Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1933

jhs: 267, 16. November 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ü. DtschnBuchhandel. delt und entschieden werden. Wie das VdZ.-Büro meldet, hat der Sonderbeauftragte des Treuhänders der Arbeit für das Wirtschafts gebiet Westfalen ans Grund der vom Führer aufgestellten Richtlinien nach Verhandlungen mit allen beteiligten Organisationen entschieden, das; die Vierzigstundenwoche ans dem Weißblechwerk der Vereinigten Stahlwerke A.-G. in Wissen (Sieg), ohne Lohnausgleich nicht ein geführt werden darf. Da weder eine entsprechende Arbeitszeitver kürzung mit Lohnausgleich für das Werk tragbar erschien noch der Belegschaft im Interesse der Aufrechterhaltung des jetzigen Lohn standes eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich zugemntet werden kann, hat der Sonderbeauftragte des Treuhänders bestimmt, daß die 48-Stunden-Woche beibehalten wird. Aus Polen. — Vom 26. November bis 3. Dezember findet in ganz Polen eine Werbeveranstaltnng, die »Woche des Polnischen Buches«, statt. Im Klub der Staatsbeamten in Warschau wird am 26. November im Rahmen dieser Veranstaltung eine Ausstellung »Das Buch im heutigen Polen« eröffnet. Eine Besonderheit dieser Aus stellung besteht darin, das; die ausgestellten Werke systematisch geord net sein werden und nicht jeder Verlag seine Werke gesondert dem Publikum zeigt. Aussteller sind außer den Verlagsbnchhändlern auch staatliche Einrichtungen, wissenschaftliche und andere Vereine sowie Privatverleger. vr. Christian!. Termine der Leipziger Frühjahrsmesse 1934. — Die Leipziger Frühjahrsmesse 1934 findet in der Zeit von Sonntag, den 4., bis Sonntag, den 11. Mürz, statt. Die Mustermesse der Innenstadt schließt am Sonnabend, dem 10. März, während die Große Technische Messe und Baumesse bis Sonntag, den 11. März, dauert. Die Textil messe schließt am 7. März; die Bürobedarfsmesse »Jaegerhof«, die Neichsmöbelmesse, die Sportartikelmesse und die Sondermesse »Photo, Optik, Kino« werden bis einschließlich 8. März durchgeführt. Die Bugra-Maschinenmesse dauert bis einschließlich 10. März. Verlegung einer Pädagogischen Akademie. — Wie der preußische Kultusminister mitteilt, wird die Hochschule für Lehrerbildung in Frankfurt a. M. (die frühere Staatliche pädagogische Akademie) ab I. April nach Weilburg verlegt. Adressenänderung. — Der Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler, der Wirtschaftliche Hauptverband der graphischen Unternehmungen Österreichs (W.-U.-St.-Abteilnng), der Hauptverband der graphischen Unternehmungen Österreichs, das Gre mium der Buchdrucker und Schriftgießcr in Wien, der Kreis 3 bes Hauptverbandes der graphischen Unternehmungen Österreichs zogen am 11. November 1933 in ihr neues Heim Wien, I., Grünanger gasse 4. Die neue Fernsprechnummer lautet: U — 27 — 500 Serie. Spende zur Förderung der nationalen Arbeit. 12. Liste. — Die Angestellten der Näder-Verlag G. m. b. H., Berlin -Steglitz, tragen zur Spende zur Förderung der nationalen Arbeit seit ihrer Begründung mit Gehalts- und Lohnabzügen bei, die sich durchschnitt lich ans 1°/o belaufen. Das Gesamtpersonal soivie die Vertreterorganisation der Firma Heinrich Killinger V e r l a g s g e s e l l s ch a f t m. b. H. in Nordhansen stellen seit dem 1. Juli 1°/o des Bruttogehaltes bzw. einen Teil der Provision als freiwillige Spende zur Förderung der nationalen Arbeit zur Verfügung. Namensverwechslnng. — Der Kampfbnnd für deutsche Kultur, Ortsgruppe Nürnberg, teilt uns mit, daß durch eine Namensver wechslung Herr Pfarrer Türk, Nürnberg, beim Vertrieb seiner Bücher Schwierigkeiten bekommen habe. Wir konnten feststellen, daß nicht die Werke des Herrn Pfarrer Georg Türk, sondern die Werke eines Herrn Werner Türk seinerzeit in der Liste vom 16. Mai genannt wurden. Die Werke des Herrn Pfarrer Georg Türk sind nicht zu beanstanden. Richtigstellung. — Die Hauptschriftleitung des »N.S.-Funk« teilt uns mit, das; die von ihr redigierte Fnnkzeitschrift, Ausgabe vom 5. bis 11. November 1933, nicht beschlagnahmt und eingezogen worden ist, wie wir es ans Grund einer Mitteilung im Deutschen Kriminal polizeiblatt Nr. 1700 vom 9. November 1933 in unserer Nr. 236 vom II. November 1933 irrtümlich berichtet haben. Das Geheime Staatspolizeiamt in Berlin hat dies der Hanpt- schriftleitung des »N.-S.-Funk« ans Anruf ausdrücklich bestätigt und ihr eine Berichtigung durch das Deutsche Kriminalpolizeiblatt zn- gesagt. Verbotene Druckschriften. Das Flugblatt »Die junge Garde«, Jahrgang 33 Nr. 18 ist unbrauchbar zu machen. Die Verbreitung der ausländischen periodischen Druckschriften »Freier Gedanke« (Tetschen, Tschechoslowakei): »Nabkor-Nabotschny Korrespondent« (Paris); »De Nieuwe Pers« (Amsterdam); Katto- witzer Post« (Kattowitz); »La Tribüne des Jeunes« (Warschau)^ »Die Sammlung« (Amsterdam) ist im Inland bis ans weiteres ver boten. Das Verbreitungsverbot der »Neuen Zürcher Zeitung« im In land ist mit Wirkung vom 16. November, das des »Karlsbader Tag blatt« mit Wirkung vom 11. November aufgehoben. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1703 und 1704 vom 13. und 14. November 1933.) Verkelrrsnackrickten. Ursprnngsbezeichnung in China. — Am 1. Januar 1934 treten in China die Vorschriften über die Ursprungsbezeichnung der Ein fuhrwaren in Kraft. Nach der ersten Fassung des Gesetzes sollten alle zur Einfuhr bestimmten Waren einschließlich der Umschließun gen und Verpackungen, in denen sie sich befinden, an sichtbaren Stel len Zettel in klaren chinesischen Schriftzeichen tragen, die das Land, in dem sie ursprünglich erzeugt sind, angeben. Diese Bestimmung wurde inzwischen gemildert insofern, als zugelassen wurde, d i e Herkunftsbezeichnung in der Sprache des Ur sprungslandes anzugeben. Es konnten Zweifel entstehen, ob eine besondere Kennzeichnung des Herkunftslandes für Bücher, Zeitschriften, Musikalien, Landkarten und Bilder erforderlich ist, weil diese Gegenstände in der Verlagsangabe den Herstellungsort tragen. Wir waren der Meinung, das; die Verlagsangabe und der Zusatz »krinteck in 6erman^«, der in Berücksichtigung der Einfuhrvor schriften in den Vereinigten Staaten von Amerika in fast allen in Deutschland hergestellten Büchern auf dem Titelblatt oder auf dessen Rückseite ansgedruckt wird, als genügende Kennzeichnung gelten müßten. Um Gewißheit zu haben, haben wir beim Neichswirtschaftsmini- sterinm angefragt. Das Ministerium hält den Aufdruck des Her stellungsortes in der Verlagsangabe auf Büchern usw. nicht als ausreichend, da die chinesische Bestimmung ausdrücklich von der Kenn zeichnung mit dem Namen des Landes spricht. Die deutschen Bemühungen bei der chinesischen Seezollverwal tung, auch die Zulassung der Bezeichnung »Nacks in Oermany« — und für Drucksachen auch »?rivteck in Oerinau^« — zu erreichen, sind noch nicht abgeschlossen. Um Schwierigkeiten bei der Einfuhr zu vermeiden, müssen bis zur endgültigen Entscheidung Bücher usw, in der vorgeschriebenen Weise in deutscher Sprache mit der Auf schrift »Hergestellt in Deutschland« oder »Deutsches Erzeugnis« ge kennzeichnet sein. Bücher, Musikalien, See- und Landkarten, Bilder müssen durch Stempel oder Druck auf den Waren selbst oder ans einem an ihnen befestigten Aufschriftszettel, ferner auf der Verpackung, gekennzeichnet sein. Bei Zeitschriften genügt dagegen ein deutlicher nnd unauslöschbarer durch Stempel oder Schablonenschrift bewirkter Vermerk auf der Verpackung. Inhaltsverzeichnis B ekannt in achungen: Ortsvercin der Buchhändler zu Braun- schtveig bctr. Tressen zum Tag des deutschen Handels. S. 871 / Geschäftsstelle des B.-B. betr. Abwehr von Nabattforder,ingen. S. 871 / Verein Leipziger Konimissionäre betr. Bücherwageu. S. 871. Artikel: Die Regelung der Wirtschaftswerbung. S. 871. Zur Wirtschaftslage. Von Prof. vr. Menz. S. 873. Luther-Schrifttum. S. 875. Kleine Mitteilungen S. 87k—78: Urheberrechtsschntzbüro in Paris / Kundgebung für den deutschen Buchhandel / Dichter- Abend / Bnchausstellung in Leipzig / Keine Neugestaltung der deutschen Rechtschreibung / Veränderungen im Verlag Ullstein / Fachgruppe Buchhandel. Rostock / Tie Emigranten bekämpfen das deutsche Schrifttum / Deutschfeindliche Schriftsteller in Öster reich / Eröffnung der Reichssugendbücherei / Zur Geschichte des Buchhandels im lk. Jahrhundert / Nobelpreis / Wichtige Ent scheidung zur Arbeitszeitverkürzung / Aus Polen / Termine der Leipziger Frühjahrsmesse / Verlegung einer Pädagogischen Aka demie / Adressenänderung / Spende zur Förderung der natio nalen Arbeit / Namensverwechslnng / Richtigstellung / Ver botene Druckschriften. Verkehrsnachrichten S. 878: Ursprnngsbezeichnung in China. Verantwortlich: Or. Hellmuth Langcnbucher. — Verlag: DerBörsenvereindcr Deutschen Buchhändler du Leipzig. Deutsches BuchhänülerhauS. Druck: E. Hebrich Nachs. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift der Schrisllettnng n. Expedition: Leipzig, Gerichtsweg SS sBuchhändlerhauSl, Pvstfchnebfach S74/78. 878