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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1938
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- Deutsch
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Buchanzeigen Das soeben erschienene Heft 12/1937 des »Archivs für Buch gewerbe und Gebrauchsgraphik- enthält eine achtzehn Seiten um fassende Beilage der »Münchner Meisterschule für Deutschlands Buch drucker», die jeden Verlagshersteller interessieren wird. Den Stu dierenden der Münchner Meisterschule war die Aufgabe gestellt, Buch anzeigen aus dem Börsenblatt typographisch zu gestalten. »Es war eine unterrtchtliche Aufgabe« schreibt Fritz Schröder dazu, »der es fernlag, Gegenbeispiele zu den tatsächlich erschienenen Anzeigen zu geben, diese etwa verbessern zu wollen. Die Beilage hat also keinerlei kritische Aufgabe». Zu dem Ergebnis schreibt Fritz Schröder, den wir als den Ver fasser des Buches »Die Herstellung von Büchern und Zeitschristen« kennen, u. a.: »Aus der Aufgabe sollte die sinngemäße Anwendung des vorhandenen Satzmaterials erwachsen, in guter, einwandfreier Arbeit. Die besten Seiten sind in der Beilage zusammengcstellt: Arbeiten auf Mittelachse und solche mit dynamischer Zeilenanord- nung sind vertreten. Beide Satzweifen gelten ja heute als gleich berechtigt, in beiden läßt sich harmonisch und Aufmerksamkeit hei schend arbeiten. Aber trotzdem läßt sich manchen grundlegenden Ge danken nachspilren. So finden wir ein weises Maßhalten in den auf einer Seite verwendeten Schriftgrößen, damit möglichste Ruhe die Satzzeilen umschließt. Das Auge kann sich sammeln und den Text aufnehmen, ohne hin- und hergelockt zu werden. Fette Schriften sind sehr sparsam verwendet. Hier bahnt sich eine erfreulicherweise immer mehr geübte Zeitrichtung an, die die deutsche Typographie In ge wissem Sinne in Nachbarschaft zur angelsächsischen bringt. Das Lichte, Helle der Seiten der Beilage, das aus dieser Arbeitsweise entsteht, gewinnt ihnen die freundliche Zuneigung des Betrachters. Wo eine kräftige Zeile oder Gruppe angewendet ist, da ist es ein Akzent, der bas Lichte zur besonderen Wirkung steigert, wie ein Fortissimo dem nachfolgenden Piano den seinen Klang gibt. Eine weitere Lehre, die nicht oft genug betont weiden kann, ist der Verzicht aus große Schriftgrade, oder wenigstens die sehr spar same Anwendung größerer Schriftzeilen. Kleine, aber nicht zu kleine Schriftgrade, reichlicher Durchschuß und viel freier Raum geben die sympathischen Satzbilder. Allerdings stellt diese Beschränkung oft höhere Ansprüche an die Geftaltungsgabe, hier bewahrheitet sich das Wort von der Beschränkung, die den Meister macht. Einige Beispiele zeigen eine sreiere, beinahe spielerische Typo graphie, die sich bildgestalterisch oder schmückend gibt. Auch die Sinnausbeutung durch die Schrift ist angewendet«. „Handbuch der Weltliteratur" Seit einiger Zeit liegt das »Handbuch der Weltlite ratur«, das Hanns W. Eppelsheim er im Vittorio Klostermann - Verlag, Frankfurt a. M. herausgegeben hat, fertig vor (647 Seiten, Leinen NM 31.50). Dieses »Handbuch der Weltliteratur«, mit dem wir um ein bedeutendes neues Nachschlage werk bereichert worden sind, besteht aus insgesamt sieben Lieferungen. Die drei großen Hauptabschnitte erstrecken sich auf die orientalischen Literaturen, die Literaturen des klassischen Altertums und die abend ländischen Literaturen. Im Hauptabschnitt 1 »Die orientali schen Literaturen« werden die Literaturen des ost-asiatischen, des indischen, des Islamischen Kulturkreises und die des Alten Morgenlandes vorgeführt. Im Hauptabschnitt 2, der den Literaturen des klassischenAltertums gewidmet ist, werden die griechische und die römische Literatur behandelt. In diesem Abschnitt ist die Untergliederung bemerkenswert: Eppelsheimer hat die griechische Literatur und die römische Literatur in der reinen Ausprägung, die beide in den nationalen Zeiten Athens und Roms gesunden haben, in besonderen Abschnitten zusammengefaßt, zu denen er ebenfalls in jeweils besonderen Abschnitten die Literatur der Nachfolgezeiten (die hellenistische Literatur und die Weltliteratur der römischen Kaiserzeit) stellte. Innerhalb der Weltliteratur der römischen Kaiser zeit bilden eigene Abschnitte die heidnische Literatur, die Bibel und die frühchristliche Literatur. Der erste Hauptabschnitt »Die orientalischen Literaturen« um faßt 46 Seiten, der zweite Hauptabschnitt »Die Literaturen des klassi schen Altertums« umfaßt nicht ganz 60 Seiten. Den weitaus größten Raum des »Handbuches der Weltliteratur« nimmt natürlich der den abendländischen Literaturen gewidmete dritte Hauptabschnitt ein. In der Untergliederung ist Eppelsheimer hier der üblichen chronologi schen Anreihung gefolgt, wie das bei einem derartigen Werk wohl am zweckmäßigsten ist. Unter Mittelalter begreift er dabei die ganze Zeit von den Anfängen der deutschen Geschichte (etwa ab Völker wanderung) bis zum späten Mittelalter. Es folgen dann die Renaissance, das Barock, Rokoko und Aufklärung, dann bringt Eppels heimer eine Abteilung »Die Literatur der Vorromantik« mit den beiden Abschnitten »Westliche Vorromantik« und »Deutscher Sturm und Drang«, daran anschließend »Die Literatur des Klassizismus«, der »Romantik«, des 19. Jahrhunderts. Dieses 19. Jahrhundert ist in der bisher üblichen Weise untergeteilt in Realismus, Naturalismus, Symbolismus, Neurealismus und Neuromantik. Es lassen sich auf diese Weise wohl am besten die verschiedenen abendländischen Lite raturen auf einen gemeinsamen Nenner bringen, während selbst verständlich eine Bibliographierung nur der deutschen Literatur heute auch andere Gesichtspunkte berücksichtigen müßte. Bemerkenswert ist auch der umfängliche Anhang, der dem Hand buch beigegeben ist. Anhang 1 enthält einen Schriftennachweis zur Literaturwissenschaft und zur Literaturgeschichte einzelner Völker und Völkergruppen. Anhang 2 enthält einen Schriftennachweis zu ein zelnen Formen, Gattungen und Stoffkreisen der Literatur. Diesen Anhang möchte ich als besonders wichtig bezeichnen. Wenn die darin gegebenen Nachweise auch nicht vollständig sind, so stellen sie doch für jeden, der tieferdringen möchte, eine sehr wertvolle und brauch bare Hilfe dar. Nicht besonders erwähnt zu werden braucht an sich das für ein derartiges Werk ja unentbehrliche, ausführliche Namen register. Die bei der Ankündigung des Werkes mit angekündigte Ein leitung: »über Weltliteratur aus deutscher Sicht« ist weggefallen, was sehr zu bedauern ist, da gerade eine derartige allgemeine Ein leitung für die Benutzer des Handbuches von besonderem Nutzen ge wesen wäre, nicht zuletzt im Hinblick auf die Wandlungen des Welt literatur-Begriffes und seine Jnhaltserfüllung in der heutigen Zeit. »Was dieses Buch will«, schreibt Eppelsheimer in einem kurzen Nachwort, »macht es selber aus jeder seiner Seiten klar: es versucht das zu Weltgeltung und Weltwirkung gelangte Schrifttum der Kultur völker, die großen und kennzeichnenden Literaturdenkmäler der Zeiten ^u sammeln und zu ordnen, ihre Ausgaben und Übersetzungen und die wichtigsten über Verfasser und Werke erschienenen Betrachtungen in knapper, zuverlässiger Auswahl zusammenzustellen«. Das ist ein verdienstliches Unternehmen, dessen Verwirklichung von jedem warm begrüßt werden wird, der das Fehlen eines derartigen Handbuches bisher immer wieder beklagt hat. Eppelsheimer erfüllte eine heute selbstverständliche Forderung, wenn er den Begriff Weltliteratur in seinem Handbuch nicht nur als »Literatur der fremden Völker« ge faßt, sondern die deutsche Literatur in der ihr gebührenden Breite mit einbezogen hat. Nur diese Ausdehnung des Handbuches auf die deutsche Literatur verleiht dem Unternehmen Eppelsheimers den vollen Rang eines unentbehrlichen Nachschlagewerkes. Als solches wird es besonders vom Buchhandel, und zwar nicht nur vom wissen schaftlichen Buchhandel, warm begrüßt werden. vr. H. L. Hans Zöberlein liest in Leipzig Für den Hans-Zöberlein-Abend am Montag, dem 14. Februar, 20 Uhr im Buchhändlerhaus erhalten die Mitglieder der Neichs- schrifttumskammer Karten zum ermäßigten Preis von 50 Pf. bei der SA.-Brigade 35 (Dittrichring 3e) und an der Abendkasse.— Der Besuch dieses Abends wird allen Mitgliedern der Reichsschrift tumskammer warm empfohlen. Illegale Flugschrift: „Der deutsche Schriftsteller" Im Sommer vorigen Jahres ist in mehreren Exemplaren eine illegale Flugschrift unter dem Titel »Der deutsche Schriftsteller« ver sandt worden. Die Flugschrift ist offenbar in Frankreich hergestellt; als Autoren kommen Heinrich Mann und andere in Deutschland aus gebürgerte Emigranten und Juden zu Wort. Die Bezieher unserer Zeitschrift werden gebeten, falls ihnen der artige Machwerke zugesandt werden, diese sofort mit Umschlag uns znzuleiten. Mindestleihgebühren in Danzig Die Leihgebühr für Buchverleihungen in Leihbüchereien im Ge biet des Freistaates Danzig ist von der Landeskulturkammer je Woche und Buch festgesetzt worden auf 20 Pf. für Bücher im Werte bis 1.50 NM, auf 30 Pf. (1.50—4 NM), 35 Pf. (4—6 RM), 40 Pf. (6—8 RM), 50 Pf. (8—10 RM), 60 Pf. (über 10 RM). Diese Ge bühren sind im voraus zu entrichten. Bei Überschreitung der Leihzeit erhöht sich die Leihgebühr um 5 Pf. für jeden angefangenen Tag. Hauptschriftletter: Di. Hellmuth Langenbuche r, Schömberg. — Stellvertreter des Hauptschriftleiters: Franz Wagner, Leipzig. — Verantw. Anzeigenleiter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftleitung und Expe dition: Leipzig 0 1, Gerichtsweg 26, Postschließfacb 274/75. — Druck: Ernst H cdrich Nachf., Leipzig O 1, Hospitalstraße 11a-13. — DA. 7900/1. Davon 6395 durchschnittlich mit Angebotene und Gesuchte Bücher. — Zur Zeit ist Preisliste Nr. 8 gllltigl 1»8 Nr. 86 Sonnabend, den 13. Februar 1939
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