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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-10-15
- Erscheinungsdatum
- 15.10.1898
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- Deutsch
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7652 Nichtamtlicher Teil. 240. 15. Oktober 1398 stand, sich niemand fand, der die Konsequenzen einer solchen Vorschrift beleuchtet hätte! Ob man übrigens der Sache, die man doch fördern will, durch solche Vorschläge und Ueber- treibungen dient, wie sie auf der Leipziger Versammlung unwidersprochen vorgebracht wurden, mag dahin gestellt bleiben; — wenn die betreffenden Herren von den Bemer kungen Notiz genommen haben, die die Tagespresse zu ihren Auslassungen gemacht hat, so dürften sie vielleicht zu der Ansicht kommen: weniger wäre mehr gewesen! Kleine Mitteilungen. Erhaltung alter Handschriften. Berichtigung. — In Mailand werden in einigen Tagen Bibliothekare und Gelehrte Zusammenkommen, um auf Anregung des Vorstandes der Vaticana in Rom, k. Ehrte, wie kürzlich in St. Gallen, über die Mittel und Wege zur Erhaltung alter Handschriften Rats zu pflegen. Das Deutsche Reich wird bei dieser Konferenz durch drei Fach männer vertreten sein. Bei diesem Anlatz berichtigen wir die dem Berner -Bund entnommene Mitteilung über die Bibliothekar-Konferenz in St. Gallen (in Nr. 236 d. Bl.), nachdem wir von geschätzter Seite darauf auf merksam gemacht worden sind, dah die mir jener verbu-den ge wesene Handschristen-Ausstellung wohl kaum der -vatikanischen- Bibliothek entnommen gewesen sein dürfte, sondern dah es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Handschriften aus der Vadta- nischen Bibliothek gehandelt hat, der von Joachim Badian ge gründeten und nach ihm benannten Stadlbibliothek in St. Gallen. Vom Verband deutscher Architekten- und Ingenieur- Vereine. — In der letzten Versammlung des Berliner Architekten. Vereins teilte der Vorsitzende, Obervaudirrktor Hinke ldeyn, einiges aus den Verhandlungen der im September d. I zu Frewurg i. B. abgehaltenen Versammlung des Verbandes deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine mit. Daraus dürfte folgendes für Leser des Börsenblattes Interesse haben: -Erfreulicher Fortschritte darf sich das dem Verbände seit langer Zeit sehr am Herzen liegende Unter nehmen der Herausgabe eines Werkes über das -Deutsche Bauernhaus- rühmen. Es liegt davon ein von dem be treffenden Verbandsausschuh ausgearbeitetes Probeheft vor, das viel Beifall findet, aber noch durch Beifügung mehr malerisch wirkender Aufnahmen bereichert werden soll. Bei den namhaften, von den einzelnen Regierungen bewilligten Beiträgen scheint die Durchführung des Unternehmens gesichert; gesucht wird z. Z. nach einem Verleger. Beteiligt sind auch die Schweiz und Oesterreich- Ungarn. In der Schweiz ist man so gut wie fertig und hat SO— 60 Blätter beisammen; in Oesterreich ist man noch nicht so weit, indessen fleihig mit dem Sammeln des Materials beschäftigt. Ge lingt alles weiter, wie es den Anschein hat, dann wird von dem Verbände ein Werk geschaffen sein, das allen zur Ehre gereicht und sich hoffentlich auch bezahlt macht. Die in diesem Jahre in Zürich abgeyaltene Konferenz des Sonüer-AusschusseS wird im nächsten Jahre in München tagen - Schule für Handelskorrespondenz inRuhland. — Eine Schule für Handelskorrespondenz in fremden Sprachen hat, wie das Lpzgr. Tgbl. berichtet, in Moskau den ersten Jahrestag ihrer Gründung gefeiert. Diese Schule hat den Zweck, gebildete und vollkommen vorbereitete Korrespondenten für die verschiedenen Handelsinstitute auszubilden, die ihre GeschästSkorresponüenz in französischer, deutscher und englischer Sprache führen. Die Nach frage nach solchen Korrespondenten har sich in der letzten Zeit in Rutzland sehr vermehrt; aber keine der begehenden kaufmännischen Unterrichlsanstallen war imstande, diese« Bedürfnis zu be friedigen, weil die fremden Sprachen nirgends in genügendem Umfange gelehrt, noch m der Praxis der Korrespondenz unter wiesen wurde. In der Schule der HandelSkorrrspondenten werden aber die fremden Sprachen jeden Tag in allen vier Klassen und sogar in der Vorbereitungsklasse geübt, wobei in der dritten und vierten Klasse die Beihilfe der russischen Sprache bei dem Unter richt in den fremden Sprachen ganz ausgeschlossen ist und alle Uebersetzungen aus der einen fremden Sprache in eine andere solche Sprache gemacht werden u. s. w. Die Folge davon ist eine volle Beherrschung der fremden Sprache, wie sie bet Führung der Korrespondenz erforderlich ist. Preisgedichte zum Lobe des Moselweins. — In dem vom -Kasino zu Trarbach- veranstalteten Wettbewerb um ein Moselweinned haben die Preisrichter Johannes Trojan, Heinrich Seidel und Ur. Hans Hoffmann nicht eins, sondern vier Lieder preisgekrönt. Die Dichter sind Georg Bötticher-Leipzig, Emmy Rüden von Spillner-Dresden, Julius Wolss-Charlotten- burg und Franz Siegfried Kayser-Dresden. Das Lied von Julius Wolfs lautet nach der Wiedergabe in der Nationalztg.: Ich Hab' getrunken manchen Wein In manchem Land beim Wandern, Der eine fuhr mir ins Gebein, Im Kops fühlt' ich den andern. Ins Herz doch ging mir keiner so Und machte mich so frei und froh. Losledig aller Bande Wie Wein vom Mosellande. So weit im ganzen deutschen Reich Erklingt des Winzers Hacke, Kommt keiner ihm an Würze gleich Und lieblichem Geschmack«. Er schafft zumal ein leicht Geblüt Und ein gar fröhliches Gemüt, Er prickelt auf der Zunge, Aus Allen macht er Junge. Beim mitternächtigen Gelag, Beim SchmauS mit Pomp und Prunke, Am staubig heihen Sommertag, Im raschen Siegreiftrunke, Er mundet mir zu jeder Stund Aus Kann und Krug und Fasses Spund, Er kommt auf allen Wegen Zu patz mir und gelegen. Wenn blinkerblank ins Glas er rann Mit seiner Perlenglätte, Da lugt er mich so lockend an. Als ob er Aeuglein hätte. Kredenzt mir seiner Blume Duft, So fein und frisch wie Frühlingsluft, Und rieselt durch die Kehle, Zu laben Leib und Seele. Vom wunderlhät'gen Moselwein Will ich die Kraft erproben, Und wer ihn zapfet klar und rein. Den Schenken will ich loben. Drum füllt mir mein Hubertusglas, Ein herzerfreuend Zechermah Soll meinem Durste winken, Und trinken will ich, trinken! Von den anderen preisgekrönten Wettbewerbern seien hier nachfolgende Verse ciliert: Bötticher: Nicht rasend entfacht er Zu Flammen das Blut; Ins Herze dir lacht er Die lieblichste Glut! Den Geist macht er freier Und Heller den Blick Und zieht uns den Schleier Vom Schönen zurück. Emmy von Spillner: Wie köstlich dein Rebenblühen, O einziger Moselwein! Wie leuchtend dein Flammen und Glühen, Dein Duften, wie würzig, wie rein! O sorglose«, fröhliches Leben, Von goldiger Sonne belacht! Du Land der schwellenden Reben, Wie herrlich hat Gott dich bedacht! Franz Siegfried Kayser: Kinder der Sonne: Mädel und Wein! Lebenswonne gietzen sie ein! Lustiges Lachen, lustiger Kltngklang, Helle Augen, Heller Singsang — Goldiges Leben, goldiger Wein! Goldiges Mädel schenkt ihn uns ein! Rosa! Rostl! Bring' mir den Mosel! Goldiges Mädel, goldigen Wein! Rosel, den Mosel! Die Preisrichter haben erklärt, datz ihnen die Wahl sehr schwel geworden sei, weil noch weitere annähernd gleich gute Lieder vor* gelegen hätten. Da« Kasino beabsichtigt im November d. I. eine kleine Schrift über den Wettbewerb erscheinen zu lassen, in bel auch eine Auswahl der besseren Lieder mit Einwilligung der Verfasser, die hierum befragt werden sollen, zur Veröfsemlichung gelangen wird, damit auch weitere Kreise sich ein Urteil bilde" kö men. Auch wäre es zu bedauern, wenn die Fülle seuchV fröhlichen Humors, die der Wettbewerb gezeitigt hat. verloren ginge. Die Kasinogesellschaft sandte in diesem Sinne eine Kasino* Ansichtspostkarte an den Preisrichter Johannes Trojan mit folgen* dem Inhalt:
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