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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-10-13
- Erscheinungsdatum
- 13.10.1898
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- Deutsch
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7582 238. 15. Oktober E8 Nichtamtlicher Tech Luxemburg eine bittere Stimmung gegen die Regierung hervor gerufen. Nunmehr haben die 32 deutsch-belgischen Gemeinden eine Eingabe an die Regierung gerichtet, in der sie sich dagegen ver wahren, daß ihnen die Unterrichtsverwaltung meistens Volksschul lehrer schickt, die der deutschen Sprache entweder gar nicht oder nur ganz ungenügend mächtig sind. Das Gesuch weist auf den festen Entschluß der deutsch sprechenden Belgier hin, an ihrer Muttersprache festzuhalten und diese durch die französische keinesfalls verdrängen zu lassen. Die deutschen Gemeinden ver langen deshalb die ausschließliche Anstellung deutsch sprechender Lehrer in ihren Volksschulen. Peters l., des Großen, Beziehungen zur russischen Litteratur. — Der -Ruisllo^j TVjsstoik-, das Organ des Vereins der russischen Buchhändler und Verleger, bringt in Nr. 29 folgende Erinnerung: Im laufenden Jahre sind es zweihundert Jahre geworden, daß Peter der Große seine besondere Aufmerksamkeit dem Bücherwesen zuwandte. Er gab am 14. Mai 1698 dem Buchdrucker Iwan An- drejewitsch Tessing das Privilegium, in Amsterdam eine russische Buchdruckerei zu errichten, um allerhand mathematische und künst lerische Bücher, mit Abbildungen, Karten, Kupferstichen u s. w, zu drucken und sie in Rußland zum Verkauf zu bringen während einer Zeit von 15 Jahren, wobei die Zusendung der Bücher aus Amster dam über Archangelsk erfolgen sollte. Die ersten gedruckten Bücher waren: eine -Kurze Einleitung zu jeder Geschichte- und ein -Kurzer und nützlicher Leitfaden in die Arithmetik- von I. F. Kopjewskij. (S: F. I. Bulgakow, -Illustrierte Geschichte des Buchdrucks- in russischer Sprache. Petersburg 1890.) Um 1704 erfand Peter der Große selbst eine Schrift für den Druck russischer Bücher und ließ im folgenden Jahre nach einer von ihm selbst gefertigten Zeichnung in Amsterdam Typen gießen, mit denen versuchsweise in der Geistlichen Buchdruckerei in Moskau ein Bogen der ersten -Nachrichten- (TVjsäowosti) gedruckt wurde. Nach der Aeußerung des bekannten damaligen Gelehrten Tredjakowskij -war dieser allererste Druck schön, rund, gleichmäßig, rein — mit einem Wort ein vollständiges Ebenbild des Druckes, wie er in den französischen und holländischen Büchern üblich war-. Im Jahre 1706, zur Zeit des Krieges mit Karl XU., fand Peter noch Zeit, mit dem in Archangelsk lebenden Kaufmann Lübs über Bücherangelegenheiten zu korrespondieren. Er fordert den letztern auf, Erkundigungen einzuziehen, was es wohl kosten würde, wenn man eine -Kompagnie- von Buchdruckern aus zwei Jahre dingen wollte. Er ersuchte ihn ferner, Bücher aller Autoren über Fortifikation und -aller Art Architektur- zu suchen, nur mit der Beschränkung, daß sie in lateinischer oder holländischer Sprache verfaßt seien. Im folgenden Jahre 1707 schickte dann Peter mit einem Briefe an den Admiral F. M. Apraksin diese Bücher nach Nowgorod, damit sie dort in die slawische (d. i. die russische) Sprache übersetzt würden. So weit die -Erinnerung-, — Die von Peter dem Großen er fundene und eingesührte Schrift ist mit nur wenig Abänderungen, die bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Abschluß kamen, als sogenannte Civilschrift (graslläauskÄjs. aslluks.) die Schrift der russischen Litteratur geworden, während die vorher allgemein ge bräuchliche slawische, von dem Slawenapostel Cyrill erfundene Schrift seitdem nur noch in den kirchlichen Büchern angewendel wurde und noch angewendet wird. Diese heißt daher auch die kirchenslawische Schrift. Aber mit der neuen Schrift begann zugleich eine große Umwälzung in der Schriftsprache. An Stelle der aus Altbulgarien oder Pannonien mit den dort ge schriebenen Büchern eingeführten altslawischen Sprache, der sich nur im Laufe der Zeit mehr oder weniger Bestandteile der russischen Volkssprache beigemengt hatten, trat jetzt diese letztere selbst immer mehr hervor und wurde durch die großen Dichter, namentlich Puschkin, die herrschende. Man kann daher mit Recht sagen, daß mit Peter dem Großen nicht nur eine neue Periode der russischen Geschichte, sondern auch der russischen Litteratur beginnt; ja mit ihm beginnt eigentlich die rein russische Litteratur überhaupt, im Gegensatz zu der früheren slaweno-russischen. Die erwähnten -TVjsäowosti- sind noch zu Lebzeiten Peters des Großen zu einer wirklichen Zeitung geworden; aber sie wurden in St. Petersburg gedruckt. Hier erscheint die Zeitung noch gegen wärtig als bedeutendes Tageblatt unter dem Titel: -8t. kstsr- llargsLija. TVjsäowosti», im 172. Jahrgang stehend und seit 1896 redigiert von dem Fürsten Uchtomskij, der auch bei uns als Ver fasser des illustrierten Prachtwerks -Die Orientreise Kaiser Niko laus ll. 1890-91- wohl bekannt ist. ?. Zola und sein Verleger. — Infolge der Verurteilung Zola« zu Schadenersatz an die im ersten Prozeß Zola aufgetretenen Schreibsachverständigen wurde bekanntlich das Mobiliar des von Paris abwesenden Verurteilten gepsändet, obwohl von anderer Seite die volle Bezahlung der Schuld angeboten wurde. Bei der am 11. d. M. begonnenen Versteigerung des Mobiliars wurde der erste ausgebotene Gegenstand, ein Tisch, von dem Verleger ZolaS, FaSguelle, für 32000 Frcs. erstanden und damit die ganze Schuldsumme gedeckt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Buchhändler-Warte. Nachrichten der Allgemeinen Ver einigung Deutscher BuchhandlungS-Gehilsen. 1898/99. Nr. 1. Sonnabend, 8. Oktober 1898. 8°. 16 S. Eigentum der Allgemeinen Vereinigung Deutscher BuchhandlungS-Gehilsen. Verlag: Carl Firnhaber, Berlin 877. Raturas novitatss. Lill!ioqrs>xllis nsusr Rrsollsinunxsv aller B8>uäsr aal äsro 6sllists äsr Mtarqsselliollts rwä äsr sraetsu TVisssosellattso. Rrsg. von k. RrisäiLuäsr L Kollo io Berlin. 20. llallrx. 1898. 8r. 18 (Ksptswbsr). 8". 8. 481— 5l2. 8r. 6844—7154. 6soöalogis: Rsraläiqus. ^otig.-Xatalog 8r. 77 (lluiu—lluiüst 1898) voo Bouis äsNsulsussrs, 21, kus äo Ollsos, Brüssel. 8«. 19 8. 256 8ro. kropagaoäa. 2sitsellritt kür äas ksolams-, lossratso-, Blallat, Lusstslluogs-, Oösrtso-, ^.ärsssso- uoä AsitiwKsrvssso. 71 it äso Lsilagso: lotsroatiooals klakatealsris; Tlittsiloogso über lossrtiooswittsl. Brsx. voo Rollert Rxosr. 1. äallrg. Rest 12. 4". (8. 569—628; Nittsiluogso: 8. 142—156; 2 kiakats; lllltsi ooä lollaltsvorrsiollois rum 1. äallrg.) Lsriio, Verlag von Oooraä 8llopoill. Nittsiluogso äsr Vsrlagslluollllaoäluog 8. 6. ll' sullosr io Bsixrig. 31. äallrg. 1898. 8o. 4. 8°. 8. 91—136. Versammlung von Komponisten in Leipzig am 80. September 1898. — Die Runde durch die Zeitungspresse macht über den Verlauf der Leipziger Komponisten-Versammlung jetzt die nachfolgende Mitteilung, die aus dem Bureau der Versammlung selber stammt und daher auch deren gegnerischen Standpunkt gegen die Beschlüsse des Vereins der Deutschen Musikalienhändler und des Deutschen MusikvereinS mit einiger Wärme betont. Die (natürlich einseitige) Mitteilung lautet: -Die von dem Münchener Hofkapellmeister Herrn Richard Strauß auf den 30. v. M. nach Leipzig einberufene erste Versammlung deutscher Komponisten nahm unter Leitung des Herrn Professor Hans Sommer (Braunschweig) einen höchst erfreulichen, verheißungsvollen Verlauf. Aus dem Kongresse selbst waren 50 Stimmen vertreten; noch weitere 100 Autoren hatten im vorhinein vertrauensvoll ihre Zustimmung ausgedrückt. Das Hauptereignis dieser von allen musikalischen Parteien gleichmäßig besuchten und schon um des willen überaus denkwürdigen Komponistenversammlung war die in sämtlichen Beschlüssen und Resolutionen zutage getretene, in der ganzen Musikgeschichte geradezu -unerhört- dastehende absolute Ein mütigkeit der deutschen Komponistenwelt. Die nicht nur den enge ren Kreis der Komponisten, sondern in hohem Grad auch die In teressen der reproduzierenden Künstler, der Musikverbände, Konzert institute und damit schließlich auch die Interessen des großen musikalischen Publikums berührende -Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht- , sowie die von dieser Anstalt in Angriff genommene Tantiemenfrage für nicht-dramatische Musikwerke aus schließlich lebender Autoren wurde seitens der Leipziger Ver sammlung nach sorgfältigster Beratung einstimmig abgelehnt. Die vereinigten deutschen Komponisten haben sich damit in einen ge wissen Gegensatz zum -Verein der deutschen Musikalienhändler- ge stellt, der jene -Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht- ins Leben gerufen und hierbei auch den -Allgemeinen deutschen Musik verein- auf seine Seite zu ziehen gewußt hat. In Konsequenz ihres Beschlusses hat die Leipziger Komponistenversammlung zu gleich ausgesprochen, daß diejenigen Autoren, die bisher ihre Mit wirkung für einen der Ausschüsse der fraglichen Anstalt bereits zu gesagt hatten, nunmehr von solcher Mitarbeit selbstverständlich zu rückzutreten hätten. Es wird abzuwarten sein, ob daraufhin nicht auch der -Allgemeine deutsche Mustkverein- seine, so wie so nur mit einer ganz geringfügigen und überdies sehr zufälligen Majorität be schlossene Teilnahme an der Anstalt widerrufen wird, um auf diese Weise eine tiesergreifende, in ihren Wirkungen auf den sonstigen Bestand des Vereins gar nicht zu übersehende Sezession zu ver meiden. Dadurch wäre dann zugleich auch der Weg dafür geebnet, daß die in dieser Frage bis jetzt kollidierenden Interessen durch friedliche Verhandlungen zwischen den in erster Linie dazu be rufenen Körperschaften der Autoren und der Verleger einen ver söhnenden Ausgleich fänden. Zu der am 10. d. M. im Reichs justizamt beginnenden Vorberatung über die Abänderungen deS Urhebergesetzes wurde als der von der genannten Reichsbehörde eingeladene Delegierte der Leipziger Komponistenoersammlung von dieser Versammlung einstimmig Herr Friedrich Rösch, Komponist und Kapellmeister in München, gewählt.-
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