Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.02.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1938-02-22
- Erscheinungsdatum
- 22.02.1938
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19380222
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193802223
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19380222
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
- Monat1938-02
- Tag1938-02-22
- Monat1938-02
- Jahr1938
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Benutzung einer Gelatinefolie wird zunächst eine Pause von allen zur Situation gehörenden Teilen der Zeichnung einschließ lich des Gradnetzes angefcrtigt. Man benutzt hierzu eine Nadel und ritzt damit alle Konturen in die gut durchsichtige Folie ein. Die dabei entstehenden kleinen Vertiefungen werden mit einem feinen blauen oder roten Pulver eingerieben und auf den vor her sauber geschliffenen und mit einer aus Ruß und Gummi arabikum bestehenden Mischung schwarz eingefärbten Lithogra phiestein gelegt. Durch Reiben mit einem Falzbein überträgt sich die auf der Gelntinefolie befindliche Zeichnung seiten verkehrt auf die schwarze Steinoberfläche. Da sich beide Farb töne gut voneinander unterscheiden, tritt die Zeichnung klar hervor und kann in gleicher Weise mit der Nadel in den Stein eingraviert werden. Nach dieser Arbeit wird die schwarze Deck farbe des Steins wieder abgewaschen. Dabei verschwindet auch die zum Einfärben der Folie benutzte bunte Farbe und es bleibt nur die cingcritztc aber schwer zu erkennende Zeichnung übrig. Sie muß mittels eines Tampons und schwarzer Farbe neu ein gefärbt werden. Dadurch wird sie klar und deutlich sichtbar und kann die Unterlage für die nach der gleichen Methode zu über tragenden Gebirgsteile, Ortsnamen usw. bilden. Bei farbigen Karten muß natürlich für jede Farbe ein besonderer Stein be nutzt werden, wenn nicht durch übercinanderdrucken von Farben neue Farbtöne erreicht werden können. Geologische Karten sind immer vielfarbig und nicht selten muß dann mit zehn und mehr Farbsteinen gerechnet werden. Bei photographischen Übertragungen auf Steine oder Bleche, die aber eine tiefschwarze saubere Zeichnung voraussetzen, tritt der Kartolithograph meist nur bei Ergänzungen in Tätig keit. Die Hauptarbeit übernimmt der Photolithograph und der Photograph. Der letztere muß sein größtes Augenmerk auf die leicht eintretenden Verzerrungen legen, wenn die einzelnen Plat ten beim Druck einwandfrei passen sollen. Werden Korrekturen oder bei Neuauflagen Veränderungen an den bereits vorhan denen Karten nötig, dann werden die fehlerhaften Stellen her ausgeschliffen und in der oben beschriebenen Weise neu einge arbeitet. Der Kartokupferstich ist die vollkommenste Art der Karten herstellung. An Stelle der großen und unhandlichen Steine wer den Kupferplattcn verwendet, die früher gewalzt und gehäm mert, neuerdings aber meist auf galvanischem Wege hergestellt werden. Sie müssen eine absolut glatte und einwandfreie Ober fläche besitzen und während der Verarbeitung vor jeder Beschä digung bewahrt bleiben. Nachdem die Größe der neuen Karte festgestellt ist, wird das Kartcnnetz eingemessen und mit der Liniiermaschine - eingezogen. Bei gleichbleibender Größe, das heißt, wenn die Originalzeichnung mit der neuen Karte über einstimmt, wird die Übertragung der Situation auf die einge färbte Platte in der gleichen Weise mit einer Gelatinesolie vor genommen wie bei der Kartolithographie. Zum Abdrücken ver wendet man das Falzbein oder den Polierstahl. Im allgemeinen sind die nun folgenden Arbeitsgänge die gleichen wie bei der Kartolithographie, man muß nur dem härteren Kupfer durch Verwendung von anderen Werkzeugen Rechnung tragen. Ein großer Vorteil besteht aber darin, daß man alle' regelmäßig wiederkehrenden Zeichen, Signaturen genannt, mit Stahlstem- pcln einschlägt und damit neben einer absoluten Gleichmäßig keit eine wesentliche Vereinfachung erzielt. Alle Schriften wer den aber mit der Hand gestochen, nachdem die Größen der Schriften mit Schriftgabeln genau festgclegt worden sind. Bei mehrfarbigen Karten, zum Beispiel bei den in drei Farben hergestellten Karten der staatlichen Institute, müssen zur Erzielung eines genauen Mnßhaltens der zweiten und fol genden Farbe Abklatsche von der ersten Farbe hergestellt wer den. Hierbei wird die zuerst angefertigte Situationsplatte mit Farbe oder Wachs so eingewalzt, daß der tieferliegende Stich von der Farbe frei bleibt. Die aufgetragene Farbe wird als dann aus eine Gelatinefolie abgerieben und von dieser durch nochmaliges Abreiben auf die neue Platte übertragen. Erst da mit ist die Unterlage für die richtige Stellung der Kartenteile geschaffen, die in der zweiten Farbe stehen. Wenn sich bei der Nachprüfung der Pause keine Veränderung ergibt und die Über tragung fixiert worden ist, kann mit dem Stich der neuen Platte begonnen werden. Von weittragender Bedeutung ist die unbegrenzte Korrek turmöglichkeit der Kupferplatte. Das gebräuchlichste Verfahren ist das Lackverfahren. Nachdem die Platte gründlich gereinigt worden ist, wird sie unter Freilassung der Korrekturstelle mit Asphaltlack überzogen, mit Wachs überstrichcn und zur Auf kupferung in das galvanische Bad eingehängt. In etwa acht Stunden hat sich reichlich Kupfer angesetzt, das überschießende wird abgemeißelt und nachdem die Platte wieder plan geschliffen worden ist, steht der neuen Übertragung nichts entgegen. Der Auflagendruck aller im Kartokupferstich hergestcllten Karten erfolgt in der Flachdruckpresse, nachdem auf dem Wege des Kartoumdrucks die Steine oder Bleche vorbereitet sind. O. Schmidt. Die Reichsmeffe im Buch Von Werner Eckhardt Bei der Bedeutung der Leipziger Messe für das wirtschaft liche und darüber hinaus für das gesamte öffentliche Leben wird sich der Buchhändler hier und da vor die Frage gestellt sehen, welche Literatur über die Leipziger Messe vorhanden ist. Diese Frage ist wegen der Zersplitterung der Messeliteratur, die sich wieder aus der Vielgestaltigkeit und der achthundertjährigen wechselvollen Geschichte der Messe selbst erklärt, nicht leicht zu beantworten. Faßt man alle Bücher, Broschüren und Dissertationen (mit Ausnahme der meßamtlichen Werbeschriften, Meßhaus- und Branchenführer und -kataloge) über die Leipziger Messe zu sammen, so kommt man auf rund zweihundert Veröffentlichun gen. Dazu treten die umfangreiche Literatur in Zeitschriften- Sondernummern und größere grundlegende meßamtlichc Arbei ten, die die Zahl auf etwa das Doppelte erhöhen. Allein eine solche summarische Angabe besagt nichts, wenn man nicht über die Zeit unterrichtet ist, zu der die Bücher her ausgegeben worden sind. Ein großer Teil der Bücher (das Bro schürenwesen ist vornehmlich eine Erscheinung der auf Knapp heit eingestellten Neuzeit) entfällt naturgemäß auf die größere Zeitspanne der Warenmesse, die in der Geschichte der Reichs- 150 messe vom 12. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts reicht. Ihr steht gegenüber der — reichlich gerechnete — Zeitraum der modernen Mustermesse von fünfzig Jahren. Der Zahl der Jahre und der Vielfalt des Geschehens entsprechend müßten also die Werke über die Leipziger Warenmesse die Literatur der Muster messe rein zahlenmäßig um mehr als das Zehnfache übertreffen. Daß dieses Verhältnis auch annähernd nicht vorhanden ist, hat seine Gründe in erster Linie in der technischen und wirtschaft lichen Entwicklung, die Buch- und Messewesen gleichermaßen wandelten und ihr heutiges Gesicht weitgehend bestimmten. Gerade der Eintritt ins Zeitalter der Maschine, die das Buch zum Allgemeingut machen half, ist ja auch der Anlaß zur Umwandlung der Warenmesse in die den modernen wirtschaft lichen Erfordernissen und Verkehrsformen entsprechende Muster messe geworden. Die junge Mustermesse ist gewissermaßen von Anfang an in eine buchfreudige Zeit hineingestellt. Daraus ergibt sich, daß sie literarisch gegenüber der bedeutend älteren Warenmesse nur gering unterlegen ist. Andererseits hat die Warenmesse schon rund zweihundert- undsünszig Jahre bestanden und ihre erste »mitteldeutsche Blüte periode- bereits hinter sich gehabt, als die Buchdruckcrkunst er- Nr. 44 Dienstag, den 23. Februar 1938
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder