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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1925
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- 1925-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1925
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^ 144, 23, Juni 1925. Redaktioneller Teil. Redaktioneller Teil. (Nr. 8S.) Schweizerischer Buchhündlerverein. Die Generalversammlung vom 8. Juni 1925 hat für das Ge schäftsjahr 1925/26 den Vorstand wie folgt bestellt: Präsident: K. E. Lang, Bern; Vizepräsident: H. Lichtenhahn, Basel; Kassierer: R. S ch ü r ch, Zürich; Schriftführer: C. L a n g l o i s, Burgdorf; Beisitzer: O. Wicke, Luzern; Sekretär: vr. R. v. S t ü r l e r, Bern. Namens des Vorstandes des Schweizerischen Buchhändlcrocreins: Der Präsident: K. E. Lang. Der Sekretär: vr. R. v. S t ü r l e r. Die Kreditfrage im Buchhandel. Wie im Geschäftsleben überhaupt, so ist die Krcditfrage auch im Buchhandel eine Lebensfrage. Dies unter den gegenwärtigen gcldarmen Verhältnissen mehr als in der Vorkriegszeit, in der alle Voraussetzungen für die Kreditcrfordcrnisse vorhanden waren, die ein »leidender» Betrieb im Falle eines Kreditbcdürfnisscs zu erfüllen hatte. Der Kredit hatte damals die Bedeutung des Schmieröls, das die Betriebsmaschine benötigt, um in geordnetem Gange zu bleiben; in der heutigen Zeit aber, in der alle Betriebe mehr oder weniger noch an den Folgen der Jnflationskraukhcit leiden, hat der Kredit die Ausgabe einer heilenden Kurbchand- lung, um die im Bctricbskörpcr träge gewordenen Geldkräfte zu erneuern. Dieser Zustand gewinnt auch im Buchhandel, im Ver lag ebenso wie im Sortiment, an Bedeutung, je mehr sich die Anzeichen einer Absatzkrisis bemerkbar machen, deren Wurzeln in den Kreisen der Konsumenten, der Büchcrkäufer liegen. Von hier gehen die Krcditansprnche aus, ein gleiches wachsendes Kredit bedürfnis auch in den Zweigen des buchhändlerischen Geschästs- lebens, im Sortiment, im Zwischenbuchhandcl, im Verlag, ja selbst in dem zwangsläufigen Einzugsverfahren der »BAG» erzeugend. Inwieweit können nun diese von außen her auf den Buch handel zuströmcndcn Kroditansprüchc von diesem erfüllt werden, ohne dessen Wirtschaftlichkeit zu gefährden? Da sich die Ansprüche nach Kredit naturgemäß ans dem Gebiete der buchhändlcrischen Produktion, im Verlage, stauen, erscheint cs zweckmäßig, zunächst einen Blick auf die Kapitalverhältnisse zu werfen, die sich aus der Struktur der Bilanzen der buchgewerblichen Aktien gesellschaften ergeben, welche das »Börsenblatt» veröffentlicht hat. Bei den hier in Betracht kommenden sechs reinen Berlagshand- lungen (I) und 16 gemischten (Buchdruckcrci und Verlag) Unter nehmungen (l>) ergeben sich folgende Feststellungen der gewon nenen Durchschnittszahlen *: I: Aktienkapital 2,78 Millionen Mark : Reserven 8,3 Millionen Mark - 11,4??. II: Aktienkapital 11,38 Millionen Mark : Reserve» 8,8 Mil lionen Mark — 7,1??. I: Gesamtvcrpslichtungen 4,2 Millionen Mark : Reserven 8,3 Millionen Mark --- 7,8??. II: Gesamtverpslichtungen 1ö,26 Millionen Mark : Reserven 0,8 Millionen Mark — 8,3A. Hinsichtlich des Flüssigkeitsgrades der Unternehmungen er gibt sich folgendes Bild: I: Kurzfristige Verbindlichkeiten 1,12 Millionen Mart : flüs sige Mittel 0,27 Millionen Mark -- 24,2 ??. Il: Kurzfristige Verbindlichkeiten 3,1 Millionen Mark : flüs sige Mittel v,8 Millionen Mart - 27,8??. I: Gesamtvcrpslichtungen 4,2 Millionen Mark : flüssige Mit tel 8,27 Millionen Mark -- 8,4??. Il: Gcsaintvcrpslichlnngcn 18,28 Millionen Mark : flüssige Mit tel 8,8 Millionen Mark — 8,8??. 2) Die Zahlen sind auch ln einem Artikel »Der Vcrlegerkredit als Wcrbcgnclle» ln der Fachzeitschrift »Der Verlag» enthalten. Einen weiteren Blick in den Flüssigkeitsgrad der statistisch erfaßten Unternehmungen zeigt ein Vergleich der kurzfristigen Außenstände mit dem Eigenkapital: I: Eigenkapital 3,87 Millionen Mark : Außenstände 1,1 Mil lionen Mark — 38,8^. II: Eigenkapital 12,17 Millionen Mark : Außenstände 3,82 Mil lionen Mark - 28,gA. I: Eigenkapital : kurzfristige Außenstände (minus kurzfristige Verpflichtungen) 8,87 Millionen Mark -- 2,3??. Il: Eigenkapital : kurzfristige Außenstände (minus kurzfristige Verpflichtungen) 8,88 Millionen Mark — 7,17??. Darnach hatten die reinen Verlagshandlungen (I) absolut mehr als den dritten Teil und relativ über die selbst in Anspruch genommenen kurzfristigen Kredite hinaus 2,3?? der eigenen Mittel, die gemischten Unternehmungen (ll) absolut mehr als den vierten Teil und relativ 7,17^ der eigenen Mittel verborgt. Vergleiche über die Gewinnvcrhältnisse lassen sich nur in beschränktem Umfange aufstellen, da nur zwölf der statistisch er faßten Betriebe ihre Gewinn- und Vcrlustrechnung veröffentlicht haben. Bei diesen ergab sich ein durchschnittlicher Bclriebsgcwlnn von 8,7 Millionen Mark oder 42,des wer benden Kapitals. Reingewinn von 2,2 Millionen Mark oder 18,7?? des werben den Kapitals. Andererseits betrugen die: Generalunkostcn ln Höhe von 4,2 Millionen Mark — 48,3?? des Bruttogewinns, Abschreibungen in Höhe von 8,8 Millionen Mark — 18,8?? des Bruttogewinns. Kehren wir nach diesen Zahlenvergleichen zur Kreditsrage selbst zurück, so finden wir das eingangs erwähnte kreditgebende Verhältnis der Verlagsbuchhandlungen zum Büchermärkte be stätigt: der produzierende Verleger finanziert den Büchermarkt, und es ist mit aller Wahrscheinlichkeit anzunchmen, daß der llm- fang'dicscr Finanzierungsaufgabe durch die Entwicklung der Ver hältnisse sich zwangsweise inzwischen noch wesentlich erweitert hat. Demgegenüber ist dieses kreditgebende Verhältnis bei den indu striellen Produklionsuntcrnchmungen nicht in gleicher Werse vor handen: von den für Vergleichs-Zwecke vorliegenden Bilanzen weist die einer Maschinenfabrik ein Verhältnis der Debitoren zu den Kreditoren von 38 :66, die einer Tcxtilwarcnsabrik ein solches von 31 :38 und die eines Unternehmens der Nahrungsmittel- branchc ein solches von 29 :37 auf. Wenn aber schon bei den wenigen hier in Betracht kommenden verlegerischcn Unterneh mungen eine so beträchtliche Summe ihres eigenen Kapitals dem Zwecke der Finanzierung des Büchermarktes dient, wieviel stärker sind die Kapitalkräftc, die die Gesamtheit der kreditierenden Verleger dem Büchermärkte zuführt — eine Aufgabe, welche zwar durch das kreditgebende Zwischenglied, den Kommissionär, erleich tert, aber nicht abgenommen wird. Zweifellos liegt hier die stärkste Krcditquelle im Buch handel, die erst den Sortimenterkredit an das Publikum in dem Umfange ermöglicht, wie er von letzterem über das dort verfüg bare Maß an Kreditmitteln hinaus in Anspruch genommen wird. Denn die Krcditquellcn, die in der Vorkriegszeit bei Banken und anderen Kreditinstituten vorhanden waren, sind versiegt oder fließen doch nur so spärlich, daß sie zur Speisung der Unter nehmertätigkeit im Buchhandel nur in geringem Umfange in Be tracht kommen. Wer aber aus privaten oder anderen Kreditquellen zu schöpfen gezwungen ist, läuft infolge der sehr beträchtlichen von ihm zu zahlenden Zinssätze Gefahr, dadurch einen nicht unerheb lichen Teil seines Geschäflsgewinnes absorbiert zu sehen. Solche Kredite sind wenig geeignet, die Produktion des Verlegers oder den Vertrieb des Sortimenters zu befruchten: sie wirken produk- lionsvcrtenernd und infolgedessen absatzhcmmend. I3SS'
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