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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1939
- Sprache
- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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großen über 50V Personen fassenden Saal statt, der mit Hilfe der Werbung durch ein sehr wirkungsvolles Plakat und einer sehr großzügigen Unterstützung von seiten der Presse bis ans den letzten Platz gefüllt war. Zu Beginn begrüßte der Mitinhaber der Firma, Herr Theodor Zeiser, die Vertreter der Partei und deren Gliederungen, der Wehrmacht, des Staates, der Stadt und der Polizei und erklärte den Sinn und Zweck des von der neueröff neten Fachbuchhandlnng veranstalteten Vortrages. Er wies fer ner daraus hin, daß so, wie der schöngeistige Antor durch Vor lesungen neue Freunde seiner Dichtungen gewinnt, in Zukunft auch der Fachbuchautor durch die von der technischen Fachbuch handlnng veranstalteten Vortragsreihe neue Kreise den jewei ligen Literaturgebieten zusühren will. Am Schluß seiner Aus führungen erwähnte Herr Zeiser, daß in monatlichen Abstän den weitere technische Fachvorträgc über Kraftfahrzeug-Diescl- Privatpersonen als motor sowie Fernsehtcchnik, Wohnnngskultnr und Gartcnbau- knnst folgen werden. Die zahlreichen Glückwünsche zu dieser Veranstaltung sowie das in den folgenden Tagen einsetzcndc Interesse an der durch den Bortrag berührten Literatur zeigten neben dem vollbesetzten Haus, daß der in der Werbung für das Fachbuch eingeschlagenc Weg richtig und erfolgversprechend ist. Zeit und Raum gestatten es leider nicht, um noch auf andere Möglichkeiten der Werbung cinzugchcn. Wenn bei der Durch führung der Woche des Deutschen Buches langjährige Erfah rungen vorhanden sind, so bringt die Werbung für das Fach buch vorläufig noch verschiedene Schwierigkeiten. Um so wichtiger erscheint cs, Erfahrungen über angcstcllte Versuche zu sammeln und den Berufskamcradcn bekanntzugeben. Das soll der Haupt zweck dieser Zeilen sein. Bruno Samsel i. Hse. Zeiser am Rathaus, Nürnberg. Zetteldruckbezieher Drei Interviews Seit dem I. Januar 1937 werden von der Deutschen Bü cherei für die Teilnehmer an der deutschen Zentralkatalogisie rung — zur Zeit rund 350 — auch gedruckte Katalogkarten von den in der Deutschen Nationalbibliographie Reihe und L ver- zcichneten Titeln hcrgestcllt. Diese »Deutschen Zetteldruckc-, die im Verlag des Börscnvercins der Deutschen Buchhändler erschei nen, werden zum Selbstkostenpreis (2 Rpf., für Nachbestellungen 3 Rpf. im Inland, im Ausland durch das Ausgleichsverfahren 114 und 211 Rpf. für den Titel) abgegeben; der Bezieher ist weder an die Abnahme der ganzen Reihe noch bestimmter Gruppen gebunden, sondern kann die Titel in beliebiger Auswahl be stellen. Die große Bedeutung dieser Zetteldruckc für Bibliotheken leuchtet auch dem Nichtsachmann ein. Waren es im ersten Vier teljahre 1937 des Erscheinens rund 45 Anstalten, die die Zcttcl- drucke bezogen, so stieg ihre Zahl im Jahre 1938 auf 91 und erreichte im ersten Vierteljahre 1939 die Ziffer 109. Daß die Deutschen Zetteldrucke auch für den Buchhandel ein ausgezeich netes Unterrichtungs- und Werbemittel sein können, hat Bern hard Fischer in seinem Aufsatz »Welche Möglichkeiten bieten die Zetteldrucke der Deutschen Rationalbibliographic dem Sorti ment?« (Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel vom 27. No vember 1937) eindrucksvoll ausgeführt. Es wäre sehr zu be grüßen, wenn auch einer unserer Verlegerabonncntcn sich über die Verwendung von Zetteldrucken zu verlegerischen Zwecken im Börsenblatt äußern würde. Insgesamt waren es 27 Bnchhan- dclsfirmcn, die 1938 entweder bestimmte Gruppen der National bibliographie oder Titel nach Auswahl bezogen. Aber auch einige mit praktischem Blick begabte Privatpersonen erkannten, welchen Nutzen sie für ihre Forschungen, ihren Beruf oder ihre Liebhabereien aus dem Vorhandensein eines so vollständigen, bequem zu handhabenden und billigen Titelmatcrials ziehen konnten. Ist ihre Gruppe vorerst auch nur klein, so darf doch angenommen werden, daß sie sicher und ständig wachsen wird. Bei dem Studium von Nam' und Art der Bezieher der letzten Gruppe überfiel mich eine unbezwingliche Neugier, zu erfahren, woher die einzelnen vom Vorhandensein der Zcttcldrucke er fahren hatten, wie sie diese verwenden und wie sic persönlich über Wert und Nutzen unseres Zettcldruckuntcrnchmcns dächten. Warum sollen nur Mitglieder von Zeitungsrcdaktionen das Vorrecht haben, harmlose Menschen mit Fragen zu überfallen und aus den erteilten Antworten und eigener Phantasie ge druckte Unterredungen, zu deutsch »Interviews» genannt, zu gestalten? Dies »warum» ließ mir keine Ruhe. Von Minute zu Minute fühlte ich in mir die Begabung, selbst andere zu inter viewen, wachsen. Nach einer Stunde war die Begabung so groß geworden, daß sie mich überwältigte. Kühn griff ich nach Blei stift, Notizblock und dem Telcfonhörer, um mich bei dem ersten der auscrwählten Opfer anzumelden. Huldvoll wurde die An kündigung meines Besuches angenommen; meine Laufbahn als Interviewer begann. Die Früchte dieser meiner Tätigkeit dür fen, wie ich ausdrücklich bemerke, nur bedingt als zuverlässiges Qucllcnmatcrial verwandt werden; zum mindesten alle Ncbcn- umständc, wie Art der Studien, Umgebung, Aussehen, Sprech weise usw., sind von mir, zum Teil auf Wunsch der Befragten selbst, verändert, vertauscht oder hinzngcdichtet worden. Nicht hincingcdichtct ist der Nutzen der Zetteldruckc für die befragten Bezieher. Der Bibliothekar Mein Weg führte mich zuerst in die Räume einer befreun deten Bibliothek. Pach Durchschreiten eines feierlichen Treppen hauses gelangte ich in ein von Menschen, Kartotheken und Bü chern übervolles Zimmer. Ein junger, energisch blickender Herr empfing mich, der mit dem Spitzwegifchcn Bibliothekar nur ein unter den Arm geklemmtes Buch und eine Brille gemeinsam hatte. In einer Fenstcrecke, in die zwei Stühle gepreßt wurden, vollzog sich unsere Unterredung. Ich siel mit der Türe ins Haus, da bekanntlich Zurückhaltung keine Tugend eines Interviewers ist. »Sic stehen im Verdacht, ein so eingefleischter Bibliothekar zu sein, daß Sic in Ihren Erholungsstnnden Ihre Privatbiblio thek katalogisieren und hierzu unsere Zetteldrucke benutzen.» »Meine Privatbibliothek hätte es freilich nötig, einmal geordnet zu werden», lachte mein Gegenüber, »aber das hebe ich mir auf, bis ich in Pension gehe. Es hat also noch reichlich fünfund zwanzig Jahre Zeit. Daß und woher ich Ihre Zetteldrucke kenne, brauche ich Ihnen nicht zu erzählen. Unsere Bibliothek arbeitet seit Mitte 1937 mit ihnen. Die von mir Privatim bezogenen Zetteldrucke brauche ich zu keiner Liebhaberei, sondern zu einen, sehr praktischen Zwecke. Sie wissen, heutzutage sind für die wissenschaftliche Forschung die Aussätze fast wichtiger geworden als die Bücher. Für die Medizin und die Technik haben wir ver schiedene sehr gute, laufend erscheinende Berichtsblätter, für die meisten Fächer der Geisteswissenschast zeigt das Literarische Zentralblatt wenigstens die wichtigsten Aussätze an. Aber vor allen noch nicht genug beachtet werden die Aufsätze in Fest schriften und Sammelwerken; sie gehen in der Menge der Zeit- schriftcnaufsätze unter. Ich bin vor rund zehn Jahren auf diese Lücke auf eine sehr unangenehme Weise aufmerksam geworden; ich mußte nämlich eine Arbeit, die bereits gedruckt wurde, wie der znrückziehcn, weil ich trotz sorgfältiger Zusammentragung aller Literatur nachträglich einen Aufsatz in einer Festschrift fand, der meine ganze Weisheit zunichte machte. Seit dieser Zeit habe ich mein besonderes Augenmerk ans diese Gattung von Schriften gerichtet. Ich stelle ein Verzeichnis sämtlicher Sammel werke, Festschriften und ähnlicher Veröffentlichungen her. Vor her schnitt ich aus der Nationalbibliographie aus, aber Ihre Zetteldrucke ersparen mir die Arbeit des Ausschneidens und Aufklebens. Rund 5000 Titel habe ich bereits beisammen; auf jeden Titel folgt genaue Inhaltsangabe. Ein alphabetisches und ein sachliches Register werden dem Wissenschaftler die ganze Nr. 116 Sonnabend, den 20. Mai 1930 433
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