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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.05.1933
- Strukturtyp
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- 1933-05-06
- Erscheinungsdatum
- 06.05.1933
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- Deutsch
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x° W4, 6. Mai 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt, — Schon zu früher Stunde versammelte» sich am Feiertag der deutschen Arbeit die Schüler und Lehrer in einem der Säle des Deutschen Buchhändlerhanses, um eine Weihest,inde gemeinsam zu verleben. Der Oberstndiendirektor Pro fessor vr. Frenze! brachte der Schülerschaft die Bedeutung des Tages klar zum Bewusstsein. Er knüpfte an die wundervolle Widmung an, die Rudolf Herzog seinem großen Werke »Deutschland, mein Deutsch land« vorangesteltt hat. Niemals, so führte er aus, sei das hohe Lied der Arbeit schöner, verklärter und eindrucksvoller von einem Dichter gesungen worden als von Herzog, der in seinen größten und erfolg reichsten Romanen, den »Wiskottens«, den »Hanseaten«, den »Stolten- kampS und ihre Frauen-, dieses Thema immer wieder angeschlagen habe. Auch Gustav Kreistag habe in seinem großen Kausmannsroman »Soll und Haben« bas Volk da ausgesucht, wo es in seiner Tüchtigkeit zu finden ist: bei seiner Arbeit, und die deutsche Dichtcrschar mit Schiller und Goethe an der Spitze hätte zu allen Zeiten den Segelt der Arbeit gepriesen, jener in der Glocke, dieser im Kaust. Wenn sich nun das deutsche Volk anschicke, den Tag der Arbeit besonders als Tag der nationalen Verbundenheit aller Berufe, Stände und Schich ten des Volks zu feiern, so sei dazu kein Tag so geeignet wie der Erste des Wonnemonats. Ter Redner erinnerte des weiteren an Emanucl Gcibel, der nach den Erfolgen von Sedan Anfang September 1879 seinen Dithyram bus angestimmt habe: »Nun laßt die Glocken von Turm zu Turm durchs Land frohlocke» im Kubelsturiu, des Klammenstoßes Geleucht sacht an, der Herr hat Großes an uns getan. Ehre sei Gott In der Höhe!» So könnte» auch wir jetzt jubeln. Auf Sedan sei Versailles gefolgt und aus den Großkampftag vom 5. der Tag von Potsdam am 21. März. Welch eine Wendung durch Gottes F-ügung hier wie dortl Nun wurde gezeigt, was die neue Negierung, die sich zu den, Leitsatz bekennt: Gemeinnutz geht vor Eigennutz, Inzwischen schon altes geleistet hat; die großartigste gesetzgeberische Schöpfung, die Adolf Hitler als einen Staatsmann von unerhörten Ausmaßen zeige, sei aber die Umwandlung des Reichs in Sine» einheitlichen National staat, die er in einer geradezu verblüffend einfachen Weise vollzogen habe. Der Direktor sprach dann über den Tag der nationalen Arbeit und die Notwendigkeit, de» öden Materialismus der Marxisten durch glühenden Idealismus zu überwinden und die Schranken des Klassen hasses und Standesdünkels niederzureißen. Der kategorische Impe rativ der Pflicht laute fortan: Ehret die Arbeit und achtet den Ar beiter! »In tiefer Ehrerbietung», so schloß der Redner, »schließen wir uns in dieser Feierstunde zusammen und grüßen unser Vater land und Volk, unser» ehrwürdige» Reichspräsidenten von Hinden- burg und unser» Reichs- und Volkskanzler Adolf Hitler mit dem Ruse: Sieg-HÄl!« — Schüler und Lehrer hörten nunmehr die von Berlin aus durch Rundsunk übertragene Rede des Reichsministers vr. Goebbels und die bald danach folgende Ansprache Hindcnburgs an die im Berliner Lustgarten versammelte deutsche Jugend. Das Deutschland-Lied, das Horst-Wessel-Lied und bas Gelöbnis deutscher Treue: »Ich Hab' mich ergeben« wurden begeistert mirgesunge». Jubiläum. — Die Firma Hugo Führich Nachf. Heinz Führich in Strasburg (Polen) blickte am 1. Mai auf ein IWjähriges Bestehen zurück. Der Buchhändler C. A. Köhler gründete 1833 eine Buchhandlung und Buchdruckerei, die später von Adolf Führich übernommen und unter der Firma C. A. Köhlers Nachfolger Adolf Führich wcitergesührt wurde. Die hundertjährige Firma ist noch heute im Familicnbesitz. Gehilfen-Kantatc-Feicr 1933. — Der B u chhandlungs- G e h i l f e n - V e r e i n zu Leipzig veranstaltet auch in diesem Jahr am Kantate-Sonntag, dein 14. Mai, abends 18 Uhr, im Theatersaal des Krystall-Palastes den allseits beliebten Kantate- Her r e n - K o m m e r s. Den Teilnehmern wird ein äußerst genuß reicher Abend geboten werden. Für die diesjährige Feier, die im Zeichen der Jahrhundertfeier des Vereins steht, sind namhafte Künstler gewonnen und eine erstklassige Kapelle für den Konzertteil verpflichtet worden. Das beliebte »Kantate-Taschenbuch 1933/34» ge langt an alle Teilnehmer zur Ausgabe. Eine reichhaltige Tombola enthält wieder recht ansehnliche Gewinne: Eine Dampsersahrt 1. Klasse nach Southampton, einen kostenlosen Ferienaufenthalt in Ahlbeck und vieles andere Schöne. Alle männlichen Angehörigen des Buchhandels sind zu dieser Veranstaltung herzlichst eingeladen. Der Eintrittspreis beträgt nur RM 1.—. Teilnehmerkarten sind bei sämtlichen Vorstandsmitgliedern des Buchhandlungs-Gohilsen-Vereins, bei Th. Richter, Kreuzstr. 11 (Telefon 15588) sowie bei A. Mehner (Gustav Vetter), Hospitalstraße 2K, erhältlich. Bekämpfung anstößiger Anzeige». - Der Preußische Minister des Jnnern hat, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mittcilt, im Sinne der bereits getroffenen Anordnungen zur Bekämpfung von Schmutz und Schund die Polizeibehörden durch besonderen Rund erlaß vom 27. April d. I. ersucht, der Bekämpfung von Anzeige» in Zeitungen und Zeitschristen, die gegen 8 184, Absatz 1, Zisfer 1 und 4 des Strafgesetzbuches verstoße» (Ankündigungen usw. un züchtiger Schriften usw.) besondere Ausmerksamkeit zu schenken. Der Beauftrage für das Sächsische Justizministerium vr. Thierack hat au de» Generalstaatsanwalt eine Verordnung erlassen, in der cs heißt: »Die Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild liegt dringend im Interesse der sittlichen Erneuerung des deutschen Volkes. Es wird Aufgabe der Strafversolgungsbehörden sein, durch Ein schreiten gegen den Schmutz in Wort und Bild an der Ertüchtigung unseres Volkes mitzuarbcitcn.« Neuordnung im Schußvcrband Deutscher Schriftsteller. Am 4. Mai sand in Berlin die Hauptversammlung des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller statt. Aus der Tagesordnung standen als wichtigste Punkte die Bestätigung des neuen Vorstandes und die Billi gung der vom neuen Vorstand angenommenen neuen Satzungen. Die Delegierten der Hauptversammlung nahmen die neuen Satzungen einstimmig an und bestätigten ebenfalls einstimmig den Vorstand. Dieser setzt sich nunmehr aus folgenden Persönlichkeiten zusammen: vr. Walter B l o c m, Ehrenvorsitzender mit Sitz und Stimm« im Vorstand; Erster Vorsitzender Goch Otto Stofsregen, der Inten dant des Deutschlandsenders; Zweiter Vorsitzender Hans Richter, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Erzähler; Schriftführer Hans Heinz M a n t a u-S a di la und Hans Henning Freiherr ».Grote; Schatzmeister vr. Bruno H. Jahn und Wolsgang Loesf. Beisitzer sind die Herren Friedrich Arnhövel, Intendant der Funkstunde Berlin, Max Barthel, Vertreter der Ortsgruppe Berlin-Branden burg, Werner Bergcngruen, Friedrich Franz von C o » r i n g, Vertreter des Bundes Deutscher Übersetzer, vr. Eberhard Meckel, Robert S ei tz, Vertreter des Kartells lyrischer Autoren, vr. Bruno E. Werner, Vertreter der Kunstkritiker, Hans Wienand, Hans Caspar von Zabeltitz und Frau vr. Margarete Kurlbaum- Siebert. Syndikus des Schutzvcrbandcs ist vr. Earl Haensel; Geschäftsführer vr. Werner SchendclI. ?ersonalnackrickten. Jubiläum.—Nach 56jähriger Tätigkeit bei der gleichen Firma hat sich am 30. April 1933 der jetzt siebzigjährige Prokurist der Firma Enßlin L La>iblins Verlagsbuchhandlung, Reutlingen, Herr Karl Meis; ne r, zur Ruhe gesetzt. Er hat unter zwei Generationen seine ganze Kraft seiner Firma gewidmet und genoß das unbeschränkte Vertrauen der Geschäftsleitnng. Sein Sondergebiet war die Leitung der Versandabteilung, die er mustergültig verwaltete. Herr Meißner ist weiten Kreisen der Kundschaft der Firma persönlich bekannt ge wesen. Er erfreut sich noch heute völliger geistiger Frische und ver hältnismäßig guten gefundheitbichen Befindens. Doch wünschte er selbst seinen Austritt, um nach einem arbeitsreichen Leben noch einen ruhigen Lebensabend genießen zu dürfen. — Die Tätigkeit des Herrn Meißner gibt auch sin schönes Bild von dem guten Verhältnis zwi schen Geschäftsleitung und Mitarbeitern; von den Angestellten un>d Gehilfen der Firma, die dort fünfzig Jahre tätig waren, leben zur Zeit drei in noch guter Gesundheit, während noch zahlreiche andere Juibilare imt einer Tätigkeitszeit von 25 bis 50 Jahren dort tätig sind. Inhaltsverzeichnis Sitzungen, Versammlungen und sonstige Veranstaltungen während der Buchhändlermcsse 1933. S. 333. Bekanntmachung: Verein der Deutschen Antiquariats- und Exportbuchhändler Leipzig betr. Hauptversammlung. S. 334. Artikel: Zum buchhändlerischen Bestellvertrag. Von Justizrat vr. H'illig. S. 334. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. S. 335. Kleine M i t t e i l n n g en S. 335—36: Der Verband der Deut schen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakei / Deutsche Buchhändler-Lehranstalt / Jubiläum H. F-nhrich Ns., Strasburg / Gehiilfen-Kantatefeier 1933 / Be kämpfung anstößiger Anzeigen / Neuordnung im Schutzverband Deutscher Schriftsteller. Personalnachrichten S. 336: Jubiläum K. Meißner, Nent- bingen. Druck: E. Hedr^ichNachs^ Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schrtftlettung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 iBuchhänd^'erhanS^Postschttcbsach 274/7ö. 336
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