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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1938
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- 1938-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1938
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Manche Städte, darunter Großstädte, sind bereits dazu übergegangen, ganze Jahrgänge nicht mehr einzuschulen oder die wöchentliche Stundenzahl zu verringern. Beides ist von außerschulischem Nachteil sür die Entwicklung des Facharbeiter nachwuchses, denn die Berufsschule leistet anerkanntermaßen einen wesentlichen Teil an der Facharbeiterausbildung und -erziehung. Besonders verschärft wird die Lage dadurch, daß es an Nachwuchs fehlt. Für die metallgewerbliche Richtung haben sich in diesem Jahr nur acht Gewerbelehrerstudenten auf dem Berufspädagogischen Institut eingeschrieben. Im Pädagogischen Seminar der Wirtschaftshochschule Berlin (Vorbereitung für die kaufmännische Lehrtätigkeit) sind gegenwärtig nur zehn. Der NSLB. hat schon seit langem auf diesen unhaltbaren Zustand hingewiesen. Es erscheinen weitreichende Sofortmaßnahmen not wendig, um diese bedrohlichen Erscheinungen zu ändern. (»Na tionalsozialistisches Bildungswesen-, Hest 1/1938.) Dem seien noch die Angaben angefügt, die von der Reichsanstalt für Ar beitsvermittlung über die Ergebnisse ihrer Tätigkeit veröffent licht worden sind. Die Berichterstattung erstreckt sich auf die Zeit vom 1. Juli 1936 bis 30. Juni 1937. Für die Landwirtschaft hatten rund 32 000 männliche und 20 000 weibliche Jugendliche Berufswünsche ausgesprochen. Demgegenüber wurden etwas mehr als 13 000 landwirtschaftliche Ausbildungsstellen für männliche und 3400 für weibliche Jugendliche gemeldet. Dabei muß berücksichtigt werden, daß ein erheblicher Teil der länd lichen Schulgänger zunächst als mithelfende Familienangehörige in der Landwirtschaft verbleibt. Obwohl sich die Zahl der bei den Berufsberatungsstellen gemeldeten Stellen gegen das Vor jahr erhöht hatte, bleibt die Landwirtschaft nach wie vor ein Ge biet, dem die Reichsanstalt ihre ganz besondere Aufmerksamkeit zuwenden muß, weil die erreichten Zahlen gerade angesichts des Mangels an landwirtschaftlichen Facharbeitern noch nicht als be friedigende Lösung der Frage der Sicherung des Nachwuchses für die landwirtschaftlichen Berufe gelten können. Wesentlich anders liegen die Verhältnisse in der Bcrufsgruppe Eisen- und Mctallerzeugung und -Verarbeitung. Diese Berufe kommen so gut wie ausschließlich nur für männliche Jugendliche in Frage. Bon den rund 000 000 zur Schulentlassung kommenden männ lichen Jugendlichen, hatte rund die Hälfte Berufswünsche für diese Gruppe geäußert. Dieser Zahl von 250 000 Berufswünschen stehen rund 127 000 gemeldete Stellen gegenüber. Es mußte also die Hälfte der Jugendlichen, die Wünsche für Metallberuse aus gesprochen hatten, zu anderen Berufen gelenkt und geleitet wer den. Dabei hatte sich die Zahl der Lehr- und Anlernstellen sür diese Gruppe gegen das Vorjahr um rund 35 000 erhöht. Für Berufe des Baugewerbes' hatten rund 48 000 männliche Jugend liche Berufswünsche geäußert. Fast die gleiche Höhe hat die Zahl der gemeldeten Lehrstellen (rund 45 000 gegenüber 30 000 im Vorjahre). Ähnlich wie in den metallverarbeitenden Berufen für die Knaben liegen die Verhältnisse in den kaufmännischen Be rufen sür die Mädchen. Von wiederum rund 500 000 schulent Erfolgskontrolle In dem beachtenswerten Aussatz -Grundlagen der Werbung im wissenschaftlichen Verlag- (Börsenblatt vom 16. Oktober 1937) bezeichnet vr. K. Maier als eine der sieben Unerläßlich- keiten der Werbung die Erfolgskontrolle. Mit Recht macht er die Einschränkung, daß sich der Erfolg einer Maßnahme der zahlenmäßigen Erfassung entzieht, solange mehrere Maßnahmen nebeneinander wirksam sind. Grundsätzlich wird der Sortimenter, der im Gegensatz zum Werbeleiter eines großen Verlages nicht nur Werbefachmann ist, sondern an vielen Stellen seines kleinen Betriebes persönlich mitschafft, die Vielheit der Werbe- und Vertriebsmaßnahmen sehen, die zum Erfolg führen, während der Werbeleiter eines großen Verlages in begreiflichem Stolz aus die eigene Leistung geneigt ist, die Erfolge der Werbung vornehmlich seinen Pro spekten und Anzeigen zuzuschreiben. In meinem Beitrag zur lassenen Mädchen hatten 185 000 Berufswünsche für eine kauf männische Betätigung (vorwiegend Büro- und Verkaufslätig- keit) ausgesprochen. Dieser Zahl stehen rund 66 000 gemeldete Stellen gegenüber. Auch hier war es also notwendig, die Mäd chen durch beraterische Maßnahmen auf andere Berufe zu lenken. Unter diesen haben die Berufe der Gruppe häusliche Dienste eine besondere Bedeutung, da nach wie vor ein ausgesprochener Man gel an Hausangestellten besteht. Hier fehlt es an hauswirtschaft lichen Ausbildungsmöglichkeiten (hauswirtschaftliche Anlernung, hauswirtschaftliche Lehre). Bei den Arbeitsämtern wurden für 107 000 Mädchen mit hauswirtschaftlichen Wünschen nur 16 000 hauswirtschastliche Lehr- und Anlernstellen gemeldet. Die deutsche Buchproduktion zeigt 1937 mit ihrer Zunahme um gut 7 °/» einen noch stärkeren Ausdehnungsdrang als die der angelsächsischen Länder. England hat zwar den bisher höchsten Stand erreicht, aber das Ergebnis von 1936 nur um rund 4,3 °/° überschritten, und USA. meldet ein Mehr von rund 4,5°/». Zahlen aus Frankreich liegen noch nicht vor. Daß man dort aber seit langem von einer anscheinend immer ernster werdenden Krise des Buches spricht, ist bekannt. Der Zuwachs in England ist offensichtlich durch die Veröffentlichungsfreudigkeit anläßlich der Königskrönung stark beeinflußt. Im übrigen ist der Anteil der -Helion- an der englischen Gesamtproduktion zurückgegan gen, während in Deutschland das Mehr der Schönen Literatur 1937 sogar höher war als 1936. In USA. ist die Zahl der -b1otion--Titel ungefähr gleich geblieben (1896 gegen 1899). Die Neuproduktion hat in Deutschland, nach den erstmaligen Ankün digungen der Neuerscheinungen im Börsenblatt zu urteilen, im übrigen im neuen Jahr bereits wieder recht lebhaft eingesetzt. Es wurden diesmal 704 Titel gezählt gegen 543 im Januar 1937 und 681 im Januar 1936. Der Durchschnittsladenpreis lag mit 4.88 RM wiederum unter demjenigen des Vorjahres. Diese Preisentwicklung kann man mit besonderer Befriedigung zur Kenntnis nehmen angesichts der wesentlich anders lautenden Meldungen, die sowohl aus Frankreich wie aus England kom men. Hier wie dort sieht sich der Verlag zu Preiserhöhungen in folge der allgemeinen Entwicklung in diesen Ländern genötigt. Auch für USA. hat eine stichprobenmäßige Auszählung größeren Umfanges schon für Anfang 1937 eine Steigerung des durch schnittlichen Ladenpreises gegen 1935 um rund 9°/° ergeben. Das ist eine Entwicklung, die dem Wettbewerb des deutschen Buches zweifelsohne zugute kommt. Nach den vom Statistischen Reichs amt veröffentlichten Zahlen war die deutsche Ausfuhr von Bü chern, Karten, Noten und Bildern 1937 mengenmäßig etwas höher als 1936. Wertmäßig machte sich die Senkung der deut schen Bücherpreise entsprechend bemerkbar. Die Einfuhr wies mengenmäßig keine nennenswerte Veränderung auf, wertmäßig ebenfalls eine geringfügige Abnahme. Auch hier kann demnach der deutsche Buchhandel mit dem Abschluß des Jahres 1937 im großen ganzen zufrieden sein. bei der Werbung? dritten Auslage von Kliemanns »Werbung fürs Buch- habe ich mich bemüht, das Jneinandergreifen verschiedener Werbemaß- nahmen als die Hauptaufgabe der Werbung sür das wissen schaftliche Buch herauszustellen. Einen mit Zahlen belegten Bei trag zur Erfolgskontrolle vermag ich an zwei besonderen Fällen meiner Sortimentspraxis zu geben. Es handelt sich um zwei wissenschaftliche Werke nahezu des gleichen Inhalts, die Ende des vergangenen Jahres vollendet wurden, nahezu den gleichen Preis haben (etwa RM 30.—), sich an einen sehr weit gesteckten Kreis der Ärzteschaft wenden und beide vor Erscheinen zu einem Subskriptionspreis angeboten wurden. In beiden Fällen handelte es sich um verhältnismäßig teuere Werke, bei denen der Kaufentschluß wohl überlegt zu werden Pflegt und nicht einer augenblicklichen Stimmung ent springt. In beiden Fällen sind sämtliche Bestellungen dem Wesen 124 Nr. 36 Sonnabend, den 12. Februar 1988
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