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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1927
- Strukturtyp
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- 1927-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1927
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- Deutsch
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257, 3. November 1927. Redaktioneller Teil. nach der Straßenseite nicht von den üblichen Schaufenstern begrenzt wird, sondern von zwei gewöhnlichen Stnbensenstern, sind auch die Lichtverhältnissc nur günstig, — wie die nengestaltete Beleuchtung (durch Lichtverteilung nach oben, gegen die gelbe Decke) auch am .Abend für eine Helle sorgt, bei der sich ausgezeichnet lesen läßt. Die Firma Frommann L Sohn hat mit dieser vorbildlichen Neugestaltung ihrer »Bücherstube« in unserer Stadt eine Stätte geschaffen, die durch ihre Kultiviertheit der Bedeutung und Würde des Kultur saktors, dem sie dient, in gebührender Weise gerecht wird. Tic Bereinigung ehemaliger Schüler der Deutschen Buchhändler- Lehranstalt zu Leipzig E. B. veranstaltet am Sonnabend, dem 12. No vember 1!V7, abcuds 8 Uhr ihren zweiten Gesellschaftsabend in den oberen Sälen des Künstlerhauses, Nikischplatz, zu dem alle Angehöri gen des Deutschen Buchhandels mit Ihren Gästen herzlichst cin- geladen sind. Der Abend verspricht, wie die übrigen, ein großer Er folg zu werden. Aus dem Programm werden besonders hcrvorge- hoben: Rhythmische Tänze von Else Porzig und ihren Schülerinnen, Lieder zur Lante von Konzertsänger Walter Kretschmar und Arthur Preil, der bekannte Leipziger Humorist. Liebenswürdige Spender er möglichten die Aufstellung einer reichhaltigen Tombola. Eintritt im Borverkauf Mk. 1. au der Abendkasse Mk. 1.25. Karten sind in der Geschäftsstelle, Kreuzstraße 54 (Arno Hänel), zu entnehmen. Drei große Kupferstichversteigerungen des Herbstes 1927. — Das Berliner Kunstantiquariat Hollste in K Puppe! ver steigert vom 7. bis 9. November eine Sammlung aus ungarischem Schloßbesitz, Museumsdoppelstttcke und andere Beiträge aus Privat- bcsitz. Der Katalog umfaßt 1661 Nummern und 51 Abbildungen. Der 1. Teil verzeichnet Kupferstiche, Nadieruugeu, Holzschnitte und Schabkunstblättcr des 15. bis 18. Jahrhunderts, darunter kostbare Blätter von Altdorfer, Baudouin, Bartvlozzi, Beham, Bigg. Bonnet, Boucher, Callot, Canaletto, Demarteau, Drevet, Dürer, Morlaud, Nantcutl, Ostadc, Nembraudt. Reynolds, Schougauer, Watteau, Wheatley, Wille u. a., sowie englische und französische Farbstiche des 18. Jahrhunderts, japanische Farbenholzschnitte und Lithographien. Der 2. Teil enthält Handzeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts, mit prachtvollen Arbeiten von Backhuyzcn, Bega, Bibiena, Binck, Eampagnola, Goltzius, Goycn, Mengs, Ostadc, Poussin, Chodowiccki, Eorot, Daubigny, Tiaz, Genelli, Hackcrt, Johannot, Jsabey, Kobell, Kriehuber, Krüger, Menzel, Monnier, Preller, Raffet, Niöingcr, Nowlaudson. Schirmer, Schnorr von Earolsfcld u. a. Der 3. Teil besteht aus illustrierten Büchern meist französischer Autoren des 19. Jahrhunderts, darunter viele Erstausgaben. Als Illustratoren begegnen uns Daumier, Gavarni, Johannot, Lalauze, Bracquemond, Bertall, Cham, Dcnou, Dore, Monnier, Grandvillc, Charlct, Meisso- »ier, Toepser u. a. Die Versteigerung dürfte lebhaftes Interesse Hervorrufen, da eine Fülle von Werken anerkannter Meister geboten wird. E. G. Boerner in Leipzig versteigert zwei große Samm lungen. Es handelt sich hier um die Porträtsammlung des schon 1897 verstorbenen Mr. Alfred Morrison, deren alte Meister in Leipzig zur Auktion kommen, während die englischen Blätter gleich zeitig bei Sotheby in London versteigert werden. Wie der ganze Morrisonsche Besitz, so zeichnet sich auch die Porträtsammlung durch hervorragende Druckqualität aus und enthält große Seltenheiten alter Graphik. Nicht weniger als 8 Ätzdrücke van Dyks, äußerst kostbare Porträts der Schabkuust aus der Frühzcit dieser Technik, das große Maximilian-Porträt Leydens, ferner Porträts von Meckc- nem, Dürer und vielen Klcinmcistcrn. Diese Porträtsammlung zeich net sich durch ganz erlesene Exemplare aus. Neben der vorerwähnten Sammlung bringt E. G. Boerner noch die des Neichsgrafen von Nostitz-Rieneck (1649—1712) auf den Markt. Die Sammlung enthält außer einem sonst nicht vorkommenden reichen Material an kultur geschichtlich. architektonisch und geschichtlich interessanten Blättern und Folgen besonders seine niederländische Graphik des 17. Jahr hunderts. sehr gute Porträts, unter ihnen seltene dänische und schwe dische Blätter und auch frühe Schabkuust. Der 3, Teil der vom 19. bis 12. November stattfinöendeu Versteigerung setzt sich aus Du bletten des Stockholmer Nationalmuseums zusammen, die durch wert volle Beiträge ergänzt wurden, besonders durch kostbare Radierungen Rembrandts, unter denen große Seltenheiten, wie das Porträt des alten Haaring, die Landschaft mit den 3 Bäumen und andere, zu erwähnen sind. Der Katalog ist wie immer muster gültig bearbeitet und mit sehr zahlreichen Tafeln ausgestattet. Die Versteigerung schließt sich denen der letzten Jahre ebenbürtig an. — Vom 17. bis 19. November versteigert die gleiche Firma die große Lipsienfien-Sammlung des verstorbenen Leipziger Kunsthändlers und Liebhabers Franz Stöpel. Der Vater des Besitzers, Gustav Stöpel. hat den Grundstock zu dieser Sammlung im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts gelegt. Die Sammlung Stöpel kann man als die schönste nnd umfangreichste auf diesem Gebiete ansprechcu. Sie dürste so ziemlich alles enthalten, was es an kolorierten An sichten von Leipzig gibt, darunter wertvolle Originale von Geißler und Opitz und manchem anderen. Eine Bibliothek, die das gleiche Gebiet umspannt sowie eine einzigartige Sammlung von Porzcllau- tassen mit Leipziger Ansichten, an denen die Meißner und Berliner Manufaktur den Hauptanteil haben, kommt mit zur Versteigerung. Diesen vorerwähnten Sammlungen schließt sich eine solche von Napo leon-Porträts und Darstellungen zur Völkerschlacht mit ganz er lesenen Stücken an. Als letzte Abteilung der Sammlung Stöpel muß noch die Spezialsammluug Karlsbad genannt werden, die schöne farbige Ansichten und alte Karlsbader Brunncnbecher mit Ansichten Karlsbads enthält. Am 16. und 17. November versteigern H. Gil Hofer L H. Ranschbur g in Luzern eine alte Privatsammlung von Kupfer stichen, Radierungen und Holzschnitten alter Meister des 15. bis 17. Jahrhunderts. Der glänzend ausgestattete Katalog bringt in seiner ersten Abteilung frühe italienische Stiche von Baccio Baldini, Bona sone, Eampagnola, Nosex da Modena u. a.; ferner frühe franzö sische Kupferstiche, darunter 6 wertvolle Blätter von Jean Duvet und seltene Blätter der Schule von Fontainebleau, Kupferstiche und Holz schnitte von Dürer und Leyden und den Kleinmeistern. Die zweite Abteilung bringt eine umfangreiche Sammlung guter Oruament- stiche des 16. bis 18. Jahrhunderts, unter denen H. S. Beham, Alde- grever, Virgil Solls und viele andere vertreten sind. Auch dieser Versteigerung wird die Sammlerwelt mit großem Interesse entgegen setzen, werden doch hier ebenfalls recht wertvolle Bestände ausgc- boteu, die nicht alle Tage zu haben sind. E. S. Aus Großbritannien. — Wegen der eigenartigen Copyright-Ge setze in Amerika sind allmählich die großen amerikanischen Verleger mit Zweiggeschäften nach London gegangen, und die Vcrlagswerke erscheinen oft gleichzeitig in Amerika und Großbritannien. ?ub- liskei's' Oireulrrr berichtet nun von einem neuen New Borkcr Zusam menschluß großer Verlagsfirmeu, und zwar von Doubleday, Page L Comp, mit der George H. Doran Company. Da nun Doublcdays schon seit sieben Jahren mit der Londoner Firma Wm. Heinemann ver bunden sind, so stellt dieses Dreigestirn in England eins der be deutendsten Verlagsunternchmcu vor. Der nationale Buchrat (dlrrtional kook Couneil) schloß sein Ge schäftsjahr mit dem 31. August und er gibt jetzt einen Tätigkeitsbericht heraus. Die Mitgliedcrzahl ist aus 736 angewachsen, gegen 471 vor einem Jahre. Es ist weiter fleißig gearbeitet worden zur Förderung des Buchumsatzes; es wurden Vorlesungen veranstaltet und die Presse mit 800 Aufsätzen über die Zwecke des Buchrats versorgt. Die öffent lichen Bibliotheken sind bearbeitet worden, und viele sind als Mit glieder beigetreten. Für Schulen wurden Bücher als Preise ausge lobt und in vielen Orten Großbritanniens Buchwochen angeregt und unterstützt. Die Hauptarbeit waren die Bücherlisteu über alle mög lichen Gebiete, die dem Sortimenter das Aussuchen von Büchern er leichtern sollen. Bis zur Berichtszeit gab cs schon 76 solcher Listen. Der sehr rührige Geschäftsführer Marston (nicht verwandt mit der Familie Marston von ?ubli,8ker8' Liieular) hielt auf dem Biblio thekartag in Edinburgh einen Vortrag über die Erziehung zum Lesen. Er führte das Wort eines englischen Professors an: »Wir haben dem Volk das Entziffern von Sätzen beigebracht, wir haben ihm aber nicht das Lesen gelehrt.« Als heutige Feinde führt er den Film, den Rund funk und die Tagespreise an. Vom Film erzählt er den bekannten Witz: »Haben Sie Oliver Twist gelesen? Nein! Aber ich habe es im Kino gesehen.« Weiter kommt er auf die Bücherlisten seines kook- Louiieil zurück und empfiehlt sie zur Benutzung. Diese Bücherlisteu sind ein Gegenstand der Meinungsverschiedenheit. Natürlich ist nicht jeder Verleger mit ihnen zufrieden, da sie eine Auswahl bringen müssen und z. B. von vielen hundert Titeln nur 60 nehmen können, aber es wird versichert, daß die Auswahl nur Fachleuten anvertrant wird. Sch. Ein deutsches Theater in Chicago. — Chicago hat endlich wieder ein ständiges deutsches Theater. Bisher wurde hier ja auch Theater gespielt. Die Vorstellungen waren zum Teil gut, zum Teil weniger gut; vor allem aber fehlte es au einem Heim für die deutsche Bühne. Diesem Mangel ist jetzt abgcholfen worden. Rudolf Bach, der in den letzten drei Jahren an der Spitze des deutschen Theaters in New Nork stand, hat das Viktoria-Theater, Ecke Belmont und Sheffield Ave., auf ein Jahr gepachtet. Er hat eine Operettengesellschaft zu sammengestellt und wird die Spielzeit am 5. November mit Oskar Strauß' Operette »Ein Walzertraum« eröffnen. Sodann hat Direk- 1301
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