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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-11-04
- Erscheinungsdatum
- 04.11.1933
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- Deutsch
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X: 257, 4. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. essieren muß, was der Besucher auf der Buchmesse zu finden hofft und zu sehen wünscht. Schon bei der ersten Fühlungnahme war es erfreulich festzu stellen, wie sehr gerade der Grundgedanke der Messe Anklang und Zustimmung fand. Für eine wahllos zusammengeströmte Masse von Büchern ist wohl nirgends Interesse vorhanden, aber für eine nach den geschilderten Gesichtspunkten sorgfältig getroffene Auswahl, nach einer deutlich und objektiv gegebenen Schau über das Wert vollste, über die Bücher, die uns heute wichtig und wesentlich sind, ist das Bedürfnis groß. Dieses Bedürfnis nach Kenntnis der Bücher und ihrer Werte erstreckt sich aber nicht auf Fußball- und Bastelbücher ldie das Gesicht der Messe natürlich nicht bestimmen dürfen), sondern gerade auf jene Werke, die kulturelle und welt anschauliche Werte enthalten, mögen sie nun dichterische, politische, historische, wirtschaftliche, künstlerische oder sonst bildende Bücher sein. Das bedeutet nun natürlich nicht, daß deshalb die Buchmesse lehrhaft und langweilig werden müßte. Ganz im Gegenteil! Auch diese Werte lassen sich auf eine Weise darstellen, daß sie lebendig und stark wirken und auch gerade den unliterarischen Menschen fes seln. Je bunter und lebhafter, um so besser! Die Besucher sollen staunen können, nur darf darüber der Sinn der ganzen Veranstal tung nicht verloren gehn. Es hieße durchaus das Ethos der großen Bewegung verkennen, wollte man annehmcn, daß eine starke An ziehung nur durch ungeistige Attraktionen möglich sei. Die Buchinhalte jener Werke, die der Buchmesse das Gesicht geben sollen, zu veranschaulichen und dem Beschauer bildlich oder schlagwortartig zu zeigen, ist vielleicht schwierig, aber keinesfalls unmöglich. Eine Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung läßt sich durch historische Photos und Dokumente zur Wirkung bringen. Andere historische, die fernere Vergangenheit behandelnde Bücher sollten die Verbindung mit unserer Zeit durch Ausstellung von wesensähnlichen Bildern aus der beschriebenen Epoche und aus unseren Tagen zeigen. — Eine große Weltkarte mit der Einzeich nung der deutschen Siedlungen in aller Welt kann auf einen Roman des Auslanddeutschtums Hinweisen. Eine Dichtung, die sich beson ders gut zum Vorlesen auf Abendveranstaltungen der kulturellen und politischen Organisationen eignet, sollte diese Verwendbarkeit durch ein beschriftetes Bild solch einer Abendversammlung anzeigen. Eine graphische Darstellung der wachsenden Auslagen von »Mein Kampf« würde jeden Besucher interessieren. Um die Aufmerksam keit auf ein Buch über germanische Vorgeschichte zu lenken, wird man sich einer geeigneten Leihgabe aus einem Museum bedienen können. Wenn Sportbücher gezeigt werden, soll der Wehrsport und der Volkssport im Vordergrund stehn. Wie anziehend wäre z. B. eine bildliche Gegenüberstellung der von unserer obersten Sport behörde geförderten Sportarten und Leibesübungen und auf der anderen Seite die Übertreibungen sportlicher Rekordsucht. — Natürlich kann eine Schauwirkung auch auf anderen Wegen er reicht werden. Da könnte z. B. ein Verlag mit viel Geschenkliteratur seine Auslagen als Tisch unter dem Weihnachtsbaum gestalten, die Bücher für Vater, Mutter, Sohn und Tochter, für Großeltern und Freunde gesondert legen und die Familie in plastischen Figuren dazustellen. Und was dergleichen Möglichkeiten mehr sind! — Auch der Humor und die Karikatur sind auf der Buchmesse am Platz. In lustigen Bildern und Figuren läßt sich zeigen, wie erfreut oder belehrt oder gewandelt ein Mensch nach der Lektüre eines Buches ist. Diese Beispiele können nur eine allgemeine Richtung angeben, aber es wird dem einzelnen Verleger nicht schwer fallen, einige ge eignete Verlagswerke herauszugreifen und sie auf eine ähnliche Weise zur Wirkung zu bringen. Gewarnt sei hier nur nochmals davor, allzu viele Bücher auszustcllen. (Die Sortimenterstände werden als Verkaufsstände eine größere Anzahl von Büchern be herbergen können.) Je mehr Bücher der einzelne Verlag auf seinen Verlagsstand stellt, um so schwerer wird es ihm sein, eine befrie digende Wirkung zu erzielen, um so größer ist auch die Gefahr, daß die Buchmesse den Besucher durch überfülle verwirrt und er nach den ersten Hundert Metern Lust verspürt, sich in Trab zu setzen. Das muß auf alle Fälle vermieden werden! Wenn ein Verlag aus finanziellen Gründen vor der Beschaf fung von Bildmaterial und der Anfertigung von Plakaten und ande ren Schaustücken zurückschreckt, so sollte er in Betracht ziehen, daß das Material nach Schluß der Buchmesse auch bei sonstigen Aus stellungen und Sonderfenstern Verwendung und Wiederverwendung finden kann. Ganz abgesehen davon, daß die Organisation dieser Buchmesse eine sehr intensive Beachtung des Ausgestellten sichert. Die SA., die SS., die politische Organisation, die Frauenschaft, die NS-HAGO, der DHV, die NSBO usw. ernennen alle besondere Referenten für die Buchmesse, deren Aufgabe es sein wird, in ihren Organisationen für die Veranstaltung zu wirken und in Verbin dung mit dem Kampfbund Vorträge und Führungen durch die Aus stellung zu veranstalten. v. Haller. Zehn Tage Deutsche Buchmesse in Hamburg Die Vorbereitungen für die Deutsche Buchmesse in Hamburg, die bekanntlich vom 26. November bis zum 6. Dezember 1933 im Museum für Kunst und Gewerbe abgehalten wird, sind inzwischen kräftig vorangekommen. Die Schirmherrschaft haben die Herren Se nator von Allwörden und Landespropagandaleiter Fouguet über nommen. Träger der Veranstaltung sind: Der Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein e. V. und der Kampfbund für deutsche Kultur, Ortsgruppe Hamburg, sowie die Neichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums. Wir hören, daß der bekannte Antiquar, Herr Spitzweg, sich per sönlich nach Hamburg bemühen wird, um die Interessen aller Bücherwürmer mit Würde wahrzunehmen. Da Herr Spitzweg mit großem Gefolge in der Tracht seiner Zeit erscheint, sicher auch noch Zulauf von alten Hamburger Originalen haben wird, ist dafür ge sorgt, daß die Buchmesse auch heitere Abwechslung bietet. Das Museum für Kunst und Gewerbe wird als Auftakt für die Buchmesse eine entwicklungsgeschichtliche Schau bringen, die uns das Buch von seiner ersten Anfangszeit bis aus unsere Tage vor Augen führt. Heute schon kann man erkennen, daß alles geschehen wird, was geeignet erscheint, diese umfassende Kulturwerbung in die breitesten Schichten des deutschen Volkes zu tragen. Vo. Zum 12. November Das deutsche Volk will den Frieden, aber einen Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung. Unsere Ziele sind: Arbeit, Freiheit, Brot und ein Frieden, der der Würde und der Ehre des deutschen Volkes entspricht. Gegen Gewalt und Unrecht — für die wirkliche Be friedung der Welt. Niemals mehr einen Palt, der unsere Ehre schändet. Mit Hitler für einen Frieden der Ehre und der Gleich berechtigung. Hitlers Kampf ist der Kampf um den wirklichen Frieden der Welt. Mit Hitler gegen den Rüstungswahnsinn der Welt. Nicht Deutschland bedroht den Frieden der Welt — Deutschland h a t abgerüstet. » Diese oder ähnliche Leitsätze gehören in der kommenden Woche auch in alle Buchhandels-Schaufenster, denn es ist die Pflicht eines jeden Buchhändlers, zu ihrer Verbreitung beizulragcn. Jeder kann so zu seinem Teil inithctscn, den 12. »tobcniber z» einem Tag der deutschen Ehre zu gestatten. — Der Ein» der Leitsätze kann durch die sie umrahniendcn Bücher und Schriften eindringlich betont werden, 833
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