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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.02.1893
- Strukturtyp
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- 1893-02-27
- Erscheinungsdatum
- 27.02.1893
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- Deutsch
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1262 Nichtamtlicher Teil. ZV 48, 27. Februar 1898. Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind die neuesten Arbeiten von H. und R. Knöfler nach Melozzo da Forti, der Engel mit der Mandoline und der Engel mit dem Tamburin, die das Museum als Geschenk von dem Verleger Herrn Julius Schmidt in Florenz erhalten hat. Beide Blätter gehören mit zu dem Schönsten, was die unser» Lesern bekannten Meister auf dem Gebiet des Farbenholz schnittes geleistet haben. — Zu gleicher Zeit sind einige andere Farben holzschnitte von Knösler aus dem Herderschen Verlage ausgestellt, unter denen wir ganz besonders auf die Reproduktion nach dem wunder- thätigen Marienbilde in S. Maria Maggiore ausmerksam machen. Das Bild ist byzantinischen Ursprungs und nachweislich schon 593 von Gregor dem Großen bei einer Prozession durch die Stadt getragen worden; der Sage nach soll cs vom heiligen Lucas gemalt worden sein. — Wir machen zum Schluß noch darauf aufmerksam, daß die Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister in Nachbildungen, herausgegeben von der Di rektion der Neichsdruckerci, und der Internationale Graphische Musteraus- lausch Band IV in ihrer Gesamtheit nur noch kurze Zeit ausgestellt bleiben. U. ö. Schlesisches Vereins-Sortiment, E. G. ,— Die für Donnerstag den 9. März einberufene Generalversammlung des Schle sischen Vereins-Sortiments, E. G., findet bereits Dienstag, den 7. März, mittags 12 Uhr, in .Breslau, Paschkes Restaurant, Taschen- straße 21, statt, zu welchem Tage auch die Generalversammlung des Provinzialvereins der Schlesischen Buchhändler einbcrufen ist. »Deutschlands Kunst zu Hamburgs Gunst - — Das Mitte Dezember vorigen Jahres erschienene Werk -Deutsche Kunst zu Ham burgs Gunst», Schriftsteller- und Künstler-Album, herausgegeben zum Besten der Notleidenden Hamburg-Altonas, hat einen erfreulichen Erfolg gehabt. Die Verlagsanstalt und Druckerei A.-G. (vorm. I. F. Richter) in Hamburg ist in der Lage, dem Komitee die Summe von 17 000 ^ als Ueberschuß des Unternehmens zur Verfügung zu stellen, worin der Betrag mit einbegriffen ist, den sie für Erwerbung der geringen Restvorräte und des Verlagsrechts des Werkes zahlt. Eine weitere, gewiß nicht unbedeutende Erhöhung wird dieser Ueber- schnß erfahren durch die am 1. März d. I. im Kunstsalon von Louis Bock L Sohn in Hamburg, Große Bleichen 34, stattfindende Versteige rung der Originale und Autographen der in dem Album enthaltenen Beiträge. Es befinden sich unter den Künstlergaben Kunstwerke ersten Ranges, so eine auf 3000^ geschätzte Zeichnung von Ad. Menzel, ferner Originale von Ludwig Knaus, F. Defregger, B. Vautier, F. Skarbiua, Johs. Gehrts, C. W. Allers u. v. a. Die Versteigerung leitet der auch über die Grenzen Hamburgs hinaus rühmlichst bekannte Schauspieler Max vom dortigen Thaliatheater. Die Kunst im Druckgewerbe. — Der Verein für deutsches Kunstgewerbe in Berlin veranstaltete am 22. Februar im großen Saale des Architektenhauses einen Fachabend für Buchdruck, zu dem die Wände des Saales mit hervorragenden Erzeugnissen von Berliner und auswärtigen Druckereien besetzt waren. Außer den Arbeiten der Reichs druckerei und der Firmen Büxenstein, Grunert, von Holten, Masse, Sittenfeld u. a., fand besonders die glänzende Ausstellung Münchener Drucke von V>. M. Huttler (Konrad Fischer) und Knorr L Hirth Be achtung. Herr Professor E. Docpler d. I. betonte bei der Besprechung der Ausstellung, wie die älteren Drucker mit ihren einfachen Mitteln vielfach reinere künstlerische Wirkungen erzielt hätten, und warnte vor der übertriebenen Willkür und Schiefheit der Anordnung, wie sie heute nach amerikanischem Vorbild beliebt sei. Bei den Ornamenten sei besonders ihr Verhältnis zur Schrift und ein nicht zu kleiner Maßstab zu ver langen. Herr B. Grunert besprach die ausgestellten Arbeiten der Monatskonkurrenz, die einen Buchtitel in Typendruck betrafen. Herr Hermann Hoffman» erläuterte die Technik des typographischen Bunt drucks und die lehrreichen bezüglichen Ausstellungen von R. Bong, H. S. Hermann und Max Krause. — In der-Typographischen Gesellschaft- in Leipzig, die jeden Donnerstag im Buchhändlerhause ihre Wochenversammlungen abhält, hielt am 23. Februar Herr Heinrich Hoffmeister einen Vortrag über die sogenannte freie Richtung im Accidenzsatz. Der Vortragende wies darauf hin, wie die noch junge Kunst des Accideuzsapes schon verschiedene Stadien durchlaufen habe, die sich aber alle auf die Stilarten der Orna mente bezogen hätten unter Festhaltung der Rahmensorm Erst in letzter Zeit sei diese durchbrochen worden, indem die sogenannte freie Richtung, die hauptsächlich mit kleinen Ornamenten arbeite, mehr in Auf nahme gekommen sei. Der Vortragende beleuchtete diese neue Richtung eingehend, hob ihre Mängel hervor und erwähnte auch ihre Vorzüge Er wies auf die in dieser Hinsicht mustergiltigen Arbeiten der Engländer hin, von denen er einige Proben vorlcgte. Er schloß mit der Behauptung, daß die freie Richtung eine Zukunft haben könne, aber nur dann, wenn sie nicht gegen die allgemeinen Schönhcitsregeln verstoße und sich an gelegen sein lasse die Rahmensorm weiter auszubauen. Die zahlreichen Hörer folgten den Ausführungen des Vortragenden mit sichtlichem In teresse. Ein lebhafte Besprechung beschloß den Abend. Lr-iibi-is-Verein. — lieber das Wirken des Ux-Iibris.Vereins in Berlin berichtete in diesen Tagen die Nationalzeitung: Die Februarsitzung des Lx-bbrig-Vereins, die unter dem Vorsitze des Geheimen Rat Warnecke stattfand, brachte außer einigen kleineren künst lerischen Vorlagen, besonders einen sehr interessanten Vortrag des Herrn Spieß, Mitinhabers der bekannten Kunstanstalt Riffarth L Co., über die Technik der modernen Reproduktionsverfahreu. Die neuere Vcrvielsältigungskunst ist durch die Anwendung der Photographie auf die verschiedenen Stoffe, Glas, Holz, Stein und Metall auf eine Höhe gebracht, wie nie zuvor, Zeugnis davon die künstlerisch schönen und klaren Heliogravüren und Phololithographieen, die für die Buch illustrationen jeden Genres und jeden Formates verwendet werden. Wieviel Stadien ein solches Bild durchzumachen hat, ehe es in Tausenden von Exemplaren zur Vervielfältigung gelangen kann, zeigte der Vor tragende an dem bekannten Porträt von Werner von Siemens, das sich vor dessen --Lebenserinnerungen- befindet. Ursprünglich war es eine in Italien angefertigte Photographie; zur Stelle waren die verschiedenen Durchgangspunkte, die das Bild nehmen mußte: die negative Glasplatte, die mit einem feinkörnigen Pulver eingeriebene Kupferplatte, dieselbe im Zustande der Verstählung, dann iin Zustande der Aetznng und endlich Abdrücke aus sogenanntem chinesischen Papier, in welches das Bild auf einem ganz feinen Papierhäutchen wie ein Kupferstich eingedrückt erscheint, dann ein gewöhnlicher Abdruck von der fertigen Platte, der, neben die ursprüngliche Photographie gehalten, einen großen künstlerischen Vor sprung zeigte. Auch an Architekturbildern, an Genredarstellungen, an Abbildungen medizinischer Präparate zeigte der Vortragende die ganze Skala der verschiedenen Vervielfältigungen durch Holzschnitt, Lithographie, Heliogravüre und Zinkätzung Aus dem weiteren Verlaus der Sitzung sei erwähnt, daß Geheimer Rath Warnecke die ganze Reihe der sehr seltenen Lx-iibiis vorlegte, die unser heimischer Künstler Daniel Chodowiecki gefertigt hat: sein eigenes Bücherzeichen zuvörderst, die ephesische Diana vorstelleud, der ein beflügelter Kunstgenius einen jungen Schüler zuführt, ferner das hübsche Blättchen für David Friedländer's Büchersammlung. Als eine kulturgeschichtlich interessante Seltenheit wurde ferner das Widmungsblatt eines Buches vorgclegt, das einem Schüler des königlichen Friedrichs-Gymnasiums im Jahre 1710 als »prasiniuin» geschenkt wurde. Endlich machte noch eine kostbare altfranzösische Miniaturenhandschrift aus dem Jahre 1592 die Runde, ein in der Litteratur unbekanntes Werk, das den Triumph des Geldes in meistens sehr humoristisch-satirischer Art feiert. Als Beweis dafür, daß die künstlerischen und gelehrten Bestrebungen des Lx-Iibris-Vereins als wertvoll und interessant anerkannt werden, mag der Umstand gelten, daß die Gesellschaft nach noch nicht zweijährigem Bestehen bereits über 100 Mitglieder zählt, davon viele im Auslande. Verbotenes Buch. — Die Verlagsfirma W. Malende in Leipzig versandte in diesen Tagen ein Cirkular über neue Auflagen des Buches: -Verstoßene Kinder der Mnsen». 1. u. 2. Folge. Hierzu empfingen empfingen wir folgende Mitteilung: -Zur Warnung der Kollegen im Sortiment mache ich darauf auf merksam, daß das Hamburger Schöffengericht die Gedichtsammlung -Ver stoßene Kinder der Musen- als unsittlich bezeichnet und den Ver kauf verboten hat. Der betreffende Sortimenter wurde s. Z. freige sprochen, da er Nachweisen tonnte, daß er das Buch weder empfohlen, noch ausgestellt, noch den Inhalt gekannt hatte«. In Hayn's Libliotbeoa Oerivauorvin srotioa ist das Buch, das schon in den sechziger Jahren erschienen ist, folgendermaßen charakterisiert: »Anthologie ziemlich freier Poesieen im Geschmacke des Boccaccio, Lafontaine rc.-. Zu dieser Angelegenheit schrieb uns Herr W. Malende: »Bezüglich vorstehenden Angriffes auf das Werk: -Verstoßene Kinder der Musen I/II. Sammlung- ist es mir sowohl, als auch den früheren Herren Verlegern vollständig unbekannt, daß die seit circa 15 Jahren im Buchhandel vertriebene I. Sammlung jemals von einem deutschen Gerichte verfolgt worden wäre. Es ist dieses auch nicht gut möglich >?Ned ), da diese Anthologie nur aus Gedichten unserer ersten Klassiker besteht. Die II. Sammlung ist überhaupt erst im Dezember v. I. erschienen. — Im übrigen beziehe ich mich auf die Vorrede des Herausgebers der ersten Sammlung. Leipzig, den 25. Fe bruar 1893. W. Malende- Reichsgerlchtsentscheidung. — Ein kaufmännischer Agent, welcher einer Handlung Kunden zuführt und dafür eine Provision von den mit diesen Kunden abgeschlossenen Geschäften bezieht, ist, nach einem Urteil des Reichsgerichts, I. Civilsenats, vom 9. November 1892, ver pflichtet, die Kreditwürdigkeit dieser Kunden zu prüfen und der Handlung darüber wahrheitsgemäßen Bericht zu erstatten, gleichviel, ob der Agent die Handlung an einem auswärtigen Platze förmlich vertritt oder an einem großen Handelsplätze, dem Ort der Niederlassung der Handlung, ohne ausdrückliche Bestellung zum Agenten, also ohne vorher gehenden Auftrag, der Handlung Kunden zusührt. Dieser Verpflichtung
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