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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.05.1928
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- 1928-05-05
- Erscheinungsdatum
- 05.05.1928
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- Deutsch
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X: 104, 5. Mai 1928. Kantate-Nummer Börsenblatt s.d.Dtschn.Bnchbnnd-I. g tung von Einzelfirnien etwas zum Nachdenken und zur Prüfung des Einzelfalles angeregt zu haben, möchte aber aus drücklich betonen, daß derartige schwerwiegende Fragen stets individuell behandelt werden müssen, sodaß die Zuziehung eines erfahrenen Anwalts, in schwierigen Fällen außerdem auch noch eines Bücherrevisors dringend anzuraten ist. Das Gesicht der Pressa. Ausstcllnngsidee und Ausstcllungstcchnik. — Von der »Zeitung« zur Zeitung. — Sonderausstcllungen. — Im »Staatenhaus«. Von Direktor I. Taepper, Vorstandsmitglied der Pressa. Am 12. Mai wird die Pressa der Öffentlichkeit übergeben. Ein ganz neuer Ausstellungsgedanke wird mit ihr verwirklicht: das Pressewesen in seiner Gesamtheit, nicht nur in seinen tech nischen und wirtschaftlichen Grundlagen, sondern auch in seiner geistigen und kulturellen Bedeutung zur Darstellung zu bringen. Lange genug wollten die Zweifel nicht verstummen, ob und inehr noch w i e eine solche Aufgabe gelöst werden könne. Denen, die sich die Pressa als gewaltige Stapel von Zeitungen und Zeitschriften dachten — als greifbarstes Bild von der Macht der Presse! — hat die Pressa zwar nie Rätsel aufgegebcn, die meisten aber, denen an einer würdigeren Vertretung der schwar zen Kunst gelegen war, haben sich eigentlich erst mit dem be ginnenden Aufbau der Ausstellung überzeugen lassen, daß die Pressa das gesteckte Ziel erreicht. Ganz neue ausstellungstechnische Mittel waren notwendig, damit der Gedanke der Pressa Gestalt gewinnen konnte. Die Aufgabe war, das Pressewesen der Vergangenheit und Gegen wart in lebendige Beziehung zu seiner Umwelt zu bringen, es in seiner Verbundenheit mit Kultur, Wirtschaft und Politik dar zustellen, um seine kulturellen und geistigen Auswirkungen im Spiegel des Zeitgeschehens erkennbar zu machen. Dieser Grund satz, keine museumartige Schau, sondern Leben zu zeigen, ist für den Aufbau aller Abteilungen der Pressa richtunggebend gewesen. Eine große kulturhistorische Abteilung greift zurück auf die Uranfänge alles Nachrichtenwesens. Die gesamte mannigfache Entwicklung der Nachrichtenübermittlung und des Zeitungswcscns wird in ihren charakteristischen Abschnitten im zeitgctreuen Rahmen der jeweiligen Epoche dargestellt. In bunten, wechselvollen Szenen werden die Ereignisse zweier Jahr tausende lebendig. So führt ein logischer Ausbau zur Ausstellung des modernen Pressewesens, der Tageszeitung und der Zeitschrift. Die »K e r n a u s st e l l u n g« der Abteilung -Mo derne Tageszeitung« stellt in interessanter Weise die allgemeine kulturelle, wirtschaftliche und politische Bedeutung der Tages- prefse und die Grundlagen des modernen Zeitungsbctriebes heraus. Das komplizierte Vielerlei von Redaktion, Verlag, Nachrichtenwesen und technischem Betrieb wird anschaulich zur Darstellung gebracht. Umfangreiche Ausstellungen der Reichs- P o st und Reichsbahn und der großen Nachrichten büros vervollständigen die Schau. Die Ausstellung der Tageszeitung findet ihre Fortsetzung in den Kollektivausstellungen der Kreisver eine des Vereins Deutscher Zeitungsver- leger, die die einzelnen Zeitungen zu landsmannschaftlichcn Gruppen zusammengefaßt in Erscheinung treten lassen, und in den besonderen Ausstellungen großer Verlage, die zum Teil eigene Ausstellungshäuser errichtet haben. In gleich eindrucksvoller Weise baut sich die Zeitschris - tensch au auf, die ebenso ein loses Aneinanderreihen von Druckerzeugnissen vermeidet. Ähnlich wie bei der Tageszeitung wird auch hier zunächst ein allgemeiner repräsentativer Über blick über die Bedeutnng des Zeitschriftenwesens gegeben. Wäh rend ein Lesesaaldie Gesamtheit der Zeitschriften vereinigt, teilt sich die weitere Ausstellung so auf, daß die einzelnen Zeit schriftengruppen in Verbindung mit ihren Stoff- und Fach gebieten in die Erscheinung treten. So ergibt sich ein immer neues lebendiges Bild. Es folgt die Abteilung Buchgewerbe und Gra phik, die umfangreiche Ausstellung des Deutschen Buch gewerbevereins und der einschlägigen Unternehnier- und Arbeitnehmcrorganisationen, die zu der Technik des Pressewesens überleitet. Buchgewerbliche Maschinen bedeutender in- und ausländischer Firmen - Setz-, Druck-, Papierverarbeitungs-, Schriftgießereimaschinen u. a. m. —, die in Betrieb gezeigt werden, führen dem Besucher den ganzen technischen Apparat des Druckwesens vor Augen. Selbstverständlich erhalten auch der Rohstoff der Presse, das Papier, und die modernsten technischen Heiser des Presse wesens, Photographie und Kinematographie, den gebührenden Platz. Die vielfachen Beziehungen des Werbewesens zur Presse kommen in einer besonderen, dem Ausstellungsthema entsprechen den Gruppe »Das werbewirksame Inserat-, die neue werbewissenschaftliche Ergebnisse in origineller Form veranschau licht, zur Darstellung. Die Praxis findet durch eine bedeutende Abteilung der Gruppe -Deutsche Großwerbung- ein drucksvolle Berücksichtigung. Sondern ns st ellungen großer Gruppen, die das Wirken und die Wirkungen der Presse von verschiedenster Ein stellung aus aufweisen, vervollständigen das Gesamtbild in inter essantester Weise. So die Ausstellungen der weltanschaulichen Gruppen, die Schau des katholischen, evangelischen und jüdischen Schrifttums. In künstlerischem Rahmen wird hier jede Gruppe die gesamte Einflußsphäre ihrer Weltanschau ung, wie sie im Schrifttum und darüber hinaus in der Kunst ihren Niederschlag gefunden hat, zur Anschauung bringen. Ähn lich ist die Ausstellung des sozialistischen Schrifttums in Verbindung mit der Schau des Allgemeinen Deutschen Ge werkschaftsbundes durchgesührt. Weitere Sondergruppen sind die auf breiter internationaler Grundlage aufgebaute Gruppe »Frau und Presse-, ferner »Akademiker und Presse-, »Europäische Buchkunst der Gegen wart-, »Die deutsche Presse im Ausland-, »Wetterdienst und Presse- u. a. m. Zu nennen sind weiter die Ausstellungen der Reichsregierung, der Preußischen Regierung, des Deutschen Städtc- tages, einzelner Landesteile, der Nachrichtenämtec großer Städte usw. usw. Größte Bedeutung erhält die Pressa durch ihre Jnter- nationalität. Das Ausland ist an der Ausstellung in einem Umfange beteiligt wie kaum je auf einer Ausstellung in Deutschland zuvor. Nahezu alle Kultur st aaten der alten und neuen Welt sind in dem monumentalen »Staaten haus« vertreten. Die europäischen Staaten haben sich fast sämtlich zur Pressa angemeldet, die meisten unter amtlicher Beteiligung ihrer Regierungen. Von den Übersee st aaten ist vor allem zu nennen die Beteiligung der Vereinigten Staaten von Amerika, die eine eindrucksvolle Schau bieten Ivcrden, und der mittel- und südamerika - nischen Staaten, die sich mit Spanien zu einer groß zügigen Ausstellung der spanisch-sprechenden Länder vereinigt haben. Das Bild wird vervollständigt durch eine indische, japanische und chinesische Abteilung. Nicht zuletzt ist hier bemerkenswert die Ausstellung des Völkerbundes. Von dieser starken Beteiligung des Auslandes, die allein schon als ein Erfolg nicht nur für die Ausstellung selbst, sondern auch für Deutschland allgemein gebucht werden kann, dürfen Auswirkungen besonderer Art erwartet werden, die den kultu rellen Charakter der Pressa noch wesentlich unterstreichen. Der Gedanke der geistigen und kulturellen Verbundenheit der Kultur völker gewinnt in der Pressa sinnfällige Gestalt. So ist zu hoffen, daß dieser Gedanke der internationalen Zusammenarbeit durch die Pressa einen neuen Impuls erhält, der auch für die politische Annäherung und Verständigung der Völker einen Fortschritt bedeutet. 2
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