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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1925
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- 1925-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1925
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- Deutsch
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117, 20. Mai IS25. Redaktionell«! Teil. VörscnblatI f. d. DUckin. vuLbanbe! 8327 für den Deutschen Buchhandel« zurück. Auch den Bau der alten Buchhändlerbörsc hat er wesentlich fördern helfen. 1851 schied er aus dem Leben. Potsdam und Nürnberg — der Geist des aufstrebenden neuen Deutschlands im Norden und der alten freien Reichs stadt im sonnigeren Süden mit ihren stolzen mittelalterlichen Erinnerungen — dazu Leipzig, die Stadt des Buchhandels schlechthin: sie alle haben bei der Gründung unseres Börsen vereins vor 100 Jahren Pate gestanden. Und was ist in diesem Jahrhundert aus dem damals voll Liebe und Vertrauen ge pflanzten Reislein geworden? In niemandem könnte sich uns das besser verkörpern und repräsentieren als in dem Mann, dessen Bild wir heute als viertes weihen. Zeigen uns die ersten drei Anfänge, Hoffnungen, Wünsche, so schaut uns aus diesem Erfüllung an. Keiner weiteren Worte bedarf es hier, um die Verdienste von A lb e r t Br o ck h a u s zu würdigen. Der Name allein genügt. Biele unter uns kennen ihn noch von Angesicht zu Angesicht. Alle wissen wir, was der Börsenverein, was der deutsche Buchhandel überhaupt diesem Großen zu danken hat. Mit ihm ist nunmehr der 4. Träger des Namens Brockhaus, sind vier aufeinanderfolgende Generationen dieser stolzen Buch händler-Dynastie dadurch ausgezeichnet worden, hier im Bilde bewahrt zu bleiben. Auch das sagt mehr, als ich mit vielen Worten tun könnte. Einen Ausspruch aber aus seinem Munde will ich hier ins Gedächtnis rufen, weil er mir das bedeut samste Vermächtnis Albert Brockhaus' für den Börscnvcrein zu sein dünkt. Auf der Herbstvcrsammlung des Verbandes der Kreis- und Ortsvereinc 1806 in Kassel hat er dem Buchhandel ins Gewissen gerufen: »daß für einen größeren Verein nichts schädlicher wäre, als wenn der Einzelne die Hände in den Schoß legte und alle Hilfe vom Vorstände forderte«. Die gleiche Mahnung stellen uns alle die Männer vor Augen, deren Bildnisse wir heute ihnen und uns zu Ehren weihen. Sie hätten umsonst gelebt, wäre nicht jeder von un- bereit und bemüht, an seinem bescheidenen Teile mit dazu bei zutragen, daß ihr Werk erhalten bleibt, ihr Erbe gemehrt wird. So oft wir die Bilder schauen, die sich uns nunmehr zum ersten Male enthüllen, wollen wir deshalb, um uns ihrer wahrhaft würdig zu erweisen, des in Leipzig geprägten Spruches ge denken: Enkel niögen kraftvoll walten, Schwer Errungenes zu erhalten! Zum Schluß richtete der Erste Vorsteher des Börsenvcreins. Herr Max Röder, noch folgende Worte an die Versammlung: Hochverehrte Damen und Herren! So, wie wir seitens des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler bei der Weihe der Bildnisse verdienstvoller Persönlichkeiten aus der Geschichte des Buchhandels gedacht, wie wir durch die Ernennung von zwei Ehrenmitgliedern die Lebenden geehrt haben, so wollen wir an einem Festtage wie dem heutigen nicht vergessen, auch der treuen Mitarbeit der Angestelltenschaft im Buchhandel zu gedenken. Bon jeher war es im Börscnverein Sitte, seine Feste mit den Angestellten zu feiern. Zur bleibenden Erinnerung für sic, und zum Ausdruck unseres Dankes sür ihren Anteil an unserer Be rufstätigkeit haben wir beschlossen, ein tragbares Ehren zeichen für treue Mitarbeit zu stiften, das der Börsenvercln an diejenige» Angestellten, Gehilfen und Markthelfcr verleiht, die 25 oder 40 Jahre bei einer Mitgliedsfirma tätig gewesen sind. Es wird an blau-silbernem Bande in Bronze für 25jährige und in Silber für 40jährige Tätigkeit verliehen. Die genauen Bestim mungen über die Verleihung usw. werden wir in den nächsten Tagen ini Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel veröffent lichen fsiche die heutige Nr. auf S. 8319), und wir bitten die Mitglieder, die entsprechenden Anträge bei der Geschäftsstelle cinzureichcn. Für die Angestellten des Börsenvereins haben wir in An erkennung ihrer treuen Mitarbeit eine Sterbekasse eingerichtet, die in der Hauptsache aus Mitteln des Vereins finanziert wer den wird. (Beifall.) Meine Damen und Herren! Wenn das Fest verrauscht ist und der Werktag mit seinen Sorgen und Mühen uns wieder ge fangen nimmt, wird es daraus ankommen, das Werk der Väter fortzusctzen und Stein an Stein zu sügen zu neuem Ausbau. Die in dem Börscnverein zusammengeschlossencn deutschen Buchhänd ler niögen dabei, getreu der Überlieferung, zusammcnstchcn, einer für alle, alle für einen! (Bravo!) Dann wird der deutsche Buchhandel, des bin ich gewiß, stets ein gesunder, star ker und edle Früchte tragender Zweig an dem Baume der deut schen Gewcrbetätigkeit sein; der Börsenverein der Deutschen Buchhändler wird aber immer jugendkräftig, immer ausgabcn- reich durch die Jahrhunderte hindurch bestehen. (Stürmischer Beifall.) Ich schließe die Versammlung. Wieder ertönte feierlicher Gesang des Thomanerchors: »Be herzigung« für gemischten Chor von Johannes Brahms. Mit diesen schönen Goetheschen Worten sei auch der Bericht über die eindrucksvolle Feier geschlossen: Feiger Gedanken bängliches Schwanken, Weibisches Zagen, ängstliches Klagen Wendet kein Elend, macht dich nicht frei. Allen Gewalten zum Trotz dich erhalten, Nimmer dich beugen, krästig sich zeigen Rufet die Arme der Götter herbei! Das Festmahl. Ein so glänzendes Kantatemahl, wie es zur Jahrhundert feier des Börsenvereins Montag, den 11. Mai, abends 6 Uhr, im Deutschen Buchhändlerhaus stattfand, hatte der Börscnverein bisher noch nicht erlebt. Fast 1000 Teilnehmer hatten sich in den drei Sälen des Deutschen Buchhändlcrhauscs versammelt. Da runter waren etwa 150 vom Börsenverein geladene Ehrengäste. Man war einer Idee des Vorsitzenden des Festausschusses, Herrn Johannes Friedrich Dürr, gefolgt und hatte schon längere Zeit vor dem Fest die Möglichkeit geschaffen, dem Haupt festsaal dadurch eine bedeutend größere Ausdehnung zu geben, daß man die Wände zwischen dem Hauptsaal und den zwei Neben- sälen entfernt und sic durch Schiebetüren ersetzt hatte. Bei be sonderen Gelegenheiten werden die Türen zurückgcschoben und da durch ein einziger großer Raum geschaffen. Die Gäste, die wegen des zu großen Andrangs in den Nebensälcn Platz nehmen mußten, waren jo doch immerhin mit dem Hauptsaal eng verbunden. Mit ten durch den Saal von Ost nach West zog sich eine lange große Ehrentafel, an der die Mehrzahl der Ehrengäste Platz genommen hatte. Senkrecht zu dieser schlossen sich rechts und links 21 Tafeln an, und in den zwei Nebensälen waren ebenfalls noch je 4 Tafeln aufgestellt, also im ganzen waren es 30 Tafeln, über die Anordnung der Tafeln orientierte eine Tafelordnung, die jedem der Fcstgcnossen in der Garderobe ausgehändigt wurde. Das Büchlein war sehr praktisch angelegt, es ermöglichte jedem Teilnehmer, seinen Platz ohne viel Fragen selbst zu finden. Es wies zunächst einen allgemeinen Situationsplan mit allen Tafeln in den drei Sälen auf, dann folgten Pläne der einzelnen Tafeln, die alle daran Sitzenden mit Nummern und Namen aufführten. Vorauf war das alphabetische Teilnehmer-Verzeichnis abgedruckt, aus dem jeder sofort seine Tafel und seinen Platz ersehen konnte. Der Festausschuß hatte mit dieser Tafclordnung wirklich ein Meisterstück eines praktischen Oricnticrungsmittels geschaffen, wo für er das größte Lob verdient — und doch sollen einzelne sich nicht allein zurechtgesundcn haben. Es mag übrigens keine leichte Ausgabe für den Festausschuß gewesen sein, die vielen Teil nehmer angemessen an den 30 Tafeln der 3 Säle unterzubringen. Auf jedem Stuhl fanden die Festtcilnehmer einen großen Pappkarton, die Festgaben-Kassette, vor; sie war schon zu drei Vierteln mit Festgaben gefüllt und sehr schwer. Schon vor dem Fest hatte man sich viel von dem großen Reichtum der zur Verteilung kommenden wertvollen Festgaben erzählt und gemeint, es müsse gleich dazu ein Mödlerscher Rcisekosfer gestiftet werden. Aber die geschmackvolle Kassette aus starker Pappe erfüllte auch ihren Zweck. Das praktische Geschenk stammte vom Verein 1l07>
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