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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1933
- Strukturtyp
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- 1933-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1933
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- Deutsch
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X: >60, 13. Jul! 1633. Redaktioneller Teil Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. Schutz unserer Bücher gegen Wurmfraß. Bon Dr.-Jng. F. Moll, Berlin-Siidende. (Es wurde schon wiederholt bei uns nach einem Mittel zur Bekämpfung des Bücherwurms ungefragt. Nachstehende Aus führungen dürsten daher bei unfern Lesern Interesse be gegnen. D. Schrift!.) Nachstehende Ausführungen gelten strenge nur für die Verhält nisse in Deutschland, In tropischen Gegenden, bis herauf nach Wien, La Nochelle oder Washington machen sich auch die Termiten als böse Bücherzerstörer geltend. Aber sie erfordern ganz andere Geqen- mahregeln. Nur angedeutet sei, das; auch Hausschwamm und Schimmel bei ungünstigen Aufbewahrungsverhältnisseu bösen Schaden anzu richten vermögen. Aber Kopfzerbrechen, auch für den Fachmann in Schädlingsbekämpfung, machen uns doch am meisten die »Bücher würmer«. Sie sind, wie man sehen kann, wenn man viel in alten Bücherbeständen herumkommt, auch gegenwärtig noch eine böse Plage besonderes in älteren Stiftsbibliotheken und den Magazinen der Antiquariate, d. h. überall dort, wo die Bücherbestände nicht in regelmäßigen Zwischenräumen nachgesehen oder umgestellt werden. Mit ganz geringen Ausnahmen handelt es sich um Käfer der Gattung Anobium und ihre Larven. Die Käfer legen ihre Eier au die Bücher oder in schon vorhandene Gänge ab, und aus diesen schlüpfen nach gewisser Zeit kleine weiße Würmchen, die sich in einigen Wochen bis Monaten zu den Bücherwürmern (Maden) von etwa 1 mm Durch messer und 5 mm Länge entwickeln. Die Larven fressen kreuz und quer durch Holz und Papier, Pappe, Leder und dergleichen. Manche Arten werfen das Wurmmehl aus, andere verstopfen die Gänge da mit. Die Arbeit dieser zu echten Haustieren gewordenen Käfer ist an keine Jahreszeit gebunden. Sie ruht nur, wenn es gar zu kalt wird. Im Frühjahr bis in den Juni hinein schwärmen die Käfer und begatten sich und legen die Eier ab. Bis die Larve zum Küfer wird, können Jahre vergehen. Das schlimmste ist, daß auch die Käfer selbst wieder in ihre Gänge zurückkehren. Es ist nicht nötig, eine genaue zoologische Beschreibung aller vorkommeuden Arten zu geben. Ich begnüge mich damit, folgende Merkmale aufzuführen: a) Aus trittsöffnung kleine runde Löcher von 1 bis 1,5 mm Durchmesser; b) im Innern Gänge von gleichem Durchmesser oft mit Quergüngen; e) Häufchen von Wurmmehl vor den Austrittsöffnungen: ck) kleine, 3 bis 5 mm lange weiße Würmchen von der Form der Engerlinge und gelegentlich in den Gängen oder auf den Büchern ebenso große schwarze oder dunkelbraune walzenförmige Käferchen (rotbraune u. a. sind seltener bei uns). Besonders zu beachten sind auch ähn liche Kennzeichen an den Stellagen und Balken und anderen Holz teilen der Aufbewahrungsräume. Was ist nun zu tun, um die Tiere wieder zu vertreiben? Vor- beugungsmaßregeln an den Büchern sind kaum zu treffen. Man wird selbstverständlich neu einkommende Bücher auf sie ansehen. Aber etwa alle Bücher mit irgendeiner Substanz zu vergiften, das würde kaum durchführbar sein. Dagegen ist es gut, in der Schwärm- zeit die Fenster geschlossen zu halten und die Vorratsräume nicht unnötig zu Heizen, ferner in regelmäßigen Zwischenräumen die Näume nachzusehen. Das erste, was auffällt, wird meist ein Wurm mehlhäufchen sein. Dann muß festgestellt werden, ob der Wurm nur in Büchern oder auch im Holzwerk sitzt. Ist das Holz stark ange- frcssen, so wird es am besten durch neues ersetzt. Bei einigen weni gen Löchern kann es allsreichend sein, in diese mit einer Spritze (von der Nähmaschine) Petroleum einzuspritzen. Das Balkenwerk, soweit es nicht etwa zum Lagern der Bücher dient, streicht man mit heißem Karbolineum an. Auch der Fußboden ist zu beachten. Null aber die Bücher. Das sicherste Verfahren ist Vergasung niit Blausäure. Mit diesem Verfahren sollte sich jeder, der größere Bestünde wertvoller Druckwerke zu betreuen hat, vertraut machen. Je nach der Größe und Zahl der Bücher, welche zu behandeln sind, wählt man die Größe und Abmessungen des Vergasungsapparates. Der Apparat, ein Koffer aus genutetem und gespundetem Holz, hat in seinem Innern zwei Abteilungen. In der einen werden die Bücher eingelegt, die andere dient zur Entwicklung des Gases. Der Deckel ist entweder zum Klappen oder zum Einschieben eingerichtet derart, daß die Bücher, wie in einen Koffer von oben, oder wie in eine Kom mode von der Seite eingestellt werden können. Der Entwickelraum hat in seinem Boden eine Steingutschüssel und darüber eil« oben offenes Glasgefäß mit Auslaufhahn. Der Hahn wird von außen durch einen Hebel bedient. Wenn die Kiste mit Büchern gefiillt ist, so wird die Glasflasche zunächst aus einer Vorratsflasche bis zu einer Marke mit Schwefelsäure gefüllt, dann wird eine Patrone mit Eliannatrium, deren Umhüllung erst durch die Schwefelsäure ge löst wird, in die Schale gelegt, die Kiste geschlossen und nun der Hahn geöffnet. Der Inhalt der Patrone und die Marke an der Säure- 508 flasche sind der Größe der Kiste angepaßt, sodaß der Benutzer des Apparates nichts mehr abzuiviegeu oder zu rechnen hat. Er hat nur mehr die Kiste einen oder zwei Tage unter dem Gcrs stehen zu lassen. Die Aufstellung des Apparates erfolgt auf einem Boden mit guter Durchlüftung oder auf dem Dach unter einem Regendach, jedenfalls so, daß nach dem Offnen der Nest der Gase aus der Kiste abziehen und sich möglichst schnell mit der umgebenden Luft hinreichend ver dünnen kann. Der Deckel der Kiste wird ans der Entfernung (nicht in die Windrichtung stellen!) mit einer Schnur abgehoben. Bevor man an die Kiste tritt, läßt man erst eine Stunde vergehen. Es ist zu empfehlen, sich der Kiste mit einer brennenden Zigarre zu nähern, da diese auch geringe Mengen von Blausäure durch intensiv bitteren Geschmack anzeigt. Noch besser freilich ist die Benutzung einer Gas maske, wie sie ja in allereinfachster Form zu haben sind. Dem Rückstand in der Schale fügt man etwas Soda zu und kann ihn dann in den Rinnstein geben. Das Verfahren ist sehr zuverlässig, und auch nicht übermäßig gefährlich. Nur muß man die Vorsichtsmaß regeln auch beachten. Bezüglich der Einrichtungen usw. gibt der Verfasser gern weitere Auskunft und Quellen für die Anschaffung. Terminkalender der wichtigsten Kongresse. Ausstellungen, Messen usw. IV. <I-III s. Nr.'24, 42 und 78.) Wein, keine nähere» Adressen angegeben sind, ist das Verkehrsamt der betr. Stadt gern dereit, Ansknnst zu geben. Für Berlin: Ausstellung-Samt der Stadt Berlin, Berlin-Charlattcn- bnrg !I. . Fnr Leipzig: Rat der Stadt Leipzig, Verkehrsamt, Leipzig C 1, Neues Rathaus. Fürs Ausland: Deutsches Ausstcllnngs- n. Messe-Amt, Berlin Ä 33, Königin-Augusta-Str. 28. Inland I»33. Hannover. Jahresschan Deutscher Gartenknltur. Juli—Oktober. Mannheim. Deutsche Lustsahrt-Ansstcllung. 15.—38. Juli. Dresden. Bienenwirtschastliche Ausstellung. 28.-28. Juli. Bayreuth. Bllhncnfestsplcle. 21. Juli—18. August. Stuttgart. 15. Deutsches Turnfest. 21.—3ll. Jull. Aachen. 9. Int. Nett-, Spring- und Fahrturnler. 22.-30. Juli. W u r ms. N.S.-Eportwerbewache. 22. Juli—8. Angnst. H a n> b n r g. Bundestag der NeichSvcreinignng chem. Kriegsgefan gener. 23.-27. Juli. Nürnberg. Hauptversammlung des Bayerischen Lehrcrvcreins, verbunden mit groher Schulansstellung. 2V.—28. Juli. Bad Nanhci m. Deutscher Jmkcrtag. 28.—31. Juli. Bayreuth. Tagung des Bayrcuther Bundes. 28.—3lt. Juli. N li r n b e r g. Neichsklcingärtnertag. 28.—31. Juli. Dresden. Tagung der Jngcndbiinde für entschiedenes Christen tum. 88. Juli—6. Angnst. München. 8. Kvngresi der Gesellschaft für Hcilpädagogik. 31.Juli —2. August. W ii r z b n r g. Bayerischer LandcSseucrwchrtag. 3.-8. Angnst. s.Hans Rchel, A-ürzburg, Eichhorustr. 8.) B r a n n s ch w e i g. Tagung des Niedcrsächsischen Stcnographcn- bnndcs. 4.-7. Angnst. sMittelschnllehrcr Gröpcr, Cyriaksring 8.) Ausstellung »Das Reich der Frau«. 5.—13. Äugt,st. sFrl. Käthe Jahns, Jnfantcricstr. 4.) Frankfnrta. M. Tagung des Bundes der Buchbinder-Innungen, verbünd, mit einer Ansstcllg. für Büraeinrichtungcn. 5.—7. Aug. Lüde ck. Tagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft. 5.-7. Aug. Stettin. Tagung des Rcichsbundcs d. Rechtsbeisländc. 5.-8. Aug. Bresla u. Deutsche Bäckcrcisachausstellnng. 6.—8. Angnst. sBältcr- innnngsverband Schlesien, Breslau 2, Schweidniycr Stadt graben 18.) Münster i. W. 8. Int. Rasschnnde-Ausstellnng. 8. Angnst. Stuttgart. Tagung de» Verbandes Deutscher Blumengeschäfts- Inhaber. 8.-13. Angnst. Magdeburg. Ausstellung »Gesunde Kran — gesundes Volk«. 18.—27. Angnst. Bad Gadcsbcrg. Tagung der Tcndrologischen Gesellschaft. 11. August. Königsberg i. Pr. 17. Deutscher Bahnärztetag. II. 12. August. lPras. vr. Harry Scholz, Königsberg, Hint. Rosigartcn 52—53.)
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