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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1906
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- 1906-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1906
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- Deutsch
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6662 Nichtamtlicher Teil. ^ 155, 7. Juli 1906 ferner . . . etliche Kupferstiche von Rembrandt, so Herr de Roede nicht kennete, noch verstünde, wie dann mein Bruder die sogenannte Hundert-Gulden-Prent vor einen Gulden von ihm bekäme.« Kleine Mitteilungen. Albert Cohns Shakespeare-Bibliographie (vergl Nr. 150 d. Bl.). Berichtigung. — Zu dieser in Nr. 150 d. Bl wiedergegebenen Nachricht des »Berliner Lokalanzeigers« empfingen wir folgendes Schreiben des Herrn R. L. Prager-Berlin: An die Redaktion des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel, Leipzig. Berlin 7, 3. Juli 1906. In Nr. 150 des Börsenblattes vom 2. Juli findet sich ein Abdruck aus dem »Berliner Lokalanzeiger« über die Shakespeare- Bibliothek von Albert Cohn, der mannigfache Unrichtigkeiten enthält. Ich lege Wert darauf, daß solche Unrichtigkeiten nicht durch das Organ des Buchhandels verbreitet werden, und bitte Sie deshalb, nachstehende Berichtigung aufzunehmen: 1. Es ist nicht wahr, daß Cohn eine den großen Briten be treffende Bibliothek besessen hat, die 8000 Bände umfaßt. Die in Albert Cohns Bibliothek befindlichen Werke über Shakespeare sind wesentlich praktische Bücher zur Shakespeare-Forschung, ohne erhebliche Seltenheiten aufzuweisen. Albert Cohn hat auch niemals Shakespeare systematisch in der Weise gesammelt, wie er es z. B. mit Goethe und Schiller getan hat. Auch die Ziffer der vorhandenen Bände, die Shakespeare betreffen, bleibt weit unter der oben angegebenen. 2. haben -die Testamentsvollstrecker», zu denen auch ich ge höre, nicht »in seinem Nachlasse etwas andres gefunden, nämlich das Material zu einer Bibliographie Shakespeares«; vielmehr war es ihnen wohlbekannt, daß Cohn seit vierzig Jahren das Material zu einer Shakespeare-Bibliographie gesammelt hat, wie ich dies auch ausführlich in meinem Nachruf, der in dem Jahrbuch der Shakespeare-Gesellschaft, Jahrgang 42, 1906, abgedruckt ist, darge legt habe. Es konnte also auch garnicht der Gedanke, das be gonnene Werk zu vollenden, entstehen, »als man in seinem Nachlaß diese Manuskripte vorfand-, vielmehr mußte es Sache der Testa mentsvollstrecker sein, das von Albert Cohn begonnene, seit vierzig Jahren mit Liebe gepflegte Werk nicht unvollendet und ungedruckt zu lasten. Leider hat Albert Cohn in seinem Testament über die Vollendung dieser Bibliographie nichts erwähnt, vielleicht deshalb, weil er hoffte, sie noch bei seinen Lebzeiten zum Druck zu bringen. Aus diesen Gründen sind auch Mittel für die Vollendung im Testament nicht ausgeworfen und mußten die Testaments vollstrecker sich deswegen an die Erbin, die Stadt Berlin, bezw. an deren bestellten Vertreter, das Kuratorium der Stadtbibliothek, wenden. 3. In voriger Woche hat in der Tat eine Sitzung des Kura toriums stattgefunden, an der auch die Testamentsvollstrecker teilgenommen haben. Nicht richtig ist es, daß eine Entscheidung noch nicht getroffen ist, weil es sich -herausgestellt hat, daß zur Schaffung dieser Bibliographie noch viel Mühe, Arbeit und Geld erforderlich sind», sondern weil eine endgültige Entscheidung erst dann fallen kann, wenn die landesherrliche Genehmigung zur Annahme des Vermächtnisses erfolgt ist, was erst im Herbst dieses Jahres zu erwarten ist. 4. Trotzdem kann man schon heute sagen, daß es so gut wie feststeht, daß die Mittel zur Vollendung dieses Lebenswerks Albert Cohns da sein werden und daß damit Deutschland den Ruhm gewinnen wird, eine Bibliographie der gesamten Literatur aller Kulturvölker der Werke Shakespeares und der Schriften über ihn der gelehrten Welt zu übergeben. Das Gesamtwerk dürfte zu seiner Vollendung und Druck legung etwa fünfzehn Jahre beanspruchen und sechs bis acht Bände in 4" umfassen. R. L. Prager-Berlin. * Rembrandt-Gedenkfeier. — Die Königliche Akademie der Künste in Berlin veranstaltet am 15. d. M. abends 6 Uhr im Konzertsaal der Königlichen akademischen Hochschule für Musik in Charlottenburg eine Feier aus Anlaß der 300. Wiederkehr von Rembrandts Geburtstag. Herr Professor Karl Koepping wird die Festrede halten. * Universitäts-Jubiläum. — Die Universität Greifs wald wird am 3 August d. I. ihr 450 jähriges Bestehen feiern. Am Morgen des Festtages wird der Empfang der Festgäste in der Aula stattfinden, danach der Festakt in der Nckolaikirche, wohin man sich von der Aula in festlichem Zuge begibt. Nach mittags: Festessen; abends Kommers. Für den 4. August sind gemeinsamer Frühschoppen und Ausflug nach Eldena mit Fahrt auf dem Bodden und Beleuchtung der Klosterruine Eldena geplant. * Deutscher Buchdruckerverein. — Nach den Neuwahlen in der Hauptversammlung zu München am 18. Juni 1906 setzt sich der Vorstand des Deutschen Buchdruckeroercins für die Amts periode bis 31. Dezember 1907 aus den folgenden Herren zu sammen: Vorsitzender: Max Hesse (Hesse L Becker) in Leipzig; 1. Stellvertreter: Julius Mäser in Leipzig; 2. Stellvertreter: Kommerzienrat Hans Oldenbourg (R. Oldenbourg) in München; Rechnungsführer: Wilhelm Bär (Bär L Hermann) in Leipzig; 1. Stellvertreter: Wilhelm Klinkhardt (Julius Klinkhardt) in Leipzig; 2. Stellvertreter: Eugen Mahlau (Schirmer L Mahlau) in Frankfurt a. M. Fund einer alten mandschurischen Ausgabe einer dänischen Anatomie des siebzehnten Jahrhunderts. — Dänemarks berühmtester Anatom, Thomas Bartholin (1616—80), berichtet in der deutschen Übersetzung des von ihm verbessert und mit Illustrationen herausgegebenen anatomischen Lehrbuchs seines Vaters Caspar Bartholin (»Neu verbesserte künstliche Zerlegung des menschlichen Leibes-, Nürnberg 1677, 4".) in der Widmung an Königin Charlotte Amalie, -sogar der Großmogul hat in dem Begehren, das Wesen des Menschen kennen zu lernen, das Buch von einem fremden Arzt in die indianische Sprache übersetzen lassen«. Bisher konnte man davon nichts Nachweisen, und mancher hat wohl den Bericht für eine bloße Reklame angesehen. Jetzt erst zeigt es sich, daß er auf eine Tatsache hinwies, wenn auch mit einigen Jcrtümern. Im Jahre nach dem Boxeraufstand in China erwarb der dänische Rentier P. Kierulff während eines Aufenthalts in Peking ein Buch mit 90 Tafeln Klein- Folio, das anatomische, von einem Chinesen mit der Hand ausgeführte Zeichnungen und einen mandschurischen Text enthielt. Er vermutete, das Werk stamme aus der kaiser lichen Bibliothek im Kaiserpalast zu Peking, die in unruhigen Zeilen geplündert worden ist. In Dänemark wurde es von dem bekannten Sprachforscher Professor Or. Vilh. Thomsen und Or. A. Clod-Hansen untersucht: es waren Bartholins Zeich nungen, die nicht der Großmogul, aber der chinesische (mongolische) Kaiser von einem eingebornen Künstler hat wiedergeben und mit zwar nicht indischer, aber mandschurischer Übersetzung hat versehen lassen. Jetzt hat Kierulff, wie Oberbibliothekar Lange in -Berlingske Tidende- mitteilt, es der Großen Königlichen Biblio thek in Kopenhagen geschenkt, die die größte Sammlung von Bartholins zahlreichen Schriften aufbewahrt. Der wertvolle Fund wird im Ausstellungssaal ihres neuen Bibliothekgebäudes, in das der Umzug soeben begonnen hat, einen Ehrenplatz einnehmen. — Übrigens erschien diese Anatomie des Caspar Bartholinus (zuerst als »Ivstitutiooss avatomioas«, Wittenberg 1611) in seines Sohnes Bearbeitung nicht nur wie erwähnt in deutscher, sondern schon um die Mitte des Jahrhunderts auch in holländischer, englischer, französischer und italienischer Ausgabe. Bargum. Besuch der amerikanischen Universitäten. — Die Studentenzahl an den amerikanischen Universitäten hat, nach einem von dem Registrator der Columbia-Universität, Professor vr. Tombo, verfaßten Bericht (aus dem die Deutsche Literatur zeitung einen Auszug gibt) 1905 nicht sehr zugenommen. Ver mindert hat sich sogar die Studentenzahl in Columbia von 4833 auf 4755, Harvard von 5392 auf 5283, Johns Hopkins von 740 aus 688, Northwestern von 2856 auf 2791 und Princeton von 1385 auf 1361. Die Ursache dieses Rückgangs ist nach Tombo größtenteils in der Erhöhung der Anforderungen bei der Auf-
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