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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1933
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- Deutsch
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W 267, 16. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ü. Dtschn Buchhandel. sei denjenigen, die unsere Arbeit durch Überlassung von Material nsw. unterstützten (Biirsenverein, Verein Leipziger Kommissionäre, Buchhändler-Lehranstalt, Koehler L Volckmar), für ihr Entgegen kommen gedankt. Als Abschluß diente ein sehr instruktiver Licht bildervortrag über die Deutsche Bücherei. — Nächste Zusammenkunft am 24. November. Thema: »Neuerscheinungen der nationalen Li teratur«. »Die Emigranten bekämpfen das deutsche Schrifttum«. — Zu dieser iu Nr. 248 vom 24. Oktober auf Seite 812 gebrachte« Notiz ist richtigzustellen, das; die dort angeführte Flugschrift reichsdeutscher Emigranten nicht unter dem Verlagsnamen »Sudeteudeutscher Ver lag, Neichenberg«, sondern unter dem Namen »Sudetischer Ver lag, Prag« vertrieben wurde. Dieser sonst unbekannte Verlags name soll selbstverständlich irreführend auf den bekannten »Sude le n d e u t s ch e n VerlagFranz Kraus« in Reichenberg (Böh men) Hinweisen, der eine Reihe wichtiger sndetendeutscher Schriften herausgegeben hat. Er hat natürlich mit dieser Sache nichts zu tun. Deutschfeindliche Schriftsteller in Österreich. — Der Berliner Börsen-Zeitung vom 10. November 1933 (Nr. 528) entnehmen wir folgende Glosse: »Man wird sich in Deutschland noch allgemein des Kampfes erinnern, den marxistische Schriftsteller gegen die deutschen Vertreter auf dem internationalen Pen-Club-Kongres; in Nagusa entfesselten. Bei dieser Hetze taten sich besonders jüdische Mitglieder des Wiener Pen-Clubs hervor. Die Folge war, das; nach Ragusa der Wiener Pen-Club auseinanderfiel. Der Austritt der deutschen Mitglieder nahm seinen Ausgang von einer deutschfeindlichen Resolution, die u. a. von Naoul Auernheimer, Franz Theodor Csokor, Paul Frischauer, Heinrich Eduard Jacob, N.J. Kreutz, Ernst Lissauer, Ernst und Rudolph Lothar, Emil Ludwig, Hans Müller und Robert Neumann unterzeichnet worden war. Aber die Protest erklärung der Schriftsteller, die sich zum neuen Deutschland bekann ten, hatte zur Folge, das; die deutschen Schriftsteller in ihrem eigenen Lande von den Landfremden auf das wildeste beschimpft und ver folgt wurden. Man verfolgte das Ziel, sie der Staatsanwaltschaft anzuzeigen, sie hätten mit ihrer Handlungsweise Propaganda im Nahmen der in Österreich verbotenen NSDAP, und also Landesver rat getrieben. Es ist, wie es bei uns früher auch war. Die deutschen Menschen werden von den landfremden Literaten des Landes verrats geziehen, wenn sie ihr Deutschtum gegen eine Herr schaft, die im Dienste des Auslandes steht, verteidigen. Aber der Tag des Erwachens wird auch in Österreich kommen. Das österreichische Volk wird sich weder zum Vasallen Frankreichs noch zum Handlanger des landfremden Marxismus machen lassen, der aus diesem deutschen Land Österreich offenbar gern ein neutrales geschichtlich steriles Ge biet machen möchte, das er selbst beherrscht. Viele von den oben ge nannten deutschfeindlichen österreichischen Schriftstellern sind aber noch heute mit ihren Büchern in deutschen Verlagen vertreten, sind in deutschen Buchhandlungen zu kaufen, werden von gedankenlosen deutschen Menschen gelesen. Fort mit ihnen aus Deutschland! Kein Deutscher darf sich hinfort noch mit ihnen abgeben! Eröffnung der Reichsjugendbücherei. — Am Mittwoch, dem 25. Oktober, hatte die Neichsjngendführung einen kleinen Kreis von Güsten zur Besichtigung und Einweihung der neuen Reichsjugend bücherei in ihre Räume in Berlin, Kronprinzenufer 10, gebeten. Dort übernahm der Neichsjugeudführer B a l d u r v. S ch i r a ch aus den Händen des bekannten Jugendbnchsammlers Karl Hob rek te r dessen einzigartige Sammlung von Jugendschriften in die Ob- hnt des Reiches. Der Neichsjugeudführer dankte dem Stifter für das kostbare Geschenk, das er der Hitlerjugend mit dieser Sammlung ge macht habe nnd gab seiner Freude darüber Ausdruck, das; es ge lungen sei, Herrn Hobrecker auch für die weitere Betreuung der Sammlung zu gewinnen, der er Jahrzehnte lang seine ganze Kraft gewidmet habe. Bei der anschließenden Führung war es bei der Fülle des Ma terials nur möglich, einen ungefähren Überblick über die Sammlung zu bekommen. Immerhin waren die ausgelegten Schaustücke geeignet, einen Eindruck der vorhandenen Kostbarkeiten zu vermitteln. Herr Hobrecker gab in großen Zügen einen Überblick über die Grundsätze seiner Sammeltätigkeit und den Inhalt der Bibliothek. Die Sammlung enthält nicht etwa nur einen einzelnen, beson ders interessanten Ausschnitt aus der Jugendbuchproduktion, son dern diese Produktion in ihrer ganzen Fülle: Da taucht neben den großen Jugendbuchillustratoren Ludwig Richter, Schwind und Men zel die idyllische Jugendbuchkunst des Biedermeier ans, und neben den Gesamtausgaben eines Campe und Chr. v. Schmid erscheinen die Werke eines Hosemann, Speckter und Graf Pocci. Dem Defoe'- schen Robinson reihen sich die Nobinsonaden in allen ihren Schat tierungen bis zur Gegenwart an, und in mehr als 300 Werken prä sentiert sich allein der Struwwelpeter. Die große Gruppe der Mär chen und Fabeln wird abgclöst vom Abenteuerbuch und von der Sagenwelt, und auf die Malbücher nnd Bilderbogen folgen A-B-C- Bücher und Puppenkochbücher in den mannigfaltigsten Formen. Vor allem ist man erfreut über die Fülle längst verschollener Werke, die hier zu neuem Leben erstehen werden. Da es unmöglich ist, im Rah men dieser Mitteilung die ganzen Schätze der Sammlung zu würdi gen, so sei zur näheren Orientierung auf eine ausführliche Arbeit Hobreckers verwiesen, die dieser unter dem Titel: »Weltliteratur im deutschen Jugendbuch« in der Zeitschrift Imprimatur, Bd. 4 (1933), S. 99—115 veröffentlichte und weiterhin auf einen kurzen Auf satz von ihm über »Die neue Reichsjugendbücherei« in »Das junge Deutschland«, Jg. 29 (1933), S. 252—55. Selbstverständlich werden die Aufgaben dieser Sammlung durch die Eingliederung in die Organisation der Hitlerjugend ein wenig verschoben und erweitert werden müssen. Neben den bisher rein 7iteratur- und kulturwissenschaftlichen Grundsätzen werden vor allem pädagogische Gesichtspunkte maßgebend sein, die den kämpferischen und heldischen Idealen der neuen Jugend Rechnung tragen. Aus diesem Grunde ist es ein glücklicher Gedanke der Neichsjugendfüh- rung, der Hobrecker-Sammlung als solcher eine sogenannte neuere Abteilung anzugliedern, die diese Forderungen erfüllt. So wird die neue Bücherei der Neichsjugendsührung nicht nur dem Bibliophilen Freude machen mit ihren zahlreichen Original drucken und Autographen namhafter Dichter und Künstler, sie wird ebenso dem Forscher dienen, der aus der Fülle des Materials den Zeitgeschmack und die Wandlungen der künstlerischen Formen heraus arbeiten will, sie wird vor allem aber wegweisend wirken für unsere neue, tapfer vorwärts drängende Jugend. vr. Hans Cordes. Zur Geschichte des Buchhandels im 16. Jahrhundert. (Vgl. Nr. 34 und 76.) — In rascher Folge erschienen die Lieferungen 3 und 4 der »Bibliographie zur Deutschen Geschichte im Zeitalter der Glau bensspaltung 1517—1585«, herausgegeben von Karl Schottenloher (Leipzig, Hiersemann). Damit ist der 1. Band (Personen A—L), dem Staatsminister Schmidt-Ott einige Geleitworte gibt, vollendet. Von besonderer Bedeutung gerade im Lutherjahre ist die darin enthaltene Lutherbibliographie, die 3710 einzelne Schriften und Aufsätze auf zählt. Daß der Inhalt der Weimarer Lutherausgabe, deren Benutzung vor Erscheinen eines endgültigen Registers oft recht schwierig ist, vom verdienstvollen Herausgeber einzeln aufgeführt ist, wird ihre Ver wendbarkeit erheblich steigern. 293 Nummern umfaßt die Biblio graphie der Holbeins und 155 die der Hutten! — Buchdruck und Buch handel sind wieder reichlich verzeichnet: Wigand Han, Johann Hanau, Georg Hantzsch, Michel Harder (dessen für Sigmund Feyerabend ge führtes Meßmemorial vom Jahre 1565 sich auf der Bibliothek des Börsenvereins befindet), Matthaeus Harnisch, Johann Herwagen, Johann Herrgott, Raphael Hoffhalter, Matthes Hoffischer, Matthias Hupfuff, Bernhard Jobin, Peter Jordan, Konrad Kachelofen, Andreas Kellner, Pancratius Kempff, Hans Kilian, Leonhard Kinderen, Jo seph Klug, Johannes Knobloch, Paul Knufflock, Jakob Kobel, die Ko- berger, Wolfgang Köpfel, Hans Kohl, Paul Kohl, Jakob Krause (Buchbinder), Servais Kruffter, Martin Landsberg, Alexander Leo pold, Michael Lindner, Johann Lobmeyer, Johann Loersfeld, Mel chior Lotter d. A., und d. I., Michael Lotter, Joachim Lonwe, Jakob Lucius, Ludwig Luck, Walther Lud, Hans Lufft, Kaspar Lybisch. Nachzutragen sei lediglich, daß Nr. 10 532, die Dissertation von Grote über Georg Lemberger, in diesem Jahre als Buch erschienen ist. vr. Martin v. Hase. Nobelpreis. — Der Nobelpreis für Physik für das Jahr 1932 wurde dem Leipziger Physiker Professor vr. Werner Heisen berg, dessen Hauptarbeiten auf dem Gebiete der Quantentheorie liegen, verliehen. Der Nobelpreis für Physik für das Jahr 1933 wird unter Pro fessor Erwin Schrödinger (Oxford) und Professor P. A. M. Dirac (Cambridge, England) geteilt. Der Nobelpreis für Medizin fiel dem Erbbiologen Professor Thomas Hunt M organ (Pasadena, U.S.A.) zn. Der Nobelpreis für Literatur wurde dem russischen Schriftsteller Iwan Bunin verliehen. Der Nobelpreis für Chemie kommt in diesem Jahre nicht znr Verteilung. Wichtige Entscheidung zur Arbeitszeitverkürzung. — Nachdem der Führer den Wunsch ausgesprochen hat, daß das jetzt bestehende Lohn niveau nicht weiter gesenkt werden soll, kann die Frage der Arbeits zeitverkürzung, selbst wenn die Verkürzung zur Verhinderung von Entlassungen und zum Zwecke weiterer Neueinstellungen dienen soll, nur jeweils unter Würdigung aller besonderen Verhältnisse behan- 877
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