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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1925
- Strukturtyp
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- 1925-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1925
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- Deutsch
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Seltsame Lesezeichen. — Nachlässige Behandlung der Bücher kann man leider vielfach beobachten. Darüber klagen besonders die Biblio thekare der großen Bibliotheken. Die Unachtsamkeit der Leser aber zeigt sich in wunderlichster Weise in den seltsamsten Lesezeichen, die sie benutzen. Der Vorsteher einer großen englischen Bibliothek plaudert darüber aus seinen langjährigen Erfahrungen. Am häufigsten werden Briefe in den Büchern zurückgelassen, und nicht nur gleichgültige Zettel und Geschäftsschreiben, sondern auch Liebesbriefe und sehr intime Be kenntnisse. Das kann sehr unangenehme Folgen haben. So schrieb z. B. eine verheiratete Frau einen glühenden Liebesbrief an einen Freund und ließ ihn in einem Bibliotheksbuch liegen, das sie kurz darauf zurückgab. Der nächste Leser, der den Brief fand, schickte ihn anonym an den Gatten, und das Endergebnis der Nachlässigkeit war eine Scheidung. Ein andermal ließ ein Diplomat in einem Buch einen Zettel zurück, auf dem er den Entwurf zu einem Schreiben gemacht hatte, das wichtige Staatsgeheimnisse enthielt. Am nächsten Tag kam er verzweifelt in die Bibliothek und fand zu seiner großen Erleichte rung, daß der Zettel von einem der Bibliothekare gesunden worden war. Andere Lesezeichen sind Haarnadeln, seidene Strumpfbänder, Stücke Butterbrot, ja sogar Schecks und Banknoten, die manchmal beträchtliche Werte öarstelleu . . . Typar-Schreibsetzmaschine. — Von diesem neuen Typ einer Setz maschine, die eine Verbindung zwischen Schreib- und Setzmaschine dar- stcllt, sind schon mancherlei günstige Nachrichten in die Öffentlichkeit gedrungen, aber die Beurteilung über den praktischen Wert dieser Maschine war bisher noch sehr geteilt; im große» und ganzen steht die Fachwelt der Typar-Schreibsctzmaschiue noch sehr skeptisch gegenüber. Recht zuversichtlich über die zukünftigen Aussichten dieser Maschine äußert sich allerdings die Firma Chocolat Tobler A.-G. in Schasshauseu. Diese Firma, die Eigentumerin der Polygraphischen Gesellschaft in Laupcn bei Bern ist und das Patent der Typar-Schreib- sctzmaschine besitzt, sagt in ihrem Jahresbericht, daß die Polygraphische Gesellschaft zur Verwertung der Erfindung der Schreibsetzmaschiue in Verbindung mit der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinen fabrik die Typar-Co. Aktiengesellschaft mit dem Sitz in Winterthur gegründet habe. Das Grundkapital dieser Gesellschaft beträgt 760 000 Frauken. Die Typar-Co. hat von der Polygraphischen Gesellschaft die für die alte Welt in Betracht kommenden Urheberrechte aus die Typar- Schreibsetzmaschiue erworben, und zwar gegen Überlassung von 800 000 Franken in voll ltbcrierten Aktien der Typar-Co., sowie gegen eine Barzahlung von SO 000 Frauken. Außerdem bezieht die Polygraphische Gcsellschast für jede von der Typar-Co. verkaufte Maschine eine Lizenz gebühr. Die Lokomotivsabrik hat vertraglich die entsprechenden Fa brikationsrechte auf die Dauer von 20 Jahre» übernommen. Unge fähr gleichzeitig wurde in Bern unter der Führung der Polygraphischen Gesellschaft die Aktiengesellschaft für graphische Industrie gegründet, welcher für ebendieselben Gebietsteile der ausschließliche Verkauf der Typar-Maschinc und des in Langen erzeugten Typan-Reproduktions- papicrs konzessioniert wurde. Weitere lokale Gesellschaften wurden sodann in London und New Dort ins Leben gerufen. Aus der Inter nationalen Druckerei-Ausstellung in London sim Mai d. I.) ist die Typar-Schreibsetzmaschine zum ersten Male dem Fachpublikum vorge- sührt worden. An die vorstehenden Mitteilungen wird noch die Be merkung geknüpft, daß »das gewaltige Interesse, das von dieser Seite au der Erfindung bekundet worden ist, im großen und sicheren Aus maße die Hoffnungen stützt, welche wir je und je auf das endliche Gelingen dieses großen Werkes gesetzt haben«. Interessieren dürfte noch, daß der in Rede stehende Geschäftsbericht der Chocolat Tobler A.-G. auf der Typar-Schreibsetzmaschine gesetzt, mit dem Typanpapier der Laupener Gesellschaft reproduziert und ans der Offsetmaschine in der eigenen Anstalt gedruckt wurde. — Es wird nun, wie eingangs schon gesagt wurde, abgcwartct werden müssen, ob die großen Hoff nungen, die sich die Erfinder und Erbauer der Typar-Setzmaschine von dieser versprechen, auch tatsächlich in der nüchternen Praxis kon kurrenzfähig sich verwirklichen lassen. Zcitschristcuvcrbot im besetzten Gebiet. — Die Rheinland- kom Mission hat durch Beschluß vom 28. September Nr. 10883/ II. L. l. M li. die in Berlin, Pvtsüamerstraße 122 a, erscheinende Wochen schrift »Die deutsche Illustrierte« für die Dauer von drei Monaten, mit Wirkung vom 1. Oktober 1028 ab, in de» besetzten Ge bieten verboten. verkelmiMriMen. Zum Drucksachenverkehr. — Anscheinend herrscht in der Öffentlich keit Unklarheit darüber, wie die Post Zusätze in Drucksachen beurteilt, die durch Stempelabdrücke gemacht werden. Zur Beseitigung von Zwei feln machen wir darauf aufmerksam, daß durch Stempel hergestellte Abdrücke nicht als Drucksachen gelten. Druckstücke, die mit Stempel bewirkte Zusätze erhalten, werden daher ebenso wie handschri f t- lich ergänzte Drucksachen behandelt. Bei Nachtragungen bis zu fünf Worten unterliegen sie der Gebühr für Teildrucksachen (unter Umschlag bis 30 g 6 Pf., als starte im Fernverkehr 3 Pf., im Ortsverkehr 8 Pf.). Werden mehr als fünf Worte nachgetrageu, so ist das Drnckstück unter Umschlag mit der Briefgebühr, als Karte im Fernverkehr mit 8 Pf., im Ortsverkehr mit 3 Pf. freizumachen. Orts- und Datumsangaben sowie die allgenieinen üblichen Absenderbezeichnirügen zählen nicht mit. Nach der Schweiz können fortan den Drucksachensendungen mir schweizerischen Postwertzeichen freigemachte Karten (Postkarten, Post anweisungen, Kartenbriefe, Bücherzettel usw.) beigesügt werden, die mit gedruckter Aufschrift oder gedrucktem Wortlaut versehen sind und im übrigen den Bedingungen für Drucksachen entsprechen. Veränderungen im Luftpostvcrkchr vom 1. Oktober an. — Es fallen fort die Luftposten Bremen—Hamburg—Kopen hagen (ab Bremen 8.30), Hamburg—Kopenhagen (ab Ham burg 4.00), Hamburg—Amsterdam—London (ab Hamburg 11.00), Hamburg—Frankfurt—Zürich (ab Hamburg 8.00), Münster- Frankfurt (Main)—Zürich (ab Münster 6.30), Berlin—Dan zig—Königsberg (Pr.) (alle Flüge), Berlin—München (alle Flüge),. München—Zürich—Genf, Wien—Budapest, Berlin—Frankfurt (Main) —Karlsruhe (Baden), Berlin—Stuttgart—Basel, Berlin—Dortmund, Berlin—Bremen, Dresden—Leipzig—Essen, Königsberg (Pr.)—Riga— Helsingfors, Berlin—Warnemünde—Malmö (Nachtflug), Berlin—Ko penhagen (Tagesflug). 2. Es werden eingerichtet: Luftposten Berlin—Warnemünde—Ko penhagen (Nachtflug ab Berlin 10.13 täglich), Hamburg—Essen Amsterdam (ab Hamburg 11.30, ab Essen 3.00, an Amsterdam 4.16). 3. Es verkehren die Lustpostcu München—Wien (ab München 10.00- (bisher 1.43s, an Wien 12.45), Hamburg—Malmö (ab Hamburg 1.18 (bisher 4.30s', an Malmö 3.45), Dresden—Berlin—Malmö (ab Dresden 0.00 (bisher 12.15s, ab Berlin 10.50 (bisher 2.00s, an Malmö 2.35. Postpakete nach Lettland und Spanien. — Vom 1. Oktober au wer den nach Lettland auf dem Seewege über Stettin und Lübeck Pakete über 10 bis 30 kg befördert: Wertangabe bis zu 2400 RM. zugelassen; Beförderung ab Stettin wöchentlich, ab Lübeck am 1., 11. und 21. jedes Monats. Von demselben Tage an werden Pakete nach Spanien über 5 bis 20 KZ auf den: Landwege über die Schweiz und Frankreich — durch Vermittlung deutscher Spediteure ab Basel — befördert. Wertangabe bis zu 2400 NM. zugelasseu. Die bisherige umständlichere und teurere Beförderung derartiger Pakete über Hamburg und von da auf dem Landwege über Frankreich wird gleichzeitig aufgehoben. Nähere Aus kunft erteile» die Postanstalten. Aufnahme des Postllberwcisungsverkchrs mit Dänemark. — Am l. Oktober wird der Postüberweisungsverkehr mit dem Königlich Däni schen Postgirokoutvr in Kopenhagen ausgenommen. Demgemäß können Postscheckkunden Beträge von ihrem Postscheckkonto in Deutschland aus ein Postscheckkonto bei dem Königlich Dänischen Postgirokontor in Ko penhagen und umgekehrt, die dänischen Postschcckkunden Beträge auf Postscheckkonten in Deutschland überweisen. Die Überweisungen nach Dänemark, zu denen die iuncrdentscheu Postüberwcisuugsvordrucke zu verwende» sind, können in Reichsmark oder in dänischer Währung (Kronen und Ore) ausgestellt werden. Der Betrag der Überweisungen ist nicht begrenzt. Die Gebühr beträgt für je 100 RM. 5 Pf., mindestens 20 Pf. Mitteilungen für den Empfänger sind auf dem Abschnitt der Überweisungen nach Dänemark zuzulasseu. Das von dem Königlich Dänischen Postgirokontor in Kopenhagen herausgcgebene Verzeichnis der Postscheckkunden kann durch Vermittlung der deutschen Postscheckämter zum Preise von 2 Kronen bezogen werden. Postüberweisnngsverkehr besteht im übrigen noch mit Danzig, Österreich, der Schweiz, Luxem burg und Ungarn. Wiederaufnahme des Postiiberwcisungsvcrkchrs mit Luxemburg. — Am 1. Oktober werden die Deutschen Postscheckämter den Postüber- weisungsverkehr mit dem Postscheckamt in Luxemburg wieder aufneh men. Demgemäß können Postscheckkunden Betrüge von ihrem Postscheck konto in Deutschland auf ein Postscheckkonto bei dem Postscheckamt in
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