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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1927
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- Deutsch
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Übertrag 3750,— Mark Lokalmiete für Ausstellung (eiuschl, aller Spesen) 200,— „ Gehalt für Gehilfen (Aushilfe für Ausstellung) 250.— Lohn für Aushilfsboten (Nov. und Dez.) 250,— Drei Vorträge 400,— Reserve für unvorhergesehene Maßnahmen 150,— 5000,— Mark Zweck des Planes ist es nicht, einzelne Ideen der anzuwen denden Technik der Weihnachtswerbung festzulcgen, sondern den planmäßigen Arbcitslauf sowie die Bilanzierung des Etats fichcr- zustellen. Ausgenommen wurden nur die grundlegenden und wichtigsten Werbearten, Lichtbild, Radio, Vcrkchrswerbung usw. treten an Wirkungskraft fast stets hinter den genannten zurück, können nur unterstützend wirken. Liegen di« Ortsvcrhältnifse für diese ergänzenden Werbemittel besonders günstig, so kann die Einfügung in den Etat unschwer erfolgen. Das Schwergewicht jedes Planes liegt in der geschickten Gliederung des gewonnenen oder zu gewinnenden Kundenkreises und der Auswahl der ihnen anzubietenden Bücher. Von primärer Wichtigkeit ist also das Bedürfnis des Kunden, nicht die Produktion des Verlages, Nur aus diese Weise wird einer Überfütterung der Abnehmer mit Neuerscheinungen vorgebeugt, ist andererseits der dauernde Ver trieb von bleibend wertvollen Büchern sichergestellt. Im Rah men eines solchen Planes ist nur möglich, aus diese Gesichts punkte hinzuweisen. Es kann aber nicht die technische Durch führung gezeigt werden. Tagespresse und Sortiment. Von Eberhard Wcißkönig. Vor einiger Zeit wnrde einem meiner Freunde ein Söhnchen geboren. T-as Ereignis fand in einer Privatklinik statt, und bei seiner Bekanntgabe, die u. a. auch durch eine Anzeige in der Tages- pressc erfolgte, wurde auch die Adresse dieser Anstalt angegeben. Der Erfolg dieser Anzeige war, daß, abgesehen von den Glückwünschen der Freunde und Bekannten, alle möglichen Firmen Angebote machten: Kinderwagen, Erstlingswäsche, Stärkemittel für Mnttcr und Kind, aus Tilsit (!) und Holstein (!) wnrde Butter, aus München wurden Malzprüparate offeriert, aber — obwohl mein Freund in einer Buch- Handelsstadt wohnt — k e i n e i n z i g e s B u ch über Säuglings- und Kleinkinderpflege. Gerade das aber brauchte und suchte er. Geht es in anderen Städten anders? Ich glaube kaum. Das Sortiment hat vielfach noch nicht gelernt, die Tagespresse als Adres sen- und Jdeenlieferant für Wcrbemaßnahmen zu benutzen. Bringt nicht jede Nummer einer Zeitung Geburtsanzeigen? Ist die Adresse der Eltern, wo sie fehlt, nicht schnell im Adreßbuch festgestellt? Gibt es nicht genügend gute Werke zur Säuglingspflege? Und: ist nicht gerade in solchen Fällen jedermann bereit, für ein wirklich gutes Buch Geld auszugcben, selbst wenn er andere dieser Art schon besitzen sollte? Und zwar nicht nur für Werke über Säuglings pflege, sondern auch für umfangreichere Bücher, wie etwa das in der Union, Stuttgart, erschienene Werk »Das Kind«? Mein Vorschlag also wäre, daß das Sortiment die Tagesprcsse seines Ortes genau verfolgt, vor allem natürlich den Anzeigenteil, aber nicht nur diesen. Findet man eine Geburtsanzeige, so wird eine Karteikarte angelegt, die so auszusehen hätte: PL l Z/4 > s/s j 7/8! g/l> l »/I2 f 13/i4 >!IViHgMLPL 1L3/L4!LS/LöiL7/L8fLg/3lIj3i Geboren am: . . . Name: Stand des Vaters: Wohnung: .... Bemerkungen: . . Gesandt am: 3. ü. 25 Gesandt am: 3. 5. 26 Gefandt am: 3. 5. 27 Brief Brief 0 Brief L Erfolg: Erfolg: 1 Kobrak 2 Ullßeinhefte Den Eltern werden Säuglingspslegebücher angeboten, der Erfolg wird kontrolliert. Die Karten können, falls es notwendig ist, auf der Rückseite ähnlich beschrieben werden wie am unteren Nairde der Vorderseite: sie werden dann nach Monaten, in den Monaten nach Tagen geordnet. Die Zahlen in der ersten Reihe bedeuten die Tage des Monats. Ist ein Kind am 1. eines Monats gelwren, so wird die ganze Reihe mit den Tagesangaben von rechts an sortgeschnitten bis auf den Abschnitt mit der Aufschrift »1/2«, ist es am 14. eines Monats geboren, so bleibt die Reihe 1/2 bis 13/14 stehen, 15/16 bis 29/31 wird sortgeschnitten. Man sieht nicht zwei Tage, sondern stets etwa a ch t Tage voraus die Kartei durch. Der Mutter des Neugeborene«, die im Bett nicht schreiben oder Handarbeiten darf, empfiehlt man außerdem heitere Unterhaltungs lektüre. In dieser Zeit lesen auch Frauen, die sonst von Büchern wenig wissen wollen. (Siehe Götz, »Die tote Tante«: »Ach Herr Pastor, wenn man nicht von Zeit zu Zeit ins Wochenbett käme, hätte man überhaupt keine Erholung«.) Im nächsten Jahre empfiehlt man Werke über Säuglingsg»im- nastik, Sonderhefte für die Selbstansertigung von Kinderwäschc und Kinderkleidung, später Bilderbücher nsw., den Eltern Werke wie Lhotzkp, »Die Seele Deines Kindes« (Langcwicsche). Man muß cs soiveit bringen, daß kein Geburtstag ohne ein Buch vergeht, selbst wenn in den ersten Jahren die gekauften Schriften nicht gerade sehr kostspielig sind. Aber nicht nur Geburtsanzeigen stehen in der Presse. Bei Ver- lobnngsanzeigen schickt man den Eltern der Braut einen Brief, der darauf hinweist, daß zur Ausstattung der Tochter nicht nur ein Bii- cherschrank gehört, sondern daß auch Bücher dazu gehören. In der ersten Zeit der Ehe, in der die junge Frau so viel allein ist, fehlen gute Bücher . . . Man kann sich sogar überlegen, ob rnan nicht der Mutter der Braut schreibt: »Sehr geehrte gnädige Frau, die Zeiten sind vorüber, in denen man die wichtigsten Dinge des Lebens gerade seinen nächsten Angehörigen, den eigenen Kindern gegenüber mit Stillschweigen überging . . .« Faßt man den Brief geschickt genug ab, so muß cs gelingen, die Eltern davon zu überzeugen, daß ein gutes Aufklärungsbuch in die Hand der Braut gehört; man wird die Eltern selbst dann überzeugen kön nen, wenn sie sich anfänglich verletzt fühlen. Aber man ist heute gar nicht mehr so prüde, daß man mit solchen Briefen ernsthaft An stoß erregen könnte. Natürlich heißt es stets taktvoll sein. Dem Verlobten kann man gleich, oder besser vielleicht nach zwei, drei Wochen schreiben: »Wollen Sie einem Ihnen lieben Menschen eine Freude machen? Gute Bücher, gemeinsam gelesen . . .« Vermählungsanzcigen werden ebenfalls aus Karten notiert; 8— 14 Tage vor der ersten Wiederkehr des Tages sendet man den Ver mählten je ein besonderes Schreiben, im nächsten, im übernächsten Jahr wiederholt man das. Aber dann,'glaube ich, hört man besser auf. Es will nicht jeder gern an eine begangene Torheit erinnert werden,. . . Wenn gesellige oder Sport-Vereinigungen Vergnügungen veran stalten und sie in der Presse bekanntgeben, so fragt man die Vereins- lcitung in einem Schreiben, ob auch daran gedacht ist, Bücher als Ehrengaben, Preise, Prämien zu verleihen (das Nähere ersieht man aus den Anzeigen). »Sehr geehrte Herren, müssen cs immer Pokale, Vasen, Nauchscrvice, Schrcibzeuge sein . . .?« Es muß genügen, einige Möglichkeiten anzudcntcn; die Hin weise ließen sich stark vermehren. Wer sich die Mühe macht, ernsthaft nachzudcnken, wird bald weitere ausgespürt haben. Man betrachte nur einmal eine Woche lang unter diesem Gesichtspunkt seine Zeitung. Die Tageszeitung ist eine Fundgrube für den aufmerksam beobachten den Sortimenter. In einigen Orten kann man ja schon jetzt beob achten, wie Ereignisse der großen und der Lokalpvlitik sich im Schau fenster des Sortiments spiegeln; aber sie sollten cs auch im Wert brief tun. Es ist nicht wahr, daß jede Werbung heute nutzlos ist; cs kommt nur darauf an, den Bedarf an der richtigen Stelle aufzusin- den oder ihn mit den richtigen Mitteln zu wecken. Berufs-Romane. Die Beurteilung der Romane erfolgt für gewöhnlich nach ihrer literarischen Bedeutung, wobei »Bedeutung« nicht mit literarischem Wert gleichzusetzen, sondern in einem relativen Sinne, mit Bezug auf die einzelnen Leserkreise, anszusassen ist. Nun haben aber sehr viele Romane neben ihrem literarischen noch einen unmittelbar sach lichen, stofflichen Gehalt, dessen stärkere Berücksichtigung wohl in vielen Fällen geeignet sein würde, den Absatz zu beleben. Ein Beispiel: In Buchhändlerkreisen wird man im allgemeinen der Ansicht sein, daß die Dachdecker nicht zur Gruppe der Vüchcr- käufer gehören. Nun sei aber die Frage gestellt: Sind bereits sämtliche deutsche Dachdecker darüber orientiert worden, daß Otto Ludwig in seinem Roman »Zwischen Himmel und Erde« einen über- 1297
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