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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.03.1925
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- 1925-03-03
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- 03.03.1925
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^ 52. 3. März 1925. R«daktioneller Teil. «orserrblatt s. d. Dtschrr. VEandel. Atz91 Die buchlechnische Behandlung von Wechseln. — Die »Neue Deutsche Papier-Zeitung« macht auf einen häufig vorkommenden Buchungs fehler aufmerksam: Die Lielastung eines Geschäftsbetriebs Durch die verschiedenen Steuern, wie Umsatzsteuern, Vorauszahlungen auf die Einkommen- bzw. Körperschaftssteuer, ist schon seit langem unerträglich. Vor allem die schematische Berechnung der Vorauszahlungen zu der letztgenannten Steuer nach dem Bruttoumsatz bedeutet eine derartige Härte, wie sie in der Geschichte der Steuerpraxis einzig dasteht. Wirkt dies« Art der Berechnung schon unter normalen Geschäftsverhäilt- nissen störend auf die -Finanzen eines Geschäfts, so erst recht unter den jetzigen schwierigen Geld- und Kreditverhältnissen, indem ein großer Teil der Außenstände nicht in bar, sondern in Wechsel oder Akzept eingeht. Insbesondere ist die Gefahr vorhanden, daß derselbe Umsatz doppelt versteuert wird. Geht als Bezahlung fiir eine Warenlieferung ein Akzept oder ein Wechsel ein, so ist diese Umsatz- und körperschasts- bzw. einkommen- steuerpflichtig. Wird das Papier bezahlt und geht es somit in Ord nung, so ist die Angelegenheit eindeutig und klar. Kompliziert wird es dagegen, wenn es weitergegcben, der Gegenwert empfangen worden ist und das Papier mangels Zahlung zu Protest geht- Ter Gegen wert muß dann gewöhnlich ausgelegt werden, und man hat großes Glilck, wenn der Akzeptant den veranlagten Betrag pünktlich zur Verfügung stellt. Tritt dieser Fall nun ein, so ist die für den prote stierten oder prolongierten Wechsel empfangene Zahlung natürlich keine Leistung für eine empfangene Lieferung, sondern nur tatsäch liche Bezahlung der alten Schuld. Ich habe leider in der Praxis vielfach beobachten müssen, daß dieser Ersatzbetrag fo verbucht wird, daß er als Umsatz- und körperschaftspflichtige Einnahme erscheint und dementsprechend auch versteuert wird. In einer Zeit, in der bei großen Betrieben täglich Kundenwechsel zu Protest gehen und be zahlt werden müssen, werden auf vorstehende Art und Weise ganz erhebliche Beträge doppelt versteuert werden, was sich als ganz enorme Mehrbelastung des Betriebes auswirkt. Es muß deshalb ganz besonders darauf geachtet werden, daß durch richtige Verbuchung derartiger Eingangs-Posten die ohnehin schon die Kräfte der Handels- und Fabrikbetriebe übersteigende Steuerlast nicht noch freiwillig aus das Doppelte des vom Steuerfiskus ver langten Betrags erhöht wird. Neuer Drucklegnngszwang siir Doktor-Dissertationen. — Ein jüngst ergangener Erlaß des preußischen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung führt den Druck zwang für alle Dissertationen ein, die nach dem 31. März dieses Jahres eingereicht werden. Der Erlaß vom 12. April 1920 wird grundsätzlich aufgehoben; er hatte bestimmt, daß statt der gedruckten Exemplare mindestens vier Stück in Maschinenschrift in einem haltbaren Zu stande, wenigstens steif broschiert, einzureichen sin>d unb daß nur ein Auszug von wenigen Seiten gedruckt vorzulegen ist. Auch jetzt aber erklärt sich das Ministerium angesichts der wirtschaftlichen Notlage eines Teiles der Studierenden damit einverstanden, daß die Fakul täten in Einzelfällen bis auf weiteres hinsichtlich des Druckes nach den Grundsätzen des früheren Erlasses verfahren, wenn der Doktorand sein wirtschaftliches Unvermögen nachweist. Materialienmarktlage. Von Otto Richter, Direktor der Matgra A.-G., Leipzig. — Die Geldlage hat sich verschärft, die Zah lungseingänge werden geringer und auch die Kreditgaben der Banken haben Einschränkungen erfahren. Es muß damit gerechnet werden, daß sich die Banken bis Ende März Kreditgesuchen gegenüber zum größten Teil ablehnend verhalten werden, da es noch ganz ungewiß ist, wie die Abwicklung der Quartalsschlußgeschäfte erfolgen wird. Man greift in der Industrie jetzt sehr häufig wieder zum Wechsel, um überhaupt die nötigen Betriebsmittel aufzubringen. Die Kon kurse haben sich leider wieder vermehrt, auch die Zahl der Geschäfts aufsichten ist größer geworden. Auch diese Vermehrung der zahlungs unfähigen Firmen ist ein Zeichen, daß die Geldlage keine glänzende ist und langsam Formen annimmt, die durchaus nicht zu Hoffnungen auf schnelle Besserung berechtigen. Die steuerlichen Ermäßigungen, die mit Ende Dezember 1924 und Anfang Januar 1925 eingetrcten sind, sind nur als ein Tropfen auf den heißen Stein zu betrachten. Sie bilden tatsächlich keine Entlastung der Industrie. Es ist auch nicht damit zu rechnen, daß durch diese steuerlichen Ermäßigungen irgendwelche Preisermäßigungen für Waren eintrcten werden. Die steuerlichen Ermäßigungen sind schon längst durch Verteuerungen aller Rohstoffe eingeholt und größtenteils überholt. In der Ferne winkt außerdem die Belastung durch das Jndustriebelastungsgesetz Die einzelnen Warenmärkte selbst zeigten folgendes Bild: Maschinen. Tie Maschinensabrikanten haben, wie bereits in I einem der letzten Berichte erwähnt, eine Erhöhung von ION aus gesprochen, die Schnellpressenfabrikanten außerdem eine Erhöhung I der Grundpreise um 1022, sodaß folgende Preiserhöhungen eingetretcn sind: Schnellpressen 2022, Tiegel und Maschinen siir Stereotypie und Galvanoplastik 10A. Eine Preiserhöhung fiir die Papierverarbci- tungsmaschinen steht noch aus, ist aber ebenfalls in Kürze zu er warten. Die Erhöhung des Preises für Druckmaschinen, Schnell pressen usw. um 2022 ist eigentlich überraschend gekommen. Man I hatte wohl mit einer 1022igen Erhöhung gerechnet, nicht aber mit einer Erhöhung um 2022. Die Begründung für diese Erhöhung ist keine durchschlagende, und es spricht wohl hier die günstige Konjunktur mit. Die Schnellpressenfabrikanten sind alle auf Monate voll be schäftigt. M e t a l l u t e n s i l i e n werden wahrscheinlich, nachdem vor I kurzem ein Ausschlag von 10—1522 gekommen ist, abermals im Preise I steigen, denn alle Eisenarten sind in der letzten Zeit zum größten Teil ziemlich stark im Preise gestiegen. H o l z u t e n s i l i e n. Setzerregalc, Waschtische stiegen ebenfalls! im Preise. Hier beträgt die Preiserhöhung in den letzten Wochen I 10, 15, zum Teil auch 20A. Der Holzmarkt ist sehr ruhig, die Preise hoch. Die hohen Preise halten sich, weil in Trockenware eine große I Knappheit besteht. Die Fabrikanten von Holzwaren siir das gra phische Gewerbe sind gezwungen, nur trockene und gute Hölzer zu I verarbeiten, wie polnische Kiefer, Notbuche, Sperrholz usw. Papier. Die Papicrfabrikanten sind sehr stark beschäftigt und! es geht das Gerücht um, daß die Papierpreise am 1. März abermals um 5—10^ in die Höhe gesetzt werden sollen. Daß es sich tatsächlich nicht nur um ein Gerücht handelt, sondern die abermalige Preis-l erhöhung unbedingt zur Durchführung gebracht werden soll, beweist,! daß die Papierfabrikanten heute schon bei neuen Abschlüssen zur Lieferung im März, April einen 522igen Zuschlag berechnen, also die Erhöhung schon jetzt nehmen, die wahrscheinlich erst Ende Februar, Anfang März zur Durchführung kommen wird. Damit ist der Papier-! preis fast durchschnittlich um 80—10022 und noch mehr höher als! in den Vorkriegsjahren. Auch bei dieser Preiserhöhung spricht Haupt-! sächlich nur die außergewöhnlich gute Beschäftigung in den Papier fabriken mit. (Siehe Bbl. Nr. 40, S. 3180.) Pappen. Die Pappenfabrikanten scheinen es sich jetzt zur! Pflicht gemacht zu haben, mindestens monatlich ein- bis zweimal die! Preise zu erhöhen. In den nächsten Tagen soll abermals eine Preis-! erhöhung durchgeführt werden, und zwar um etwa 1022, sodaß die Pappenpreiserhöhungen in den letzten Monaten etwa 40—5022 aus machen. Im Herbst vorigen Jahres war Pappe fiir 17 und 18 Mark zu haben; der Konventionspreis betrug seinerzeit 18.50 Mark frei fast jeder deutschen Bahnstation. Die neuen Preise sollen ab Werk 27 bis 28 Mark betragen, sodaß mit einem Einkaufspreis, wenn die Fracht hinzugerechnet wird, von mindestens 30 Mark per 100 Kilo bei frachtgünftiigst gelegenen Stationen zu rechnen ist; das be-deutet,! daß auch bei Abnahme größerer Mengen der Großhändler unter 33 bis 35 Mark nicht mehr liefern kann. Als Gegenstück zu den Pappen- und Papierpreiserhöhungen ist! die A l t p a p i e r m a r k t l a g e keine gute. Das Angebot findet nur! zögernde Abnahme, und die Preise sind seit etniken Wochen schwankend;! eine Erhöhung, wenigstens eine prozentuale Erhöhung im Verhältnis! zu den Pappenpreisen ist nicht eingetreten. Die Altpapicrhäudlers halten allerdings mit dem Aufkauf zurück und rechnen mit nied-rige-l reu Preisen des Altpapiers. Wenn diese Vermutung der Altpapier-I Händler zutrtfft, müßten allerdings, spätestens im Frühjahr dieses! Jahres, die Pappenprcise wieder eine Senkung erfahren. Die ganze! Wirtschaftslage spricht aber leider dagegen. Hestdrah t. Die Konvention der Hestdrahtsabrikanten hat sick gelockert. Die Preiskalkulation ist den Mitgliedern vollständig frei-I gestellt worden, sodaß jetzt jeder Heftdrahtfabrikant verkaufen kann! wie er will. Die Folge davon ist ein Durcheinander in den Preisen und ein Sündigen in der Qualität. Augenblicklich kann Heftdrah^ etwas billiger eingekaust werden, nur die führenden Firmen halten die alten Preise aufrecht, sichern aber Qualitätsware zu. Ole, Fette steigen weiter im Preise. Besonders stark ist dick Steigerung der Benzole und Benzine und in Verbindung damit selbst! verständlich sämtlicher Waschmittel, die im Buchdruckgcwerbe in ziem! lich starkem Maße gebraucht werden. Die Verwendung von Verschnitt! tritt wieder in Erscheinung und es ist nur ratsam, bei jedem Kaul sich zu überzeugen, ob reine Ware angeboten wird oder nicht. Das! selbe gilt fiir Terpentinöle. Dem Wirtschaftsamt des Deutschen Buch'! 494*
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