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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1886
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1886-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1886
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- Deutsch
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188, 16. August 1886. Nichtamtlicher Teil. 4373 Lichtdrucken gewonnen wurden. Dem genannten Blatte zufolge j lassen sich auf diese Weise Ölbilder, Aquarelle rc. überraschend! getreu wiedergeben, und es ist dieses Verfahren bis jetzt das ein zige, welches eine geschäftlich praktische Ausbeutung des Farben lichtdrucks möglich macht. Die Probe läßt allerdings nichts zu wünschen übrig. Es fragt sich nur, was ein solches Bild kostet. Bei größeren Auflagen dürfte das Verfahren des Kostenpunktes und wohl auch der langsamen Herstellung wegen kaum anwend bar sein. Im »Verein für die Beförderung des Gewerbfleißes« hielt Pro fessor H. Vogel einen Vortrag über die neuesten Fortschritte der Photographie im allgemeinen und der photomechanischen Druckverfahren im besondern. Der Vortragende hob u. a. her vor, wie wir uns jetzt von Frankreich und speziell von Goupil voll ständig emanzipiert haben und für ein Viertel des Preises und noch dazu viel rascher Heliotypieen Herstellen, die allen Anforderungen entsprechen. Großartige Leistungen in diesem Fache weisen unter anderem die Reichsdruckerei (Reproduktionen nach den Pergamon- Skulpturen rc.) wie auch Privatfirmen (Kliö in Wien, Hansstaengl, Photographische Gesellschaft, Obernetter) auf. Auch ans dem Ge biete des heliographischen Buntdrucks sei Erstaunliches geleistet. Neben Hösch, dessen Verfahren wir oben erwähnten, liefert Troitzsch in Berlin (Nationalgallerie) vorzügliche Platten. Freilich die Photographie in den natürlichen Farben, ohne Eingreifen des Druckers, bleibt noch immer ein Desideratum. Professor Vogel versichert jedoch, er sei, vorerst allerdings nur theoretisch, auf ein Princip gekommen, welches uns der Wahrheit in der Farbe näher bringen und die Willkür des Druckers ausschließen werde, da wir jetzt imstande sind, die photographischen Platten für jede Farbe empfindlich zu machen. Er ist der Überzeugung, daß wir uns da mit langsam aber sicher der Wahrheit nähern werden, und daß es dann möglich sein dürfte, die Photographie in natürlichen Farben zu erreichen. Für Steindruckereibesitzer und Landkartenverleger wäre eine Methode von großer Bedeutung, die es gestattet, an Stelle der Steine Umdrücke von denselben auf Papier längere Zeit aufzube wahren. Der »^merüan UitboArapbor and Lrintsr« giebt nun zur Bereitung eines solchen Papiers ein Verfahren an, dessen Beschrei bung wir auszugsweise mitteilen möchten. Man löst zuerst 30 Gr. Dextrin in 2 L. Wasser und kocht die Mischung. Das Kochen wiederholt sich, nachdem man der Masse 60 Gr. Gelatine zugesetzt hat. Die Lösung wird dann filtriert und auf starkes, gut geleimtes Druckpapier aufgestrichen. Ist das Papier trocken, so kann der Umdruck zu jeder Zeit gemacht werden; soll derselbe aber Jahre lang aufgehoben werden, so ist er mit feinem Harzpulver einzu stäuben. Ist der Umdruck sehr alt, so erweicht man, bei Benutzung desselben, die Farbe erst mit etwas Terpentin. Perthes-Briefe. XII. (Schluß.) (Bergl. Börsenblatt 1886. Nr. 49. 63. 67. 72. 102. 106. 126. 129. 142. 158. 166.) Friedrich Perthes an Hofrat Böttiger. 10. Gotha 27" Nai 1834. Hochverehrter Herr HofrathI Ich hoffe daß Sie die Messbesuch-Anstrengung verwunden — so rüstig n. munter geblieben sind als ich Sie zu meiner Freude in Leipzig sah. Fröhlich hat das Schicksal wieder Hartes über Sie verhängt durch den Verlust einer thcuren Person die wahrscheinlich auch zu Ihrer Pflege sehr erforderlich war. Jedoch — im später», im hohen Alter befreundet man sich imer mehr mit dem Unabwend baren — dem Tode. Der Verlust eines meiner ältesten Freunde, des Prof. Brandes hat mich empfindlich berührt — ich sprach ihn in voller Gesundheit noch, am Tage meiner Abreise von Leipzig den 10° LIs^. Seit ich wieder zu Hause bin, hat mich Ihr Vorhaben der Weimarschen Reliquien fortdauernd beschäftigt.*) Sie wissen wie ich solche Denkmäler als höchst wichtig für die Geschichte des Geistes einer Zeit halte, wie hoch ich gerade das Lebendige Ihrer Auffassung des Geistigen schätze, was hier einem bedeutenden Zeitabschnitt im Leben der Deutschen gilt. — Sie wissen daß ich diese Herausgabe auch merkantilisch als vortheilhast ansehe, in welcher Ansicht ich mich mehr verstärkt habe und dennoch finde ich mich gedrungen abzulehnen. Es giebt persönliche Verhältnisse im Verleger-Geschäft die nöthigend sind, die man aber mehr andeuten als aussprechen kann. Hier werde nur von dem Äußern erwähnt, daß ich Verleger des Zelterschen, Knebelschen, Bettina Arnimschen Briefwechsels sehn konnte und — ich wich aus; eben so that ich bei einigen höchst Piquanten noch nicht zu Tag-Gekomenen, deren Herausgeber mir sehr nahe stehen, imer mit der Aussage: ich müsse mich in meinem Geschäftskreise halten, in dem streng Wissenschaftlichen, in meinen Fächern, dem Historischen und Theologischen. Ihre Reliquien über nehmend würde ich Mehrere geradezu beleidigen. Dies Grund, einziger des Ablehuens. Leid, recht leid thut mir's, denn gern wäre ich auch mal direkte in solch eine Verbindung mit Ihnen getreten. Bon nun an werden nach einander meine diesjährigen neuen Verlags-Artikel fertig werden, die Ihnen zugestellt werden sollen. In Buchhandel-Angelegenheiten ist nichts besonderes vor gefallen. Die Eingabe zu Wien ist ein noch ungebornes Gewächs. Was für Suppe hat sich denn der junge Freyherr von Cotta in Paris znbereitet?**) Der Himmel nehme Sie in seinen Schutz. Mit Verehrung gehorsamst Friedr. Perthes. Gotha 16" Ootbr. 1834. Es erscheint sehr unfreundlich, fast unartig, daß ich Ihnen mein hochverehrter Freund, auf Ihren gütigen Brief vom 7" August erst jetzt antworte; — er traf mich erst spät in Leipzig nach meiner Rückkehr von Berlin; — dort war während der die Kräfte auf reibenden Berathungen nicht zum Schreiben zu komen — denn heimgekehrt ward ich alsbald zu einer Geschäftsreise nach Cassel genöthigt. Doch alles dies sind nur Entschuldigungen, aber Recht fertigung liegt darin», daß ich über den Gegenstand von welchem Sie Bericht verlangten, nichts mittheilen durste, da unsere Comite zur Begutachtung des eingegebcnen Regulativs, von dem Köngl. Regierungs Comissair als Kollegium constituirt, die Mitglieder Handschlag u. Geheimhaltung der Verhandlungen geben mußten. Daß die, allein von den zwei Frankfurtern herrührende Ein gabe, scharfer Kritik unterlegen hat, können Sie Sich denken; — wir haben ein neues Gebäude unter bescheidener Ueberschrift: „Vor schläge" anfgesührt — wir geben in einer Denkschrift die Be weggründe an, warum so und nicht in Uebereinstimmung mit dem *) Die Weimarschen Reliquien sind leider nicht gedruckt worden; Böttiger hat den Plan sie zu bearbeiten überhaupt aufgegeben. Johann Georg von Cotta war, wie er am 19. April an Böttiger ichreibt, an sechs Wochen in Paris gewesen, wo er sehr wichtige, zu seiner vollen Zufriedenheit beendigte Geschäfte besorgt hatte.
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