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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.07.1927
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- 1927-07-02
- Erscheinungsdatum
- 02.07.1927
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- Deutsch
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152, 2. Juli 1827, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. nach Zeit, Land und Ort (Merkmale der Einbandarten, besonders auch für die Zeit- und Ortsbestimmung werden in Paragraph 3 gegeben) geordnet -werden. Paragraph 6 verlangt als wichtige Ergänzung des Inventarisierungs-Katalogs eine Sammlung von Abreibungen zur Erfassung der technisch-stilistischen Eigentümlich keiten der Einbände mit alphabetisch geordnetem Schlagwort register und ein knappes Verzeichnis über den aufgenommcnen Bestand zur Vermeidung von Doppelausnahmen. Die geplante Katalogisierungsarbeit, die eine internationale Angelegenheit ist, soll die methodische Buchcinbandsorschung durch Bereitstellung des Materials nur unterstützen, nicht ersetzen. Zur Erleichterung der Zusammenarbeit, besonders mit den kleineren Bibliotheken, ist be absichtigt, das Arbeitsgebiet der Kommission in Deutschland und Österreich nach dem Vorbild der Inkunabel-Kommission in Ar beitskreise zu teilen. Die Ausführungen Hosmanns gipfelten ln folgendem Antrag: Die Versammlung deutscher und österreichischer Bibliothe kare wolle beschließen: In den deutschen und österreichischen Bibliotheken hat die auf dem vorjährigen Bibliothekartag beschlossene planmäßige, einheitliche Katalogisierung der bemerkenswerten Bucheinbände nach den von der Kommission für Bucheinband-Katalogisierung entworfenen Richtlinien z,u erfolgen. In der sich anschließenden Diskussion sprach Hessel-Nöt tingen den Dank für die von der Kommission geleistete Arbeit aus und machte einige formale Vcrbcsserungsvorschläge an den Richt linien. Auch Bick - Wien dankte im Namen des österreichischen Mitarbeiterkreises und sagte lebhafte Beteiligung der österreichi schen Bibliotheken zu. Schließlich folgte der Vortrag von Rust-Berlin über die Regelung der Form von Zeitschriftenzitatcn. Der Vortragende legte einen Katalog von 4000 Tit-elkürzungen vor und bewies, daß alle Versuche von Fachgruppen, die Zitiersorm sür ihr Fach gebiet zu vereinheitlichen, gescheitert sind. Durch das starke An wachsen der Zeitschriftcnliteratur auf allen wissenschaftlichen Ge bieten ist der Siglenmethode der Todesstoß versetzt worden; denn sie läßt den Titel der zitierten Quelle nicht mehr eindeutig er kennen. Unter 100 Kürzungen findet man durchschnittlich vier gleichlautende Formen verschiedener Zeitschriften. Das Musische -alphabetische Kürzungsverzeichnis soll den Wissenschaftlern Auf klärung über unklare Titelkürzuugen geben, den Bibliotheken eine beschleunigte Erledigung siglehafter Bestellungen ermöglichen und der späteren internationalen Endregelung Vorarbeiten. Eine Titelkürzungskommission soll die weitere Entwicklung der An gelegenheit beobachten. Zu den gemachten Vorschlägen äußerten sich Ha n a u c r- Berlin, Kr ü ß-Berlin, Nörrcnberg- Düsseldorf und Trommsdorff-Hannover mit dem Ergeb nis, daß die Angelegenheit dem Ausschuß sür Verwaltungspraxis, in den der Vortragende hinzugewählt wurde, lociter behandelt werden solle, wobei zum Ausdruck kam, daß das Verzeichnis des Vortragenden, das demnächst in Druck gehen soll, eine ivertvolle Vorarbeit für eine spätere endgültige Regelung darstcllen werde. Die Vorträge des letzten Verhandlungstagcs, 10. Juni, be gannen mit dem Referat von R e i s m ü l l e r - Speyer über -4 Jahre Psälzischc Landesbibliothck--. Die historische Entwick lung des Bibliothekswesens in der Rhcinpfalz kurz streiscnd, legte er die Gründe dar, warum die Pfalz bis zum Jahre 1923, dem Erössnungsjahrc der Pfälzischen Landcsbibliothek, keine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek besaß: die Pfalz hatte ihre beiden großen wissenschaftlichen Bibliotheken, die kurfürstliche Hosbiblio- thck zu Mannheim mit der Übersiedlung der Wittelsbachcr Fürsten nach München, die Universitätsbibliothek Heidelberg niit der An- gliedcrung der rechtsrheinischen Pfalz an Baden zu Anfang des vorigen Jahrhunderts verloren und diesen Verlust nicht mehr ausglcichen könne», da sie im 19. Jahrhundert zugunsten des rechtsrheinischen Bayern kulturell in den Hintergrund getreten war. Mit der Gründung der Pfälzischen Landesbibliothck im Jahre 1921, als -einer Gegenmaßnahme gegen die von den Fran zosen betriebene Abschnürung der Pfalz vom übrigen Deutschland, wurde das Versäumte endlich uachgcholt. Im Mai 1923, mitten in den Wirren des passiven Widerstandes, wurde sic eröffnet. 804 Sic zählt heute ruyd 110 000 Bände, womit sie nach knapp 4 Jahren Bestehens in die Reihe der mittleren Bibliotheken ein gerückt ist. Unter den Erwerbungen befinden sich mehrere ge schlossene Bibliotheken Don Gelehrten, so von Wilhelm Braune, Harry Brcßlau, Philipp Lenz, Georg von Neumayer usw. Auch die Benutzungsstatistik weist in allen Abteilungen eine starke Zu nahme des Betriebes aus. Die Pcrsonalvermehrung hielt mit dem allgemeinen Wachstum nur in beschränktem Ausmaße -Schritt. Durch -die Anwendung rationeller Arbeitsmethoden konnten gleich wohl die Kataloge soweit gesördert werden, daß jetzt der größte Teil der vorhandenen Bestände auf irgendeine Weise katalogmäßig erfaßt und zugänglich ist. Es liegen jetzt etwa 90 000 Katalog zettel vor, die sich aus den alphabetischen, den Schlagwort- und den systematischen Katalog verteilen. Der Berichterstatter be schäftigte sich dann au -der Hand der in der Pfälzischen Laudes- bibliothek gesammelten Erfahrungen eingehend mit der Stellung der Provinzialbibliotheken innerhalb des deutschen Bibliothek- Wesens und zeigte im einzelnen, wie sie trotz der auch durch sie hervorgerufencn Steigerung des Deutschen Leihverkehrs, der sür die großen Bibliotheken eine starke Belastung bedeutet, diese doch wieder entlasten können. Die zweite wichtige Ausgabe der Pro- vinzialbibliothelen ist die genaue Beobachtung und Förderung des wissenschaftlichen Lebens in der Provinz. Zum Schluß behandelte der Berichterstatter noch das Verhältnis der Pfälzischen Landes bibliothek zur Organisation des Pfälzischen Volksbüchereiwescns, an dessen Ausbau der Leiter der Bibliothek als Vorsitzender des Volksbücherciausschusses des Pfälzischen Verbands sür freie Volks bildung tätigen Anteil genommen hat. Der Volksbüchcreiausschuß betreut jetzt über 900 Volksbüchereien, darunter über 60 im Saar gebiet, die zu einem festen Verband mit Musterbüchereien, Stadt- und Bczirksbüchereien in Arbeitsgemeinschaft mit der Pfälzischen Landcsbibliothek zusammcngeschlossen sind. S ch r a m m - Leipzig lenkte sodann die Aufmerksamkeit auf die deutschen Museums-Bibliothsken, die immer mehr in den Vordergrund treten und mit ihren Tausenden von Bänden wert vollster Literatur größte Beachtung verdienen. Seitdem bei den Museen neben die Schausammlungen auch Gtudiensammlungen ge treten sind, wurden aus den bisherigen Handbibliotheken vielfach sür die Öffentlichkeit zugängliche wichtige Fachbibliotheken. Leider fehle es noch an gut vorgebildeten Beamten sowohl sür den mitt leren als auch für den wissenschaftlichen Dienst. Sachsen habe bereits in seiner Staatsprüfungsordnuug eine Ergänzungsprüsung beim höheren Dienst für solche, die sich bei musealen Sammlungen betätigen wollen; für de» mittleren Dienst seien jetzt Kurse sür Photographie, Buchbinden, Einführung in die Geschichte des Holz schnitts, des Kupferstichs, der Radierung und der übrigen Repro- duktionsversahren eingesetzt. Uber die wertvollsten Bestände der wichtigsten Bibliotheken sollte ein Gesamtverzeichnis gedruckt wer den. Der Vortragende bat, auch den Museumsbibliothcken in jeder Hinsicht Unterstützung zu gewähren. Schließlich sprach über den Ausbau der National- und Uni versitätsbibliothek in Jerusalem Löwe-Berlin, der selbst seiner zeit großen Anteil an der Gründung und Organisation dieser Bibliothek genommen hatte*). Ihre Entstehung ist im Zusammen hang mit der neuen Stellung Palästinas als Eingangspforte euro päischen Einslusses und abendländischer Zivilisation im vorderen Orient zu bewerten. Dadurch, daß der Zionismus deutschsprachig entstand und die Juden einen dem Hochdeutsch nahe verwandten Dia lekt, das sogenannte Jiddisch, als Muttersprache sprechen, und weil bis zum Kriege der größte Teil der studierenden Ostjuden an deut schen Universitäten seine Bildung empfangen hat, hatte der deutsche Einfluß bei der Gründung der Jerusalemer Universität und ihrer Bibliothek einen großen Vorsprung, der nicht verloren werden darf. Auch heute noch sei eine große Zahl deutscher Gelehrter an der Universität Jerusalem tätig. Die Bibliothek wurde von dem jüdischen Arzt Joses Chasanowitz mit der Aufgabe gegründet, alles zu sammeln, was irgendwo und irgendwann von und über Juden und Judentum in der Welt geschrieben und gedruckt worden *> Vgl. auch Walther Gottschalk: Die Jüdische National- und Universitäts-Bibliothek in Jerusalem. In: Zentralbl. f. Bibliotheks wesen. Jg. 48, 18LL. S. 55V—5V3. sDorl weitere Literatur.)
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