vom 1. September zur besonders umfangreichen Jubiläumsausgabe ausgestaltet worden, in der die Glückwünsche von Generalfeldmarschall Göring, den Reichs ministern vr. Goebbels und Ribbentrop und anderen führenden Persön lichkeiten aus Staat, Partei und Wehrmacht den firmen- und familien geschichtlichen Teil mit der Geschichte der Jnhabersamilie, der Übersicht über den Werdegang und den heutigen Aufgaben der Zeitung einleiten. Die folgenden Beilagen zeigen, wie sich das Weltgeschehen und die äußere und innere Entwicklung Hamburgs in den Spalten der Zeitung durch das vergangene halbe Jahrhundert widerspicgcln und vermitteln einen Eindruck von der heutigen Bedeutung des »Tores zur Welt« und der besonderen Stellung, die es im neuen Reich cinnimmt. Landesgruppe Österreich des Reichsverbandes der deutschen Zeit- schriften-Verleger Der Leiter des Neichsverbandes der deutschen Zeitschriften-Ver- leger, Willi Bischofs, hat den Verlagsbuchhändler Hauptmann a. D. Geza v. Lajtos, Verlag Göza v. Lajtos, Wien IV, Prinz-Eugen- Straße 80, zum kommissarischen Obmann der Landesgruppe Österreich berufen. Lehrauftrag für Zeitungsverlagsbetriebslehre In einer Verwaltungsratssitznng des Instituts für Zeitungswissen schaft an der Universität Heidelberg wurde die Errichtung eines Lehrauftrages für Verlagsbetriebslehre beschlossen, der eng mit dem Institut für Betriebswirtschaftslehre Zusammenarbeiten soll. Fenier ist geplant, an der gleichen Universität ein selbständiges rundsunkwissen- schaftliches Institut einzurichten. im Spiegel der Presse des Präsenzcharakters und der Beschränkung auf das deutschsprachige Schrifttum ein Torso sei, und es fehlen auch bereits nicht verständnis lose Äußerungen über das »Alles-Sammel-Prinzip«, wie sie bis in die neueste Zeit in regelmäßigen Abständen immer mal wieder austauchen. Der starke Widerhall, den die Grundsteinlegung und die damit verbundene Feier in der Presse ganz Deutschlands und sehr bald auch des Auslandes fand, zeugt von dem großen Interesse, das die Öffentlichkeit daran nahm. Es ging eben um mehr als die Gründung einer neuen wissenschaftlichen Bibliothek: die zentrale Sammelstelle des deutschsprachigen Schrifttums, volkstümlich wie keine andere wissenschaftliche Bibliothek, ist von Anfang an richtig als ein Er eignis von großer politischer und nationaler Bedeutung erkannt und gewertet worden. Die von der gesamten deutschen Presse mit Anteilnahme verfolgte Erbauung und Einrichtung der Deutschen Bücherei mitten in schweren Kriegszeiten beweist das am besten. Aber auch der größte Opfermut konnte nicht hindern, daß in der Nachkriegszeit die Existenz der Deutschen Bücherei an der Wurzel bedroht wurde. Wer erinnerte sich noch all der Vorschläge, um das Schlimmste abzuwenden, wenn nicht das Pressearchiv des Hauses diese zerrissene böse Zeit mit ihren sensationellen und vielfach über hasteten Meldungen grell widerspiegelte. In jenen Jahren, in denen von einer Umwandlung der Universitätsbibliothek in einen Messe palast phantasiert wurde, war man jedoch gezwungen, sich ernstlich mit einer Zusammenlegung der beiden großen Leipziger Biblio theken zu befassen, und nachdem erst — »laut neuesten Meldungen« — die Universitätsbibliothek nach der Deutschen Bücherei verlegt war, sollte dann wieder umgekehrt diese mit jener verbunden werden. Trotz der Notlage der deutschen Wissenschaft und Forschung waren sich die führenden Vertreter des deutschen wissenschaftlichen Biblio thekswesens, die der Verwaltungsrat der Deutschen Bücherei zu einer außerordentlichen Sitzung gebeten hatte, darin einig, daß eine Ver schmelzung der zwei Bibliotheken im Interesse beider Anstalten ent schieden abzuleihnen sei, und gaben die vielfach abgedruckte Er klärung ab, daß in Würdigung ihrer bisherigen Leistungen »die Deutsche Bücherei als selbständige Anstalt unbedingt erhalten werden muß«. Im gleichen Jahre 1920 konnten deutsche und österreichische Zei tungen melden: »Frankreich verlangt die Bestände der Deutschen Bücherei«, eine Forderung unseres westlichen Nachbars, die natürlich von der deutschen Negierung rundweg abgelehnt wurde. Die außerordentlichen Veranstaltungen des Hauses, wie die wechselnden Ausstellungen, haben stets in der Presse, nicht nur in der 701
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