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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Kunstakademie. Er war durch seinen Vater zum Schaffen I der gesunden Bahn ist, die die großen Meister der Vergangen- auf dem Gebiete des Holzschnitts angeregt worden und war heit in gleicher Richtung betreten haben. Sie vermitteln der erste, der wieder nachdrücklich auf den Wert der Holz- in fast gleicher Weise wie das Original die Sprache des schnitte hinwies. Ihm folgte Gubitz in der Stellung an der Künstlers zu den breiteren Schichten des Volkes, die eine Akademie, an der er 1805 Mitglied und 1812 ordentlicher andere Wiedergabe teils ihrer Mängel, teils der hohen Professor wurde. Auch Gubitz' Vater war bereits im Ge- Kosten wegen nicht vermitteln kann. Wir halten darum fest werbe und hatte unter Unger dem Aelteren gearbeitet. Zu daran, den Holzschnitt als eine Kunst zu bezeichnen und als Gubitz' Schülern gehören vor allem Unzelmann, und neben eine Kunst zu pflegen, die um ihrer selbst willen geschätzt ihm ist besonders Blasius Höfel in Wien zu erwähnen, werden muß. Wenn auch im heutigen Kunstleben der Drang Unzelmann und Höfel bilden den Uebergang zu einer neueren nach Individualität und der Wunsch nach direktem Verkehr Periode des Holzschnitts, die mit den beiden Vogel und zwischen dem Künstler und dem Publikum eine hervorragende Kretzschmar, Gaber und Bürkner in Dresden, Flegel in Stellung eingenommen hat, wenn es auch richtig ist, den Leipzig den Holzschnitt wieder zu neuen Ehren brachten. Holzschnitt da nicht als berechtigt anzuerkennen, wo er durch Einen mächtigen Anstoß zur Entwickelung gab I. I Weber ein anderes Verfahren ersetzt wird, z B. bei den Abbil- durch die Begründung der Jllustrirten Zeitung im Jahre 1843; düngen wissenschaftlicher Werke, so ist und bleibt er doch das er übernahm später das Atelier Kretzschmars. Von Kretzschmar einzige Verfahren, das das Bild ohne die schwächende Wrr- stammen die bekannten Holzschnitte zu Kuglers Geschichte kung der Photographie in seiner ganzen Frische wiedergeben Friedrichs des Großen nach den Zeichnungen von Adolf kann, und er verdient darum nicht weniger geschätzt zu Menzel, an denen auch die beiden Vogel mitgearbeitet haben, werden, als jede andere künstlerische Illustration, die nicht Unzelmann und Kretzschmar sind besonders als Lehrer be- nur dem Bedürfnis einzelner dienen soll, sondern die Allge- merkenswert, die dem Mangel an Holzschneidern durch meinheit zu bilden, zu belehren und zu erfreuen berufen ist. Heranbildung von jungen Kräften abgeholfen haben. Inj München war es Kaspar Braun, der Künstler der Fliegenden Blätter, der dem Holzschnitt Bahn brach. Bestand die Kunst des Holzschneiders bisher hauptsächlich dann, daß er die vom Künstler mittels Feder oder Bleistifts ausgeführte Strichzeichnung getreu, also faksimile, wiedergab, so wurden Anfang der siebziger Jahre an den Holzschnitt neue Forderungen gestellt: nach Gemälden, Tuschzeichnungen ^ri6ri86ll68 ^roltlv. Svrausxsgsksn von vr. «LI ktzvllsr, Lidliotdsksr unä ^rokivur äsr 8t»ät Irisr. klskt I. Irisr, Verlag äer I'r. lUvtr'seirsn Luod- davälnvg, krieär. Val. Isiutr. 1898. 8". 100 8. mit 2 lüebtckruolctakslu. Während das römische Altertum Triers sich bereits vortreff- und Photographieen zu schneiden, ohne daß eine Linien- sicher Pflege erfreut, ist da» -ungleich reichere, wenn auch weniger ^ ^ ^ glanzende trierische Mittelalter- bis jetzt noch wenig erforscht wor- zerchnung gegeben war. Der Holzschneider war jetzt ge- Die um die Geschichte Trier« so verdienten Herausgeber und zwungen, die ihm vom Maler auf dem Original an- Verleger haben das -Trierische Archiv- als einen Mittelpunkt für gegebenen Farben in Tonwerte umzusetzen, d. h. durch enger solche Studien geschaffen, die sich mit der Entwickelung Triers im oder weiter aneinandergereihte Linien wiederzugeben; dabei Mittelalter befassen. Da« Archiv soll in zwanglosen Heften oder ik.-. ... k-.-rk.-, , rr - Bänden auSgegeben werden, die erscheinen sollen, sobald sich eine war es chm im Gegensatz zu früher vollständig überlassen, Menge Stoff angesammclt hat. wie er die Linien führen wollte. Bahnbrechend in dieser Das vorliegende erste Hest des Archivs enthält außer einer neuen freien Richtung wirkte Adolf Cloß in Stuttgart, aus Reihe von kultur-und litterarhistorisch interessanten Aufsätzen (Friedr. dessen Schule eine Reihe tüchtiger Kräfte hervorgingen, die Kutzbach alte Häuser in Trier - Domkapitular 0r. Lager eine auf die Gestaltung des jetzigen modernen Holzschnitts den ^^8 __ F^ten. BonagratiaS Schrift zur Aufklärung über di- größten Einfluß ausübten. Nichtigkeit der Prozesse Johanns XXII. — Herrn. Jsay, zur Ge- Von Hans Lützelburger bis zu den heutigen ersten schichte des Trierer Schöffengerichtes) und außer einer Schriften- Künstlern des Holzschnitts haben sich alle, die wirklich ichau rwei auch für di-Geschichte des Buchgewerbes bedeutsame .1 . ^ ^ L. L .. /, , -' Aufsätze von der Hand des Herausgebers Or. Max Keuffer und Bleibendes geleistet haben, ihrer Persönlichkeit entschlagen über das Prümer Lectionar und über eine Rechnung über und haben ihre ganze Kunst in dem Dienste und in den die Neubindung des Ooäsx Lxbsrti aus dem Pfarrarchiv St. Pauin. Ideen dessen aufgehen lassen, der das Original zum Holz- Das Prümer Lectionar befindet sich zur Zeit im Besitz des schnitt neslbaffen bat Wenn nun noch der Künstler selbst Lord Crawford, der mit außerordentlicher Liberalität die in der A 2 2 - r ^ ' Libliotbson b-i-ässi-iv-i vereinigten Schätz- an Handschriften auch sich entschließt, dem Holzschneider durch eine auf die Vorzüge Sterblichen zugänglich macht. In Ergänzung der von des heutigen Holzschnitts berechnete verständnisvolle Vor- Keuffer gegebenen Beschreibung füge ich hinzu, daß Lord Crawford Zeichnung in die Hand zu arbeiten und ihm die Wiedergabe das Prümer Lectionarium wahrscheinlich von Quaritch in London in seiner Landscbrist auf die Solwlatte vormsckireiben dann gekauft hat, der eS in semem Osvsral OLtaloxus ol books von 1868 m seiner tyano,cyrisl aus oie ^oizpiane vorzu,a,reioen oann, . Seite 6 Nr. 29 zum Preise von 84 -S anbietet, einem Preise, haben wrr eine Erinnerung an das goldene Zeitalter der Herr die Bibliothek in Trier jedenfalls gern zahlen würde, wenn Holzschneidekunst; die von solchen Platten abgezogenen Blätter sie das Lectionar wieder erwerben könnte. sollten eher als »Originalholzschnitte bezeichnet werden; er Wenn auch das Buchgewerbe in Trier namentlich in der verdiente mit Recht eine liebevolle Pflege von seiten unserer späteren ^^k-ine^ hervorragende S--llung^°innünmt,^^wäre lebenden Meister Der Schnitt Nr. 89 der Ausstellung tst VE berufener Seite behandelt würde. In Trier ist schon eine solche Doppelarbeit. im 15. Jahrhundert von Wanderdruckern (Joh. Colini und Wir finden leider heute nur noch wenige, die ihren ^dus de Nova Civitate?) gedruckt worden und eS sind ^ c» ec ir » ^ uns einige wenige Drucke aus dieser Presse erhalten. Mat- Stift dem Holzschnitt zur Verfügung stellen; wir mußten j^^g Haen, ein Trierer Buchhändler, läßt dann 1517 ein Werk uns der Malerei anschließen, als die Zeichenkunst mehr und mehr vernachlässigt wurde, und bildeten mehr und mehr die Ueberfetzung der Farbenwerte, den Tonschnitt aus. Wenn man in unserer Ausstellung das feinsinnige Eingehen der Holz schneider auf die Eigenart von Gemälden eines Böcklin, eines Lenbach und anderer prägnanter Erscheinungen berücksichtigt, so kommt man zur Ueberzeugung, daß die ausgestellten Ar beiten als ein guter Teil der Kunst geschätzt werden müssen und daß ihre Arbeitsweise die logische Fortentwickelung auf bei Caspar Hochfeder in Metz drucken. Erst um 1583 erscheint wieder ein Erzeugnis der Trierer Presse, ein Buch mit Werken von W. Allen, Campian und andern englischen Jesuiten, das EdmonduS tzabotus (oder Hatorus nach Schwetschke, HatotuS nach Cotton) druckt. Bis 1700 ist Trier mit im ganzen 55 Drucken in Schwetschkes 6oäsr uuväillurius vertreten, die Drucker und Verleger sind Hein rich Bock (1587-1611), Joh. Schleuter (1618), Aegid. Jmmerdorff (1624), Hub. Reulandt (1648—58), Chrph. Wilh. Reulandt und später seine Erben (1667—86) und Jac. Reulandt (1700). Von da an scheinen die Trierer Buchhändler die Leipziger Messen nicht be sucht zu haben, denn wir finden Trier erst 1789 wieder vertreten 1030*
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