4032 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 97. 28. April 1905. Beschwerden des Alters gezwungen, sein blühendes Geschäft an seine Söhne und zog sich in den wohlverdienten Ruhestand zurück, dessen Genuß ihm leider nur kurze Zeit vergönnt gewesen ist. Bei den Kollegen seiner engern Heimat und auch in weiten Kreisen des ganzen deutschen Buchhandels wird sein treues Wirken unvergessen sein. Ein ehrenvolles Andenken ist ihm (Sprechsaal.) Selbsthilfe! 18. d. M. folgendes Inserat: nenten 4 ^ (Preis im Kunsthandel 10 rc. Es gelang uns sofort, Ihre Firma als die Urheberin des Inserats zu ermitteln und zu erfahren, daß Sie der Zeitung das Schillerbildnis zu 4 ^ an und fügt hinzu, daß das Bild im Kunsthandel 10 kostet. In den Unterzeichneten Kunst handlungen ist genau dasselbe Bild für 2 zu haben. bekämpft der gesamte Buchhandel jedes Prämienangebot der Zeitungen, sobald es in unsre Interessentenkreise einzugreifen sucht, und dankenswerter Weise hat auch — wie kürzlich im Börsenblatt zu lesen war — der Vorstand des Vereins deutscher Zeitungsoerleger Jnteressentengruppen, auf deren beider Boden Sie als Buch- und Zcitschriftenverleger stehen sollten, scheinen Sie nicht zu teilen. Wir hätten nun den Weg durch unfern Provinzialverein zum Börsenverein hin einschlagen können, hätten dort sicher auch Schutz gefunden, aber selbst bei größter Beschleunigung naturgemäß zu spät. Wir griffen daher zur Selbsthilfe, haben nach wenigen Stunden das Publikum aufgeklärt und erzählen jedem Käufer, daß das Bild 1 50 H im Einkauf kostet. Der Übelstand, daß wir Bedarf selbstverständlich aus zweiter Hand. Auch die Frage haben wir uns vorgelegt, ob wir zum Ver kauf unter dem Preis berechtigt sind, und sind zu der Über zeugung gekommen, daß wir es dürfen, da Rabattbestimmungen des Kunsthandels nicht im Wege stehen. Sollten Sie den Versuch machen, uns gerichtlich zwingen zu wollen, so hegen wir die Hoff nung, daß die Nebenumstände zu unfern Gunsten sprechen werden. Oppeln. Hochachtungsvoll Eugen Franck's Buchhandlung. Hugo Willimsky. Hermann Muschner. Erwiderung. wie den Zeitungs - Verlegern die Kupfergravüre Friedrich von Schiller für 4 ^ ord., 1 50 ^ netto, also mit 62'/, U Rabatt. Der Sortimentsbuchhändler ist daher in mit 10 bis 15 bezahlt werden. Nach dem Vorstehenden wird jeder Einsichtige sich leicht ein Urteil darüber bilden können, ob es von den Firmen Franck und Berlin, 27. April 1905. Rich. Bong, Kunstverlag. Meine Karfreitagsarbeit. meiner Erholung zu rechnen. So halte ich es von jeher — so lange es dem bösen Nachbar- gefällt. In diesem Jahre stellten sich jedoch so viele böse Nach barn gleichzeitig ein, daß ich von meiner mir lieb gewordenen 1. einen Artikel »Selbsthilfe« für das Börsenblatt, der wohl 2. eine Eingabe an den hiesigen Magistrat, worin ich bat' das amtliche »Stadtblatt« bedenklichen Angeboten zu verschließen. Das Blatt enthielt nämlich am 19. April eine Beilage, in der eine Berliner Firma drei Bücher für 1 ^ 75 ^ anbot und gleich- zusammen mehr als 7500 ^ in Aussicht stellte. 3. in gleicher Angelegenheit eine Mitteilung an eine andre Behörde. 4. einen Brief an eine Konkurrenzfirma meines Bezirks, die, obgleich Mitglied des Börsenvereins, einen Schülerkalender zugibt. 5. Diese kleine Plauderei für das Börsenblatt. Das alles sieht gewiß sehr streitlustig aus, was ich gar nicht Tage sich so häufen, sich so häufen dürfen in unserm so festgefügten Buchhandel, dann ist es Pflicht, zuzugreifen und die Mißstände zu bekämpfen. Und ich kann nur jedem Kollegen raten, in seinem Bezirk ein gleiches zu tun. Auch der kleinste Erfolg lohnt die Mühe. So — den Rest des Tags will ich noch als meinen Karfreitag feiern.