X- 88, 14. April 1934. Fertige und Künftig scheinende Bücher. Börsen«»,, f. d.Dts«n.«nchh»nb!,. 1737 * Annette Kolb Die Schaukel Roman. 270 Seiten. Ausstattung von E. R. Weiß. Geheftet 3.50, kartoniert 4.50, Leinen 5.50 RM. (In Vorbereitung) Die Kinder des königlich bayrischen Gartenarchitekten Lautcnschlag stehen im Mittelpunkt des Buches, ihr Leben greift hinüber ins von Zwingersche Haus. Lautenschlags sind eine ungewöhnliche Familie, die Mutter, eine Französin und eine in sich zurückgezogene musi kalische Frau, die nie heimisch wird in München - der Vater, in seinem Beruf ein geni aler Künstler, im Leben ein unabhängiger Mensch, extrem und einsam - die Kinder, so verschieden sie sind, eine unzertrennliche Rotte, eine wirkliche Lebensgemeinschaft, in der keins fehlen darf, wenn es gut gehen soll. Die von Zwingers daneben sind das normale, bessere münchenerische Bürgertum. Das Leben ist in der Schilderung von Annette Kolb so unmittelbar und so jugendlich kräftig, ja selbst drastisch und komisch, wie es von den Kindern gelebt wurde. Das Wissen der Erzählerin um die späteren Schicksale dieser Familie und den weiteren Gang der Welt, ihre schmerzliche Erfahrung vom Leben ist als Wehmutsfarbe in die Erzählung eingewoben. So entstand ein kräftiger Bildteppich voll Tiefen und mit einem Horizont, der in goldenen Abendfarben verdämmert. Geschichte eines berühmten Hundes. 170 Seiten. Mit 6 Zeichnungen von Renee Sintenis. Geheftet 2.60, kartoniert 3.60, Leinen 4.80 RM. Fluch ist der Hund von Elizabeth Barrett Browning; sie haben einander sehr geliebt, und seine Lebensgeschichte ist eng mit der ihren verknüpft: das Hundeleben spiegelt das Menschenleben in einer charmanten, leise umflorten Art wider. Schärfste Wachsamkeit und treuste Liebe verfolgen alle Ereignisse, die, aus der Hundeperspektive gesehen, wie in einem beschlagenen, durch den Mangel an bewußter „Vernunft" getrübten Spiegel vor- überziehen. Ganz unmerklich spielt so auch ein Stückchen Kulturgeschichte in Flush's Leben, das von 1841 bis in die fünfziger Jahre reicht; denn jede gute Biographie muß auch die Zeit des Zeitgenossen widerspiegeln. — Die Geschichte dieses Hundes ist mit so viel Grazie, Anmut und lieblicher Ironie erzählt, daß man sie wie einen köstlichen Leckerbissen genießt.