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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1927
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- 1927-07-02
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- 02.07.1927
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152, 2. Juli 1927. Redaktioneller Teil. eingeschränkt. 1924 betrugen die Ausgaben 65 000, 1925: 65 500 und 1926: 71000 Mk. Zur Ausfüllung der während des Krieges und der Inflation entstandenen Lücken sind für die Jahre 1926—1928 einmalig 200 000 Mark in den Neichshaushaltsplan eingestellt. Insgesamt wur den in den ersten 50 Jahren ihres Bestehens für die Bibliothek rund 2 Millionen Mark für Bücher und Einbände verausgabt. Zu den für diese Summe beschafften Werken kommen hinzu die durch Tausch und Geschenk erworbenen Schriften. Schon bei der Grün dung, als noch keine Dauschgegemvcrte zur Verfügung standen, be kam das Patentamt aus den Beständen der Königlich Preußischen Ge werbe-Deputation mehrere hundert Bände der Publikationen des Londoner Patentamts und von mehreren ausländischen Negierungen ihre Patentveröffentlichuugen als Geschenk. In der Folgezeit schloß sich daran ein Tauschverkchr der amtlichen Veröffentlichungen, der sich immer mehr ausbreitete und gegenwärtig folgende Staaten um faßt: Australien, Belgien, China, Dänemark, Danzig, Estland, Finn land, Frankreich, Großbritannien, Japan, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Österreich, Peru, Polen, Rumänien, Nußland. Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, Ungarn, Vereinigte Staaten von Amerika. Die Zahl der so gesammelten Patentschriften ist jetzt auf etwa 6,5 Millionen augewachsen. Sie bilden mit den übrigen patentamt- licheu Veröffentlichungen, Amtsblättern, Registern usiv. einen Bestand von rund 80 000 Bänden. Von zahlreichen Behörden des Reichs und der Länder, Handels kammern, Vereinen, Instituten, Firmen und Einzelpersonen wird die Bibliothek dankenswerterweise dauernd oder einmal mit Geschenken beliefert. Die Zahl der gebundenen Bände der Bibliothek betrug am 1. April 1927 250 000, davon 80 000 Bände Patentschriften, 90 000 Bände Zeit schriften, 80 000 Bände Bücher. Die Gesamtzahl der Bände betrug 1882: 10 000, 1888 : 80 000, 1891: 40 000, 1900 : 70 000, 1913: 170 000. Der jährliche Zuwachs der Bibliothek beträgt jetzt etwa 8000 Bände. Besondere Aufmerksamkeit wurde von der Behörde von Anfang an der Verwendung der verfügbaren Mittel für den Ankauf von Büchern zuteil, um in der Bibliothek stets ein schlagfertiges Werkzeug für die Rechtsprechung, die Neuheitsprüfung und die Verwaltung zu besitzen und den Mitgliedern das literarische Rüstzeug auch der Grenz gebiete wie Philosophie, Geschichte usw. an die Hand zu geben, dessen sie zur Erfüllung ibrer Aufgaben bedürfen. Es wurden zu dem Zweck die für die einschlägigen literarischen Gebiete sachverständigen Mit glieder und Beamten des Amts zur Mitwirkung herangezogen. Bis zur Einberufung eines fachlich vorgebildeteu Bibliothekars im Jahre 1910 waren diese Kräfte in einer »Bücherei-Kommission« unter Füh rung eines Mitgliedes des Patentamts als »Bücherei-Kurators« zn- sammengefaßt, die monatliche Sitzungen abhielt. Seit 1911 ist die Mitwirkung der Mitglieder des Amts bei der Begutachtung neu zu erwerbender Literatur, deren Beschaffung seitdem von Woche zu Woche erfolgt, wesentlich vereinfacht und wirksamer gestaltet, insbesondere im Hinblick ans die dringend nötige rasche Bereitstellung der neuesten Erscheinungen flir die Neuheitsprüfung der vorliegenden Patent anmeldungen. Dieser Gesichtspunkt ist auch maßgebend geworden für die Weiter behandlung der erworbenen Werke in den Dienststellen der Bibliothek, die sie zu durchlaufen Haben, bis sie der Benutzung zugänglich find. Nach Inventarisierung durch Einträgen der Zngangsnummer und des Eigentumsstempels, der auch den Tag der Erwerbung angibt, womit die Vorbereitung der Bezahlung der Buchhändler Hand in Hand geht, gelangen die Bücher über die Katalogstelle zur B u ch b i n d e r e i. Die Bibliothek hat von jeher auf guten Einband unter Verwendung bester Werkstoffe gehalten und mit leistungsfähigen und vertrauens würdigen Buchbindern gearbeitet. Neben der Gediegenheit der Arbeit spielt dabei die notwendige Schnelligkeit der Lieferung eine große Nolle. Für di'e Art des Einbandes, die Verwendung von Leder, Leinen, Pappe und Ikbcrzngspapier, ist außer dem Umfang die ver mutliche stärkere oder geringere Benutzung der Bände maßgebend. Von den der Bibliothek jährlich zur Verfügung stehenden Mitteln ivird für Bnchbindekosten etwa ein Drittel verwandt. Früh hat man im Patentamt die Wichtigkeit der Erschließung der Bestände für den Gebrauch durch gedruckte Kataloge erkannt. Schon im Jabre 1880 wurde der erste Katalog, allerdings noch ohne Standortsbezeichnungen. aber in systematischer Anordnung mit aus führlichem alphabetischen Register, 150 Seiten stark, in 152 Stücken gedruckt. Die Titel der hinzukommenden Bücher wurden daun von Zeit zu Zeit hektographisch vervielfältigt und daneben durch einen Zettelkatalog nachgcwieseu. Im Jabre 1896 erschien eine gedruckte Neuausgabe des Katalogs, 750 Druckseiten stark, in 630 Stücken und 1900 ein weiterer Neudruck von 1005 Druckseiten, 336 Stücke, dieses Mal mit eingedruckten Standortsnummern, dem dann von 1901—1910 in Jahresabständen 9 gedruckte Nachträge mit 2593 Druckseiten folgten. Dieser, im Vergleich mit anderen Bibliotheken gewiß große Aufwand von Mitteln zur katalogmäßigen Erschließung der Bibliothek genügte aber den wachsenden Bedürfnissen der auf intensive Arbeit einge stellten Behörde noch keineswegs; besonders für die neueste Literatur, die gerade fiir die Neuheitsprüfuug so überaus wichtig ist, blieben die Benutzer aus den nur in einem Stück geführten und registcrmäßig nicht genügend erschlossenen Zettel-Katalog angewiesen. Das unab weisbar sich geltend machende Bedürfnis nach einem Katalog, der den Suchenden bei geringstem Arbeitstlufwand zuverlässig an das ge suchte Buch heranführte, fand eine befriedigende Form in dem 1913 gedruckten Katalog und der Art seiner Wetterführung. Der Katalog bestand aus zwei Teilen, einem systematischen und einem alphabetischen. Da die Bücher nach der im Jahre 1896 fest gelegten systematischen Ordnung aufgestellt waren, mußte, damit der erste Teil gleichzeitig als Standortsverzeichnis weiter dienen konnte, an der hie und da wissenschaftlich veralteten, aber praktisch brauch bareil Sacheiuteilung festgehalten werden. Er umfaßte 1491 Druck seiten. Hingegen erfuhr der zweite Teil, das alphabetische Register, eine für deutsche Bibliotheksverhältnisse besonders reiche Ausgestaltung. In ein Alphabet wurden hier alle Verfassernamen und Sach- und Stichworte znsammengearbeitet, unter denen ein Werk gesucht werden konnte; Verweisungen, die ein Nachsuchen au anderer Stelle nötig machten, wurden soweit irgend möglich vermieden. Unter jedem Wort wurden der kurze Titel, die Bändezahl, das Erscheinungsjahr und die Signatur jedes Werkes gegeben. Der Negisterteil wurde dadurch so umfangreich, daß er in zwei Bände (A—K und L—Z) zerlegt werden mußte, die 4570 Druckspalten umfaßten. Der Katalog verzeichncte den Bestand der Bibliothek am 1. Januar 1913. Er erschien, von der Neichsdrnckerci vorbildlich gedruckt, im Oktober 1913 in einer Auflage von 1000 Stücken. — Vom 1. Januar 1913 ab wurden nun allwöchentlich die Titel der neubcschafften Werke genau in der An ordnung des Katalogs, erst systematisch, dann alphabetisch, von der Neichsöruckcrei gedruckt. Zehn Stück dieser Zuwachsverzeichnisse wur den sofort nach Fertigstellung titelweise zerschnitten. Die so ent standenen Streifen wurden in fünf mit Durchschußblättern gebundenen Stricken des Katalogs an den entsprechenden Stellen eingeklebt. So waren dauernd fünf Kataloge auf dem laufenden. Der Satz des Ge samtkatalogs wie der zu Vilerteljahrsheften zusammeugeschobenen Nachträge wurde nicht nach dem Abdruck eiugeschmolzen, sondern blieb in der Neichsdruckerei stehen. So konnte, als im Jahre 1922 ein Neudruck des Katalogs unaufschiebbar geworden war. durch die fast rein mechanische Arbeit des Zusammenschiebens des stehenden Satzes in der kurzen Arbeitszeit von fünf Monaten der Katalog nach dem Stande der Bibliothek vom 1. Oktober 1922 neu erscheinen. Er war diesmal 1983 Seiten und 5998 Spalten stark und wurde in 300 nu merierten Stücken abgezogen. Wieder ist der Satz stehen geblieben und die Art der wöchentlichen Fortführung beibehalten. Durch diese Lösung der Katalogfrage, wie sie bei einer großen Bibliothek in Deutschland nicht wieder vorkommt, ist für alle Benutzer und die Be amten der Bibliothek eine Ersparnis an Zeit und Mühe gewonnen, die die dafür anfgeweudetcn Kosten und Arbeiten um ein Vielfältiges übertrifft. Auch in der Stärke der B e n u tzung unterscheidet sich die Biblio thek wesentlich von anderen großen Bibliotheken. Ihrer Aufgabe ge mäß, in erster Linie den Zwecken der Behörde zu dienen, steht sie allen Beamten des Amts jederzeit zur Benutzung offen, sei es am Auf stellungsort der Bücher oder durch Verleihen in die Dieustzimmer. Der im Jahre 1906 fertiggestellte Neubau des Dienstgebäudes hat dem in bester Weise Rechnung getragen, nachdem ein Studieuausschuß eine Reise zur Besichtigung neuer Bibliotheksbautcn in Deutschland unternommen und die Erfahrungen fiir die Baupläne nutzbar gemacht hatte. Der für die Bibliothek bestimmte Bauteil mit großen, nach Norden gelegenen Fenstern ist in der Mitte des Gcsamtgebäudes un geordnet und von allen Stellen leicht zu erreichen. In den beiden unteren Geschossen liegen die Verwaltungs- und Leseräume, in den vier Halbgeschossen darüber das Büchermagazin, das mit den praktisch bewährten Lipmanschen Büchergestellen ausgestattet ist, die so niedrig gehalten sind, daß keine Leitern gebraucht werden. Die Signierung und Aufstellung der Bücher ist cutsprechend dem Katalog so einge richtet. daß jeder Beamte des Amts auch ohne Hilfe von Bibliotheks beamten sich leicht zurechtfinden kann. Auch hierbei ist der leitende Gesichtspunkt Zeit- und Arbeitsersparnks für die Benutzer gewesen. So spielt sich ein erheblicher Teil der Benutzung in den heizbaren Bücherräumeu unmittelbar an den Büchergestellen ohne irgendwelches Schreibwerk ab. Daneben besteht natürlich ein regelrechter Ausleih- vcrkchr, der aber auch durch die Möglichkeit der Selbstbedienung er leichtert wird. In einein nur den Beamten zugänglichen Lesesaal ist außer den ungebundenen Zeitschriftcnbestänöen eine Handbibliothek 807
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