Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250226
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192502269
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250226
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-26
- Monat1925-02
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 48, 26. Februar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. AZtzl Presse und in dortigen Interessentenkreisen vielfach diskutierten neuen Zolltarif herausgebracht hat. Uber das Jnkrasttreten ist im Augen blick noch nichts Endgültiges bekannt; doch wird es wohl voraus sichtlich im März d. I. sein. Da wir jetzt schon eine deutsche Übersetzung des Tarises in Hän den haben, soweit er Papierpositionen enthält, sind wir in der Lage, unseren Mitgliedern das für sic Wissenswerte daraus Mitteilen zu können. Die uns betreffenden Waren sind durchweg in Nr. 97 des neuen Tarifs zu finden, die in eine große Anzahl von Unterabteilungen zerlegt ist. Grundsätzlich betroffen vom Zoll werden sämtliche Sorten Papier- und Papierwarcn. Der Zoll ist bet Zigarettenpapier ein Mengenzoll, bei allen übrigen Waren ein Wertzoll. Einem Zollsatz von 5"/o des Wertes unterliegt Notationsdruck- und anderes Papier, das in Rollen von 200 KZ oder mehr eingeführt wird. Der nun folgende sehr umfangreiche Teil von Waren muß mit 8A des Wertes verzollt werden. Wir geben hier einen kurzen Über blick über die wichtigsten von diesem Zollsatz betroffenen Waren: Bücher, Broschüren, Zeitschriften in holländischer Sprache, Schul hefte, Geschäftsbücher, Kalender, Almanache, Register, Briefmarken, Photographiealben, Skizzen, Bücher, buchartige Schreibkalendcr ver schiedener Art, Kunst- oder andere Bücher, die mehr als zur Hälfte aus Bildern und Stichen bestehen, die zum Auscinanderfalten, Zu sammenfalten oder Aufstellen geeignet sind. Bücher mit Metall-, Leder- oder anderem Verschluß. Bücher, deren Rücken mit kostbarem Material bekleidet oder verziert sind, Malbücher, Nachzeichenbücher, Zauberbücher. Dagegen bleiben zollfrei: Bücher, Broschüren oder Zeit schriften, die nicht die vorher erwähnten Merkmale aufweisen (also Bücher, Broschüren mit Bildern, Stichen usw., wenn sie mehr als zur Hälfte aus Text bestehen), ferner einige wirtschaftlich weniger be deutende Artikel. Es ist wohl nicht schwer zu prophezeien, daß diese Fassung zu großen Schwierigkeiten bei der Verzollung führen wird; denn es ist nicht ohne weiteres leicht, objektiv zu entscheiden, ob die Bücher wirk lich mehr als zur Hälfte aus Bildern bestehen oder aber der Text mehr als die Hälfte beträgt. Außerdem werden sich bei der Einreihung auch der übrigen Waren noch wettere erhebliche Zweifelsfragen er geben, da der Tarif nicht das sonst übliche, mehr oder weniger syste matische Schema zeigt, sondern eine ungewohnte kasuistische Aufreihung mit oft merkwürdigen Umschreibungen anwendet. Zur Geschichte des Robinson Erusoe als Buch. Seiner vor nunmehr 26 Jahren erschienenen, wesentlich biblio graphische Zwecke verfolgenden Arbeit: »Robinson und Nobinsonaden. Ein Beitrag zirr vergleichenden Literaturgeschichte, im besonderen zur Geschichte des Nomaus und zur Geschichte der Jugendliteratur«, die als Grundlage für eine noch zu schreibende Geschichte des Robinson- Buches gedacht war, hat Professor I)r. Hermann Ullrich in Gotha unlängst bei O. N. Neisland die Geschichte dieses Buches selbst folgen lassen, in einem zwar gegenüber seiner ursprünglichen Absicht (in folge der heutigen Verhältnisse) wesentlich beschränkten Umfang, aber doch sicherlich allen Freunden dieses an Wirkung und Verbreitung fast einzig dastehenden Buches zu Dank und Freude. (Defoes Robin son Erusoe. Die Geschichte eines Weltbuches. Für den weiteren Leser kreis dargestellt. Mit 1 Titelbild.) Das Buch behandelt natürlich in erster Linie die literarischen Seiten des Robinson, seine Stellung in der Lebensarbeit seines Verfassers, die Vorläufer, den Zweck, den Defoe mit seiner Abfassung verfolgte, die Anregungen, die er dazu von den verschiedenen Nobinsonaden vor Robinson und besonders auch durch die bekannten Erlebnisse des schottischen Matrosen Alexander Selkink auf der Insel Fernandez erhielt, sodann aber auch wenigstens in gewissem Umfang die äußeren Schicksale des Buches, die unfern Lesern naturgemäß von besonderem Interesse sein dürften. Defoes Robinson hatte sofort nach seinem Erscheinen einen in der damaligen Zeit einzig dastehenden Erfolg. Er erschien am 25. April 1719 erstmals lm englischen Buchhandel, nachdem er zwei Tage zuvor aus den Namen des Verlegers William Taylor in die Register der Statloners Hall eingetragen worden war; bereits am 12. Mai erschien eine zweite Auslage, am 6. Juni eine dritte, am 8. August eine vierte; wenn ein verkürzter Nachdruck, der schon vor dem 7. August aus- gegeben worden war, ferner am 2N. August ein zweiter Band er scheinen konnte und beide Bände dann vom 7. Oktober 1719 bis 20. Oktober 1720 in der Zeitung »Ibe Original Iwnclon Uost or Usstbcotes Intelligence« als F-euilletonroman diesem Blatte als Zug mittel dienten, so braucht wohl nicht erst gesagt zu werden, daß dieser > Aufnahme eines Buches im damaligen England nicht Gleiches zur Seite stand. Und dieser Erfolg war nicht auf England beschränkt: noch im Jahre 1720 erschien die erste deutsche, französische und holländische! Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. S2. Jahrgang. Übersetzung, die deutsche von einem in Hamburg lebenden Magister Ludwig Friedrich Bischer, der die Genugtuung hatte, seine Arbeit noch ziveimal — 1721 und 1731 — neu aufgelegt zu sehen, sowie die etwas geringere Freude, daß sie von anderen Übersetzern rücksichtslos aus- gebcutet wurde. Von diesen andern Übersetzungen hat sich namentlich die bei Felßecker in Nürnberg erschienene durch eine ganze Reihe von Auslagen behauptet und ist dann 1782/83 noch einmal in umgeavbei- teter Gestalt (»neu übersetzt«) herausgekommen. In Defoes Todes jahr — 1731 — erschien dann noch eine italienische, nach der franzö sischen gearbeitete Übersetzung, die es gleichfalls auf mehrere Auflagen brachte. Im ganzen ist der »Robinson« in rund dreißig Sprachen erschie nen, nämlich, abgesehen von den bereits erwähnten Übersetzungen und bei mehrfachen Bearbeitungen unter Angabe der ersterschienenen: 1744 dänisch, 1745 schwedisch, 1799 serbisch, 1830 polnisch, 1835 spanisch und arabisch, 1840 griechisch, 1847 finnisch, 1852 bengalisch und neusee- «ländisch, 1854 kenaresisch, 1857 maltesisch, 1858 ungarisch und armenisch, 1861 hebräisch, 1862 kymrisch, 1863 portugiesisch, 1866 estnisch, 1875 malaiisch, 4879 sudanesisch, 1878 persisch, 1879 tschechisch, 1886 islän disch und russisch, 1891 rumänisch. Dieser Erfolg war allerdings nur den beiden ersten Bänden des Buches, nicht auch dem etwa ein Jahr- später von Defoe hinzugefügtcn dritten Band beschieden, der überhaupt nur je einmal ins Französische, Holländische und Deutsche übersetzt und selbst den zahlreichen englischen Ausgaben des Buches nur vereinzelt beigegeben worden ist. Der Inhalt dieses Bandes dürfte freilich wohl verständlich machen, daß er auch alle damaligen Leser in das größte Erstaunen versetzt hat. Er ist nämlich betitelt: »Ernsthafte Betrach tungen des Robinson Crusoe, die er im Verlaufe seines Lebens und seiner erstaunenswllrdigen Abenteuer angestellt hat. Nebst seinem »Gesicht von der Welt der Engel'« und handelt in sechs Kapiteln: über die Einsamkeit und wie wenig sie geeignet ist, uns glücklich zu machen und ein christliches Leben zu führen; über die Rechtschaffenheit; über Unsittlichkeit im geselligen Verkehr und die gewöhnlichen Fehler der Aufführung; über den gegenwärtigen Stand der Religion in der Welt; über die Notwendigkeit, auf die Stimme der Vorsehung zu hören; über das Zahlenverhältnis der Christen zum Heidentum.. Den Beschluß macht dann das Gesicht von der Welt der Engel, das Defoe gewissermaßen als einen Vorläufer Swedenborgs zeigt, wie denn über haupt der Zweck «des Buches nicht nur offensichtlich sich als der eines sittlich-religiösen Erziehuugs- und Charakterromans «im Sinne der Anschauungen seines Verfassers zu erkennen gibt, sondern auch von Defoe selbst in «den Vorreden zum zweiten und dritten Band mit Nach druck als solcher «bezeichnet wird. S. vr. R. R os end o r f f: Die Belastung der deutschen Industrie durch das Gesetz über die Jndustriebelastung und das Gesetz zur Aufbringung der Jndustriebelastung vom 30. August 1924. Jndustrieverlag Spaeth L Linde, Berlin 1924. Preis geb. Mk. 3.—. Die im Gange befindliche Ausstellung der Jndustrieobliga- tioncn weist die Unternehmer mit allem Nachdruck auf die durch Annahme des Dawes-Plans übernommenen Lasten hin. Man sucht sich daher rasch über die einschlägigen Bestimmungen zu unterrichten und wird dabei gern zu einer so klaren und leichtverständlichen syste matischen Einführung wie der vorliegenden greifen, in der die Haupt fragen sämtlich erörtert werden. Allerdings bedarf die Arbeit noch insofern einer Ergänzung, als darin die inzwischen erlassenen Durch führungsbestimmungen vom 28. Oktober 1924 noch nicht berücksichtigt sind, die zahlreiche Zweifel beseitigt haben. Oi. Koppe: Die Durchführungsbestimmungen zum Industrie belastungsgesetz vom 28. Oktober 1924. Jndustrieverlag Spaeth L Linde, Berlin 1924. Preis Mk. 2.M. Für jeden Kaufmann, der zur Jndustriebelastung herangezogen wird, ist die vorliegende Zusammenstellung der Durchführungsbestim mungen und der bisher zum Jndustriebelastungsgesetz ergangenen Erlasse unentbehrlich. Namentlich der außerordentlich wichtige Rund erlaß des Neichsfinanzministers vom 4. November 1924 gibt genaue Auskunft über die Voraussetzungen der Heranziehung zur Industrie- belastung (Handels- und gewerblicher Betrieb, Haupt- und Neben betrieb usw.), worüber jeder Unternehmer unterrichtet sein sollte, da mit er nicht zu Unrecht belastet wird, was nach den bisherigen Er fahrungen zu urteilen keineswegs selten ist. Gerade im Buch-, Kunst- nnd Musikalienhandel sind zweifelhafte Grenzfälle verhältnismäßig häufig. 450
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder