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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1931
- Strukturtyp
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- 1931-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1931
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- Deutsch
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W 278, I. Dezember 1831. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. von ihnen herausgcgebcnen Zeitschriften Holt gemocht. Für die Herausgabe der Zeitschriften sink» nur noch so geringe Mittel ver fügbar, das; der Tcxtteil schon jetzt in empfindlichem Mas; einge schränkt werden muhte. Diese Einschränkung läßt befürchten, das; wertvolle Arbeiten nicht mehr oder nur sehr verspätet veröffentlicht werden können. Dabei wachsen ständig die von Technik und For schung gestellten Ansprüche, und man kann mit Sicherheit annchmen, daß die Zahl der literarischen Arbeiten weiter zunehmen wird. Diese Schwierigkeiten bedrücken die Schriftleitungen wie die Ver fasser in gleicher Weise. Beide miissen daher vertrauensvoller und enger als je Zusammenarbeiten, um die bestehende Notlage zu mildern. In diesem Sinne wenden sich die technisch-wissenschaftlichen Vereine und die von ihnen herausgegebenen Zeitschriften an ihre Mitarbeiter, lim den verfügbaren Raum möglichst gut auszunutzen und vielen Mitarbeitern dienstbar zu machen, richten sie an die Verfasser die dringende Bitte, sich in ihren Hand schriften auf das unbedingt Notwendige und das Wertvollste zu beschränken. Die früher wohl berechtigte Vollständigkeit und Ausführlichkeit muß heute der kürzesten Fassung der Gedanken und Ergebnisse weichen, was den Wert der Aufsätze nicht zu beeinträchtigen braucht. Der Mangel an Raum zwingt ferner die Schriftleitungen, den Platz in ihren Zeitschriften insbesondere den Beitrügen aus ihrem Arbeitsgebiet vorzubehaltcn. Bei Zweifeln über die Eignung eines Aufsatzes für eine Zeitschrift empfiehlt sich eine Anfrage bei der Schriflleitung. Doppelverösfentlichnngen über denselben Gegenstand sind (heute mehr denn je) zn vermeiden. Die im Deutschen Verband Technisch-Wissenschaftlicher Vereine zusammengeschlossenen Körperschaften und die Schriftleitungen der von ihnen herausgegebenen Organe bitten somit ihre Mitarbeiter dringend, diesen Gesichtspunkten Rechnung zü tragen, denn nur durch diese Nolmaßnahinen wird es gelingen, die für die Technik unentbehrlichen Fachzeitschriften über die heutige Wirtschaftskrise hinaus lebensfähig zu erhalten«. Konkursstatistik. — Das »Statistische Jahrbuch für das Deutsche Reich 1931« enthält Angaben über 62 in 1030 beendete Konkurs verfahren im Verlagsgewerbe, Buch-, Kunst- und Musikalicnhandcl. In Tausend-NM a u s g e d r ü ck t betrugen die Massekosten im ganzen 128 (davon gedeckt 98,4 v. H.), die Masseschulden im gan zen 108 (voll gedeckt), die bevorrechtigten Forderungen im ganzen 91 (davon gedeckt 70 — 76,9 v. H.), die nicht bevorrechtigten Forderungen im ganzen 2928 (davon gedeckt 299 ^ 10,2 v. H.). Der Allgemeine Deutsche Buchhandlungsgchilfen-Verband (Fach gruppe Buchhandel im D.H.V.), Kreis N o r d m a r k, veranstaltete am Sonntag, dem 1. November, in seinem Ortsgruppenheim, dem Gorch-Fock-Haus in der Feldbrunnenstraßc, einen literarischen »5-Uhr- Tee«. Trotz der starken Inanspruchnahme der Mitglieder durch den Werbesturm des Gaues Nordmark hatten sich etwa hundert Personen bei Tee und Gebäck eingefunden, um den Vorlesungen der Autoren Albert Petersen, Eduard Thorn und Ludwig Jürgens zu lauschen. Die von musikalischen Darbietungen unterbrochenen Vorlesungen ernster und heiterer Art fanden starken und verdienten Beifall. — Der Besuch unserer »Fünf-Uhr-Tees« kann allen denen, die an der guten deutschen Dichtung interessiert sind, immer wieder empfohlen werden, zumal der Eintritt völlig frei ist. Was wird aus der Sozialversicherung? — Uber dieses Thema sprach in der Novemder-Mitglioderversaiumlung des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verbandes (Fachgruppe Buchhan del im D.H.V.) Ortsgruppe Leipzig, Herr Martin Hoede von der Krankenkasse Deutscher Buchhandlun-gsgehilfen, Ersatzkasse, Leip zig. Nach einer kurzen Einführung in das Wesen der Sozialversiche rung schilderte der Neduer die Entwicklung, die ihren gesetzmäßigen Anfang durch die bekannte kaiserliche Botschaft vom 17. November 1881 nahm, und behandelte dann ausführlich den jetzigen Stand der verschiedenen Zweige der Sozialversicherung, insbesondere die Ar beitslosen-, Angestellten- und Krankenversicherung. Die erstere könne man heute nicht mehr als eine Versicherung bezeichnen, denn die Grundsätze einer Versicherung seien nicht mehr vorhanden. Er forderte vor allem, die Arbeitslosenversicherung wieder zu einer Versicherung zu machen, denn in ihrem jetzigen Gewände sei sie ver- sichcrungstechnisch ein Unding. Uber die A ng e st el l t e n v er st ch e r u n g äußerte sich der Redner dahingehend, daß dieser ähn liche Gefahren drohen, wie sie sich heute bereits bei der Invaliden versicherung gezeigt hätten. Mit Entschiedenheit müssen Vorschläge, die dahingehen, auf Kosten der Angestelltenversichernng andere Ver sicherungszweige (Invalidenversicherung) durch geldliche Zuwendun gen zu sanieren, zurückgewiesen werden, denn einer der Grundgedan ken einer Versicherung wäre der der Selbstfinanzierung, und es wäre mit den versicherungswirtschaftlichen Grundsätzen nicht zu verein baren, wenn Rücklagen eines Vcrsichernngsträgers einem anderen zur Verfügung gestellt würden. Die Krankenversicherung wurde von dem Redner in ausführlicher Weise behandelt, hauptsächlich die durch die Notverordnungen bedingten Änderungen der Versicherung. Auch zu dem in letzter Zeit aufgetanchten Gedanken (Gustav H a r tz), an Stelle der Sozialversicherung eine soziale Sparkaffe zu setzen, nahm der Redner Stellung und wies diesen als utopisch ab. — Der Redner betonte zum Schluß, das; er zur Sozialversicherung in ihrem ureigensten Sinne stehe, aber den V e r s o r g u ng s gedanken voll kommen ablehnen müsse, und daß er eine Besserung der Verhältnisse in der Sozialversicherung nur dann erhoffe, wenn diese voll kommen auf d e russständi s ch er Grundlage auf gebaut werden würde. Die österreichischen Schriftsteller gegen die Dcviscnspcrre. Tie literarische Sektion des Gesamtvcrbandes schaffender Künstler Österreichs hat in Anbetracht der schwierigen Situation an den Bundeskanzler vr. Bnresch und an das Präsidium der österreichi schen Nationalbank eine Eingabe gerichtet, in der darauf hingewie sen wird, das; durch die gegenwärtige Devisenordnung und durch die daraus resultierende drohende Stillegung der Büchereinfuhr nach Österreich der österreichische Schriftsteller in höchstem Maße bedroht ist. Da die österreichischen Schriftsteller zu über 90 Prozent in Deutschland verlegt sind, würde schon eine Drosselung der Ein fuhr dieser Bücher die materielle und geistige Existenz fast aller österreichischen Schriftsteller binnen kurzem vernichten. Die deut schen Verleger würden nach dem Verlust des österreichischen Absatz gebietes kaum mehr ein Werk eines österreichischen Schriftstellers erwerben. Das österreichische Verlagswesen hat viel zu geringe Mittel, um für den Mangel an Büchern aus reichsdeutschen Ver lagen auch nur annähernd Ersatz bieten zu können und müßte sofort versiegen, falls Nepressivmaßnahmen in Deutschland einsetzten. Die Eingabe ist ferner unterzeichnet vom Schutzverband deut scher Schriftsteller Österreichs, von der deutschösterreichischen Schrift stellergenossenschaft, vom Verband katholischer Schriftsteller und vom alpenländischen Schriftstellerverband. Buchwerbung in Blandern. — Im Laufe des Monats Novem ber 1931 sind zwei besondere Werbemaßnahmen zugunsten des vlä- mischen Buches durchgeführt worden, nämlich die »Woche des vlä- mischen Buches« und die Ausstellung »Das schöne vlämische Buch im Jahre 1931«. Die seit 1929 alljährlich veranstaltete Buchwoche lief diesmal wieder vom 1. bis 8. November, stand unter dem Wahlspruche »Kenne Deine Dichter — lies ihre Werke« und er streckte sich über ganz Vlandcrn mit Einschluß natürlich des doppel sprachigen Brüssel. Wie immer haben die Sortimenter sehr ver schieden aus die Anregung zu gemeinsamer Werbung reagiert, und neben sehr guten Schaufenstern sah man auch gänzlich gleichgül tige. Ungefähr gleichzeitig in Brüssel, und dann vom 21. bis 29. November in besserem Rahmen in Antwerpen, nämlich im be rühmten Plantin-Muscum der Buchdruckerkunst, fand die Ausstel lung statt, deren letzte Vorgängerin 1925 organisiert worden war. Sie umfaßte nicht bloß die bibliophilen und Luxusausgaben (von denen sich das kleine Vlandcrn immerhin etwa zwanzig im Lause des Jahres 1931 geleistet hat), sondern alle Bücher, die nach dem Urteil eines Prüfungsausschusses volle Harmonie von Inhalt und Form erreicht haben — also auch ganz schlichte Drucke. In seinem Berichte wendet sich der Prüfungsausschuß gegen das hier und da auftauchende protzige, also aufdringlich schön-sein-wollende Buch, und beklagt es, das; bei mehreren ihm zur Prüfung vovgelegten Büchern die Druckzurichtung, bei den meisten die Heftung zu be mängeln war, und das; fast sämtliche Bücher auf minderwertigem Papier gedruckt waren. Beide Veranstaltungen, die Bücherwoche wie die Buchausstellung, haben eine über die am Buche direkt inter essierten Kreise der Schriftsteller, Verleger, Drucker usw. und Sortimenter hinausgehende Bedeutung; es sind nicht bloß Wer bungen für das Buch, sondern auch Manifestationen im Kampfe für vlämische Kultur in Vlandern. W. H. W. Lohnsenkung im deutschen Buchdruckgewcrbe. — Die unterbro chenen Verhandlungen im Lohnstreit der Buchdrucker waren am 28. November wieder ausgenommen worden. Der unparteiische Vorsitzende des Zentral-Schlichtungsamts verkündete schließlich einen Schiedsspruch, durch den der Spitzenlohn im Buchdruck gewerbe mit Wirkung ab 1. Dezember 1931 bis zum 31. Januar 1932 von bisher 55.— ans 52— NM. herabgesetzt wird, bzw. um 5,45A. Die Begründung dieses Schiedsspruchs lautet: »Es schien richtig, einen solchen Vorschlag zu machen, weil nach der heu tigen Lage des Buchdruckgewerbes und nach der relativen Höhe der 1043
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