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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1927
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- 1927-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1927
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257, 3, Novembn 1927, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. den in bestem Nuf. So kam es auch, dass der Gründer selbst das besondere Vertrauen seiner Mitbürger erwarb. Er war Stadtver- ordneten-Vorstchcr und Kurator des Magdalenen-Gymnasiums und des Trinitatis-Hospitals. Auch war er Verleger des katholischen »Schlesischen Kirchenblattes« von dessen Gründung im Jahre 1834 an bis zu seinem Tode. Am 28. Dezember 1804 verstarb Georg Philipp Aderholz und hintcrließ ein in bester Blüte stehendes Unter nehmen, das nach seinem letzten Willen an Guido Porsch, der damals bereits seit 21 Jahren in der Handlung tätig war. überging. Dieser vereinigte Verlag und Sortiment wieder in einer Hand. Er baute die Handlung insbesondere auf dem Gebiete der katholischen Litera tur aus. Ein großer Kundenkreis von Theologen und Pädagogen und der ganze katholische Adel gingen in der Buchhandlung ein und aus. Eng waren die Beziehungen zur Universität, insbesondere zu den Mitgliedern der katholischen Fakultät, und manche, deren Name weit über die katholischen Kreise hinaus bekannt wurde, zählten zu den Freunden des Hauses. 1873 verkaufte Porsch das Geschäft au Nudolf Grosser und Julius Neisler. Beide waren seit Jahren in der Handlung tätig und kannten den Breslauer Platz sowie die Breslauer Kundschaft aufs beste. Die Eigenheiten eines jeden von ihnen waren so glück lich aufeinander abgestimmt, das; jeder ans seine Art dem Geschäft und seiner Entwicklung große Dienste leistete. Während Neisler der unermüdlich zähe Arbeiter war, der durch Sparsamkeit, emsigsten Fleiß und engstes Verbundensein mit dem Geschäfte wirkte, war Grosser bei nicht geringerer Arbeitsleistung derjenige, der es ver stand, die Freuden des Lebens mitzunehmen und, den Kopf voller Schnurren, mit Witz und Humor der gemeinsamen Arbeit zu dienen. Nach seinem Tode, 1894, übernahm Neisler, dessen Arbeitskraft fast unbegrenzt erschien, auch noch die Arbeit seines verstorbenen Teil habers, während dessen Erben nur still beteiligt waren. Er fand Zeit, im Vereinsleben einen Teil seiner Arbeitskraft dem Wohl« der Kollcgenschaft zu widmen. Er war Mitgründcr des Provinzial vereins der Schlesischen Buchhändler (1879) und des Schlesischen Vereins-Sortiments. Wiederholt war er Vorsitzender bzw. Stell vertretender Vorsitzender des Provinzialvcreins und wirkte so mit dem gleichen Erfolg auch für die gemeinsame Sache. Bei der Ge nauigkeit und Sorgfalt seiner Lebcnseinteilung konnte er ein hohes Alter erreichen. 1902 hatte er die Firma an Kurt Jentsch verkauft. Sein Lebensabend sollte kein glücklicher sein. Er. der Jahrzehnte lang bis zum Letzten brav und ehrlich, arbeitsam und sparsam gelebt hatte, stand, um den Lohn für seine Lcbensmühe gebracht, verständnis los einer neuen Zeit gegenüber. Am 7. September 1923 verschied er, mitten; im Ehaos einer sich überstürzenden Entwicklung. Der neue Inhaber, Herr Kurt Jentsch,chatte eine langjährige Berufstätigkeit im In- und Ausland hinter sich: so war er vordem Mitbesitzer der Finna Nilsson L Jentsch in Mailand gewesen. Wäh rend seiner Jnhaberschaft wurde besonders die katholische Theologie. Philologie und juristische Literatur gepflegt. Auch das ausgedehnte Antiquariat, besonders für katholische Theologie, war bei den Fach leuten geschätzt; eine große Reihe Antiquariats-Kataloge wurde im Laufe der Zeit herausgebracht. Seine geschäftliche Vielseitigkeit ließ ihn den Verlag nicht verkümmern, er wurde erfolgreich ausgcbaut und weiter gepflegt. Auch Jentsch widmete sich dem allgemeinen Wolile des Standes, so gehörte er fast 20 Jahre dem Aufsichtsrat des Schlesischen Vereins-Sortiments an. Am 11. Oktober 1920 setzte der Tod seinem arbeitsreichen Leben ein allzufrühes Ende. Jetziger In haber ist Herr Nudolf Jentsch, der den Traditionen des Hauses getreu die Firma im Sinne seines Vaters weitersührt, unter unver änderter Firmenbezeichnung wie vor hundert Jahren. Ausgleichsverfahren (s. Bbl. Nr. 232). — Unser Wiener Bericht erstatter F. Sch. schreibt uns: Bei der heute (27. Oktober) vor dem Handelsgericht geführten Ausgleichstagsatzung, betreffend die Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung und Konzertdirektion Hippolyt Böhm in Graz, deren Überschuldung 123 758 Schilling beträgt, wurde das Angebot einer 35^igen Ausgleichsquote, zahlbar in zwölf Monatsraten, von den Gläubigern angenommen. Die Geschästs- aufsicht übernimmt der Kreditverein der steiermärkischen Sparkassen unter gänzlicher Ausschaltung des Firmeninhabers. Die Literarische Gemeinde, Stolp, deren Geschäftsstelle die dortige Buchhandlung Oskar Eulitz, Schmiedestr. 2, ist, hat für den Winter 1927/28 folgendes Programm ausgestellt: 8. November vr. Freiherr Bogislav von Selchow, Unsere geistigen Ahnen: 8. Dezember: Frau Lisa Tctzner, Märchen-Vortrag für unsere Jugend und Märchen abend für Erwachsene: 12. Januar: Hans Christoph Kaergel, Aus eigenen Werken: 3. Februar: Kurt Hielscher, Jugoslawien. Ein Neisevortrag mit vielen Lichtbildern: 15. März: Or. Wilhelm von Scholz, Aus eigenen Werken. 1300 Vorträge über Werbcwcscn im Rundfunk. — Die Funkstunde Berlin veranstaltet auf eiue Anregung des Verbandes Deutscher Ne- klamesachlcute E. V. hin eine Reihe von 10 Vorträgen unter dem Ge samttitel »Aus dem Reiche der Reklame«, die aus deu Ber liner Sender übertragen werden. Der erste Vortrag von Hans Kurt Rose »Ernstes und Heiteres aus der Reklame« fand au; 27. Oktober statt. Die weiteren Vorträge folgen etwa alle vierzehn Tage, und zwar: 10. November: Reklame im Bilde der Großstadt von A. W. Blau; 24. November: Reiz und Wert des guten Schaufensters von E. v. Stephani-Hahn: 8. Dezember: Hinter den Kulissen der Reklame (Werbeleitung) von Fritz Schröder: 22. Dezember: Was Reklame kostet und was sie nutzt von vr. Max Andler: 5. Januar: Reklame und Kunst von Egon Juda; 19. Januar: Unbemerkte Werbearbeit von Werbwart Weidenmüller: 2. Februar: Dienst am Kunden von Direktor Neuhäuser: 10. Februar: Was die Hausfrau vou der Re klame haben kann von Frl. Friedländer: 1. März: Die Kunst des Verkaufcns von I)r. Th. K. Friedlaender. Werkstoffschau Berlin 1927. — In einer der großen Ausstellungs hallen am Kaiserdamm findet zurzeit die Werkstofsschau statt, in der die verschiedenen Werkstoffe, d. h. Metalle, Metall-Legierungen, Isolierstoffe usw., von ihrem natürlichen Vorkommen bzw. ihren Attsgangsprodukten dis zum Fcrttgfabrikat gezeigt werden. Soweit als möglich wird auch der Fabrikationsgang, die Prüfung der Fabrikate in der Ausstellung selbst vorgenommen. Die VDJ-Buch- handlung in Berlin NW 7 hat die Werkstoff-Tagung, die den Anlaß zu dieser Ausstellung bot, zu einer umfangreichen Schau in- und ausländischer Bücher und Zeitschriften benutzt; technische Bücher älteren und neueren Datums sind in dem großen Ausstellungs raum übersichtlich geordnet und werden auch gut verkauft. Bemerkens wert ist auch der von der VDJ-Buchhandlung zu diese* Bücherschau herausgegebene Katalog, in dem die Literatur nach den betreffenden Werkstoffen oder nach ihren Gewinnungs- und Verarbeitungsver fahren geordnet ist. K. E. Kunstausstellungen. — Soeben wurde die 2. Herbstausstellung in der Galerie Del Vecchio in Leipzig eröffnet mit einer großen Sonderausstcllung: Werke von Anna Gasteigcr, München, »Blumen« darstellend. — Ferner sind ausgestellt: orientalische Aquarelle und Zeichnungen von Naoul Nia-Cairo, der zum ersten Mal mit einer um fangreichen Sammlung in Leipzig ist; er behandelt interessante Mo tive des ganzen Orients; etwa 100 Werke dieses Künstlers sind aus gestellt. — Dann ist noch die bekannte Miniaturmalerin Minna Schroeder, Leipzig, mit einer großen Sammlung Elfenbeinminiaturen vertreten. Das G r a p h i s ch e K a b t n e t t in M ü n ch e n, Bricnncrstr. 10 (Leitung: G. Franke), hat seinen Ausstellungsräumen siir Graphik und Handzeichnungen im gleichen Hause eine kleine Galerie ange- schlosscn, in der Gemälde des Kabinetts von Munch, Beckmann, Ensor, Heckcl, Kcrschbaumer, Marc u. a. ständig gezeigt werden. Am Sonnabend, dem 29. Oktober, wurde im Kunstsalon Abels in Köln die Kollektiv-Ausstellung des rheinischen Malers Werner Peiner mit einem Vortrag von Herrn vr. Karl With eröffne;. — Ferner hat das graphische Kabinett Hugo Ersurth in Dr e s- d e n auf kurze Zeit eine Auswahl von 60 hervorragende;; Bildnis- Aufnahmen bedeutender Persönlichkeiten der Politik, Finanz, Kunst und Sportwelt im Kunstsalon Abels in Kölu ausgestellt. Die Galerie N e u m a n n L N i e r e n d o r f in B c r l i n W 35, Lützowstr. 32, cröffnete die Reihe ihrer Wintervcranstaltungen mit einer Ausstellung des gesamten Werkes von Christoph Voll: Holz skulptirren, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik. Die Galerie ist wochentags von 10—7 Uhr und Sonntags von 12—2 Uhr geöffnet. ttbcr die Umgestaltung der Bücherstube Frommann in Nürnberg schreibt die Nürnberger Zeitung vom 28. Oktober: Der Charakter der »Bücherstube« unterscheidet sich von dem des bisherigen Buch ladens. In der Bücherstube kann der Kunde sich gewissermaßen selbst bedienen; der Ladentisch fehlt, dafür steht ein einfacher runder Tisch mit Stühlen in der Mitte vou Regalen und Schränken, aus denen der Kauflustige sich entnehmen mag, was ihn interessiert, und das er sich vorerst einmal an Ort und Stelle in Ruhe betrachten kann. Von diesem Gedanken der Ruhe und der Abgeschlossenheit gegenüber den; Kuuden ausgehend, hat die bekannte hiesige Bücher stube Frommann L Sohn ihren Blicherraum neu umgestaltet und ausgcstattet. Die Raumwirkung ist gegen früher durch die sortge- lafsene Aufteilung, trotz der Verkleinerung, geschlossener und größer. Es ist cm behagliches Viereck, umgeben von hohen Regalen, ent standen, das durch die ansprechende Gleichmäßigkeit der Farbe von Decke und Wänden warm und abgeschlossen wirkt. Da dieser Raum
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