Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1934
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- 1934-04-14
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- 14.04.1934
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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V-^1/44? Wril 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. ...... , Baüerndichtnng sein kann. Die Schriftsteller und Künstler mögen also kleber den deutschen Bauern in den nächsten Jahren unter Natur schutz stellen; man soll ihn gerade so wenig mißbrauchen wie die nationalen Symbole, die vr. Goebbels ausdrücklich geschützt hat. Seltey waren uns Worte über Konjunkturschrifttum so aus dem Herzen gesprochen, wie sie der Verfasser dieser Glosse schreibt. Der deutsche Verlag hat es in der Hand, solches Schrifttum nicht zu ver legen, und der deutsche Sortimenter, der seine Aufgabe im Dienste des Volksganzen sieht, wird solche Literatur nicht verbreiten. 2. Geistiges Deutschland. Von E G. Kolbeuheyer. Wir entnehmen dem NS.-Kurier (Nr. 161) folgenden Beitrag: Der vor einigen Wochen von vr. E. G. Kolbeuheyer . . auch in Stuttgart gehaltene Vortrag: »Der Lebcns- staudard der geistig Schassenden und das neue . , , - Deutschland«, der auch inzwischen als Druckschrift er schienen ist, wurde, wie uns aus verschiedenen Zu schriften und Gesprächen bekannt geworden ist, ent weder mißverstanden oder von gewissen intellek tuellen Kreisen in bewußter Absicht umgebogeu. Wir haben deshalb vr. E. G. Kolbeuheyer um ein Wort zur Aufklärung gebeten, das er uns liebenswürdiger weise zur Verfügung gestellt hat. - Da mir bekannt geworden ist, daß ein zeitweiliges Verbot meines Vortrages »Der Lebensstandard der geistig Schassenden und das neue Deutschland« aufgehoben wurde, ist es mir auch möglich, etliche Worte der Aufklärung über meinen Vortrag zu sprechen, ohne in den Ver dacht zu geraten, ich hätte am Inhalt dessen, was ich gesagt habe, etwas abzuschwächen. Auch ich weiß natürlich, daß wir noch innerhalb der Revolution stehen, ich habe das in dem Vortrage deutlich ausgesprochen. Dennoch halte ich das F-tthrerwort, daß die Revolution beendet sei und die Evolution zu beginnen habe, in der von mir gegebenen Deutung auf recht. Es war ein echtes Führerwort und zur rechten Zeit gesprochen. Ein Wort, das nur daun mißverstanden ist, wenn man meint, es schlösse aus, daß die Folgerungen der Revolution auswirkeud immer neue Umgestaltungen des inneren Staatsbaues und Umge staltungen des Gemeinschaftslebens nach sich ziehen müssen. Diese Umgestaltungen und Answirknnegn, stehen, sie gleichwohl ans revo lutionärem Boden, sind eben schon evolutionellcr Art. Das Kennzeichen jeder Revolution ist die Beseitigung eines un haltbaren Zustandes, der Umbruch des Lebensbodens und seine Auf bereitung zu neuer Saat und neuem Wachstum. Wenn das Führer? wort besagt, daß der revolutionäre Umbruch geschehen sei, wenn das Führerwort also den Einsatz des deutschen Volkes zur neuen Auf bereitung des Lebensbodens fordert, so ist damit weder der Bedeu tung noch der auswirkenden Fortentwicklung der Revolution Ab bruch getan, und es kann unter Evolution kein Versinken in einen vorrevolutionären Zustand verstanden sein. So wird die revolutio näre Kraft der Bewegung weder gehemmt noch aufgegeben, sie ist vielmehr zu ihrer aufbauenden Auswirkung frei, weil eine Periode des Umbruches als beendet erklärt ist. Wer da meint, daß mein Vortrag diesem Aufbau widerspreche, der kann eben nicht hören und kann auch nicht lesen. Und das sei beiden Teilen gesagt, jenem Teil meiner Hörer und Leser, die da meinen, ich rede Gesinnungen und Zeiten das Wort, gegen die ich nicht ohne Erfolg für das deutsche Wesen gekämpft habe, als dieser Kampf noch nicht von jedem beliebigen Mitläufer geführt werden konnte, — es sei aber auch jenem Teil meiner Hörer und Leser ge sagt, die mich darüber belehren wollen, daß meine Ausführungen reaktionäre Wirkungen haben müssen und noch nicht au der Zeit seien. Ich bin in diesen tiefbewegenden beiden letzten Fahren nicht hinter dem Ofen gesessen und habe dem deutschen Volke ins Herz gesehen. Weil ich gesehen habe, durfte ich nicht schweigen. Fch brauchte auch nicht zu schweigen, weil das, was ich zu sagen habe, mit der Befreiungsbewegung unseres Volkes geht, und weil ich. meiner innersten Erkenntnis nach, mit meinem Worte eine Wcscnshilfe zu bieten habe, werde das nun fürs erste erkannt oder nicht. In der Zeit des revolutionären Umbruchs war es nicht möglich gewesen, das geistige Deutschland nach seiner gewachsenen Art und wesentlichen Funktion einzubeziehen. Es mußten sich Spannungen im geistigen Deutschland bilden, die in der Zeit der revolutionären Aus wirkung (der Evolution) hemmend, ja, gefährlich werden können. Diese Spannungen müssen durch eine Bindung des geistigen Deutsch land an die deutsche Revolution beseitigt werden. Das kann natur gemäß nur dadurch erfolgen, daß das geistige Deutschland seiner lebens ständisch gewachsenen Art nach Aufnahme in die revolutionäre Auswirkung findet, eine Aufnahme, die lebendige Mitarbeit, also Einordnung und keine separa tistische Überordnung, wie ich nachdrücklich betont habe, bedeutet. Dazu ist die Zeit meiner Überzeugung nach eben recht. Um diesen Gedanken überhaupt zur Erörterung zu bringen, war es notwendig, die lebensständische Eigenart und Wirkung des geisti gen Deutschland, die ein Weltfaktor geworden ist, zu entwickeln. Wer da meint, ich rede einem libertinischen Individualismus das Wort, der möge erst hören und lesen lernen. Er müßte in gleicher Weise die Befreiung des Bauernstandes aus unhaltbarer Lebens lage als eine individualistische Aktion ansehen, weil der Bauernstand gleichfalls ein eingeordneter Lebensstand des Volkes ist, nicht anders, wie ich den Lebensstand der geistig Schassenden ansehe. Die Jndi- vidnationsformcn sowohl des Bauernstandes als auch des geistigen Lebensstandes im Volke bestehen und leben seit Jahrhunderten, ihnen brauchte nicht erst das Wort geredet zu werden. Sie sind biologische Funktionsteste, lebendige Glieder des Volksorganismns. Daß bei die sen Gedanken deutsche Geistigkeit nicht mit Intellektualismus ver wechselt sei, das habe ich nachdrücklich betont, denn ich konnte wohl annehmen, daß allzu bereitwillig Hör- und Denkfehler gemacht werden würden. Ich möchte meinen eifernden Kritikern zurufen, und zwar aus einer Kampfeserfahrung einer Zeit, in der ich auf einem Geistes gebiete fast allein stehen mußte, um unsere Art gegen Andersart zu verteidigen: Keine übertriebene Ängstlichkeit! Und: Teufel, komm raus! Soll man Bücher ausleihen? Den nachfolgenden kleinen Beitrag entnehmen wir dem »Angriff« vom 6. April 1934: Ans die Gefahr hin, in den Verdacht zu kommen, dem Büchergeiz das Wort zu reden: Bücher soll man nicht ausleihen! Man soll es nicht tun um des Entleihers willen. Man er zieht ihn sonst zum Bücherfresfer, zum rein stofflichen Durchblättern von tausend Bänden. Man soll Bücher nicht ausleihen, um den anderen zu den F-renden zu zwingen, die man selbst kennt, — zum Alleinsein mit dem Buche, das einem gehört. Wer Bücher entleiht, liest meist zuviel und ohne Auswahl, er besitzt keine Achtung vor dem Buch. Er will es nur kennenlernen, aber nicht in sein Leben zwingen. Lasse dir nicht erzählen: die Anschaffung von Büchern sei ihm zu teuer. Von jedem Buche, das zum Bestand der deutschen Lite ratur gehört, das wirklich bereichert, gibt es billige Ausgaben. Selbst wenn ein Buch aber einmal soviel kosten sollte, wie eine Karte zum nächsten Fußballmatch: lehre deinen Freund das Vergnügen, für ein Buch zu sparen. Man soll Bücher nicht ansleihen, weil man damit die Gemein schaft zwischen sich und seinem Buche zerreist. Lebt nicht in dem Buche die eine Stunde eurer ersten Gemeinschaft, dein Wiederfinden zu ihm mit allen Empfindungen, die dich damals erfüllten. Bewahrt es nicht in seinen Blättern ein Stückchen aus deinen gelebten Stun den und Jahren, erinnert es dich nicht an die Zeit, da du es zuerst gelesen, da du ein anderer warst? Diese unsichtbaren Zusammen hänge gibst du preis, wenn du dein Buch zu fremden Menschen, in eine fremde Umwelt läßt. Aber auch die sichtbaren Spuren eurer Gemeinschaft gibst du dem Entleiher deines Puches preis. Oder nahmst du dir nicht das Recht, Anmerkungen und Hinweise ans andere Bücher in deinem Buche anznbringen, mit Ruf- und Frage zeichen, mit Unterstreichungen, deinen Eindruck festzuhalten? Man soll Bücher nicht ausleihen, um des Buches selbst willen. Mit fortschreitender Kultur wird die Zeit kommen, da auch der Ärmste sich wird seines eigenen Bücherbesitzes erfreuen können, da er jene Bücher wird sein Eigen nennen, die es wert sind, ihn auf seinem Weg durch die guten und bösen Stunden des Lebens zu geleiten. Disziplin und Derantwortungsgefühl im Zahlungswesen. Da die Gegenwart Ordnung und Sauberkeit im Geschäfts verkehr in ganz besonderem Maße verlangt, haben die Unter zeichneten Spitzcnorganisationen der Wirtschaft eine bereits im Jahre 1926 herausgegebene gemeinsame Erklärung er neut in der nachstehenden Fassung veröffentlicht. Immer noch müssei^im Geschäftsverkehr Mißstände im Zahlnngs- wesen festgestellt werden, die die Gesundung des Wirtschaftslebens er schweren und der Stellung des deutschen Kaufmanns als verant- 331
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