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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.02.1938
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- 1938-02-17
- Erscheinungsdatum
- 17.02.1938
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zur Genüge beweist. Auch der amerikanische Verlag hat trotz eines kleinen Rückgangs in der allgemeinen llbersetzungstätigkeit eine vermehrte Zahl von Übertragungen aus dem Deutschen herausgebracht, die mit 167 von insgesamt 422 Übersetzungen weitaus an erster Stelle stehen. Als auffallendste Tatsache ist die starke Heranziehung des deutschen theologischen Schrifttums zu buchen, dem mit 26 Erscheinungen eine bisher nicht in gleichem Maß beobachtete Bedeutung zugemessen ist, die nahezu an die der historischen und biographischen Werke heranreicht (28). Bei der Schönen Literatur (52) ist die Beachtung des deutschen Jugendschrifttums zu erwähnen, das 14 Erscheinungen aufweist, von denen allein 16 auf.Neuauflagen der in Amerika sehr be liebten Bücher von Johanna Spyri entfallen. An bekannten Autoren treten ferner auf: Hans Fallada (mit drei Werken), Gustav Frenssen (»Jörn Ilhl«), Paula Grogger (»Das Grim- mingtor«), M. B. Kennicott (»Das Herz ist wach-), R. C. Musch- ler (»Die Unbekannte-) und Ernst Wiechert (»Die Majorin-). Deutschland ist 1936 mit insgesamt 420 Übersetzungen (Neu erscheinungen und Neuauflagen) in das englisch-amerikanische Schrifttum eingegangen; dieser Zahl stehen rund 220 Werke gegenüber, die erstmals aus dem Englischen und Amerika nischen ins Deutsche übersetzt wurden (die Neuauflagen sind nicht gezählt). Die am stärksten herangezogenen Sachgebiete sind ganz entsprechend den in der angelsächsischen Welt für das deutsche Schaffen herrschenden Interessen die Schöne Literatur (131), Geschichte, Politik und Biographien (3b) und Religionswissen schaft (1b). Trotz der sehr verbreiteten Kenntnis der deutschen Sprache in den Niederlanden stellt die deutsche llbersetzungslitera- tur mit 204 Werken einen sehr erheblichen Faktor aus dem niederländischen Übersetzungsmarkt dar. (Diese Zahl umfaßt so wohl die in den Niederlanden herausgegebenen holländischen, wie die in Belgien erschienenen flämischen Übertragungen.) Wie in den Bereinigten Staaten, so fällt auch hier die große Beach tung des religiösen Schrifttums auf, das in diesem Jahr mit 30 Werken vorwiegend katholischer Verfasser vertreten ist, von denen dis Predigten des Kardinals Faulhaber und »Das Wesen des Katholizismus- von Karl Adam hervorgehoben seien. — Auch die wertvolle Erzählungsliteratur setzt sich im Berichtsjahr vorwiegend aus Büchern katholischer Autoren zusammen: I. Coudenhove »Maria Ward«, P. Grogger »Das Grimmingtor«, G. von Le Fort »Der Papst aus dem Ghetto- und R. Schau mann »Amei-. Wesentlich ist die Wahl zweier Werke von Rilke, der »Geschichten vom lieben Gott- und des »Tagebuch des Malte Laurids Brigge-, sowie zweier Dramen von Grillparzer, »Me- dea« und »Das goldene Vlies«. Im übrigen ist die Auslese aus der deutschen Belletristik (114) zum überwiegenden Teil durch leichte Unterhaltungs- und Abenteuerlektüre und durch Frauen romane bestimmt. — Die wissenschaftliche Literatur tritt, abge sehen von der Theologie, im Übersetzungswesen sehr zurück, da sie im Original gelesen wird; nur das philosophisch-pädagogische Schrifttum stellt noch einen beachtlichen Anteil (12); es bevor zugt Bücher, die Fragen der Erziehung und Lebensführung be handeln, wie z. B. die »Philosophie des Alltags- von F. C. Endres und »Heroische Lebensführung- von Johannes Müller. Aus dem Niederländischen und Flämischen liegen 27 neue Werke in deutscher Übertragung vor, bei denen es sich zum größ ten Teil um Romane der erfolgreichen Autoren Jo van Am- mers-Küller, M. Lulofs, A. de Vries, E. Claes, A. Colen, St. Streuvels und F. Timmermans handelt. Das Übersetzungswesen in Skandinavien ist wie das der Niederlande durch die weiter zunehmende Bevorzugung der englischen Literatur charakterisiert, deren Anteil an der Gesamt zahl der Übersetzungen in den drei nordischen Ländern in diesem Jahr über bO"/» ausmacht: In Schweden wurden von insgesamt rund 460 Übertragungen 270, aus dem Englischen entnommen, in Dänemark von etwa 300 allein 160 und in Norwegen von etwa 220 einhundertvierzig. Deutschland steht entsprechend mit 65, 58 und 36 Übertragungen an zweiter Stelle, beachtlich hoch ist der Austausch zwischen den drei nordischen Staaten selbst, wäh rend Frankreich und die anderen Länder erst in ziemlich erheb lichem Abstand folgen. Die deutsche wissenschaftliche Produktion wird fast aus schließlich im Original ausgenommen; daß im übrigen die Teil nahme am deutschen Schaffen in den drei nah verwandten Län dern wesentlich übereinstimmende Züge aufweist, liegt aus der Hand. Das stärkste Interesse gilt neben der Schönen Literatur dem religiösen Schrifttum, das jedoch nicht so sehr in größeren Untersuchungen, sondern in kleineren Andachts- und Erbauungs büchern sowie Erlebnisschriften zu Wort kommt. Das letzte Werk von Gustav Frenssen »Der Glaube der Nordmark- erschien in schwedischer und dänischer Fassung. Schweden brachte 35 moderne deutsche belletristische Werke in Übersetzung heraus; aus der Reihe der erfolgreichen deutschen Romanschriftsteller sind hervorzuheben: K. F Boree (»Dor und der September«), H. Fallada (»Altes Herz geht auf die Reise-), H. Hauser (»Kampf»), R. C. Muschler (»Die Unbe kannte«) und H. Hoster mit seinem Roman unter Ärzten »Viele sind berufen«, der in den drei nordischen Ländern großen Erfolg hatte. Besondere Beachtung beanspruchen die Geschichte des »Jedermann- von Ernst Wiechert, »Der Arzt Gion- von Hans Carossa und »Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach». — Aus der politischen Zeltliteratur wurde die Schrift von I. Goebbels -Kommunismus ohne Maske« und eine der Friedens reden Hitlers gewählt. In Dänemark liegt Hitlers »Mein Kampf- bereits in 5. Auflage vor. — Die Auswahl aus der Schönen Literatur ist durch leichte Unterhaltungslcktüre bestimmt. An bekannten Namen begegnen wir H. Hesse, B. Kellermann, Th. Kröger und Hans Fallada, der wie im ganzen Ausland so auch in Nor wegen sehr beliebt ist, das in einem Jahr zwei seiner Romane her ausbrachte. In Norwegen erschienen außerdem aus der deut schen Gegenwartsliteratur »Delaide» von M. Lichnowsky, »Die Unbekannte« von R. C. Muschler und der Tatsachenbericht von E. E. Dwinger »Zwischen Weiß und Rot». Während die drei nordischen Länder noch immer eine regere Teilnahme an der volkhaften deutschen Dichtung vermissen las sen, hat Deutschland mit insgesamt 58 Erscheinungen, von denen 29 schwedischen, 16 norwegischen und 13 dänischen Ursprungs sind, eine bewußte Auswahl aus der charakteristischen nordi schen Literatur getroffen. In Island, dem Land der relativ stärksten Buchproduk tion der Welt — das Jahr 1836 hat zum erstenmal die Grenze der 300 überschritten mit 240 Büchern und 71 Broschüren —, erschienen insgesamt 35 Übersetzungen, von denen 12 aus dem Englischen und 7 aus dem Deutschen entnommen waren. In vier Fällen spielte die deutsche Fassung jedoch lediglich die Ver mittlerrolle für ausländische Autoren, und in einem Fall han delte es sich um das Buch eines Emigranten, sodaß von den 7 Werken nur zwei eigentlich deutscher Herkunft sind, ein kleines Sportbuch und eine Sammlung von Grimms Märchen. Der Büchermarkt Finnlands zeigt bei allen Bestrebun gen zum Aufbau einer eigenen finnischen Literatur doch eine merkliche skandinavische Orientierung, die abgesehen von allen anderen Ursachen schon in der Zweisprachigkeit des Landes in Finnisch und Schwedisch begründet ist. So hat sich die Auf wärtsbewegung in der sinnländischen Buchproduktion der letzten Jahre im wesentlichen nur bei den schwedischen Büchern aus gewirkt; bei ihnen hetrug die Vermehrung 11"/», bei den finni schen dagegen nur 2°/°. Der Büchermarkt war 1936 mit 1853 Werken beschickt, von denen 1282 auf finnische, 487 auf schwe dische und 84 auf fremdsprachliche Erscheinungen entfielen. Der Anteil der Übersetzungen betrug 285 Einheiten, und zwar 173 finnische und 112 schwedische, von denen entsprechend 27 und 11 deutscher Herkunft waren. Die verbreitete Kenntnis der deut schen Sprache in Finnland ermöglicht die Lektüre der wissen schaftlichen Werke im Original, sodaß für die Übertragung nur belletristische und populäre Schriften in Frage kommen. Die Auswahl aus der Schönen Literatur weist einige Werke aus der deutschen Dichtung aus: eine Übertragung der beiden Teile des Nr. 40 Donnerstag, öen 17. Februar 1938 135
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