Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.06.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-06-29
- Erscheinungsdatum
- 29.06.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330629
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193306290
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330629
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-06
- Tag1933-06-29
- Monat1933-06
- Jahr1933
-
-
-
-
-
463
-
464
-
465
-
466
-
3079
-
3080
-
3081
-
3082
-
3083
-
3084
-
3085
-
3086
-
3087
-
3088
-
467
-
468
-
-
-
-
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
x° 148, 29. Juni 1933. Redaktioneller Teil neues einiges Deutschland schuf. Den Ruf des Führers zur Samm lung aller nationalen und sozialen Kräfte des Staates hat das deutsche Lehr- und Lernmittelgewerbe mit Freude ausgenommen. Ver leger und Hersteller und Händler waren sich dabei bewußt, daß ihrem Stande eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe beim Neuaufbau Deutschlands zufalle. Sie haben sich um so freudiger zu tätigster Mitarbeit bereitgefunden, als die neuen Ziele, Er ziehung der Jugend im vaterländischen Geiste, dem eigentlichen Füh len und Wesen des deutschen Lehrmittelverlages entsprechen. So sind sie, obwohl besonders schwer unter der Krise der Zeit leidend, und selbst noch im Beginn einer Aufbauarbeit begriffen, auch freudig und gern dem Ruf zur Beschickung einer nationalen Lehr- und Lernmittelschau gefolgt. Getreu ihrer vaterländischen Auf gabe haben Lehrmittelindustrie, pädagogischer und Jugendschriften verlag neue nationale Hilfsmittel des Unterrichts, die den Not wendigkeiten des nationalen Staates entsprechen, zum Mittelpunkt der Herstellung gemacht. Nicht alles, was für die Schule wünschens wert erscheint, konnte jedoch in so kurzer Zeit auf einmal geschaffen werden, und auch hier bedarf es wie in vielen anderen Dingen des schulischen und wirtschaftlichen Lebens einer längeren methodischen Aufbauarbeit. Viel Gutes und Neues im Sinne der Erziehung zum neuen Staat konnte jedoch bereits veröffentlicht werden. Hierzu gehören vor allem diejenigen Lehr- und Lernmittel, die im Sinne der Leitziele geschaffen sind, die Neichsleiter Minister Schemm auf der Reichstagung des Nationalsozialistischen Lehrerbundes in Leipzig aufgestellt hat, im Sinne einer Erziehung zu Persönlichkeit, zu Rasse gefühl, Wehrhaftigkeit und Religiosität. Diejenigen Unterrichtshilss- mittel, seien es nun Buch, Bild oder Lichtbild, welche die jüngste deutsche Geschichte, vom Zusammenbruch 1918 und Versailler Vertrag bis zur deutschen Wiedergeburt behandeln, Lehr- und Lernmittel zur deutschen Nassenkunde, Volkskunde und Vorgeschichte, die Dar stellungen der großen Männer unseres Volkes, der Großtaten unseres Volks im Weltkriege, verdienen deshalb in der Ausstellung die meiste Beachtung. Aber nicht nur die neuen Hilfsmittel für den Schulunterricht, sondern in ebenso starkem Maße zahlreiche bereits vorhandene Lehr- und Lernmittel nationalen Inhaltes oder notwendig als Grundlage zur Bildung der deutschen Jugend stellen Kulturgüter von höchster nationaler Bedeutung dar, unentbehrlich für den Neubau des deut schen Vaterlandes und die Erziehung der Jugend. Die hohe Aufgabe, die dem deutschen Lehrmittelgewerbe im Nahmen der neuen Erziehung zufällt, kann jedoch nur unter ge wissen Voraussetzungen befriedigend erfüllt werden. Hierzu gehört einmal die Säuberung des Unterrichtsmittels von allem ihm fremden und undeutschen Wesen. Es gehört dazu eine methodischer: Aufbau arbeit bei der Schaffung neuer Lehr- und Lernmittel in engster Zusammenarbeit mit den Schulmännern des neuen Deutschlands, unter Aufstellung einzuhaltender Richtlinien, die es Verlag und Industrie ermöglichen, auf lange Sicht methodisch die ihnen zufallende Aufbauarbeit zu leisten. Mit besonderer Genugtuung hat darum die Vereinigung der Schulbuchverlcger den Bescheid des Reichsinnen ministeriums erhalten, daß den Verlegern ausreichend Zeit gelassen werden soll, um auf Grund der künftig erscheinenden Lehrpläne wirklich wertvolle Schulbücher schaffen zu können. Die Unterrichts verwaltungen vieler Länder haben erfreulicherweise bereits davor gewarnt, neue Schulbücher ohne ausreichende Unterlagen in Form von Lehrplänen zu schassen, weil ihnen dann doch nur ein kurzer Bestand beschieden sein könnte. Die Fachzeitschriftenverleger begrüßen weiter den Erlaß des Neichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, der sich gegen die Verschmelzung mehrerer bestehender Fachzeitschriften zu einem Organ mit Zwangsabonnement wendet. Ganz mit Recht wird in dem Erlaß betont, daß mit dieser übereilten Verschmelzung be stehender Fachzeitschriften bedeutsame ideelle und materielle Werte zerstört werden. In dankenswerter Weise hat das Ministerium für Volksausklärung und Propaganda bereits Schritte eingeleitet, um im Einvernehmen mit den Fachverbänden auch im Fachzeitschriften wesen den Erfordernissen der neuen Zeit Rechnung zu tragen. Die nationale Regierung Adolf Hitlers hat sich den Dank der Wirtschaft in hohem Maße dadurch verdient, daß sie gleich als eine ihrer ersten Maßnahmen vielerorts die Auslösung von Regiebetrieben in Angriff genommen hat. Tie unmißverständliche Erklärung des Herrn Reichs kanzlers, daß die Wahrnehmung der wirtschaftlichen Interessen des deutschen Volkes nicht auf dem Umweg einer staatlich zu organi sierenden Wirtschaftsbllrokratie, sondern durch die stärkste Förderung der privaten Initiative und durch die Anerkennung des Eigentums erfolgen müsse, gewährt eine weitere Voraussetzung, die Lehr- und Lernmittelverlag einen ruhigen Aufbau ermöglicht. Eine besonders wichtige Voraussetzung ist die Sicherung der materiellen Grundlagen der Aufbauarbeit des deutschen Lehrmittelgewerbes durch Bereit stellung ausreichender Kultur- und Lehrmitteletats, gegebenenfalls durch Bewilligung besonderer Reichsmittel zur Anschaffung der für die Bedürfnisse der nationalen Schule notwendigsten Lehr- und Lern mittel, dort, wo die Etats infolge der Notlage der Gemeinden unzu reichend oder nicht vorhanden sind. Der Zustand, daß es Gemeinden gibt, in denen überhaupt keine Beträge für schulische Hilfsmittel vor handen sind, ist der deutschen Schule und des deutschen Volkes nicht würdig. Im nationalen Staate muß es für die Zukunft unmöglich sein, daß ein kulturell besonders bedeutsames Gewerbe, wie die deutsche Lehrmittelindustrie, durch gleichzeitige Absperrung des Aus land- und Jnlandabsatzes systematisch vernichtet wird, während das Ausland alles tut, um das eigene Lehrmittelgewcrbe zu fördern. Wir bitten deshalb um Schutz und Förderung des heimischen natio nalen Lehrmittelverlages, um Hilfe, bevor es zu spät ist. Daß trotz dieser Notlage und trotz des Fehlens mancher an sich wünschenswerter Voraussetzungen das deutsche Lehrmittclgewerbe in schaft und Schüler gleich brauchbare nationale Unterrichtsmittel geschaffen hat, will die heute zu eröffnende Ausstellung beweisen. Sie will die Mitarbeit der deutschen Verleger und Fabrikanten am Neuaufbau der deutschen Schule im Sinne einer nationalen Er ziehung nach außen bekunden, die enge Verbundenheit von Lehrer schaft, nationaler Schule und Lehrmittelverlag, die innerlich in einer engen Gemeinschafts- und Zusammenarbeit von Verlag und pädagogi schen Mitarbeitern zum Ausdruck kommt. Im Namen der ausstellcn- den Firmen spreche ich den Wunsch aus, daß diese enge Zusammen arbeit, bekundet durch die ausgestellten Lehrmittel, für die Zukunft sich fruchtbar und richtunggebend erweisen möchte, zum Wohle der deutschen, der nationalen Schule. Lehr- und Lernmittelverlag bitten die Männer der nationalen Negierung und die deutsche Lehrerschaft, das Vertrauen zu haben, daß Verleger und Hersteller von ernstestem Willen beseelt, mit der ganzen Kraft ihrer Erfahrung, Wissen und Können einsetzen werden, um das der neuen Staatsform entsprechende hochwertige Unterrichtsmittel zu schassen.« Das deutsche Lehrmittclgewerbe, das unter großen Opfern trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage freudig dem Ruf zur Beschickung einer nationalen Lehr- und Lernmittelschau gefolgt ist, hat dankbar das große Interesse empfunden, das Minister Schemm und mit ihm die Reichsleitung des NSLB. dem nationalen deutschen Lehrmittel gewerbe entgegengebracht haben und begrüßt den Appell des Herrn Ministers an die deutsche Öffentlichkeit, nunmehr auch die Mittel zu schaffen, um der nationalen Erziehung das notwendige Hand werkszeug in die Hand zu geben. Lehr- und Lernmittelgewerbe werden alle Kräfte anspannen, um an dem Werk der deutschen Erneuerung mitzuhelfen in jenem einheitlichen nationalen Sinne, den Minister Schemm in seiner Rede als notwendigen Grundgedanken auch für die deutsche Lehr- und Lernmittelherstellung zum Aus druck gebracht hat. Die Rede des bayerischen Kultusministers Hans Schemm auf der nationalen Lehr- und Lernmittel schau, Magdeburg. Ihrer grundsätzlichen Bedeutung wegen geben wir die Er öffnungsrede, die der bayerische Kultusminister Hans Sche m m auf der nationalen Lehr- und Lernmittelschau, Magdeburg, hielt, im folgenden so gut wie vollständig wieder. sD. Schrift!.) »Deutsche Erzieher! Deutsche Erzieherinnen! Liebe Versammelte! Zum erstenmal stehen wir als Menschen einer Gedankenlinic, einer Idee, eines Wollens vor dem Werke einer Ausstellung, die selbst von dieser Idee getragen ist. Sie ist unter dem Druck der neuen Zeit und im Rhythmus dieser neuen Zeit zustande gekommen, und mit großer Befriedigung nehmen mir alle von dieser Tatsache Kenntnis und begrüßen es, daß das Lehr- und Lernmittelgewerbe und die ganzen Unternehmungen nun aus diesem Lebenskreis ihre Existenz schöpfen und nunmehr sich alles ausrichtet aus den Begriff Deutschland, auf das deutsche Volk hin. Es ist so selbstverständlich, daß dies jetzt erfolgen mußte, daß eigentlich diese Ausstellung ein Teil all der wundervollen Er scheinungen ist, die wir in dieser Wiedergeburtsstunde des deutschen Volkes erleben. Und nicht der unwesentlichste Teil; denn hier ist endlich dem deutschen Lehrer und deutschen Erzieher die Möglichkeit gegeben, nun auch auf dem Gebiete des Lehr- und Lernmittels aus einem einheitlichen Ouellgrunde zu schöpfen, aus einem Quellgrunde, der von sich aus überhaupt nicht mehr mit dem Gedanken spielt, daß etwa anderes hergestellt und erzeugt werden könnte als das, was auf Deutschland, Volk und Gott hinzielt. Wäre dem nicht so, dann würde durch diese Lehr- und Lernmittelindustrie, die innerlich 465
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht