Nichtamtlicher Teil. ^ L, 8. Januar 1906. 210 Fachliches enthielt. Der Amerikaner erinnert den Engländer an jene Zeit, als sie beide im Unterhause in London saßen. Damals habe William Strachau ihm gegenüber die Be merkung gemacht, daß er keine zwei Buchdruckergesellen wüßte, die in der Welt so glücklich gewesen wären wie sie beide. Franklin fährt dann fort: -Sie standen damals an der Spitze einer Innung und ebnete Form und konnte die überragenden Buchstaben nicht leiden, die die Köpfe so hoch hielten, daß man vor ihnen die Nachbarn nicht sehen konnte. Sie, als Glied einer Propatria (das freilich oft auch Narrenkappe hieß) mit gleichem Vorteil. Unsere Zunftgenossen beiderseits hielten sich recht gut, und wahrscheinlich liefern wir ein gut Stück von unserer Gilde. Nebenbei bemerkt: die schnelle Verbreitung und das Wachstum der englischen Sprache in Amerika muß den Buchhändlern und Inhabern der Abdrucksrechte höchst vorteil haft werden; und da sich unser Volk alle 20 Jahre verdoppelt, so wird dieser Umstand große und mithin einträgliche Auflagen Über die Verbesserung des Alphabets korrespondierte Franklin wiederholt mit dem schon genannten Noah Webster Als dieser ihm am 24. Mai 1788 eine Probe seines neuen verbesserten Alphabets sandte, erwiderte er ihm, daß er mit seinen Ausführungen durchaus einverstanden sei; doch sei es ihm unmöglich, seine in manchen Punkten abweichenden An sichten eingehender zu Papier zu bringen, und er bitte ihn zu diesem Zweck um seinen Besuch, um mündlich darüber mit ihm beraten und dann das neue Alphabet empfehlen zu können. Er schreibt; -Es will wohl etwas sagen, bis so ein Alphabet fest dasteht; das läßt sich nicht so deutlich auf dem Papier erklären Als Verleger gab Benjamin Franklin nicht allein Originalwerke heraus, sondern er war auch bemüht, gute Schriften, deren Verbreitung er in Amerika für nützlich hielt, übersetzen zu lassen und zu verlegen. Immer war er darauf bedacht, die Würde des Buchhandels mit allen Kräften zu wahren, und erklärte sich gegen so manchen Kunstgriff, der von gewissen Verlegern angewandt wurde, um das eine oder das andre Werk hochzubringen. In einem Brief an seinen Freund B. Vaughan wettert er gegen manche englische Verleger, die kleine Schriftchen von ge ringem Umfang durch allerlei Tricks zu dickleibigen Werken aufbauschten, nur um hohe Preise dafür ansetzen zu können Er sagt wörtlich; weißer Raum, wieder wie eine Linie. Sie haben, wenn ich nicht irre, ein Gesetz gegen Metzger, die das Kalbfleisch auf blasen, damit es voller ausfche, warum nicht auch gegen sehen I« Die Probe, deren der Briefschreiber hier Erwähnung tut, wobei er bemerkt, daß, wenn die betreffende Seite fortlaufend gedruckt wäre, sie nicht über fünf Zeilen aus gemacht hätte, sieht so aus; Vierter Auftritt. Wohin so schnell? Ist nicht — ? Ja, es ist. Sonntag nie. Ist heute Sonntag? Freilich. Sir John. Sir John. Wildmore. Sir John. Wildmore. Sir John. Interessant ist, daß schon vor 120 Jahren ein Verlags buchhändler wie Benjamin Franklin darüber bewegliche Klagen anstellte, daß die Zeitungen das Buch töten. Als ihm vr. Shiplep, der Bischof von St. Asaph, eine da mals erschienene Schrift; »Paleps Moralphilosophie« als Geschenk übersandte, dankte ihm Franklin in einem Briefe aus Philadelphia, den 24. Februar 1786, für diese Aufmerk samkeit, bemerkend, daß er überzeugt sei, das Buch werde un streitig Gutes stiften. Er fügte dann die Randglosse hinzu; »Freilich wird den meisten so viel Zeit zum Lesen durch die Zeitungen und kleinen Zeitschriften weggenommen, daß heut zu Tage nur wenige einen Quartband lesen möchten. Mit Franklin hatte ein lebhaftes Interesse für die deutsche Sprache. Schon 1730 wurde von ihm — wie mir Herr Buchdruckereibesitzer Otto Wollermann in Berlin mitteilt — ein deutsches Buch gedruckt, dessen Titel lautet; Goetttiche Liebes und Lobesgetoene, die allerschönste Weiß. Zu Philadelphia gedruckt bei Benjamin Franklin in der Markt Straße 1730.«