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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1913
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1913-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1913
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- Deutsch
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- Saxonica
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^ 280, 3, Dezember 1913. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f- d. Dtschn. Buchhandel. 13251 bus hebt eine Auslage geographischer Bücher bedeutend, wie sich auch statistische und Wandtafeln vieler Art recht gut dazu eignen, für eine entsprechende Bücherauslage im Schaufenster als auffälli ger Hintergrund zu wirken. Blumen haben, wie ich schon vorhin andeutete, nicht bloß eine dekorative Wirkung, sondern sind auch für Auslage botanischer Literatur von großer Anziehungskraft. Ähnlich ist es noch mit den verschiedensten Dingen aus der Natur. Zweckmäßig ist es für den Sortimenter bei Veranstaltung solcher Sonderausstellungen, durch ein entsprechendes weiteres Plakat darauf hinzuweisen, daß die Auslage nur ein Sondergebiet dar stelle, daß aber auch alle Literatur aus andern Gebieten geliefert werden könne, und die Buchhandlung mit Rat und Tat gern zur Verfügung stehe. Neben allgemeinen sind auch Schaufensteraus lagen für bestimmte Berufsgruppcn und Interessengebiete sehr zu empfehlen, heute »Die Bücher des Kaufmanns«, ein andermal »Die Bibliothek des Handwerkers« und so fort. Handlungen mit akademischer Kundschaft werden für ihren Kundenkreis pas sende Auslagen ebenso mit Vorteil veranstalten können. Das Schaufenster bietet auch dem einzelnen Verleger gute Absatzmöglichkeiten durch Veranstaltung von Sonderausstellun gen. Da liegt es den Vertriebsleitern ob, die Beziehungen zum Sortiment entsprechend auszunutzen. Der Verleger, der heutzu tage sowieso ziemlich viel Geld für Reklame ausgeben muß, kann durch Plakate oder Anschaffung sonstigen Reklamematerials, des sen Kosten infolge der gebotenen oftmaligen Verwendung sich verteilen, äußerst wirksame Schaufenster zusammenstellen. Hand in Hand mit solchen Sonderausstellungen wird er natürlich im Verein mit dem betr. Sortimenter zweckmäßig auch einen besonder« Vertrieb seiner Sachen einhergehen lassen. Das empfiehlt sich auch für den Sortimenter bei eigenen bestimmten Ausstellungen. In welcher Weise der Vertrieb zu geschehen hat, hängt natürlich jeweils von den Verhältnissen ab. Für die Sortimenter eines Ortes bietet sich eine gute Re klamegelegenheit in literarischen Städteausstellun gen. So viel Einigkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl muß bei der derzeitigen Lage des Sortimentsbuchhandels und dem Eindringen von allerhand Außenseitern unter den zünftigen Buchhändlern vorhanden sein, um solche Ausstellungen zu ermög lichen. Da würden die Buchhändler einer Stadt zur gleichen Zeit Schaufensterausstellungen veranstalten unter dem passenden Stichwort, die Münchner also: »Das literarische München«. Die Gebiete, die jeder einzelne ausstellt, wären je nach der be sonderen Art des Geschäfts und der Kundschaft zu verteilen. Der eine stellt das medizinische, der andere das theologische, der dritte das technische, andere das schöngeistige, das künstlerische, das musikalische, das gewerbliche München usw. aus. Darunter wären die Werke von Münchner Schriftstellern zu verstehen. Ihnen könnte — wo es etwa bei einem Gebiete nicht zureicht — die einschlägige Literatur ortsansässiger Verleger zugesellt werden; je nachdem könnte aber auch der örtlichen Autorenausstellung eine örtliche Verlegerausstellung folgen. (Sehr instruktiv wäre jedenfalls auch eine solche Verlegerausstellung für die weitesten Kreise.) Die ganze Ausstellung müßte natürlich nach einheitlichen Grundsätzen durchgeführt werden. Ein großes Plakat sollte quer über den oberen Teil des Schaufensters jeder beteiligten Firma Reklame machen für »Das literarische München«. Ein weiteres Plakat an passender Stelle unterrichtet über die in den einzelnen Schaufenstern ausgestellte Sonderabteilung. Den Interessen der nichtbeteiligten Firmen könnte dabei unschwer Rechnung getragen werden. Die Presse des Orts, deren Mittun auf ihrem Gebiete übrigens nichts entgegensteht, würde von einer solchen Gesamt« ausstellung sicher gebührend Notiz nehmen. In Großstädten wird es möglich sein, das Gebotene, und auch das, was etwa nicht mit im Schaufenster untergebracht werden kann, in einem Katalog zu sammeln, für den sich sicherlich ein geeigneterBearbeiter unter den heimischen Schriftstellern auch für einen kurzen Abriß der heimischen Literaturgeschichte findet. Eine solche Orts-Lite raturgeschichte brauchte durchaus nicht ganz kostenlos abgegeben zu werden, müßte aber billig erhältlich sein. An geeigneter Stelle wären die in Frage kommenden Buchhandlungen zu nen nen, auch die Verleger könnten darin zu Worte kommen. — In mittleren und kleinen Städten wird eine einzelne Firma schließ lich schon eine derartige Ausstellung unternehmen können, die sich nebenbei auch zu einer literarischen Provinzialausstellung ausgestalten ließe. Wenn ich mit diesen Ausführungen einem oder dem andern Sortimenter das Herz warm gemacht haben sollte, seinen Schau fensterauslagen mehr und unabänderliche Sorgfalt zuzuwenden, so wäre der Zweck dieses Aufsatzes schon erfüllt. Allgemein gül tige Grundsätze lassen sich für Schaufensterdekorationen nicht machen, die Vorschläge hier wollen das auch gar nicht. Sie sollen nur zeigen, was noch gemacht werden könnte, um den Buchhandel mehr zur Geltung zu bringen. Der und jener von den verehrten Kollegen wird vielleicht bei sich denken: das kostet zuviel Zeit, die habe ich nicht. Ihm sei gesagt, daß diese Anschauung im er folgreichen Handel keine Geltung beanspruchen kann. Es ist eben ein großer, meist in der Organisation liegender Fehler, wenn man zu so vielem »nicht dazu kommt«. Und ein umso größerer Fehler, wenn man das Nötige noch dazu als richtig und wünschenswert anerkennt. Das »Nicht-dazu-kommen« müßte aus dem Wort schätze des Buchhändlers unbedingt gestrichen werden. Wie wichtig es ist, es neben allem andem auch nicht an der Schau fensterdekoration fehlen zu lassen, zeigt schon eine kleine Erfah rung, die Wohl fast jeder an sich selbst gemacht hat: Durch ein Zeitungsinserat oder sonst eine Propaganda auf ein Geschäft auf merksam gemacht und zur Kauflust geneigt, bleibt fast jeder, der ein Geschäft noch nicht kennt, vor dem Schaufenster stehen, um sich dort erst einmal die käuflichen Waren anzusehen. Ist die Auslage gut und geschmackvoll, so wird dann ein Kauf die Folge sein. Ist aber das Gegenteil der Fall, und macht ein Ge schäft nicht schon von der Außenseite einen vertrauenerweckenden Eindruck, so unterbleibt Wohl mancher Einkauf. Wer weiß, wie viele Geschäfte auch mancher Buchhandlung aus solchen Gründen entgangen sein mögen! Auf der Internationalen Buchgewerbe-Ausstellung im näch- sten Jahre soll auch die neuzeitliche Reklame einen hervorragen den Platz einnehmen. Vielleicht erwägt die Leitung, etwa in der technisch-belehrenden Abteilung, auch der Schaufensterausgestal tung ihre Arbeit zuzuwenden? Sicher ist, daß vorbildliche Schau fensterausstattung nicht geringen Nutzen für den Sortiments buchhandel würde stiften können. München. RichardFoest. Aus dem schwedischen und norwegischen Buchhandel. VI. (V siehe No. LL8.) Die Nobelpreise. — Rabinbranath Tagore. — Theaterzensur. — Schwe dische Kunst. — Neue Bücher. — Der norwegische Buchhändlerverein. — Schweden und die Bugra. — Zu »Nationale Aufgaben des deutschen Buchhandels«. Im Mittelpunkt des Interesses steht alljährlich um diese Zeit die Verteilung der Nobelpreise, von der die Ernennung des Trä gers des Literaturpreises eine besondere Aufmerksamkeit nicht nur hier im Norden, sondern in ganz Europa auf sich zieht. So erfreulich das einerseits ist, so ist andererseits nicht zu ver kennen, daß dies Interesse von einer häßlichen Nebenerscheinung begleitet ist, insofern sich fast jedermann berechtigt fühlt, für oder gegen die Entscheidung der schwedischen Akademie eintreten zu müssen. Wie der liebe Bürger bei einem Konzert oder in der Kunstausstellung glaubt, sobald das Eintrittsgeld von einer Mark erlegt ist, an dem Künstler oder dem Kunstwerk Kritik üben zu kön nen, so maßt sich beinah ein jeder, der die letzten zwei Sensations romane verschlungen hat, an, auch ein Wörtchen in der Literatur beurteilung mitreden zu dürfen. Wie mangelhaft und unsicher das Urteil des Volles in literarisch-ästhetischer Beziehung ist, hat sich schon so oft gezeigt, daß Beispiele hier zu nennen sich erübrigt. Die Gelehrten der exakten Wissenschaften sind nach dieser Richtung hin bei weitem besser daran, da jedermann hier leicht begreift, daß eine Urteilsfähigkeit erst nach mühevollem Studium erlangt werden kann, daß ein Verstehen nicht mühelos in den Schoß fällt, was dagegen als selbstverständlich angenommen wird, sobald 17LL»
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