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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1925
- Strukturtyp
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- 1925-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1925
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- Deutsch
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8620 SSii.ub'.atl s. d. Dk!Lü vuchb-nb,!. Sprechlaol- l2l, 26. Mai 1925. Es lebe die Schulbiicherzeit! Von einem Sortimenter, der seinen Namen nicht nennen will, wird uns geschrieben: Drei Tage nach Schulanfang halte ich alljähr lich ein« Woche lang täglich 20—30mal eine Rede, Lies Jahr zum 35. Male. Zuhörer sind hoffnungsvolle Schulkinder, darunter schon solche, deren Ellern mich zum ersten Male als Rhetor bewuirdert haben — vor 36 Jahren. Die Rede lautet: »Mein Kind (Fräulein, junger Freund): Das Schulbuch Schulze Hl, Französisches Übungsbuch Aus gabe Abt. 3 b ist noch nicht da, denn erstens . . zweitens . . drittens ... — achtens . . .« Diese Dauerrede verkürzt sich unge wollt von Woche zu Woche derart, daß ich nach dem ersten Monat überhaupt nicht mehr rede; ich schüttle nur noch mit dem Kopfe. Böse Menschen haben kürzlich behauptet, ich schüttelte sogar dann, wenn es gar nicht nötig sei, — aber was wissen böse Menschen davon, wann und wobei man in diesen Zeitläuften mit dem Kopf zu schütteln hat. — Jedenfalls: meine jugendlichen Zuhörer fassen mein Schütteln richtig auf und ziehen zumeist betrübt von dannen. Aber es kommt der Tag! Er liegt — darin bin ich hellseherisch veranlagt — so zwischen Pfingsten und Weihnachten. Ta werde ich wieder eine Rede halten, und ganz kurz wird sie sein, sie wird lauten: »Sie sind da!« Und ich freue mich schon jetzt auf die leuchtenden Augen und den ausbrechcnden Jubel. Und jedes Kind bekommt seinen Schulze lll, Französisches Übungsbuch, Ausg. H Abt. 3d . . und nur die Hälfte bringt rhu am nächsten' Tage wieder; es sollte Abt. 3 c sein. . . . Die Monate — viele sind's ja nicht mehr - wandern dahin, und schon ist'ö da — Ostern 1926 — und mit ihm wieder die liebe Schul- büchcrzeit. Drei Tage nach Schulanfang werde ich — dann zum 36. Mal — wieder meine Dauerrede halten, in der ersten Woche wird sie lang sein . . . erstens, zweitens, — achtens . . ., dann kürzer und kürzer, bis das Kopfschütteln beginnt — und dann kommt der Tag und mit ihm neue Hoffnung auf . . . auf Ostern 1927. Es lebe die Schulbücherzeit! 3um Kapitel „Buchgemeinschaft". Das Sortiment ist Herrn vr. G. Kilpper für seinen Artikel »Theorie und Praxis« in Nr. 107 des Bbl. vom 8. Mai zu großem Danke verpflichtet. Es wird alle Kollegen interessieren, wenn ich in Ergänzung zu Herrn vr. Küppers Ausführungen bemerke, daß Herr vr. Hanns Martin Elster, der als Werber der Deutschen Buchgemeinschaft darauf ausgeht, angesehene Autoren für vorgeblich ideelle Zwecke zu gewinnen, gleichzeitig Schriftsteller, Inhaber eines Verlags (Hören-Verlag, Berlin W. 30, Neue Wiuterseldtstr. 29) und Herausgeber d e r Z e i t f ch r i f>t »D i e Horen« ist. Zum mindesten ist es recht eigenartig, daß ein Verleger, ohne für die Not, unter der heute Verlag und Sortiment gleichermaßen leiden, .Verständnis zu haben, für ein Unternehmen tätig ist, das darauf aus geht, den um seine Erhaltung schwer ringenden Buchhandel beiseite zu schieben und zurückzudrängen. Dieser eigentümliche Fall von man gelnder Einsicht und Dankbarkeit wird noch interessanter, wenn man weiß, daß Herr vr. Hanns Martin Elster seine Einkünfte als Schriftsteller und Verleger eben aus dem von ihm ge schädigten Buchhandel bezieht. Wir Kollegen vom Sortiment werden uns jedenfalls den Namen dieses Herrn Schriftstellers und Verlegers merken. Berlin, den 15. Mai 1925. S. GoIdberg, G o ethe -V uchha n dlung. Zum BAG-Berkehr. In letzter Zeit mehren sich die Fälle, in denen die Verleger Be träge durch die BAG erheben, ohne dies auf der Lieferungsfaktur zu vermerken. Es ist sogar vorgekommen, daß auf der Rechnung um Einsendung des Betrags ans Postscheckkonto ersucht wird und trotz dem der Betrag durch die BAG erhoben wurde. In allen diesen Fällen erfolgt von seiten des Sortiments natürlich doppelte Bezah lung. Wenn auch die Einrichtung der NAG ohne weiteres die Rück zahlung ermöglicht, so bedeuten diese Fälle doch eine große Er schwerung deS geschäftlichen Betriebs und erfordern vor allem die schärfste Kontrolle der betreffenden Abteilungen, denen die Zah lungen obliegen. Die BAG droht somit verkchrshindernd anstatt verkehrsfördernd zu werden und außerdem im Ansehen Schaden zu leiden. Wir möchten die Verleger hierdurch bitten, beim Einziehen der LKträge Lurch die B2lG die größte Gewissenhaftigkeit zu be obachten, um doppelte Zahlungen des Sortiments dadurch unmöglich zu machen. Berlin. G s e l l i u s B u ch h a n d l u ng. Wilhelm Moosdorf. Ein merkwürdiger Borwurf. Ich veranstaltete dieser Tag« in meinen Geschäftsräumen sowie in meiner Auslage eine Ausstellung von Literatur über »Okkul tismus« und die verwandten Gebiete, deren Leitgedanken ich in fol gender in den Bremer Tageszeitungen abgedruckten Vornotiz an deutete: »A u sst e l l u n g o k k u l t i st i s ch e r L ite r a t u r. Der un geheuren Überproduktion an okkultistischer Literatur gegenüber, die meist unwissenschaftlich, verschwommen und kritiklos nur dazu an getan >ist, die Gemüter zu verwirren, wird es mehr und mehr zur Notwendigkeit, auch «in größeres Publikum auf die wirklich ernst zu nehmende Literatur über dieses Thema aufmerksam zu mache». Die Buchhandlung Franz Leu wer, Obernstraße 11, zeigt in ihren Räumen sowie in ihrer Auslage eine sehr interessante und nahezu lückenlose Reihe größerer und kleinerer Schriften von an erkannten Persönlichkeiten über Okkultismus, Astrologie, Chiro mantie, Hypnose, Suggestion, Autosuggestion usw. Eine Auswahl aus der mystisch-philosophischen Literatur sowie fast alle wesent lichen Schriften über Psychoanalyse werden mit ausgelegt werden. Die Durchsicht ist unverbindlich.« Die Ausstellung umfaßte unter anderem folgend« allgemein an erkannte Veröffentlichungen: Schmitz, Geist der Astrologie (Georg Müller, München), Schrenck-Notzing, Ma-terialisationsphänomene (E. Reinhardt, Mün chen), Schrenck-Notzing, Experimente der Jernbervegung (Union. Stutt gart), Nichet, Grundriß der Parapsychologie (Union, Stuttgart), Geley, Vom Unbewußten zum Bewußten (Union, Stuttgart'), Kyber, Einführung in das Gesamtgebiet des Okkultismus (Union, Stuttgart), Bau'douin, Suggestion und Autosuggestion (SibyllewVerlag, Dresden), Baudouin, Die Macht in uns (Sibylllen-Verkag, Dresden), Oesterreich, Der Okkultismus im modernen Weltbild (Sibyllen- Verlag, Dresden), H ankam er, Jacob Böhme (Cohen, Bonns, Maeterlinck, Das große Rätsel (Eugen Diederichs, Jena), vr. Strauß, Was ist Astrologie? (Kampmann, Celle), Werke, Wesen u. Ethik der Astrologie (Wolkemvandercr-Verlag. Leipzig); ferner: die technischen und tabellarischen Bände des Theosophischen Ver- lagshanses und des Linser^Verlags, mittelalterlich-mystische Schriften aus dem DiedcrichSschen Ver lage (Eckehart, Tauler). sowie aus dem Insel-Verlage (Doml, psychoanalytisch« Werke des Deuiticke Verlags und des Internatio nalen Psychoanalytischen Verlags, Wien. Als Antwort aus den Kreisen des Publikums erhielt ich daraufhin kürzlich folgenden Brief von dem Letter einer hiesigen höheren Lehr anstalt: »Mit Erstaunen habe ich bemerkt, daß Sie eine Ausstellung astrologischer Literatur veranstalten. Nach meiner Auffassung ist nicht nur der Dichter, Künstler und Gelehrte der Träger einer Mis sion, sondern auch die Buchhandlung, wenn sie wertvolle dichterische, künstlerische und wissenschaftliche Werke zu verbreiten sucht. Ver treibt sie Schundliteratur, so wird sie ihrer Aufgabe nicht gerecht. Das letztere ist auch der Fall, wenn sie Bestrebungei: unterstützt, die zu dem geistigen Tiefstand des Mittelalters zurnck- führcn. Hochachtungsvoll Professor vr. N. N.« Ich bitte die Kiol'legcn, soweit sie Literatur über die in Frage stehenden Gebiete im Verlage haben, sich hierzu zu äußern, da ich de» Vorwurf der Verbreitung von Schundliteratur, der direkt oder in direkt ja auch sie betrifft, sehr nachdrücklich zurllckzuweisen gedenke. Bremen. Carl Emil Spiegel i. Fa. Franz Leuwer.
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