Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330715
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193307150
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330715
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-07
- Tag1933-07-15
- Monat1933-07
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
S2S4 162, IS. Juli 1933. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. ««tt-WI-U,. d. Joachim RingelnaH im Urteil der Zeitgenossen I'niil I««I>t«r sk««ts«t>« Vllxem. Ltx. k«rl!n) „Joachim Ringelnatz ist der heutigen Jugend das, was Morgenstern uns und unseren Vätem Wilhelm Busch war. Wie ja denn überhaupt nicht allzufern hinter Ringelnatz die guten alten Züge Ludwig Richters sichtbar werden." Hermann Henne „Ich freue mich an diesem Mann und seinem Humor, der so gar nicht golden ist, sondern echter Galgenhumor, schwebend zwischen Spaß und Not, zwischen Rausch und Verzweiflung. Sei gegrüßt, Bruder Ringelnatz!" vtt« ükrüen (8aimt»x lNorzxen - liüln) „Der Enkel von Wilhelm Busch ist Joachim Ringelnatz. Er ist ein Dichter, dem die grauesten Alltagsdinge farbig werden." Ovnraü k»n«I««^ (IN«! k«uts«k« k«n<Is«kaii kerllo) „Empfindliche Nasen und zärtliche Gemüter mögen darüber klagen, daß diese derbe, ungenierte Lyrik noch mehr nach dem Düngerhaufen riecht als Blumen wachsen läßt, aber Ringelnatz hätte sogar Eduard Mörike auf seiner Seite, der sich bekanntlich nach der Lektüre eines lyrischen Manuskriptes mit.süßem Zeug ohne Saft und Kraft' einen herzhaften Rettich au« dem Küchengarten holte. Ich kenne nur einen Lyriker, dessen Inspiration so bildhaft geschlossen ist und gleichzeitig über eine so tiefe und eindringliche Komik verfügte: Christian Morgen stern. Dieser größte lyrische Humorist der deutschen Literatur hätte an Ringelnatz seine Helle Freude gehabt. So wenig die unvergleich lichen Galgenlieder eine Viecherei für Wandervögel oder ein Bierulk für Studenten sind, so wenig ist Ringelnatz ein bloßer Klamauk macher, wozu man ihn hat stempeln wollen." I» II kupp«! (k»Ii>Is«!i« L«1ti»ix) „Die Form seiner Gedichte ist wie des maritimen Poeten Nase; kantig und ausschweifend, vorwitzig und spitzbübisch. Ihr Gehalt aber ist wie seine Seele: zart und naiv, angenehm durchfeuchtet, grundgütig, sehr liebevoll, etwas schalkhaft und respekterfüllt vor jeder Leistung, artig und sogar zeremoniös. Johann Christian Günther hatte so einen Alldrang im Blut wie er, und ganz in jahrtausendalter Ferne schim mert ein Dichtcrstern, zu dem Kutteldaddcldu mit Fug den Becher heben kann, den großen Ahnen zu grüßen, Li-Tai-Pe, der das Trink lied vom Jammer der Erbe geschrieben hat." K»I>8 KNIim (0«»t8vli« L«ttsvlirlkt v«r kmistvsrt) „Ringelnatz war nie wurzellos, ja, je älter er wird, um so tiefer be ginnt er im Einfach-Menschlichen Wurzel zu schlagen. Neben und vor den Spaß tritt der Ernst eines Menschen, der tief und zugleich naiv am Leben leidet. Diese Verbindung ist selten genug in unfern gebildet- sentimentalen Zeiten." k»rl 8tr««k«r (V«Iliaxei» L kluslnxs k«n»ts!i«kte) „Man hat Ringelnatz mitunter nicht genügend erkannt und anerkannt, weil er, ein lustiger, trinkfester Geselle, auch den .Klamauk' nicht scheut. Aber seine Gedichte bezeugen, daß er im Grunde ein echter, reiner Dichter ist, der die seltene Gabe besitzt, mit wirklichem Humor ernste Stimmungen zu verscheuchen oder doch hell zu umranden." § k»a! IrI«<IrI«t> (1i8In«r V»x«bl»tt) „Hinter RingelnatzenS Derbheit verbirgt sich oft eine geheime innere Tragik, die an einigen Stellen an Billon und Günther erinnert. Hier ist Humor Folie für einen tiefen Lebensernst." Krim« krlvk W««n«r (Ventseli« ^Ilxemelm« Leltniix It«nltn) „Ringelnatz ist ein dichterischer Mensch. Eine ungeheure Liebe zu den kleinen Dingen des Lebens, ein unsentimentaler, echter Humor, der Gefühlswallungen mit scharfer Lauge hinwegspült, verleiht ihm einen seltsamen Zauber." k«a«r von L«k«It!tL (kl« L,!t«r»tm- k«rlln> „Er schimpft oft genug, aber immer mit lachendem Munde, er wird nie bitter und anklagend, er ist nur rücksichtslos offenherzig, auch sich selbst gegenüber. Er ist ein Mensch mit menschlichem Fühlen und ein .lieber Kerl', dem man gut sein muß." v«rt kavlili«!t (v!« kll«Ii«rvv«It k«im) „Ein poesielustiger Abenteurer, halb Kobold, halb melancholischer Zecher, eine vornehme und menschenfreundliche Persönlichkeit." ^Idr««Irt Krlvli VSntli«« (V«uts«li«8 Volkstum Numdmrx) „Ringelnatz ist ein echter .Kauz' mit einem Humor, der aus der un- verschrbaren Unschuld und Einsamkeit des Kauzes quillt." vtt« k««I«r«r (KI« »««« I,lt««atnr . K«lpLlx) „Ein ehrlicher anständiger Kerl, der mit den modernen Literatur rowdys nichts gemein hat, der zwar nur ein Kabarettist ist, der aber etwas hat, was in ihm dichtet, für den das Leben dichtet." k«8a k««li» (»«ii« k>«I« kr«88v IVI«n) „Ehrlicher Kerl und Könner, Franyois VillonS und Grabbes Duz bruder, ein Lyriker, Romantiker, der sich nicht scheut, ein menschlich Ding beim Namen zu nennen. Rechtsnachfolger des jungen Wedekind. Man braucht nur seine schrulligen Balladen zu lesen, und man wird den Mann aufs heißeste lieben." II»ns Kurt!» VIst«r (Vllsltvr VIIx«i,i. -l«Itiiiix) „Ringelnatz: Du bist ein echter Lyriker, ein wundervoller Mensch und echter Kamerad. Wir kennen und lieben Dich alle! Als ,Kutteldaddcldu' wie Artist, als Mariner im Krieg und Matrosendichter, als Zeitlyriker und Whiskyromantiker!" k«rb«rt VUiitli«« (8«li«rls Alszx»»!» k«rl!ii) „Ringelnatz ist Dichter, Ringelnatz ist ein natürlicher Erzähler von Eigenart und wunderbarer Sprache, aber berühmt gemacht haben ihn seine Gedichte. Ringelnatz setzt jene Reihe fort, die über Busch, Wcde- kind zu Morgenstern führt. Die Figur seines Kuttcldaddeldu wird die Zeiten überdauern. Und er gibt in seinen Sammlungen echte, tiefe Lyrik. Es gibt ein schönes Wort von Friedrich Kayßler: .Daß Freude und Leid im Grunde eins ist, lehrt uns die Kunst.' Nirgends sind sie mehr eins als bei Ringelnatz, und keine Kunst lehrt eS unS mehr als seine."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder