X- ISS, 14, Juni 1833, Künftig erscheinende Bücher, Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. 2883 Kür den helmatliebenden Verfasser selbst ist es wohl der höchste Preis, wenn man dankbar bekennt, daß hier wie vomOuft des Harzwaldes, vom Rauschen der Lode Freude und Friede und neues vertrauen auf den Leser einströmt. Ich bin geradezu überrascht, mit welcher Spannung lvinnig zu er zählen weiß. Oie klare und edle Sprache des Verfassers erinnert an unsere besten volkocrzähler. Alles, was lvinnig erzählt, ist von einer Klarheit, Schlichtheit, Innig keit des Ecfühlcns, wie sie nur ein ausgeglichener Mensch seiner Ver gangenheit gegenüber haben kann. Oie Geschichten kann man getrost zu dem Seltensten zählen, was ein sinnender Geist, eine aller ver- krampftheit abholde, eine ties im Heimatboden wurzelnde, vonGottes- und Menschenliebe erfüllte Natur wie eine Blüte aus sich hervortreibt. Legende und Märchen, Romantik und Realismus verbinden sich zu einer einzigartigen, mit seelischem Inhalt gefüllten Form. Oer Oichter steht in die Hinter gründe des Alltags und erfaßt die Eigenart seines Stammes, die un zerstörbar unter der einebnenden Oberflächlichkeit unserer Zeit schlum mert. — Ein liebwertes, zum Nach denken anregendes, in schöner Sprache geschriebenes Buch, das aus der Maste der Zeitliteratur Die ervig grunenöe Mmie lo Novellen ttschcinlm üm lillchsicn Ta gen ln einer neuen, um Z Aooellm eMilerten Auf lage lm sy.-Zz.IausenÜ. Der Ws ües nill bchnüe- rer Sorgfalt ausgesrakketen Nuches konnte von W. 4.soaufM.S.6o herab gesetzt «Len. Eln billiges unö ausgesprochen schönes Sonunerbuch! G n^blsviro Oie Menschen, die durch kvinnigs Erzählungen gehen, sind so echt ge schildert bei ihrer Arbeit, in ihren Sorgen und Mühen, in ihrem ewigen Kampf mit dem Schicksal, daß wir spüren: hier spricht einer, der nicht von außen nur in diese kleine Welt hineingcsehcn, der in ihr gelebt hat und sich dem Harz und den Harzern fest verbunden fühlt, lvinnig bietet dem Leser hier eine reise Frucht seines Schaffens. Oie Erzählungen sind voll tiefer Innerlichkeit, die trotz der heule üblichen lvortkünstclei immer wieder gcfangennimmt und Stunden echten Gewinnesbedcutcn.ivrm,ch<-s,-b»ch»,> lvas für ein sauberes, unverbildet- kräftiges Deutsch schreibt dieser Mann, der aus dem Arbeiterstande hervorgegangen ist! Oiesc Geschich ten duften nach Verglast und Eannenöuft s leeipztger NiUkstr Nachrichten) lvinnig verdient eher den Hamen eines Dichters, als mancher, der seinen Oichterruhm nur derRcklamc- lrommel einer undculschcn Presse verdankte. !l>i<k,r Zriinn,) Man darf von lvinnig sagen, daß er zu schreiben versteht, wenn er durch den Harz, seine Heimat, wandert, wenn er immer wieder Kraft und Nut schöpft aus der Nähe zu Natur und Landschaft, dann wird das Dichterische spürbar, das in ihm lebt, aber auch eine tiefe und schöne Menschlichkeit, deren Züge groß und deutsch sind.