Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.11.1923

S-reWal. tzOhnc Verantwortung Ser Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Aus dem Buchhandel Siebenbürgens. CS sind erst wenige Woche» her, seit wir Siebenbürger Buch händler nach Überwindung vieler Schwierigkeiten den deutschen Jn- landpreis von der AußenhanöelSnebcnstclle zugestanden erhielten. Jetzt bei der vollständigen Entwertung der Mark und den riesengroßen Schlüsselzahlen, bei der großen Entfernung, den Verkchrsschwierig- kctten und schließlich infolge des Umstands, daß Markübcrweisnnge» unzulässig sind, werden für uns Kalkulationen in Mark ganz unmög lich. Wir müssen die ursprünglich bekämpften Auslandpreise selbst zurückverlangen. Bei diesen ergeben sich aber solch phantastische Preise, oaß ein Absatz geradezu unmöglich ist. Eine medizinische Zeitschrift, 9—10 dünne 8"-Heftchen, soll Lei 1000, kosten! Der Besteller (Arzt) ivollte mich bei Nennung dieses Preises aus meinen Geisteszustand prüfen. Und als ich ihm die Faktura zeigte, verließ er empört das Lokal mit den Worten: »Tann gehört der Verleger ins Irrenhaus«. Ein Kalenderverleger forderte für einen Blockkalender Lei 1-32,—, ein bedeutender Leipziger Verlag für ein Buch, dessen Friedenspreis Mk. 9.— betrug, Lei 28.000.—!! Ein Mittelschullehrer oder juristisch gebildeter Vcrwaltnngs- beamter erhält an Fahresgchalt 30- bis 40 000 Lei; er könnte sich also — gleich den Lilien auf dem Felde lebend — vom ganzen Jahres- gchalt kaum 2 Bücher kaufen. Dem praktischen Beispiel der Firma Brockhaus folgend, erwähne ich, daß mau hier für den Preis des Mk. !>.- - Lei 25.000-Bnches 2500, sage tz iv e i t a u s e n d f ii n f h u n dcrt P fund pri n a Rindfleisch, oder 833 3 Pfund Hansbrot erhält! Man sieht, daß über die Valuta »Lei« und deren Kaufkraft oft völlige Unkenntnis herrscht. Aber auch die in Schweizer Franken berechneten Bücher ergeben Lci-Preise, die jeden Absatz ansschließen. Nach dem Beispiel: 1 Psd. Rindfleisch »» Lei 10.—, 1 Psd. Hpus- brot -Lei 3.— darf ein Alk. 5.—-Buch, dies gilt besonders für dis schöngeistige und populärwissenschaftliche Literatur, höchstens Lei 100.— bis 120.— kosten. Was darüber geht, ist unverkäuflich. Ich empfehle, dem Beispiel eines unserer angesehensten wissen schaftlichen Verleger zu folgen, der den Zusammenhang mit - dem Siebenbürger Deutschtum nicht aufgeben will und seine Grundpreise der inneren Kaufkraft des Leu anpaßte, oder jenes belletristischen Verlegers, der den Rabatt um 20°/» erhöhte, so baß wir die. hohen Spesen nicht anzurechneu brauchen. Man handle aber rasch; der deutsche Buchhandel Siebenbürgens ist dem "Abgründe nahe, und mit ihm fällt ei» gewaltiges Stück jener Schuywchr, die das - Deutschtum hierzulande bisher vor dem Untergang bewahrt hat. H e r m a n n st a d t, November 1923. E. D ii ck. Aufruf zu einer Hilfsaktion. Zn einer Zuschrift an die Schriftleitnng regt Herr Foses H i e m e s ch, B e r l i n - E h a r l o t t e n b u r g, Kaiser Friedrich-Straße 15, anknüpfcnd an das Anerbieten der Brüder S u s ch i tz k y in Wien (Bbl. 259), die jeder für ein Kind not leidender Buchhändler die Pflege übernehmen wollen, an, zu dem bevorstehenden Weihnachtsfcst Liebesgabensachen, besonders solche mit Lebensmitteln und Wollsachen, an die sich in Not befindenden Berufsgenossen im Deutschen Reich zu versenden, und er- ^ klärt sich bereit, Anmeldungen von Liebesgaben aus Buchhändler kreisen, besonders solchen des hochvalutigen Auslands, entgegen,sn- nchmen, ebenso wie Bewerbungen um deren Zusendung von selbstän digen Berufsangchörigen und Angestellten. Liebesgabcnspcnöer wer den um Beilegung von Rückporto gebeten. Über das Resultat dieser Hilfsaktion wird er hier berichten. Bei jeder Zahlung ihren Zweck augeben! Es gibt immer noch eine große Anzahl Sortimenter, die bei ihren Zahlungen dem Verlag nicht angeben, für was sic Zahlung leisten. Es ist doch selbstverständlich, daß auf dem Zahlkartenabschnitt ver merkt sein muß, ob die Zahlung für eine bereits erfolgte Sendung oder für eine Vorfaktur, in diesem Falle ist auch das genaue Datum der Vorfaktur anzugeben, oder als Vorauszahlung für eine noch zu erwartende Fortsetzungslieferung, z. B. eine Zeitschrift, geleistet wird. Es bedarf bei dieser Unterlassung viel unnötiger Arbeit, bis fest- gestellt ist, für was die betreffende Zahlung erfolgt. Das Sortiment wird gebeten, mit der entsprechenden Sorgfalt zu verfahren, um mit dazu beizutrageu, daß seine Bestellungen lVvrfakturen usw.) schneller erledigt werden können. Ein Verleger. Bibliographischer und Anzeigen-Teil. j Schlüsselzahl d. B.-V., D.V. u. D. M.-V.-V.: ZZO Bibliographischer Teil. Erschienene Neuigkeiten de§ veutschen NiMnndel«. Mitgeleilt von der Deut s ch eu B ü cherc i. <!?.. ohne Zusatz — Grundzahl, die mit dcr/Schlüsselzahl des Börsen- vercius zu vervielfältigen ist. 8eKIr. . mitgeteilte Schlüsselzahl des Verlegers. 4'. — Teuerungszuschlag. f vor dem Preise durch 50"/« Aufschlag auf den Nettopreis ge wonnener Verkaufspreis. V — das Werk wird nur bar abgegeben; p — auch Partiepreise. Bei den mit mir und u.n.n. bezeichnten Preisen ist eine Gebühr für die Besorgung berechtigt. Neuigkeiten, die ohne Angabe des Preises entgehen, werden mit dem Vermerk »Preis nicht mitgeteilt« angezeigt. Wiederholung der Titel findet bestimmungsgemäß nicht statt. Hoffs R. Adolph L F. Kaßcr in Dlmiit;. Dis Kampe. Asitselrrikt k. Drama u. kübns. (Hrsg.: DsuGebe ckramat. Oo8oIl8ebakt, Oimüir. Kock.: kuck. V ck a I p Ii.) ckg. 1. 1923/24. U. 1 (23 8.) Olmülr: ilckvlpli L Katror (1923). gr. 8" II. 1: b Ke. 0. Bres Friedrich Bahn in Schwerin. Hölzcl, Fohannes: Brennende Lebensfragen. H. 3. 4. Hölzel, Johannes, Pastor: Wo finde ich Frieden'? Schwerin: Bahn 1924 sAusg. 1923s. (29 S.) 8" Hölzel: Brennende Lebensfragen., H. 3. Or. -. 80 Hölzel, Johannes, Past.: Woran ist die Lösung der soziale» Frage bisher gescheitert'? Schwerin: Bahn 1924 sAusg. 1923s. (31 S.) 8" — Hölzcl: Brennende Lebensfragen. H. 4. , —. 30 Friedrich Bahn in Schwerin ferner: Thimmc, Lsudwigs, Pastor: Lose Blätter für die Volksmission. 12 Flugbl. Serie 2 (— Nr 13—24). Schwerin: Bahn s1923s. (Je 2 S.) 8" Or. p —. 10 UI. Ich mein. 14. Wenn cs keinen Gott M'e. IS. Ich bete an! I«. Laste».. l7. Ttunn. >8. Bemessen. 18. Aus zum Tau.r 20. Narren herbei! 21. Glückliche Ehen! 22. Eine Nvnsrontotivn mit Jesus. 2:t. Oster-Tchwindel oder Ostcr-Blahrheit. 24. Wann kommt d. Iukunftsstaat'? Koes Wilhelm Branmülter, Universitüts-Verlngsbuchhandluug, G. m. b. S., in Wie». 4pie1bavd, Haus: Dsr Fukbau ckos Obaraktsrb. Klomonls s. rationalem Obaraktorologio ckos Nenscbon. Nit s. Fnb. üdsr ck. Oosoiro ck: erot. Attraktion. Wien: kraumükor 1924 sFusg. 1923s. (VIII, 211 8.) gr. 8" " Or. 7. — IVionor keiiräg« rur ongli8ckofl kkiloiogie. 1Ir8g. von Karl Knick, kck 51. üittmair, kuckolk, Din: Das Tlsllvvort cko in Obaucsrs Uro8a. IVi -ll: krsumüller 1923. (VI, 126 8.) gr. 8" IVionor koilrägo ::nr engl. kbilologie. kck 51. Or. 7. — Klare», Osorg: Otto IVoiningsr. Dsr Nonsek, s. IVork u. s. Koben. In 5 Oespräeben. 4Visn: kraumüllsr 1924 sFusg 1923s. (XII, 235 8.) gr. 8" Or. 7. 50; geb. 9. — Ens Buchhandlung der Vorarlberger Verlagsanstalt G. »>. b. H. in Dornbirn. Willam, Franzmichel: Vorarlberger Erzählungen. Schicksal n. All- taa. (2. Ausl.) Dornbirn: sBnchh.s d. Vorarlberger Verlagsanst. 1922 lllmschlagt.: 1923). (100 S.» 8" Preis nicht mitgeteilK 1033"