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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1925
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- 1925-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1925
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144. 23. Juni 1925. Redaktioneller Teil. äußere Begrenzung eines literarhistorischen Stoffes ergeben können, für möglich hält. Ein unmittelbarer Wert der Darstellung Nadlers liegt darin, daß sie konsequent ihren Leitgedanken durchführt und des halb eine Geschlossenheit erreicht, die es dem Leser gestattet, abweichende Meinungen nicht lediglich an Einzelheiten zu prüfen, sondern auch au den Gesamtergebnissen, die der Verfasser zi-cht. Mittelbar wird sie aber noch dadurch wichtig, daß sic Fragestellungen zusammcnfaßt. deren Beantwortung sich so oder so nicht umgehen läßt. Das deutsche Volk ist nach seiner Zusammensetzung keine einheitliche Nasse, die meisten mo dernen Völker sind das nicht. Indessen ist infolge seiner politischen Schicksale dem deutschen Volke für sein Schrifttum auch die Bildung einer einheitlichen nationalen Tradition nicht zugute gekommen, und so tritt neben dem individuellen Element das partikulare in der deutschen Literatur sehr viel schärfer hervor als in anderen Literaturen. Wäh rend etwa in den letztvcrflosscnen Jahrhunderten die französische Lite ratur sich immer in ihren Pariser Gipfelung-en ausgleicht, sodas; zium Mittelpunkt des Nationalen alles Provinziale htnstrebt, ermangelte und ermangelt noch die deutsche dieser starken, wenn auch meist äußeren Bindungen, sie orientierte sich immer viel mehr nach abstrakten Be griffen. nach bestimmten Idealen, als auch noch nach nationalen Ideen. Das deutsche National-Theater z. B. hat immer nur auf dem Papier- gestanden. und wenn man etwa an das Beispiel der alten Weimarer Bühne denkt, so erinnert man sich auch, daß ihre beiden Großen, Goethe und Schiller, in Rede und Schrift die heimischen Mundarten nicht ver- leugneten. Ein allgemeiner, gewissermaßen amtlicher Geschmack, der regiert hätte und den es durch Opposition immer von neuem zu über winden galt, fehlte. Die geistigen Kämpfe wurden dafür in höheren Gebieten ausgesuchten, aber auf die Volksgemeinschaft wirkten sie desto langsamer wieder zurück. Wo sich eine weiterrcichcnde Geschmacks herrschast ausbildete, ging sic von literarischen lokalen Organisationen aus, deren Örtlichkeiten rasch wechselten. Der Vorort der deutschen Bildung, des deutschen Geschmacks ist immer auf der Wanderschaft ge wesen wie die alten deutschen Kaiser, hat niemals eine Alleinherrschaft behaupten können. Auch in Weimar wohnte nicht mit. sondern neben Goethe Herder, und als das Ncsidieren in Jena den Romantikern nicht mehr bchagte. suchten sic sich für ihre Hauptmeinungen eine andere Hauptstadt. Bei diesem raschen Wechsel der Bedeutung einzelner Ört lichkeiten in den deutschen literarischen Regionen ist es wichtig, von den Persönlichkeiten des deutschen Schrifttums, die das Lebe» dahin und dorthin verschlug, zu wissen, woher sie des Weges gekommen sind. Darüber unterrichtet die von Nadler gewühlte Darstellungsform, indem sie das Biographische in die Familiengeschichte und Stammeskun-öe hinein vertieft, so daß sie allein schon dieser ihrer Gliederung wegen ein unentbehrliches Handbuch auch dann bleibt, wenn man allen ihren Folgerungen sich nicht anschließeu möchte. Seit Sauers Ncktoratsrede Uber Literaturgeschichte und Volkskunde (1907) ist die Berücksichtigung von Familie und Heimat in der deutschen Literaturgeschichte wieder zu einer besseren Geltung gekommen, und Nadlers Werk ist der beste wis senschaftliche Repräsentant der in dieserNede erhobenen Forderungen. Es nimmt positiv zu den Fragen Stellung, die hier aufgeworfen werden, die zu lösen oder zu verwerfen sind. Darin liegt sein großes Verdienst. Es ist freilich nicht ohne Berechtigung, wenn man vor einer Über schätzung des Biographischen (wie des Bibliographischen) in der Lite- rarhistorie warnt. Immerhin ist eine Literaturgeschichte, die mit Buch- und Lebensgeschichte nichts zu tun haben will, keine Literaturgeschichte mehr, weil sie das alles als bekannt vorauszusctzcn wünscht, worüber sich ihr Leser doch irgendwie unterrichten muß. Und das ist durchaus nicht immer einfach. Man denke daran, welche Mühe es etwa kostet, sich hinreichend die gesellschaftlichen und verwandtschaftlichen Beziehun gen der verschiedenen Angehörigen einer Familie zu vergegenwärtigen, die in der Klassiker- und Nomantikerzeit namhaft gewesen sind. Oder daran, daß es nicht gleichgültig ist. welche lokalen und personalen Be sonderheiten für die Entstehung eines Werkes bestimmend wurden. Der gleichen Fragen sind jeweilig nur Hilfsfragen, ihre mögliche Verein heitlichung unter einem höheren Gesichtspunkte zeigt das Nadlersche Werk, indem es an den biographischen Daten auch ihre soziologische Be deutung erkennbar macht. G. A. E. B o g e n g. Fiir die buchhandlerische Fachbibliothek. Alle für diese Rubrik bestimmten Einsendungen sind an die Redaktion des Börsenblattes. Leipzig. Buchhändlerhaus. Gerichtsweg 26, zu richten Vorhergehende Liste 1925, Nr. 138. Bücher. Broschüren usw. Handel. Ilr. 24 v. 12. duni 1925.. Wien. ^us dem Inhalt: dir. 11. Zürich: ^rt. Institut Orell Lüssll. logie, Düdagogik. klonatlicher ^nreiger aller Neuerscheinungen B e per - Blätte r. Monatliche vertrauliche Mitteilungen für unsere Geschäftsfreunde. Leipzig: Verlag Otto Beyer. 4 S. 4". Blätter für Bücherfreunde. Literarische Neuigkeiten. 25. Ig., Heft 2/3: Automobil- u. Neisehest. Leipzig: Koehler L Volck- mar A.-G. L Eo. Aus dem Inhalt: Wolsgaug Vogel: Automobil- reifen. — Carl Benz: Aus der Kinderstube des Automobils. Die erste Uberlandfahrt eines deutschen Wagens. — Wie man Motor radfahrer wird. — Kurt Faber: Irrfahrten und Abenteuer eines Weltwanderers. — Max von Boehn: Italien. vis Duekdrueker-Woehe. 23. dakrg., Ilr. 24 vom 17. duni halt: L. D.: Wirtschaft und Wirtschaftlichkeit. (Schluss.) Der B iicherfreu u d. Blätter für die Freunde von Neclams Uni- versalbibliothck. 12. Jahrg., Heft 7. Leipzig: Philipp Ncclam juu. Aus dem Inhalt: Wilhelm Greiner: Neu-Ausgabcn in Neclams Helios-Klassikern. Der Blaue Bücherkuricr für den Sortimentsbuchhandel, früher Novltätenanzciger. Nr. 568. Wien. Aus dem Inhalt: Dr. H. N. Fleischmann: Buchhündlerfahrt nach Polen. — Die Handels kammer für die Beibehaltung der Konzessionspslicht im Buch handel. — Sanierung und Bibliotheken. vis neue Düekerscliau. 3. Lolge, 4. Schritt. Lerlin: Verlag Die Bücherwelt. Zeitschrift des Borromäusvereins. 22. Jahrg., 6. Heft. Köln: I. P. Bachem. Aus dem Inhalt: Georg Schäfer: Albrccht Schacffer. — Paul Adams: Bemerkungen aus Anlaß von F. A. Rixius: Die Befreiung des Hybrimcthcus. — H. Malten: Die Frcudsche Psychoanalyse. — Hausbüchereien und Borromäusverein. — Für unsere Volksbüchereien. — Besprechun gen. Der Bücherwurm. Eine Monatsschrift für Bücherfreunde. 1V. Jahrg., Heft 9. Sonderheft: Der Rhein. Dachau: Einhorn-Ver lag. Aus dem Inhalt: Paul Weutzcke: Das rheinische Geistes leben und das Reich. — Wilhelm Schäfer: Der Rhein. — Ernst Gosebruch: Moderne rheinische Kunst. — Bruno Goetz: Thomas Manns »Zauberberg«. Zum 50. Geburtstag Thomas Manns, * 6. Juni 1875. Der Buch- und Z e i t s ch r i s t e n h a n d e l. 46. Jahrg., Nr. 24 v. 14. Juni 1925. Berlin. Aus dem Inhalt: Zur Dresdner Tagung des Central-Vcreins. — Ernst Drahn: Zur Geschichte der deutschen Zeitschriften. VII. — Bcrthold Kaufmann: Der Sturm auf den Verlag. — Dr. P. Märtel!: Zur Geschichte des Papiers. Allgemeine Buchhändler-Zeitung. 27. Jahrg., Nr. 14/15 vom 11. Juni 1925. Berlin. Aus dem Inhalt: Dr. für. et rer. pol. Brönner: Steuerrundschau. 6 u 11 6 t i n de 1a klaisoii du 1! vre k r a n e a i s. 6e annee, mungen der grossen Ausstellung Düsseldorf 1926 kür Oe- ^usgade. 16 8. u. 1 Dlan. 0 e b r a u e d s g r a p h i k. klonatssekrikt ?ur Förderung künstleri scher lieklame. llekt 8: klode und 'l'extil. IZerlin: vkönix Druck u. Verlag. ^4us dem Inhalt: Harald Schwere! tkeger-klodeneich- nungen. — Hans Kleber: Linst und jetLt im Schaufenster. — Ulbert Daur: Schweizer Dlakatsäulen. — Ir. Selialeher: Olossen um das DIagiat herum. 1310*
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