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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1931
- Strukturtyp
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- 1931-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1931
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- Deutsch
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VMÄMMmDeMckmVMmM Nr. 278 (R. 137). Leipzig, Dienstag den 1, Dezember 1931. 98. Jahrgang. NeÄMLoneller Teil An den Verlag! Der deutsche Sortimentsbuchhandel befindet sich, wie allge mein bekannt, in einer schweren Absatzkrise und kämpft fast aus nahmslos um seine Existenz. Das bevorstehende Weihnachtsge schäft und der von ihm erhoffte erhöhte Umsatz ist für viele der letzte Rettungsanker. Nun wird aber dieser Umsatz nach den Erfahrungen aus früheren Jahren mangels genügender Einsicht oft genug stark beschnitten. Wie oft hört der Sortimenter von seinem Kunden, daß ein größeres und teureres Buch nicht im Sortiment gekauft wird, weil es durch Vermittlung einesverwandten oder bekannten Verlegers, Verlagsange stellten oder Redakteurs billiger beschafft werden kann. Derartige Mitteilungen sind fast niemals Bluff, sie be ruhen aus Tatsachen; werden doch oft genug die Rainen der betreffenden Mittelspersonen, darunter Verleger von Rang, offen genannt. Unsere Bitte an die Kollegen vom Verlag ist deshalb eine zweifache. Wir bitten Sie, ausnahmslos keine Gesälligkeitsge- schäfte der genannten Art mit Verwandten und Bekannten zu tätigen; sie schädigen das schwer kämpfende Sortiment, zerstören den Ladenpreis und das geschäftliche Ansehen des Buchhandels. Eine Ablehnung solcher Gefälligkeiten mit dieser Begründung wird von jedem Einsich tigen gewürdigt werden. Wir bitten Sie ferner, in Ihrem Betriebe Vorsorge treffen zu wollen, daß Ihre buchhändlerischen Angestellten über den eigenen Bedarf, auch den zu persönlichen Geschenkzweckcn, hinaus keine Bücherbesorgung für Verwandte oder Bekannte mit oder ohne Zwischengewinn tätigen. Die Kontrolle hierüber sollte bei einigem guten Willen nicht so schwer sein, weil schon die Ge haltshöhe der bücherbeziehenden Angestellten und die Art der bezogenen Bücher einen brauchbaren Gradmesser abgeben. In den gemischten Großbetrieben des Buchhandels sollten andere als buchhändlerische Angestellte überhaupt nicht zu direkten Bücherbeschaffungen ermächtigt sein. Endlich bittet der Unterzeichnete Vorstand den Gesamtver lag, bei der Auslieferung, besonders im Weihnachtsmonat, dar auf zu achten, daß nicht, wie das immer wieder vorkommt, N i ch t b u ch h ä n d l e r auf Grund von eigens für diesen Zweck hcrgcstellten, oft ganz Primitiven Verlangzettcln beliefert wer den. Der »Drang des Weihnachtsgeschäfts« ist für derartige Lieferungen keine ausreichende Entschuldigung, da jeder gewiegte Auslieferer die in Frage kommenden Sortimentsfirmen kennt. Werden unsere Bitten vom Verlag erfüllt, so wird sicher nicht ein einziges Buch weniger verkauft werden, das Sortiment aber wird einen erheblichen Teil der ihm sonst entgehenden Um sätze tätigen können, feine Kauf- und Zahlungskraft wird, nicht zuletzt im Interesse des Verlags, gestärkt werden. Berlin, den 30. November 1931. , Der Vorstand der Deutschen Buchhändlcrgilde. Paul Nit sch mann. Albert Dieder! ch. Friedrich Reinecke. Friedrich Alt. Hans Lange wies che. Waldemar Heißt. Wilhelm M ef s e r s ch m id t. Die Werbezeitschriften des Buchhandels. Von Kurt Fleischhack. II tl >ß Börsenblatt Nr. LSI). Wo hört die Vertriebszeitschrist auf, wo fängt die eigentliche Literaturzeitschrist an? Ist die »Literarische Welt«, die Zeit schrift, die eine literarische Wochenschrift mit dem Charakter einer Tageszeitung sein will, noch als Buchwerbezeitschrift anzusehe»? In vieler Beziehung zweifellos, wenngleich für die Schristlcitung die Fragen des Vertriebes nicht im Vordergrund stehen. Nun brauchen ja schließlich nicht alle Werbemittel kostenlos verteilt zu werben. Für viele Menschen erscheint eine Sache überhaupt erst dann beachtenswert, wenn sie etwas kostet. Aber auch unabhängig von solchen Gcdankengängcn dürfte es sich empfehlen, von Zeit zu Zeit eine Werbung für solche Zeitschriften zu veranstalten, die den Bücherkaus günstig beeinflussen. Neben den eingesllhrten Blättern wie »D i e Li ter a t u r «, die wohl als die umfassendste, systematisch über das literarische Ge schehe» aller Kulturländer berichtende Zeitschrift gelten dars, und neben der von Witl Vesper hcrausgegebenen, im Volkstum wurzeln den »Neue» Literatur« und der ihrem Charakter nach ver wandten Zeitschrist »I a n n d N e-i n<> Blätter für deutsches Schrift tum, kommen für eine solche Werbung als Organ für die wissen schaftliche Welt das »Literarische Z e n t r a l b l a t t« und für den bibliophil eingestellte» Büchcrkäuser immer »och die »Zeit schrift für Bücherfreunde« in Betracht. Besonders hin gewiesen werden muß aus die »Weitst! m m e n<> als eine in Form und Inhalt völlig eigene Wege gehende Bücherzeitschrist, in der konsequent aus die üblichen Besprechungen verzichtet, in der nicht kritisiert und auch nicht gelobhudelt wird, in der vielmehr durch ausführliche, in Aussatzform dargebotenc JnhaltSbeschreibungen, die meist mehrere Druckseiten umfassen, »Umrisse« über die einzelne» Bücher gegeben werden. Die Lektüre der »Weltstimmen« ist dort angebracht, wo in erster Linie das stoffliche Moment einer Veröffent lichung interessiert. Eine etwas andere Einstellung hat der vor zügliche Wegweiser durch das Schrifttum der Gegenwart, den die Deutsche Dichter-Gedächtnis-Stistung unter dem Titel »D a s W o r t hcrausgibt. Das ist die Zeitschrift, deren Inhalt sich am ehesten mit dem Geist vereint, der heute in der Bitdungsarbeit der volks tümlichen Büchereien zum Ausdruck kommt. Damit kommen schon die Bllcherzeitschriften in den Kreis der Be trachtung, bei denen die literarische Berichterstattung aus dem Ge sichtswinkel einer bestimmten Weltanschauung erfolgt. Hier find zu nenne» die hervorragende» Literaturzeitschriften der beiden führen de» christlichen Religionsgemeinschaften. In feinsinniger, geistig hochstehender Form werden in diesen Blättern die literarischen Er scheinungen von allgemeiner Bedeutung unter die Lupe genommen und dabei, auch im buchhändlerischen Sinne, eine Saat auf einen besonders empfänglichen Boden ausgestreut. Die Zeitschrift der evangelischen Kirche, der »Eckart. Blätter für evangelische Geisles kultur«, ist ein Literaturblatt von hohem Niveau. Es berücksichtigt neben der evangelisch-protestantischen Literatur in umfassender Weise das schöngeistige Schrifttum im weitesten Sinne, ist dabei aber kein Literaturfllhrer schlechthin, sondern stellt z. B. in ausslihrlichen Auf sätzen die Probleme der evangelisch-christlichen Literatur heraus. Sammelaufsätze, Proben und Besprechungen fehlen weder im »Eckart« »och in dem Litcratursührer der katholischen Religionsgemeinschaft, dem »Literarischen Hand weis er«, in dem ebenfalls selb ständige Aufsätze geistige Anregungen geben, die hinauLgehen über die Hinweise einer besprechenden Zeitschrift, wenn auch der nach Wis sensgebieten geordnete verzeichnende und kritisch räsonierende Teil den größten Raum in den Heften einnimmt. Der »Literarische Hand- weiser«, der als die wissenschaftliche Literaturzeltschrist des deutschen Katholizismus gelten kann, sindet eine Ergänzung in der mehr rein 1037
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