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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1925
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 117. 20. Mai 1925. Solchem Druck konnten sich weder die Regierungen noch die projitgierigcn Nachdrucker entziehen. Der Kamps gegen Schmutz und Schund gewann ein ganz anderes Gesicht, als der Börsen- vcrcin ihn auf sein Panier schrieb und Perthes, wohl haupt sächlich in der Absicht einer symbolischen Handlung, 1827 sein berühmt gewordenes Autodafe von Althings nachgelassenen Schriften bei der Hauptversammlung durchgcsctzt hatte. Wie nach außen, so wirkte sich der Zusammenschluß in der Regelung der internen Verhältnisse segensreich aus. Niemals konnte es sich für den Börsenverein und seine Leitung darum handeln, die Geschäftsgebarung der einzelnen Mitglicdsfirmen beeinflus sen zu wollen. Höchstens konnte er dort eingrciscn, wo Maß nahmen zutage traten, die mit der Standeschre und mit all gemein gültigen kaufmännischen Anschauungen im Widerspruch standen. Nur eine freie Verfassung konnte dem Verein from men, wie es im Statut vom Jahre 1825 lautet. Wohl aber war eine Gesetzgebung am Platze, die das buchhändlerische Ge wohnheitsrecht zusammenfaßte und die vor allen Dingen den Schutz und die Jnnchaltung des Ladenpreises regelte. Kröncr, der geniale Reformator, war, selbst Verleger, davon überzeugt, daß der Verleger, der den Ladenpreis der Buchhandclswarc fcstsetzk und seine Jnnehaltung vom Sortimenter fordert, selbst zu seiner Ausrcchterhaltung verpflichtet ist. Das Werk Kröners ging in der Hauptsache darum, diesem Kardinalgrundsatz zum Siege zu verhelfen und Verlag wie Sortiment vor der Schleu dere! zu schützen, dadurch aber die Verbreitung des Buches in denkbar vollkommenem Maße zu fördern. Alles, was auch in neuerer und neuester Zeit vom Börsen- oerein geschaffen worden ist, galt dieser Gemeinschaftsarbeit zwischen allen Zweigen eines Berufes. Der Verein hat sich so, wenn auch in allmählich sich ausbreitender Form, immer in der Richtung bewegt, die ihm seine Gründer gegeben haben, ein Beweis für den genialen Blick dieser Männer, deren wir heute in Dankbarkeit gedenken. Wir empfinden es als gütige Fügung des Schicksals, daß sich auch nach ihnen immer wieder ideal gesinnte Persönlichkeiten mit weitem Blick gefunden haben, die bereit waren, selbstlos sich für die Interessen der Gesamt heit einzusctzen und dem Verein und damit dem Stande ihre Dienste zu widmen. Ihre Bildnisse grüßen uns von den Wän den. Wir huldigen ihren Manen und geloben in dieser feier lichen Stunde, das uns hinterlassene Erbe wohl zu pflegen, um es reinen Herzens weitcrzugeben an die, die nach uns kommen. Tradition darf mit Stolz erfüllen; sic verpflichtet aber auch. Nichts ist beständig; den Wandlungen und Aufgaben, die der Börsenverein im ersten Jahrhundert seines Bestehens er fahren hat, werden neue folgen. Wir wollen an sie heran- trcten nicht mit der Absicht revolutionären Niedcrrcißcns, son dern mit dem Bestreben nach gesunder Evolution, die das Althergebrachte, soweit es gut und tauglich geblieben ist, pietät voll bewahrt, dem Neuen aber, das Fortschritt verheißt, sieg reich den Weg ebnet. Immer sollen und müssen wir uns beseelen lassen vom opferbereiten Idealismus für den Stand und die Gesamtheit. Immer wollen wir zum Ganzen streben und uns dienend an das Ganze anschließcn. Das bedeutet nicht Selbstaufopferung; im Gegenteil soll die Ausbildung der Geschäststüchtigkeit im besten Sinne des Wortes eine der Hauptaufgaben der nächsten Zukunft sein. Die Ware, und so auch das Buch, mutz ihren Mann nähren. Wir wollen aber nicht im kleinen Krämergeist versinken, son dern, sei der Wirkungskreis des einzelnen auch noch so klein, bestrebt sein, als königliche Kaufleute und Buchhändler zu wirken. Wir leben in einer wirtschaftlich schweren und bedrückten Zeit. Die Wolken, die sich über Deutschlands Volkswirtschaft, ja man kann Wohl sagen, über der gesamten Weltwirtschaft zu- sammcngezogcn haben, sind noch nicht wieder zerstreut und werden so bald nicht weichen. Es gilt zu kämpfen für jeden einzelnen von uns; ein jeder wird zur gewohnten Arbeitslast des Tages noch ein reichlich Teil hinnehmen müssen. Möge darüber der Blick für das Ganze nicht verloren gehen. Seien wir stets dessen eingedenk, daß genossenschaftliche Gesin nung in der edelsten Bedeutung des Wortes, die das Ganze fördert, mag sie auch manchmal wirtschaftliche Opfer des ein zelnen bedingen, doch dem einzelnen und seinem Geschäft wieder zugute kommt. In allen Zweigen der deutschen Gewcrbestände regt sich der starke Trieb zu korporativem Zusammengehen; möge der Buchhandel mit an der Spitze dieser Bestrebungen marschieren, um seine Zweige wirtschaftlich, gesund und lei stungsfähig zu erhalten. Damit wird er zugleich dem kostbare» Gute dienen, das in seine Hand gelegt ist, der Verbreitung des Guten und Schönen in der Menschheit, der Förderung von Kunst und Wissenschaft. In diesem Sinne mögen uns stets die Worte voranleuchten, die zum ersten Male erklangen, als dieser Saal geweiht wurde: , Jeder beuge sich dem Wort und leiste Huld'gung ihm, das uns zusammenhält: »Wer dem Buche dient, der dient dem Geiste, Wer dem Geiste dient, der dient der Welt.» (Lebhafter, anhaltender Beifall.) Es begann nun die große Reihe der Ansprachen der Ver treter der Behörden und Körperschaften, die ihre Glückwünsche den, Börsenverein in feierlicher, offizieller Form darbringen woll ten. Es sprachen nacheinander: Herr Staatssekretär Schulz vom Reichsminiftcrium des Innern, Berlin. Herr Staatsminister Herma»» Müller als Vertreter der Sächsi schen Staatsrcgierung, Dresden. Herr Staatsmintstcr Professor v. vr. Becker als Vertreter der Preu ßischen Staatsregierung. Berlin. Herr Hofrat Pros. vr. S. Frankfurter, Direktor a. D. der Uni versitätsbibliothek in Bien. Herr Oberbürgermeister Oberstistizrat vr. Nothe für die Stadt Leipzig. Herr Geh. Kommerzienrat Richard Schmidt. Präsident der Han delskammer z» Leipzig und Vorsitzender des Senats der Han delshochschule z» Leipzig. S. Magnisizenz der Rektor der Universität Leipzig, Herr Geh. Kirchen rat Professor v. Nendtorss- Leipzig. S. Exzellenz Herr Staatsminister vr. Friedrich Schmitt-Ott, Vorsitzender der Notgcmeinschast der deutschen Wissenschaft, Berlin. Herr Professor vr. Scheel-Kiel, Vorsitzender des Verbandes deut scher Hochschulen. Herr Professor Walther Ttcman », Direktor der Staat!. Akade mie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. Herr Geh. Reg.-Rat vr. E. Kuhnert, Direktor der Preußischen Staatsbibliothek. Berlin. Herr Geh. Rat Professor vr. H. Schnorr von Carolsfeld. Generaldirektor der Bayr. Staatsbibliothek. München. Herr vr. uhlendahl, Direktor der Deutschen Bücherei, zugleich für den Verein Deutscher Bibliothekare, Leipzig. Herr Professor vr. Bollert, Direktor der Sächsischen Lanbesbiblio- thek, Dresden. Herr Geh. Hofrat vr. KarlSiegismund- Berlin, für die Ehren mitglieder des Börsenvereins. Herr Fritz Wahle-Magdeburg, Vorsitzender des Verbandes der Kreis- und OrtSverclne im deutschen Buchhandel. Herr Generaldirektor vr. Ktlpper - Stuttgart. Erster Vorsteher des Deutschen Verleger-Vereins. Herr Paul N i t s ch m a n n - Berlin, Erster Vorsteher der Deutschen Buchhändlergilde. Herr Robert L i c n a u - Berlin, Vorsitzender des Verbandes der Dcntschen Musikalienhändler. Herr EarlLinnemann- Leipzig, stcllvertr. Vorsitzender des Deut schen Musikalien-Vcrleger-Vereins. Herr Ernst Schnitze- Berlin, Vorsitzender der Vereinigung der Kunstverleger. Herr Arndt Beyer-Leipzig, Erster Vorsitzender des Vereins Deutscher Zeitschristen-Vcrlegcr. Herr Adolf Opetz - Leipzig, Zweiter Vorsitzender des Vereins Leip ziger Kommissionäre. Herr Geheimer Hofrat vr. Ludwig Volkmann, Erster Vorsteher des Deutschen Buchgewerbevereins zu Leipzig. Herr vr. Joses P e t c r s IN a n n - Leipzig, Erster Vorsitzender des Deutschen Buchdrmkcr-Vercins. Herr vr. Rudolf Maul- Leipzig. Vorsitzender des Verbandes der Deutschen Buchbindcrelbesitzer zu Leipzig. Herr O t t o B e y e r, i. Fa. Verlag Otto Beyer, Leipzig.
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