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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.12.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-12-19
- Erscheinungsdatum
- 19.12.1898
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- Deutsch
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9734 Nichtamtlicher Teü. 293, 19. Dezember 1898. solchen wenig einleuchtend; wer aber im Laufe bibliographischer Arbeiten immer wieder zu dem Kataloge des British Museum, als dem letzten Hilfsmittel, hat seine Zuflucht nehmen müssen, wird auch einen solchen alphabetisch geordneten Katalog zu schätzen wissen, vornehmlich, wenn er, was sich auch bei dem preußischen Kataloge leicht erzielen ließe, wenigstens die biographische Litte- ratur zusammen verzeichnet (vgl. die mit Recht gerühmten Artikel Shakespeare, Defoe, Goethe, Jesus Christus, Aristoteles rc. rc. des britischen Kataloges). Leider bleibt der geplante Katalog nur am die preußischen Bibliotheken beschränkt, und so reiche Sammlungen wie München, Leipzig, Weimar erscheinen ausgeschlossen; ob sich da nicht eine Einigung erzielen ließe, kann der Fernerstehende nicht entscheiden. Nach den durch gründliche Untersuchung ge stützten Vorschlägen Milkaus soll die Ausarbeitung des General- kataloges buchstabenweise vor sich gehen. Es soll das Bücher verzeichnis der Berliner Königlichen Bibliothek nach und nach von den übrigen Bibliotheken ergänzt und sofort, sowie ein Buchstabe beendet ist, dieser in Druck gegeben werden. Ohne vielleicht von vornherein an einen vollständigen General katalog der sämtlichen Bibliotheken zu denken, hat man in Oester reich, wo die infolge mangelhafter Dotation mißliche Lage der Bibliotheken nur durch das ersprießliche Wirken einzelner Biblio thekare ausgewogen wird, einen Weg betreten, der auch zum Ziele führt und dabei in jedem seiner Teile etwas Vollendetes, in sich Abgeschlossenes bietet. Der kürzlich erschienene Generalkatalog der laufenden periodischen Druckschriften*) kann als erster Teil eines vollständigen GeneralkatalogeS der österreichischen Bibliotheken an gesehen werden. Er enthält freilich kaum ein Hundertstel (etwa 6000 Werke) des Bestandes der österreichischen Bibliotheken, diesen mit höchstens einer Million veranschlagt, ist aber schon für sich allein als Generalkatalog der am meisten begehrten Litteratur, nämlich der periodischen, ein vorzügliches Hilfsmittel, dessen reichen Nutzen Bibliothekare und Leser in der kurzen Zeit seines Bestehens schon vollauf zu erkennen Gelegenheit gehabt haben. Der Katalog enthält nur die laufenden periodischen Schriften der Universitäts-, Studien- und technischen Bibliotheken, der Biblio thek der Hochschule für Bodenkultur, des Gymnasiums in Zara, des Gymnasialmuseums in Troppau und der k. k. Handels- und nautischen Akademie in Triest. Lctztere drei Bibliotheken sind aus dem Grunde einbezogen, weil an sie die Pflichtexemplare aus den betreffenden Kronländern abgeliefert werden, sie mithin für die lokale Litteratur einigermaßen als vollständig gelten dürfen. Eine der nächsten Aufgaben wird es nun sein, den Katalog der bereits abgeschlossenen früher periodisch erschienenen Druckschriften herauszugcben.Auch ein solcher würde einen nicht unbeträchtlichen Be standteil des österreichischen Bibliothekswesens registrieren, und wäre mehr noch als der vorliegende ein unschätzbarer Baustein, ja die geradezu unumgänglich notwendige Vorarbeit zu einer Geschichte des österreichischen Zeitungswesens, wie sie für Wien Helfert und Zenker geschrieben haben. Der Katalog würde die so verzettelte Litteratur des Vormärz und der Märztage verzeichnen; er wäre auch ein nicht unwichtiger Beitrag für die Kenntnis des Zeitungs wesens überhaupt. Ist dieser Katalog vollendet, so kann dann ein Verzeichnis der österreichischen Schulschriften, Privatdrucke und der sonstigen kleinen ephemeren Litteratur folgen; vielleicht wird weiters ein Katalog aller auf Oesterreichs Geschichte und Litteratur bezüglichen Bücher herausgegeben; noch später würden sich natio nale Bibliographieen, soweit sie nicht in den vorangehenden Kata logen Aufnahme gefunden haben, anschließen können, bis schließ lich durch die Verzeichnung des übrig bleibenden internationalen Restbestandes der Kreis geschlossen und der Generalkatalog voll endet wäre. Dann ist es auch ein leichtes, alle die einzelnen Bände in einem Alphabet zusammenzufassen. Der große Vorteil dieser Art der Herstellung des Generalkatalogs, die durchaus originell genannt werden darf und die vielleicht nicht ohne Wirkung auf das preußische Katalogisierungswerk bleiben wird, ist der, daß der Be nutzer mit jedem neu erscheinenden Teile ein in sich abgeschlossenes Ganzes erhält, das auch ohne Bezug aus den geplanten General katalog schon an sich von bedeutendem Nutzen ist. Bei der Aus arbeitung in alphabetischer Folge hingegen bleibt das Werk doch bis zu seiner Vollendung, nach Milkaus Berechnung bestenfalls zwanzig Jahre, Stückwerk. Man hat mit der Verzeichnung der periodischen Litteratur begonnen auf Grund der Erfahrung, daß gerade die periodische *) Generalkatalog der laufenden periodischen Druckschriften an den österreichischen Universitäts- und Studienbibliotheken, den Bibliotheken der technischen Hochschulen, der Hochschule für Boden kultur, des Gymnasiums in Zara, des Gymnasialmuseums in Troppau und der Handels- und nautischen Akademie in Triest. Herausgegeben im Aufträge des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht von der k. k. Universitätsbibliothek in Wien unter der Leitung von vr. Ferdinand Grassauer. Wien, Herder 1898. 8°. VII, 796 S. Preis 14 Litteratur für den Leihverkehr zwischen den einzelnen Bibliotheken hauptsächlich in Betracht kommt und durch die Herausgabe eines derartigen Kataloges viel Schreiberei für den Benutzer erspart wird, wenn er sofort weiß, in welcher Bibliothek sich die gesuchte Zeitschrift befindet — man erinnert sich dabei an die Motivierung des Treitschkeschen Vorschlages in den Preußischen Jahrbüchern, Bd. 1,111 -durch Herstellung eines Generalkatalogs, den Gelehrten eine Masse nutzloser Schreiberei zu ersparen-. — Als periodische Schrift wird nun im österreichischen Kataloge jede Druckschrift aus- gefaßt, die in mehr oder weniger regelmäßigen Zeitabschnitten er scheint und bei der ein Abschluß von vornherein nicht in Aussicht genommen ist. Es wurden daher ausgenommen alle wissenschaft lichen, politischen und belletristischen Journale, die Sitzungsproto kolle und Verhandlungen der gesetzgebenden und anderer Körper schaften, die Gesetz-, Verordnungs- und Amtsblätter, die periodischen Veröffentlichungen der Akademieen, gelehrten Gesellschaften rc., die Rechenschafts- und Verwaltungsberichte jener Vereine und Gesell schaften, die für die Oesstntlichkeit von besonderer Bedeutung sind, z. B. von großen Verkehrsunternehmungen, hervorragenden Geld instituten u. s. w. Von den Kalendern wurden diejenigen aus genommen, die durch ihren Inhalt von besonderem Interesse sind, z. B. die verschiedenen Fach- und Standeskalender, Krtppenkalender u. dergl. Ausgeschlossen wurden alle, wenn auch in regelmäßigen Zwischenräumen erscheinenden Sammel- und Lieferungswerke, von denen von Anfang an ein Abschluß in Aussicht genommen ist, ferner alle Programme der Volks-, Mittel- und Fachschulen, sowie die Vorlesungs- und Personalstands-Verzeichnisse der Hochschulen. Gemäß dieser umfassenden Begrenzung des Gebietes findet man im'Kataloge manche Titel, die auf den ersten Anblick in einem Verzeichnisse von periodischen Schriften, worunter man gemeinhin Zeitungen und Zeitschriften zu verstehen geneigt ist, be fremden, z. B. Theatergeschichtliche Forschungen, herausgegeben von B. Litzmann, Allgemeines Bücher-Lexikon, herausgegeben von HeinsiuS, lübliotbtzgus äs I'eeois äss bautss stuäss u. s. w. Folge richtig müßten dann aber auch Philipp Rcclams Universal-Biblio- thek, Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte des germanischen Volkes (Straßburg, Trübner), die Bibliothek des litte- rarischen Vereins in Stuttgart ausgenommen werden. Sachlich läßt sich ja gegen diese Ausdehnung nichts einwenden, zumal da hierin ein Zuviel besser ist als ein Zuwenig. Dankenswert wäre dagegen eine Erweiterung nach einer anderen Richtung hin gewesen, nämlich durch Aufnahme der zahlreichen öffentlichen Speztalbibliotheken. So hätte sich beispielsweise der Bestand an Kunstzeitschrtften durch Einbeziehung der Bibliothek des Kunstgewerbemuseums und der Akademie der bildenden Künste nicht unerheblich vermehren lassen. Ob es anderseits wieder thunlich wäre, dadurch den srstgesüglen Rahmen des Unternehmens zu sprengen, bleibe den einer zweiten Auflage vorangehenden Er wägungen Berufener überlassen. Jedenfalls hat auch das Unter richtsministerium in planmäßiger Vorbereitung eines wirklichen Gesamrkataloges an eine dereinstige Erweiterung des heute auf die Bibliotheken der Hochschulen beschränkten Kreises gedacht, indem eS sämtliche Mittelschulen aufforderte, die nach einheitlichen Grund ätzen gearbeiteten Kataloge ihrer Bibliotheken herauszugeben, was ruch teilweise bereits geschehen ist. Wenn auch die wenigsten un- erer Mittelschulen auf ein so hohes Alter zurückblicken können wie die Deutschlands und daher die Bibliotheken sich auch nicht entfernt mit dem Reichtums jener messen können, so werden einige Ergän zungen sich seiner Zeit immerhin gewinnen lassen. Ein Anhang des stattlichen Bandes verzeichnet aus der Hos- bibliothek in Wien jene ziemlich zahlreichen Periodica, die rm Hauptteile nicht enthalten sind, die also keine andere Bibliothek besitzt. Diese Sonderung bringt mannigfache Uebelstände mit sich! o sind z. B. im Verzeichnisse der Hofbibtiothek die litterarhistorischen Forschungen von Schick und Waldberg angeführt, während sie «M Hauptverzeichnisse irrtümlich fehlen, wiewohl sie z. B. die Uni versitätsbibliothek Wien gleichfalls besitzt. Manche Zeitschrift besitzt die Hosbibliothek vollständig, von der die anderen Brbtioiheken nur Teile haben. Für den Benutzer wäre es sehr willkommen zu wissen, daß er sich die fehlenden Bände aus der Hochtbliothek beschaffen kann; da aber der Titel einmal im Hauptverzeichrnsse erscheint, o giebt ihn der Anhang nicht mehr. Zur inneren Einrichtung des Kataloges übergehend, ist vor allem dessen große bibliographische Genauigkeit rühmend hervor- zuheben. So ist jede Zeitschrift, die den Titel einmal oder mehr mals geändert hat, unter allen diesen Titeln oft vier- oder fünf mal angeführt; derjenige Titel, den das Organ zuerst geführt hat, gilt als Haupttitel, bet den übrigen, die nur als sogenannte Renvots dienen, wild aus diesen verwiesen. Das ist so strikte durchgeführt worden, daß, auch wenn der Titel nur unbedeutend geändert worden ist, der Verweis dennoch sratifindet. Ost steht der Verweis gleich unter dem Titel, auf den verwiesen wird, so daß hier wirklich nur die bibliographische Gewissenhaftigkeit, nicht aber ein prak tisches Bedürfnis bejriedtgt wird. Z. B. heißt es Seite 613-
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