Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250226
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192502269
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250226
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-26
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>6 48. 26. Februar 1925. Redaktioneller Teil. vvrsenblatt f. d. Dttchn. vuchbandel. 3366 statt. Der Dichter wird aus seinem Scharnhorst-Roman »Jugend sehnen« und anderen Werken lesen. Ten Kartenverkauf hat die Firma Conrad Kloß, Hamburg 36, Dammtorstr. 13, übernommen. Aus den Bereinigten Staaten von Amerika. — Von England ist die Sitte eingeführt worden, den Valentinstag. den 14. Februar, in besonderer Weise zu feiern. Junge Leute verschiedenen Geschlechts machen sich dann kleine Geschenke. Schon in früheren Jahren, nach Beginn der großen Werbefeldzüge für den Buchhandel, wurde darauf hingewiesen, am Valentinstag sich Bücher zu schenken. Diesmal hat man in zwei Vierzeilern ein Gedicht versaßt und allen Buchhänd lern zum Nachdruck auf Karten oder Plakaten zur Verfügung gestellt. Das Gedicht besagt, daß man sonst Schokolade-Creme u. dgl. geschenkt habe, jetzt sollte man Bücher schenken, und der oder die Beschenkte soll bei jeder Seite an den Geber denken. Außerdem sind hübsche Karten gedruckt worden: »Ein Buch für meinen Valentin« (^ Look kor Vslonlive), die in die Bücher gelegt und an die Buchhändler das Hun dert für 1 P verkauft werden. — Der Buchhandel arbeitet Hand in Hand mit den Aposteln der: Bewegung in freier Luft (Out-ok-<Ioor). Er will dieses Jahr mit seinem Feldzug am 21. März beginnen. Das ist ein Sonnabend und daher sehr geeignet, mit dem Predigen für ein gesundes Draußenlcben anzufangen. Zunächst kommen die Garten bücher dran! Da will man sich vereinigen mit den Händlern von Samen und Gartenbaugerätschaften und gemeinschaftlich für das Gar tenbuch eintreten. Dann folgen die Natnrbücher! Diese beginnen mit den ersten Blüten und den ersten Vögeln, die im Mai aüftreten, und gehen bis weit in die Ferienzeit hinein. Dazu gesellen sich die Bücher, die sich mit Spielen im Freien abgcbcn: Golf, Tennis usw. Dann Angeln, Fischen, Gymnastik und Sport. »So kann man«, sagt ein Auf satzschreiber, »sich 5 Monate lang ein gutes Geschäft sichern, wenn andere Bücher weniger gehen. Der Buchhändler hat dann genügend Zeit, sich mit solcher Literatur zu beschäftigen«. Eine Leserin von »?ab1is1i6rs' ^Veoül^« schreibt einen hübschen Aufsatz über »vronsers into Luyers«. Das erste Wort ist ein Mode wort, und es kam zum Entsetzen der Engländer, die behaupten, die Amerikaner verhunzten die englische Sprache, als Uißübrvrv8er zuerst heraus. Vro>v8v ist weiden. Ein Lro^vser in einem Buchladen ist einer, der nur Augenweide haben will und nichts kauft. Die Ver fasserin erzählt, wie sie einmal in der Parfümcrieabteilung eines Warenhauses zusah, wie einige Damen sich alle möglichen Flaschen vorlegen ließen, den Kork herausholten und an der Flasche rochen. Die Verkäuferin fragte die Zusehende, was sic wünsche, diese sagte: »Ich habe Zeit, lassen Sie sich nicht stören«, darauf die Verkäuferin: »Ach das sind keine Käufer, sondern nur ,Riecher' (SmeUers).« Nun führt die Verfasserin aus. daß sie selbst und viele andere in Buchläden auch nur Smellors seien. Aber man dürfe diese Augen- weidler nicht verachten. Sie stören nicht, sie sind dem Buchhändler alte Bekannte, er braucht sich um sie nicht zu kümmern, sie besehen alles und kaufen doch schließlich im Laufe der Zeit mehr als die mei sten Laufkunden. Und hier kommt eine Bemerkung, die uns zeigt, daß auch in Amerika nicht das »Große Geschäft« alles an sich gerissen hat. Sie sagt, daß sie und andere 8m6Hor8 kleine Buchläden bevorzugen und nur in dringenden Fällen einmal in einem großen Laden etwas kaufen. »Ein großer Laden sicht immer wie eine Bibliothek aus«, sagt sie, »man wird so scharf beobachtet, als wollte man etwas stehlen«. Übrigens lasen wir gleichzeitig eine Statistik des amerikanischen Klein handels. danach fallen auf die Warenhäuser doch nicht mehr als 16^L des Jahresumsatzes. Auch bei uns sind die stillen Besucher der Buch läden, die in einer Ecke stehen, in einem Buch lesen und genau so unbe achtet wieder verschwinden, ein sehr beachtlicher Teil der Kundschaft der kleinen Geschäfte des Buchhandels. Sie kommen doch vielleicht auf INO Mark Einkauf im Jahr, und hat der kleine Buchhändler einige Dutzend solcher stillen Freunde, die ihm keine Zeit stehlen, so kann er wohl zufrieden sein. Die Augenweidlcr verwandeln sich eben doch ab und zu in Käufer. Sch. Kunftschan aus der Leipziger Messe. — Während der Leipziger Frühjahrsmesse vom 1.—7. März wird wiederum in den Räumen des Leipziger Knnftvereins im Museum der bildenden Künste am Augustus- platz der Verein Leipziger Jahresausstellung (Lia) eine umfang reiche Kunstfchau Veranstalten. Sie wird lebhaftem Interesse be gegnen. da sie außer einer großen Zahl Arbeiten Leipziger Künstler und eingeladener Gäste wie Edwin Scharff, Ulrich Huebner, Rudolf Nelling eine Sonderausstellung der Meister des Weimarer Bau hauses im eigenen Raume zeigen wird. Ferner werden Werke jetziger französischer Kunst von Vlaminck, Derain, Braque vertreten sein. Aus dem Besitz des Grafen Harry Keßler wird ein großes in Deutsch- Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. 92. Jahrgang land noch nie gezeigtes Gemälde von Seurat und eine große Anzahl Plastiken und Zeichnungen von Maillol ausgestellt werden. Die Aus stellung wird einen interessanten Einblick in die Kunst der Gegenwart bieten. Mcßabzcichcnverkaus zur Leipziger Frühjahrsmesse. — Den Be suchern der Leipziger Frühjahrsmesse wird empfohlen, das Meßab- zeichen zum ermäßigten Vorverkaufspreise von 5 Mark nunmehr ungesäumt bei dem für ihren Bezirk zuständigen, ehrenamtlichen Ver treter des Leipziger Meßamts oder bei der betreffenden Geschäftsstelle des Norddeutschen Lloyd zu entnehmen. Der Preis ermäßigt sich noch weiter auf 3 Mark, wenn das letzte Meßabzctchen und die dazu gehörige Ausweiskarte im Vorverkauf in Zahlung gegeben werden. Zur Messe selbst kostet das Meßabzeichen bekanntlich 10 Mark. Wieder holt wird darauf aufmerksam gemacht, daß Kinder unter vierzehn Jahren nicht zur Messe zugelassen sind. Ab Mittwoch der Meßwoche (nicht früher!) werden Studenten- und Schülerkarten zu dem er mäßigten Preise von 2 Mark ausgegcben. — Zur Verbilligung des Mehbesuches kommen Tageskarten zur Ausgabe, die für die ersten drei Meßtage je 5 Mark und vom Mittwoch der Meßwoche ab 3 Mark kosten und zum Besuch der gesamten Messe berechtigen. Ebenfalls Mittwoch, den 4. März, werden Tageskarten entweder nur für die Allgemeine Messe oder nur für die Technische Messe zu 2 Mark aus gegeben. Hauptvorstandssitzung des Deutschen Buchdrucker-Vereins. — Am 19. und 20. Februar d. I. hielt der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins in München eine Sitzung ab. Als Nachfolger des im Dezember vorigen Jahres verstorbenen Vorsitzenden Stadtrat Heenemann wurde Herr Buchdruckcreibesitzer und Verleger Rudolf Zickfeldt in Osterwieck (Harz) gewählt (neben Herrn vr. Peters mann, Leipzig). Herr Zickfeldt ist schon seit längerer Zeit im Haupt vorstand tätig und erfreut sich allgemeiner Wertschätzung. Zum stell vertretenden Vorsitzenden wurde Herr Hans Stern he im, Vor sitzender des Vereins Berliner Buchdruckcreibesitzer, gewählt. Seit September 1924 sind dem Deutschen Buchdrucker-Verein 458 neue Mitglieder bcigetreten, sodaß jetzt über 6000 Mitglieder vorhanden sind. Diese Mitgliederzunahme ist vornehmlich auf die von der letzten Hauptversammlung-in Hannover (September 1924) beschlossene Be stattungsbeihilfe zurückzustthren (1000 Mark). Es wurde beschlossen, diese Beihilfe ab 1. Juli 1925 auf 2000 Mark zu erhöhen. Grund sätzlich wurde dem Abschluß eines Kollektivvertrages mit einer Lebens versicherung zugcstimmt. Des weiteren wurde eine Erhöhung der bisherigen Druckpreise um 5°/« beschlossen, worauf in nächster Nummer näher eingegangen werden soll. Wie die »Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandte Gewerbe« be richtet, soll ein neuer Preistarif herausgegeben werden, der allen Mit gliedern kostenfrei zugestellt wird (was bisher nicht geschah). Für kleinere Drucker wird außerdem ein besonders übersichtlich gehaltener Akzidcnztarif herausgegeben. Dem Lehrlingswesen und der sachlichen Ausbildung der Angehörigen des Druckgewerbes soll besondere Auf merksamkeit gewidmet werden. Dem Saargebiet wurde eine Ver tretung im Hauptvorstand eingeräumt. Von dem vorgelegtcn vor läufigen Kassenbericht für das Jahr 1924 wird gesagt, daß er durch weg ein günstiges Bild ergeben habe. Bessere Bucheinbände! — In der »Frankfurter Zeitung« beklagte sich kürzlich ein Bücherfreund, daß die äußere Hülle der Bücher noch viel zu wünschen übrig lasse, während man sich an dem weißen Papier und dem sauberen Druck wieder erfreuen könne. In dieser Zuschrift wird u. a. gesagt, daß es einem beim Lesen eines neuen Romans passieren könne, daß bei dieser doch nicht unpassenden Strapaziernng das Buch schließlich in einzelne Vogen zerfällt. Den Pappband könne man gelten lassen, aber die Bücher müßten besser geheftet sein. Es sei abscheulich, wenn man auf den bald rostenden »Drahtverhau« treffe, anstatt daß mit Faden geheftet würde. Man müsse verlangen, daß auch in diesen handwerklichen Kleinigkeiten wieder mehr auf Solidität gesehen werde. Am schlimmsten sähe es bei wissenschaftlichen Werken mit dem Einband aus. Die Bttcherpreise seien hoch genug, dafür könne der Verleger bis ins »Innere« des Buches solide sein. Der schlechte Einband werde vollends deutlich, wenn man englische ober amerika nische Werke der Wissenschaft daneben halte. An ästhetischen und an materiellen Werten sei etwa ein schlichter aber durch und durch solider Leinenband von einer der englischen Universitäts-Pressen einem deut schen wissenschaftlichen Band weit überlegen, dabei seien die Preise keineswegs höher. Zum Schluß gibt der Bücherfreund den deutschen Verlegern den Rat, sie möchten endlich in sich gehen, »die kleinen und die großen«. Sie seien allzumal Sünder mit dem Grundsatz, »baß es auf das Äußere nicht so sehr ankomme«. 461
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder