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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.05.1925
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- 1925-05-20
- Erscheinungsdatum
- 20.05.1925
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- Deutsch
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diese Personen. So sind denn auch die früheren Oberbürger meister dieser Stadt, die Herren vr. Georg! und vr. Dittrich, unsere Ehrenmitglieder geworden, und wir haben die außer ordentlich große Freude gehabt, daß die Herren nach Be endigung ihrer Amtszeit allezeit treue Freunde und Berater der Buchhändler und des Börsenvereins geblieben sind. Sie, Herr Oberbürgermeister vr. Rothe, verwalten nun seit einer langen Reihe von Jahren die Schicksale dieser Stadt, Sic halten die Zügel dieses großen und für Deutschlands Wirt schaft so ungemein wichtigen Gemeinwesens in starker Hand, und wir haben die Empfindung, als ob auch Sic dem Buch handel und seiner Organisation, dem Börsenverein, insbesondere aber auch unseren Lieblingskinde, der Deutschen Bücherei, wohl wollend, verständnisvoll, vielleicht ist es nicht unbescheiden, wenn ich sage: freundschaftlich, gegenüberstehcn. Hierfür Ihnen an dem heutigen Jubeltage des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler den herzlichsten Dank des Vereins zum Ausdruck zu bringen, ist uns eine tief empfundene Pflicht, und ich habe deshalb die hohe Ehre, namens des Vorstandes und auf ein stimmigen Beschluß der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler Sie heute zu bitten, die Ehrenmit gliedschaft des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig und, zu deren Bekräftigung, diese Urkunde freundlichst entgegennehmen zu wollen. (Brausender, lang anhaltender Beifall.) Herr Oberbürgermeister Oberjustizrat vr. Rothe dankte für diese Ernennung mit folgenden Worten: Meine hochverehrten Herren vom Vorstande des Börsen vereins! Meine hochgeehrten Herren! Ich bin außerordentlich beglückt und überrascht, daß der Vorstand des Börsenvereins und die Mitgliederversammlung mir diese hohe Ehre zuteil werden lassen. Ich weiß, daß sie nicht meiner Person, sondern der Stadt Leipzig selbst gilt. Ich weiß aber auch, daß diese Ehre außerordentlich selten verliehen wird, und daß sie des halb den wenigen, denen sie verliehen wird, eine besondere Ehre und Zierde ist. Ich freue mich, daß, nachdem meine Amts vorgänger, die Herren vr. Georg! und vr. Dittrich, dieser hohen Ehre gewürdigt worden sind, nun auch mich diese Ehrung trifft. Ich iveiß aber ferner auch, daß diese beiden Männer sich die Ehrung schon verdient hatten, als sie sie bekamen; ich soll sie mir erst verdienen. Und ich will sie mir verdienen! (Starker, lange anhaltender Beifall.) Wieder ergriff der Erste Schriftführer des Börsenvereins, Herr Paul Nitschmann, das Wort, um von einer weiteren Verleihung der Ehrenmitgliedschaft Mitteilung zu machen. Meine Damen und Herren! Hochansehnliche Festversamm- lung! Bei den Vorberatungen und den Vorbereitungen zur Hundertjahrfeier des Börsenvereins wurde im Vorstande auch der Frage Raum gegeben, ob es angemessen sei, bei einer der artigen Familienfeier, wie wir sie heute begehen, Mitgliedern dieser großen Familie eine sichtbare Ehrung zuteil werden zu lassen. Der Vorstand war der Ansicht, daß sich im deutschen Buchhandel wohl eine große Zahl von Persönlichkeiten befindet, die sich derartige Verdienste um den Börsenverein und um die Organisation erworben haben, daß sie jeder Ehrung und jedes Lobes wert seien. Gerade deshalb aber empfand der Vorstand des Börsenvereins die außerordentliche Schwierigkeit, die kaum überwindbar erschien, Anfang und Ende der Kette der zu ehren den Persönlichkeiten reibungslos festzustellen. Der Vorstand hat ferner der Erwägung Raum gegeben, daß durch eine Ver leihung der Ehrenmitgliedschaft an viele Persönlichkeiten mit Naturnotwendigkeit das Gefühl der Ehrung bei den einzelnen Persönlichkeiten vermindert und geschmälert werden würde. Der Vorstand hat deshalb, so leid es ihm getan hat, von seinem Vorhaben Abstand nehmen müssen. Nur bei einer Persönlich keit haben wir geglaubt, eine Ausnahme machen zu sollen, und zwar in der sicheren und festen Erwartung, daß durch die Ehrung dieser Persönlichkeit alle übrigen um den deutschen Buch handel und um den Börsenverein hochverdienten und jeder Ehrung werten Männer neidlos auch sich selbst als geehrt mi schen würden. Unter dieser Voraussetzung und in dieser Erwar tung haben wir Herrn Robert Voigtländer hier in Leipzig die Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins verliehen. (Bravo!) Was Herr Robert Voigtländer für den deutschen Buchhandel und seine Organisation getan hat, hier im einzelnen zu schil dern, fehlt Raum und Zeit. Wir wissen alle, daß Herr Robert Voigtländer seit Jahrzehnten aus dem Gebiete des Urheberrechts und des Verlagsrechts, und nicht zuletzt auch noch auf dem Gebiete des Verkehrswesens im Buchhandel Unendliches getan, daß er seine starke Arbeitskraft, seine große Liebe für den Beruf, seine hohe Intelligenz in den Dienst des Buchhandels und des Börsenvereins gestellt hat. Wir wissen des ferneren, daß cs spröde Materien sind, denen er sich gewidmet hat, Materien, bei deren Bearbeitung und Meisterung nicht leichthin Lob und Ruhm zu gewinnen sind. Wir wissen auch, daß es sich um die Ernte von Früchten auf Gebieten handelt, zu deren Bearbeitung und Beackerung schwere, anstrengende und wenig lohnende Gärtncrarbeit erforderlich ist. Um so größer aber ist auch das Verdienst, das Herr Robert Voigtländer sich um den deutschen Buchhandel erworben hat, um so tiefer ist der Dank, den der deutsche Buchhandel ihm zollt. Wir haben deswegen alle Ver anlassung, zu sagen, daß der Börsenverein sich selbst und alle seine Mitglieder ehrt, wenn wir Herrn Robert Voigtländer gestern ge beten haben, die Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler entgegenzunehmen. Wir haben ihm gestern diese Ehrenmitgliedschaft verliehen und ihm die Urkunde darüber überreicht. Meine Damen und Herren, wir haben aber nicht nur dieser Überreichung der Ehrenmitgliedschastsurkunde beigewohnt, wir haben auch den Dank des Herrn Robert Boigt- länder gehört, den Dank eines einfachen, schlichten Mannes und doch eines ragenden Menschen; wer gesehen hat, wie er unter dem brausenden Jubel — ich möchte beinahe sagen: linkisch — die Arme bewegte, Iver das gesehen und seinen Worten gelauscht hat, der, meine Damen und Herren, hatte ein Erlebnis, und dieses Erlebnis wird er mit nach Hause tragen. — So, meine Damen und Herren, liegt mir nur noch ob, an diesem Tage zu wünschen, daß unser Freund Robert Voigtländer noch viele, viele Jahre sich der Ehrenmitgliedschaft des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig und der schön gezeichneten Urkunde erfreuen mag. (Lebhafter Beifall.) Von den Stiftungen des Börsenvereins aus Anlaß des IOOjährigen Jubiläums machte der Erste Schatzmeister des Börsen- vercins, Herr Hofrat Linnemann, mit folgender Rede Mit teilung: Es ist ein schöner alter Brauch, daß derjenige, der das Glück hat, ein Jubiläum zu begehen, und dem aus solchem Anlaß Ehrungen, Spenden und gute Wünsche dargebracht wer den, auch seinerseits versucht, um sich herum Freude zu bereiten. So hat auch der Vorstand des Börsenvereins eingehend er wogen, wie er wohl, und w e m er aus Anlaß seines Jubel- . festes Freude machen könne. Zuvor galt cs jedoch zu prüfen, womit anderen eine Freude gemacht werden könne. Und da lag der ganz materielle Gedanke an Geldspenden sehr nahe, haben doch die meisten Stiftungen in der Inflationszeit ihre Vermögen verloren, und nur ganz langsam kann da oder dort neu aufgebaut werden. Der Vorstand des Börsenvereins hat deshalb seine Mit glieder zur Zeichnung einer Jubiläums-Stiftung aufgefordcrt, deren Ergebnis an die dem Börsenverein nahestehenden Ver eine, soweit sie gemeinnützige Zwecke verfolgen, weitergespendet werden soll. Der Buchhandel hat nie versagt, wenn es sich um gemeinnützige oder wohltätige Zwecke handelte, und so können wir heute zu unserer Freude berichten, daß das Er gebnis der Sammlung mehr als 150 000 Mark erbracht hat, die aus Vereinsmitteln noch weiterhin bis auf insgesamt 175 000 Mark ergänzt wurden.
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